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III 5) Mahanirvana Tantra

 

Leicht findet man im Mahanirvana Tantra (= "Das Tantra des großen Nirvana") dort Hinweise zu einigen der - in den einschlägigen "TM-Mantrenlisten" wie von Pfarrer Haak, Mildenberger usw - genannten "TM-Mantren"; auch der Bezug zum Buddhismus via des Begriffs "Nirvana" scheint zu existieren und wäre es sicherlich wert, genauer untersucht zu werden.

 

Aber vorerst einiges zum Thema "Tantra" anhand der Literatur (Wintnernitz, usw):

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der hundert Namen des Gottes Rudra, im XVI. Abschnitt der ājasaneyi-Saṃhitā und in der Taittirīya-Saṃhitā IV, 5.

Endlich gibt es noch eine Art von »Gebeten« wie man sie doch wohl nennen muß , die uns schon im Yajurveda begegnen, und mit denen gleichfalls in späterer Zeit viel Unfug getrieben wurde. Es sind das nämlich einzelne Silben oder Worte, die gar keinen Sinn geben, oder deren Sinn abhanden gekommen ist, die an gewissen Stellen der Opferhandlung in feierlichster Weise ausgesprochen werden und für ungemein heilig gelten. Da ist vor allem der Opferruf svāhā, den wir gewöhnlich mit »Heil« übersetzen, mit dem man jede Spende für die Götter ins Feuer wirft, während der Ruf svadhā bei Opferspenden für die Manen verwendet wird. Andere ganz unverständliche Ausrufe der Art sind vaṣat, vet, vāṭ vor allem aber die hochheilige Silbe om. Diese Silbe, ursprünglich nichts anderes als eine Bejahung ¹), galt den Indern Jahrtausende hindurch und gilt noch bis zum heutigen Tage als ungemein heilig und voll von mystischer Bedeutung. In den Upaniṣads wird sie mit dem Brahman, der Weltseele, gleichgesetzt und dem Weisen als höchster Gegenstand der Meditation empfohlen; die Kaṭha-Upaniṣad (II, 16) sagt von ihr: »Diese Silbe ist ja das Brahman, diese Silbe ist das Höchste; denn wer diese Silbe kennt, dem geht in Erfüllung, was immer er sich wünscht.« Und an diese Silbe om schließen sich die drei » großen Worte« (mahā-vyāhṛti) an, nämlich bhūr, bhuvah, svar (von den Indern als »Erde, Luft, Himmel« erklärt, was aber zweifelhaft ist), von denen es in einem alten Text ²) heißt :

»Dies fürwahr ist das Brahman, dies die Wahrheit, dies das Recht; ohne diese gibt es kein Opfer.«

Jahrhunderte später hat in den Tantras , den religiösen Büchern neuerer indischer Sekten, der Gebrauch solcher mystischer Silben und Worte so überhandgenommen, daß wir oft seiten-

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¹) Nach Aitareya-Brāhmaṇa VII, 18 bedeutet om in der für die Götter gebrauchten Sprache dasselbe, was mit tathā, "so sei es", "ja", unter den Menschen ausgedrückt wird. Ebenso heißt es Chāndogya-Upaniṣad I, 1, 8: »Diese Silbe om drückt Zustimmung aus, denn wenn einer zu etwas zustimmt, sagt er: ,om'. « Mit dem hebräischen »åmen« stimmt die Silbe om wohl nur rein zufällig dem Sinne wie dem Laute nach ein wenig überein.

²) Maitrāyaṇī-Saṃhitā I, 8, 5.

 

 

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lang nichts als unartikulierte Laute, wie uṁ, āṁ, hrīṃ,ūṁ, eṁ, kroṁ, phaṭ, aḥ u. s. w. finden. Bezeichnend ist es auch, daß das Wort Mantra, welches ursprünglich die Verse und Gebete (c und yajus) der vedischen Sahitās bezeichnete, späterhin nur mehr die Bedeutung » Zauberformel« hatte. Wir können im Yajur-veda bereits diesen Übergang vom Gebet zur Zauberformel — streng geschieden waren ja die beiden niemals — sehr gut verfolgen.

  Und so öde und langweilig, so unerquicklich die Yajurveda-Sahitās sind, wenn man sie als Litteraturwerke lesen will, so überaus wichtig, ja, interessant sind sie für den Religionsforscher, der sie als Quellenwerke nicht nur für die indische, sondern auch für die allgemeine Religionswissenschaft studiert. Wer den Ursprung, die Entwicklung und die religionsgeschichtliche Bedeutung des Gebetes ergründen will — und es gehört dies zu den interessantesten Kapiteln der Religionsgeschichte —, der sollte auf keinen Fall versäumen, sich mit den Gebeten des Yajurveda bekannt zu machen.

Aber auch für das Verständnis der ganzen späteren religiösen und philosophischen Litteratur der Inder sind diese Sahitās unentbehrlich. Ohne den Yajurveda können wir nicht die Brāhmaas und, ohne diese nicht die Upaniads verstehen.

 

Die Brāhmaas ¹).

 

Von den Brāhmaas, der zweiten großen Klasse von Werken, die zum Veda gehören, sagt Max Müller einmal: »So interessant auch die Brāhmaas für den Forscher auf dem Felde der indischen Litteratur sein mögen, von so geringem Interesse sind diesclben für das allgemein gebildete Publikum. Der Hauptinhalt derselben ist einfach Gefasel und — was noch weit schlimmer — theologisches Gefasel. Niemand, der nicht von vornherein die Stelle kennt, welche die Brāhmaas in der Geschichte des indischen Geistes einnehmen, könnte über zehn Seiten hinauslesen, ohne das Buch zuzuschlagen.« ²) In der Tat gilt von diesen Werken noch mehr als vom Yajurveda, daß sie als Lektüre ungenießbar, aber zum

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¹) \/gl. L. von Schroeder, Indiens Literatur und Kultur, Leipzig 1887, S. 127—167, 179—190. Sylvain Lévi, La doctrine du sacrifice dans les Brāhmaas (Bibliothèque de l'ecole dcs hautes études), Paris 1898.

²) Essays von Max Müller I (Leipzig 1869) S. 105,

 

 

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Verständnis der ganzen späteren religiösen und philosophischen Litteratur der Inder unentbehrlich und für die allgemeine Religionswissenschaft von höchstem Interesse sind. Wie die Saṃhitās des Yajurveda für die Geschichte des Gebetes so sind die Brāhmaṇas für die Geschichte des Opferwesens und des Priestertums dem Religionsforscher ganz unschätzbare Quellen.

Das Wort Brāhmaṇa ¹) (neutr.) bedeutet zunächst eine einzelne »Erklärung oder Äußerung eines gelehrten Priesters, eines Doktors der Opferwissenschaft über irgendeinen Punkt des Rituals«. Kollektivisch gebraucht , bezeichnet das Wort dann eine Sammlung von solchen Aussprüchen und Erörterungen der Priester über die Opferwissenscbaft. Denn wenn auch die Brāhmaṇas glücklicherweise mancherlei enthalten, was zum Opferdienst nur eine entfernte Beziehung hat, wie kosmogonische Mythen, alte Sagen und Erzählungen, so ist doch das Opfer das eine und einzige Thema, von welchem alle Erörterungen ausgehen , um welches sich alles dreht. Und zwar behandeln die Brāhmaṇas der Reihe nach die großen Opfer, die wir oben nach dem Inhalt der Vājasaneyi-Saṃhitā kennen gelernt haben ²), geben Vorschriften über die einzelnen Riten und Zeremonien, knüpfen daran Betrachtungen über die Beziehungen der einzelnen Opferhandlungen zueinander und zu den teils im Wortlaut, teils abgekürzt angeführten Sprüchen und Gebeten ³). Daran schließen sich symbolische Deutungen und spekulative Begründungen der Zeremonien und ihrer Verbindung mit den Gebetformeln. Wo, wie das oft der Fall ist, die Ansichten der Gelehrten über Einzelheiten des Rituals auseinandergehen, wird die eine Ansicht verteidigt, die andere verworfen. Auch von Verschiedenheit der Zeremonien in verschiedenen Gegenden ist zuweilen die Rede,

 

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¹) Die Ableitung des Wortes ist zweifelhaft. Es kann entweder von bráhman (neutr.) in dem Sinne »heilige Rede, Gebet, heiliges Wissen« oder von brāhmaṇ (masc.) »Priester« überhaupt oder » Brahmanpriester« oder auch von brāhmaṇa (masc,) »der Brahmane, der Angehörige der Priesterkaste, der Theologe« abgeleitet werden.

²) S. 150—154.

³) Der älteste Name für »Brāhmaṇa« ist bandhu »Verbindung«, was darauf hindeutet, daß der Hauptzweck der Erörterungen der Brāhmaṇas ursprünglich der war, die Verbindung zwischen Opferhandlung und Gebet zu erklären. (A. Weber, Indische Literaturgeschichte, zweite Aufl., S. 12.)

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 162-164 

 

Nachdem hier als bereits auch auf das Wort "tantra" sowie "Mantren" als unartikulierte Laute, wie uṁ, āṁ, hrīṃ,ūṁ, eṁ, kroṁ, phaṭ, aḥ u. s. w. (Ende Seite 162 und dann auch weiter auf Seite 163) eingegangen wurde und sich also schon mal klare Hinweise finden ließen, hier nun noch eine weitere hilfreiche Information dazu in der Fußnote ³ der Seite 229:

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Die Vedāṅgas.

 

In einer der Upaniṣads wird uns gesagt, daß es zweierlei Wissenschaften gibt, eine höhere und eine niedrigere. Die höhere ist die, durch welche das unvergängliche Brahman erkannt wird, die niedrigere aber besteht aus »Rigveda, Yajurveda, Sāmaveda, Atharvaveda, Phonetik, Ritual,Grammatik, Etymologie, Metrik und Astronomie« ¹). Dies ist die älteste Aufzählung der sogenannten sechs Vedāṅgas, d. h. der sechs »Glieder« oder Hilfswissenschaften des Veda ²). Ursprünglich sind damit weder eigene Bücher noch eigene Schulen gemeint, sondern nur Lehrgegenstände, welche in den vedischen Schulen selbst gelernt werden mußten, um die vedischen Texte zu verstehen. Wir finden daher die Anfänge der Vedāṅgas bereits in den Brāhmaṇas und Āraṇyakas, wo wir neben den Erklärungen des Opferrituals auch bereits gelegentlich phonetische , grammatische , etymologische, metrische und astronomische Auseinandersetzungen finden. Im Laufe der Zeit wurden aber diese Gegenstände mehr systematisch behandelt, und es entstanden immer noch innerhalb der vedischen Schulen besondere Fachschulen für jede der sechs Hilfswissenschaften des Veda. Aus diesen sind dann eigene Lehrtexte, »Lehrbücher«, hervorgegangen, die in einem eigentümlichen, zum Auswendiglernen bestimmten Prosastil abgefaßten Sūtras.

Das Wort sūtra bedeutet ursprünglich »Faden«, dann eine »kurze Regel«, einen in wenigen Worten zusammengedrängten Lehrsatz. Wie nämlich dies dürfte die Erklärung des Bedeutungsüberganges sein aus mehreren Fäden ein Gewebe gemacht wird, so wird aus solchen kurzen Lehrsätzen ein Lehrsystem ³) zusammengewoben. Ein größeres Werk, welches aus einer Aneinanderreihung solcher Sūtras besteht, heißt dann ebenfalls Sūtra 4). Der Zweck dieser Werke ist ein rein praktischer.

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¹) Muṇḍaka-Up. I, 1, 5: ṛgvedo yajurvedaḥ sāmavedo

`tharvavedaḥ I šikṣā kalpo vyākaraṇaṃ niruktaṃ chando jyotiṣam ||

²) Vgl. oben S. 51 und Ludwig, Der Rigveda III, S. 74 ff.

³) Ähnlich bedeutet das Wort tantra ursprünglich »Gewebe«, dann ein Lehrsystem, ein litterarisches Werk, ein Buch.

4) Man vergleiche das Wort brāhmaṇa ,welches ursprünglich »Ausspruch eines Theologen« bedeutet, dann kollektivisch für die Sammlungen solcher Aussprüche gebraucht wird, und das Wort upaniṣad, welches zuerst eine

Geheimlehre, dann aber ein größeres Werk, eine Sammlung von Geheimlehren bezeichnet. (Oben S. 164 und 207 f.)

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 229 

 

Detaillierter geht es zu, Thema "Tantra" dann weiter auf Seite 481, wo in der Fußnote ³ interessanterweise folgendes zu finden war/ist:

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Der Philosoph Šaṅkara (bei Aufrecht, Catalogus Bodl. S. 108 f.) zählt die Titel von 64 Tantras auf.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 481

 

 

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für die Geschichte und Geographie von Kaschmir, wie denn überhaupt selbst die modernsten Māhātmyas für die Topographie Indiens oft nicht unwichtig sind ¹). Manche von den Upapurāṇas, wie das Kālikā-Purāṇa ²), sind dem Dienste der Durgā gewidmet und gehören zu den heiligen Texten der Šāktas, der Verehrer der schon oben (S. 477) erwähnten weiblichen Gottheiten (Šaktis).

Die Sekten der Sāktas besitzen auch eine eigene große und umfangreiche religiöse Litteratur in den nach dem Muster der Purāṇas verfaßten Tantras. Diese »Bücher« ³) gelten ihren Gläubigen als Offenbarungen des Gottes Šiva und haben meistens die Form von Zwiegesprächen zwischen Šiva und seiner Gemahlin Durgā. Gleich den Purāṇas sollen auch sie »fünf Gegenstände« behandeln, und zwar: die Schöpfung, die Vernichtung der Welt, die Götterverehrung, die Erlangung übermenschlicher Kräfte und die Vereinigung mit dem höchsten Wesen. In Wirklichkeit bilden aber Mystik und Magie den Hauptinhalt dieser Bücher. Große Kompendien wie Rudrayāmalatantra, Kulārṇavatantra, Tantrasāra, Šāradātilaka u. a. ergehen sich in mystischen Betrachtungen nach Art des Yoga, geben eingehende Vorschriften für die mit dem

Kult der Durgā, der Šakti des Ṡiva, verbundenen Zeremonien, zu denen auch geschlechtliche Ausschweifungen und Trinkgelage gehören, und enthalten zahllose Zauberformeln (Mantras), deren Anwendung sie lehren, sei es, daß sie zur Verehrung der Durgā in der einen oder anderen ihrer unzähligen Formen dienen oder

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¹) Siehe M. A. Stein , Kalhaṇas Rājataraṅgiṇī, Translated, London 1900, Vol. II, p. 376 ff. 

²) Darüber Eggeling a. a. O. S. 1189 ff. Ein Kapitel aus diesem Werk, den sehr interessanten »Blutabschnitt« (rudhirādhyāya), der ausführlich über die der Durgā darzubringenden Tier- und Menschenopfer handelt, hat W. C. Blaquiere (in den Asiatick Researches, vol. 5, 4th ed., London 1807. p. 371. ff.) ins Englische übersetzt.

³) Das Wort »Tantra« bedeutet »Buch«, also »Bibel«. Über die Tantras, »die Bibel des Šāktismus«, handeln H. H. Wilson, Works I, 248 ff., II, 77 ff.; Th. Aufrecht, Catalogus Bodl. S. 88 ff.; Eggeling a. a. O., Part lV, S. 844 ff.; Barth, Religions of India. S. 200 ff.; Monier Monier-Williams, Brāhmanism and Hindūism, 4th Ed., S. 180 ff., 205 ff. Der Philosoph Šaṅkara (bei  Aufrecht, Catalogus Bodl. S. 108 f.) zählt die Titel von 64 Tantras auf.

 

 

 

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für allerlei Zauberriten verwendet werden. Diese Mantras lehnen sich zum Teil an vedische Gebete und Formeln an, hauptsächlich aber sind es Anrufungen an die weiblichen Gottheiten. Einen großen Raum nehmen in ihnen die schon oben (S. 162 f.) erwähnten geheimnisvollen Silben und Laute om, am, im, um, phet usw. ein, und gerade in diesen steckt nach der Ansicht der Zauberdoktoren der Tantras der eigentliche Kern (bīja) oder die Wunderkraft des Mantra. Es gibt auch eigene Werke, die sich mit der Erklärung der geheimnisvollen Bedeutung der Buchstaben des Alphabets beschäftigen. Andere Texte geben Beschreibungen von zauberkräftigen Amuletten (kavaca) und Diagrammen (yantra), lehren geheimnisvolle Fingerverschlingungen

(mudrā), die Herstellung von Zauberkreisen (šrīcakra) u. dgl. mehr. Es ist dies gewiß keine aus dem Volksglauben geschöpfte oder auf volkstümlicher Überlieferung beruhende Litteratur, wie es die des Atharvaveda wenigstens zum großen Teile ist, sondern vielmehr die gelehrte Litteratur einer raffinierten Geheimwissenschaft, die allerdings durch Massensuggestion in weite Volkskreise eingedrungen ist. Auf hohes Alter können diese Werke kaum Anspruch machen ¹). Ihr Hauptverbreitungsgebiet scheint Bengalen zu sein. Von da sind sie nach Nepal (und auch nach Tibet) gedrungen, wo sie die buddhistische Litteratur so stark beeinflußt haben , daß es in dieser auch eine eigene Klasse von »Tantras« genannten Werken gibt, die sich von den Tantras der Šāktas kaum unterscheiden ²).

Auch die Purāṇas haben bei den Buddhisten sowohl wie bei den Jainas Nachahmung gefunden. So gibt es ein budhistisches Svayambhū-Purāṇa, welches ein Māhātmya von

 

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¹) Wenn wir bedenken, daß im Mahābhārata die Tantras nirgends erwähnt werden, daß im Wörterbuch Amarakoša das Wort Tantra im Sinne eines religiösen Lehrbuches noch nicht angeführt wird (Wilson, Works I, 250), und endlich daß die chinesischen Pilger über diese Werke schweigen, so werden wir die Blütezeit der Tantras mit H. Kern (Der Buddhismus, Leipzig 1884, II, 525 f.) »nicht gut vor 700 n. Chr.« ansetzen können.

²¹) Vgl. Barth a. a. O. S. 201; H. Kern, Manual of Indian Buddhism (Grundriß III, 8), S. 6 und 133f.; Louis de La Vallée Poussin, Bouddhisme, Études et Matériaux (Mémoires Couronnés et Mém. des Savants étrangers publ. par l'Académie roy. des sciences . . . de Belgique t. LV, Bruxelles 1896), S. 130 ff., 168 ff.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 481 

 

Nunja, also die Blütezeit der Tantras kann kaum älter als 700 n. Chr. sein, schreibt bzw zitiert Prof. Winternitz. Nachdem Shankara, lt. der Angaben bei Sringeri Peetham von 788 n. Chr. bis 820 n. Chr. lebte (vergleiche: https://sringeri.net/history/sri-adi-shankaracharya), fällt die Entstehung der Tantras zumindest scheinbar in etwa in die Zeit des Herrn Shankara.

Allerdings lebte Shankara in einer Zeit des Buddhismus in Indien, als man "Tantras" der Shivaiten nahezu wortwörtlich übernahm und lediglich ein "Buddha sagte" dazufügte. Daß das Aufzeigen etwaiger grundsätzlicher Einigkeit in Sachen "Erleuchtung" so nicht sinnvoll ausgedrückt werden konnte und man die Harmonie mit den traditionellen Überlieferungen der Upanishaden, welche es zu Zeit Buddhas bereits gegeben hatte und wo Buddha die eine oder andere wohl gekannt haben könnte und wird, eine zuverlässige Basis für eine korrekte Wertschätzung für die Lehren Buddhas und dessen "Erleuchtetheitsanspruch" sein würde, war wohl Shankara's Ausgangspunkt. Die Übernahme jener damals neuzeitlichen tantrischen Literatur durch den Buddhismus, die nochdazu in offensichtlichem Widerspruch zu Buddha's "Entsagungslehre" steht und stand, war wohl Grund genug für Shankara, um sich auf die Tantras nicht einzulassen.

Aber Genaueres dazu wird man wohl in der Shankaracharya-Tradition erfahren können. In den Darstellungen von Sringeri Math (www.sringeri.net ; Link vom 18.3.2023) fand ich bislang keine Ausführungen zu "Tantra".

 

Viele AutorInnen sind der Meinung, daß mit Einfügung bzw Übernahme tantrischer Lehren der Niedergang des Buddhismus in Indien einhergegangen sei; insofern könnte man auch argumentieren, daß Shankara die Gefahr, welche von den Tantras ausgehen konnte, bekannt war und er daher tunlichst die Finger davon ließ.

Andererseits:

 

Der Überlieferung nach wollte mal ein - offenbar "tantrischer" Anhänger von Menschenopfern - Shankaras Körper opfern. Shankara willigte angeblich ein - kannte insofern die Gefahren völlg mißverstandener und pervertierter Shakti-Verehrung - umso genauer und als er da so mitgegangen sei, wäre ein Löwe namens Simba (Reittier der Göttin Durga?) des Weges gekommen und habe jenen "Tantriker" zerfleischt; sterbend habe dieser dann angeblich seine Perversiät und seinen grundlegenden Fehler noch erkennen können.

Auch daher wird man umso besser verstehen, wieso Shankara auf die Upanishaden zurückging und da - bis auf eine Ausnahme - auf die alten Upanishaden, welche schon zur Zeit des Buddha enstanden gewesen waren.

Dazu findet man bei Professor Paul Deussen:

Im "Kapitel XVI. Der Vedânta des Çañkara."" schreibt Prof. Paul Deussen in "Allgemeine Geschichte der Philosophie I.3, 4. Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1922" ab Seite 579 über Advaita:

 

Vorab erläutert Prof. Deussen:

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Drei Sätze sind es, wie oben I, 2, S. 357 fg. nachgewiesen, in denen die Lehre des Yâjñavalkya (was auch immer sich unter diesem Namen verbergen mag) gipfelte:

1. der Âtman ist unerkenbar;

2. der Âtman allein ist real;

3. der Âtman ist die Seele in uns.

Diese drei Sätze, richtig verstanden, haben und behalten für alle Zeit den Wert unverlierbarer metaphysischer Wahrheiten.

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Deussen, Prof. Dr. Paul , "Allgemeine Geschichte der Philosophie I.3", 4. Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1922, Seite 580

Auf Seite 582 heißt es dann:

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Freilich war es für Çañkara keine leichte Aufgabe, aus den älteren Upanishad's (denn nur dieser scheint er anzuerkennen) ein in sich zusammenstimmendes Ganze aufzubauen, da diese Texte in Theologie, Kosmologie und Psychologie voll härtester Widersprüche sind.

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 Deussen, Prof. Dr. Paul , "Allgemeine Geschichte der Philosophie I.3", 4. Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1922, Seite 582

 

Weiter heißt es auf dieser und der folgenden Seite: 

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In dieser Verlegenheit hat Çañkara einen Ausweg gefunden, welcher alle Schwierigkeiten löst und für ähnliche Verhältnisse als vorbildlich zu gelten geeignet ist. Er unterscheidet eine exotherische, theologische, für die Fassungskraft der Menge berechnete und eine esoterische, philosophische, den strengsten Anforderungen des Denkens genügende Lehre, oder, wie er gewöhnlich sagt, eine niedere Wissenschaft (aparâ yidyâ), welche unter ihrem weiten Mantel alle jene fantastischen Schilderungen vom Wesen des Brahman, von der Weltschöpfung und der Seelenwanderung befaßt, und die höhere Wissenschaft (parâ vidyâ), welche in der Theologie die Unerkennbarkeit des Brahman, in der Kosmologie die Nicht-Realität der Welt und in der Psychologie die Identität der Seele mit dem Brahman lehrt, somit zu jenen 3 Sätzen zurückgreift, welche wir oben als die drei Grundpfeiler des Yâjñavalkya hervorhoben, und welche den eigentlichen Kern des in den ältesten Upanishad-Texten vorgelegten Idealismus ausmachen. In ihnen liegt nach Çañkara die ewige Wahrheit beschlossen, alles übrige erklärt er als Akkomodation des Veda an die Fassungskraft der Menschen, nur daß diese Akkomodation nach ihm eine bewußte ist, während es in Wahrheit vielmehr die auf das empirische Gebiet beschränkte Fassungskraft der Menschen ist, welche jene metaphysischen Wahrheiten in den Bereich des für sie Verständlichen herabgezogen haben.

 So gelang es Çañkara, ein theologisch-philosophisches Lehrgebäude zu errichten, welches in seinen beiden Formen gleicherweise der Fassungskraft der Menge wie den Anforderungen des philosophischen Denkens Genüge leistet und in Indien bis auf den heutigen Tag die Grundlage des geistigen Lebens für alle diejenigen bildet, welche das Bedürfnis empfinden, ihr religiöses Fühlen mit ihren philosophischen Überzeugungen in Einklang zu bringen. Allerdings ist die Form, in welcher Çañkara seine Gedanken entwickelt hat, eine für uns ungewohnte.

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Deussen, Prof. Dr. Paul , "Allgemeine Geschichte der Philosophie I.3", 4. Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1922, Seiten 582 und 583

Auch über Shankara's Enthusiasmus bei der Verbreitung jener Lösung des "Advaita" welche er gefunden hatte, schreibt Prof Deussen durchaus in einem seiner Bücher. Auf der Basis des bemüht unparteilichen, wissenschaftlich-objektiven und fairen Bemühens des Professor Deussen meint und bedeutet das offenbar etwas grundlegend Anderes, als das was Pfarrer Haak schrieb:

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so erstand in Indien schon siebenhundert Jahre vor Luther der große Reformator Çañkara (geb. 788 p.C.), welcher, wie das sein Wirken verherrlichende Werk Çañkara-dig-vijaya,"Çañkara's Eroberung der Himmelsgegenden", berichtet, das weite Indien lehrend und streitend durchzog, die Irrlehren, voran die des Sâñkya-Systems und des Buddhismus, mit einer an Luther erinnernden Heftigkeit auf's bitterste bekämpfte und den alten Brahmanismus in Indien wiederherstellte, indem er ihn nur auf die Çruti, d.h. auf die geheiligten Texte der Upanishad's gründete und der Smṛiti oder Tradition nur so weit Autorität zugestand, als sie die Upanishadlehre ergänzte, ohne derselben zu widersprechen.

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Deussen, Prof. Dr. Paul , "Allgemeine Geschichte der Philosophie I.3", 4. Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1922, Seiten 581 und 582

 

Nun aber noch etwas weiteres Allgemeines zum Thema Tantra auf der Seite 483 bei Prof. Winternitz:

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Nepal und dessen Heiligtümern ist ¹). Bei den Jainas finden wir ein Padma-Purāṇa, das im siebenten, und ein Ādi-Purāṇa, das im achten Jahrhundert geschrieben worden sein soll, und außerdem noch einige andere Purāṇas und Māhātmyas ²).

So langweilig und unerquicklich auch diese ganze große Purāṇa-Litteratur für uns sein mag, kann sie doch der Litterarhistoriker ebensowenig wie der Religionsforscher mit Stillschweigen übergehen. Denn diese Schriften waren jahrhundertelang und sind noch heutigen Tages die geistige Nahrung von Millionen von Indem. »Die Purāṇas«, sagt ein gelehrter Hindu ³), »bilden einen wichtigen Bestandteil der religiösen Litteratur der Inder; zusammen mit den Dharmašāstras und den Tantras beherrschen sie ihre Lebensführung und regeln sie ihre religiösen Gebräuche bis zum heutigen Tage. Die Vedas werden vom Altertumsforscher, die Upaniṣads vom Philosophen studiert; aber jeder strenggläubige Hindu muß mittelbar oder unmittelbar irgendeine Kenntnis von den Purāṇas haben, um seine Lebensführung nach ihnen einrichten und alle für seine weltliche und geistliche Wohlfahrt wesentlichen Pflichten vollziehen zu können.« 

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¹) Es ist heraus,gegeben in der Bibi. Ind. (Kalkutta 18941900) von Haraprasād Šāstrī. Derselbe hat auch über den Inhalt des Werkes (im Journal of the Buddhist Text

Society of India, II, 1894, 2 S. 33 ff.) berichtet. Das darin enthaltene Maṇicūḍāvadāna hat Louis de La Vallée Poussin (im JRAS 1894, S. 297ff.) übersetzt. 

²) Vgl. E.Leumann in WZKM XI, 1897, S. 299ff. Pargiter, Mārkaṇḍeya-Purāṇa, Transl., Pref. p. XIV. M. Winternitz and A. B. Keith, Catalogue of Sanskrit Manuscripts in the Bodleian Library, II, Oxford 1905, S. 229 ff,, 232 f., 239 ff. 

³) Nīlmaṇi Mukhopādhyāya in der Vorrede zu seiner Ausgabe des Kūrma-Purāṇa, p. XV.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 483 

 

Damit dürfte ein, soweit verläßlicher Überblick, über Entstehung, Umfang, Verbreitetheit, Stil sowie Bedeutung der tantrischen Literatur gegeben sein.

In diesem Rahmen ist denn auch das Mahanirvana Tantra zu sehen.

 

 

"Tantras" im buddhistischen Bereich behandelt Prof. Winternitz im Band II seiner Geschichte der indischen Litteratur und das ist auch interessant, da es mit dem allmählichen Niedergang des Buddhisms in Indien und - parallel dazu - der Anerkennung der Lehren des Shankara numal einhergeht.

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Manche Dhāraṇīs sind nur eine Art Zusammenfassung philosophischer Sūtras, deren Lehren sie in nuce geben wollen, wobei es aber weniger auf den Inhalt der Lehre, als auf die geheimnisvollen und unverständlichen Worte ankommt. Von der Art sind die beiden Prajñāpāramitāhṛdayasūtras, deren Sanskrittext uns in den alten, seit dem Jahre 609 n. Chr. in dem Kloster von Hôriuzi in Japan aufbewahrten Palmblättern erhalten ist. Diese Sūtras lehren das »Herz« (hṛdaya) der Prajñāpāramitā, d. h. den »alle Schmerzen stillenden Mantra«, der die Vollkommenheit der Weisheit enthält und lautet: »O Erleuchtung, die du gegangen, gegangen, zum anderen Ufer gegangen, völlig zum anderen Ufer gegangen bist ¹), Heil!« Wenn auch dieser Spruch gewissermaßen die Essenz der negativistischen Lehre der Prajñāpāramitāhṛdayasūtras darstellen soll, so steht er doch auf keinem höheren geistigen Niveau als die Uṣṇīṣavijayadhāraṇī, die uns ebenfalls in den Palmblättern von Hôriuzi erhalten ist und nur aus einer Reihe von sinnlosen Anrufungen besteht ²).

   Die Dhāraṇīs sind auch vielfach in die älteren Mahāyānasūtras eingedrungen. Wir finden sie in den später angefügten Kapiteln (21 und 26) des Saddharmapuṇḍarīka und in den beiden letzten in der ältesten chinesischen Übersetzung (443 n. Chr.) noch fehlenden Abschnitten des Laṅkāvatāra. Dennoch dürfen wir die Dhāraṇīs nicht für ganz junge Erzeugnisse halten. Wir finden sie in chinesischen Übersetzungen doch schon vom 4.Jahrhundert angefangen. Vermutlich waren sie aber ursprünglich verständliche Sūtras, die noch buddhistische Lehren enthielten, ähnlich wie die Parittās der Pālilitteratur. Aber immer mehr wurden die unverständlichen, geheimnisvollen Silben die Hauptsache, der »Kern« (bīja), in dem die Zauberkraft des Spruches verborgen war. Und schließlich wurden sie unter dem Einfluß der šivaitischen Tantras³) zu einem reinen Kauderwelsch und zu

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¹) Das ist nichts anderes als eine falsche Etymologie von pāramitā.

²) Vgl. The Ancient Palm Leaves containing the Prajñā-pāramitā-hṛdaya-sūtra and the Uṣṇīṣavijayadhāraṇī edited by F. Max Müller und Bunyiu Nanjio (Anecdota Oxoniensia, Aryan Series, Vol. L Part III), Oxford 1884 und SBE vol. 49, part II, p. 145 ff.

³) So ist die Gaṇapatihṛdayadhāraṇī (Rāj. Mitra, Nep. Buddh. Lit., p. 89 f.) an den šivaitischen Gott Gaṇapati gerichtet, trotzdem Sie »von Buddha verkündet« wird. 

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 272

 

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wesentlichen Bestandteilen der buddhistischen Tantras, was sie ursprünglich nicht gewesen waren.

Die Tantras aber sind jener Zweig der buddhistischen Litteratur, der nur mehr als ein Zeuge des völligen geistigen Niedergangs innerhalb des Buddhismus Beachtung verdient. Sie handeln teils über Riten (Kriyātantra) und Regeln des Betragens (Caryātantra), teils über die für den Yogin geltende Geheimlehre (Yogatantra). Die besten dieser Werke sind noch jene der ersten Klasse, in denen das alte brahmanische Ritualwesen wieder auflebt.

Von der Art ist der Ādikarmapradipa¹), ein Werk das im Stile der brahmanischen Lehrbücher des Rituals (Gṛhyasūtras, Karmapradipas) die Zeremonien und religiösen Handlungen beschreibt, die der »Ādikarmika-Bodhisattva«, d. h. der Anhänger des Mahāyāna und Anwärter auf die Erleuchtung, zu vollziehen hat. Das aus einem Sūtratext (mūlasūtra) mit fortlaufendem Kommentar bestehende Werk enthält Vorschriften über die Weihezeremonien für den Jünger (der ein Laie oder ein Mönch sein kann), Besprengungen, Waschungen und Gebete, ferner Regeln über Mundausspülen, Zähneputzen, Morgen- und Abendandachten, Wasserspenden für die Abgeschiedenen (Pretas), Almosengeben, Mahlzeiten, Verehrung der Buddhas und anderer heiligen Wesen, Lesen der Prajñāpāramitā, Meditationen usw., wie sie zu den verschiedenen Tageszeiten von dem Kandidaten (dem Anfänger im Gegensatz zu dem vollendeten Yogin) zu vollziehen sind.

  Zu den Kriyātantratexten gehört auch das Aṣṭamīvratavidhāna, das die Regeln für die am achten Tag jeder Monatshälfte zu vollziehenden Zeremonien enthält. Dabei kommen mystische Diagramme und Handbewegungen zur Verwendung, und Opferspenden und Gebete (mit geheimnisvollen Silben, wie »hrum hrum hrum phat phat phat svāhā«) werden nicht nur an Buddhas und Bodhisattvas, sondern auch an šivaitische Gottheiten gerichtet ²).

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¹) Herausgegeben mit Einleitung und Analyse des Inhalts von La Vallée Poussin, Bouddhisme, Études et

Matériaux, pp. 177 bis 232. Ein Ritualwerk ähnlicher Art ist wohl auch die Kriyāsagrahapañjikā von Kuladatta, in der eingehende Vorschriften über die Errichtung von Klöstern (Vihāras) gegeben werden. (Rāj. Mitra, Nep. Buddh. Lit., p. 105 ff.)

²) Vgl. H. H. Wilson, Works II, p. 31 ff.

 

Winternitz, Geschichte der indischen Litteratur. II. 18

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 273

 

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Die große Mehrzahl der Tantras gehört aber zur zweiten Klasse, zum Yogatantra. Diese Werke gehen zwar von der Mystik der Mādhyamika- und Yogācāra-Schulen aus; es ist das höchste Wissen von dem Nichts (šūnyatā), das der Yogin zu erreichen sucht. Aber er erstrebt dieses Ziel nicht nur durch Askese und Meditation, sondern auch durch Zauberriten und Beschwörungen, durch Hypnose und physische Erregung. Zur letzteren dient der Genuß von Fleisch und geistigen Getränken, sowie geschlechtliche Exzesse. So finden wir in diesen Tantras ein Gemisch von Mystik, Zauberei und Erotik mit scheußlichen Orgien¹). Vom eigentlichen Buddhismus ist in diesen Texten kaum mehr etwas übrig geblieben, hingegen schließen sie sich aufs engste an die šivaitischen Tantras an, von denen sie sich durch nichts als durch den äußeren Rahmen und die Versicherung, daß sie »von Buddha verkündet« sind, unterscheiden. Bezeichnend ist das Hervortreten weiblicher Gottheiten, der Yoginīs, Dākinīs usw. im Kult. Es wäre vergebens, in diesen Werken Vernunft und Sinn finden zu wollen. Ihre Verfasser sind wahrscheinlich Zauberer, die praktische und wohl größtenteils unlautere Zwecke verfolgten.

Trotzdem erfreuen sich viele dieser Werke eines großen Ansehens. So gehört der Tathāgataguhyaka oder Guhyasamāja zu den »neun Dharmas« der nepalesischen Buddhisten. Dieses Werk beginnt zwar mit Vorschriften über die verschiedenen Arten der Meditation, aber es geht bald dazu über, allerlei geheimnisvolle Figuren und Sprüche zu lehren, die für die Verehrung des Buddha notwendig sind. Und es begnügt sich nicht mit dem Hokuspokus der Zauberworte und -riten, sondern lehrt als Mittel zur höchsten Vollendung auch den Genuß des Fleisches von Elefanten, Pferden und Hunden, sowie täglichen Geschlechtsverkehr mit jungen Caṇḍālamädchen ²). Die Form eines Dialogs zwischen Šākyamuni und einer Göttin hat das Mahākālatantra und es nennt sich »von Buddha verkündet«. Es enthält aber Belehrungen über die mystische Bedeutung der Buchstaben, aus denen der Name Mahākāla (d. i. Šiva) zusammengesetzt ist, über

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¹) Zu diesen gehören die fünf M: māṃsa (Fleisch), matsya (Fisch). madya(geistige Getränke), mudrā (geheimnisvolle Fingerverschlingungen) und vor allem maithuna (Geschlechtsverkehr).

²) Rāj. Mitra. Ncp. Buddh. Lit., p. 261 ff.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistsiche Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 274

 

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die Mittel, verborgene Schätze zu finden, ein Königreich zu erlangen, die gewünschte Frau zu bekommen, ja sogar Mantras und Zauberriten, durch die man Menschen wahnsinnig machen, unterjochen und töten kann¹). Das Saṃvarodayatantra ist wieder trotz der Form eines Dialoges zwischen Buddha und dem Bodhisattva Vajrapāṇi mehr šivaitisches als ein buddhistisches Werk. Der Liṅgakult und die Verehrung šivaitischer Götter werden ausdrücklich darin empfohlen ²¹). Im Kālacakra, das von dem Ādibuddha offenbart sein soll, ist bereits von Mekka und dem Mohammedanismus die Rede. Im Mañjušrīmūlatantra verkündet Šākyamuni unter anderem, daß vierhundert Jahre nach ihm selbst Nāgārjuna kommen werde.

Es kann wohl kaum zweifelhaft sein, daß alle diese Werke lange nach der Zeit des Nāgārjuna und der Mahāyānasūtras verfaßt sind. Und es scheint ausgeschlossen, daß Nāgārjuna, der Begründer der Mādhyamikaschule, auch ein Tantra verfaßt habe. Dennoch werden ihm fünf von den sechs Abschnitten des Pançakrama ³) zugeschrieben. Allerdings handelt dieses Werk mehr von dem Yoga als von den eigentlichen tantrischen Gebräuchen. Wie der Name besagt, ist der Pañcakrama eine Darlegung der »fünf Stufen« deren letzte der endgültige Besitz des allerhöchsten Yoga ist. Die Vorstufen bestehen in der Reinigung von Körper, Rede und Geist, so daß diese die »Diamant«-Natur 4) des Körpers, der Rede und des Geistes der Buddhas erhalten. Die Mittel aber zur Erreichung der fünf Stufen sind Zauberkreise, Zauberformeln, geheimnisvolle Silben und die Verehrung mahāyānistischer und tantrischer Gottheiten. Auf diese Weise erlangt der Yogin die allerhöchste Stufe, wo alle Unterschiede aufhören und es absolut keine Zweiheit mehr gibt. Von diesem Yogin heißt es (VI, 30ff.):

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¹) Burnouf, Introduction, p. 480; R a j. Mitra, Nep. Buddh. Lit.,p. 172 f.

² Burnouf, Introduction, p. 479 f.

³) Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von La Vallée Poussin, Études et Textes Tantriques (Recueil de Travaux publiés par la faculté de philosophie et letters, Université de Gand, fasc. 16), Gand et Louvain 1896. Vgl. Burnouf, Introduction, p. 497 ff.

4) Vajra, »der Diamant«, spielt in der Mystik der Tantras eine Hauptrolle.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistsiche Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 275

 

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»Wie gegen sich, so ist er gegen den Feind; wie die Gattin, so ist ihm die Mutter; wie die Mutter, so ist ihm eine Hure; wie eine Ḍombī (eine Musikantin niedrigster Kaste), so ist ihm eine Brahmanin; ihm ist ein Fell wie ein Kleid; ein Strohhalm wie ein Edelstein, Wein wie Harn, Speise wie Kot, ein Schimpfwort wie ein Lobeshymnus, Indra wie Rudra, der Tag wie die Nacht, das Gesehene wie ein Traum, das Bestehende wie das Vernichtete, der Schmerz wie die Lust, der Sohn wie ein Bösewicht, der Himmel wie die Hölle und so ist ihm auch das Böse wie das Gute eins.«

Wenn wirklich ein Nāgārjuna der Verfasser dieser Abschnitte ist, so ist es wohl ein anderer als der Begründer des Mādhyamikasystems. Als Verfasser des dritten Abschnittes wird aber Šākyamitra¹) genannt, und dieser ist wahrscheinlich derselbe, den Tāranātha als Zeitgenossen des Devapāla von Bengalen (etwa um 850 n. Chr.) erwähnt. Dieser Zeit dürfte auch das ganze Werk angehören. Wenn Tāranātha sagt, daß zur Zeit der Pāladynastie von Bengalen, also vom 9. bis 11. Jahrhundert, Yoga und Zauberei im Buddhismus überwiegen, so dürfte das glaublich sein und die Entstehung der Tantras eher in diese als in eine frühere Zeit fallen ²). Von dem Geist des Tantra-Buddhismus gibt uns gerade Tāranātha³) in seiner »Geschichte des Buddhismus in Indien« eine gute Vorstellung. Wohl ist hier auch von Mahāyāna und Tripiṭaka, von buddhistischer Wissenschaft und buddhistischer Selbstaufopferung die Rede, aber eine weit größere Rolle spielt doch die Siddhi, die durch Tantras und Mantras erworbene Zauberkunst.

Barbarisch wie der Inhalt der Tantras ist in der Regel auch

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¹) In dem Cata]ogue of Buddhist Sanskrit MSS in the Royal Asiatic Society, by E. B. Cowell and J. Eggeling (JRAS 1876, reprint p. 28) wird ein Pañcakramopadeša von Šrīghaṇṭa erwähnt.

²) Diese Litteratur hat keinen volkstümlichen Ursprung, sondern ist in ihrer Art »gelehrt«. (Vgl. oben Bd. I, S. 482.) La Vallée Poussin Bouddhisme, Études et Matériaux, p. 76, JRAS 1899, p. 141 f.) ist geneigt, die Tantras und den Tantra-Buddhismus für alt zu halten. Dafür läßt sich aber gar kein Beweis erbringen (s. Rapson,

JRAS 1898, p. 909 ff.). Haraprasād Shāstrī JASB, Proceedings 1900, p. 100 ff. sucht die Tantralitteratur für das 5. oder 6. Jahrh. n. Chr. zu erweisen.

³) Tāranātha ist 1573 geboren und beendete sein von A. Schiefner übersetztes Werk, das auf Grund indischer und tibetischer Quellen geschrieben ist, im Jahre 1608. Er berichtet (z. B. S. 189 ff.) von fömlichen Zauberwettkämpfen.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 276

 

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das Sanskrit, in dem sie geschrieben sind. Und man möchte an ihnen gerne stillschweigend vorübergehen, wenn sie nicht im nördlichen Indien, in Tibet und später auch in China eine so große Verbreitung gefunden hätten, daß ihnen jedenfalls eine große kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt ¹).

 

Die buddhistische Litteratur und die Weltlitteratur.

So wie der Buddhismus eine Weltreligion geworden ist, so gehört auch ein großer Teil der buddhistischen Litteratur der Weltlitteratur an. Wir haben schon an verschiedenen Stellen gesehen, daß buddhistische Fabeln, Anekdoten, Märchen und Legenden nicht nur mit dem Buddhismus nach Ostasien gewandert sind, sondern auch in den europäischen Litteraturen vielfach ihre Parallelen haben, wobei es allerdings nicht immer feststeht, daß die buddhistischen Erzählungen nach Europa gewandert sind, sondern manchmal auch das Umgekehrte der Fall sein kann²). Wir haben auch gesehen, daß die Buddhalegende manche Züge mit der Christuslegende gemein hat³), und daß einzelne Reden und Gleichnisse in den Suttas des Tipiṭaka und in den Mahāyānasūtras mehr oder weniger auffallend an Stellen in den christlichen Evangelien erinnern 4).

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¹) Auszüge aus Mādhyamaka- und Tantratexten enthält die von Bendall herausgegebene Anthologie Subhāṣitasaṃgraha (Le Muséon 1903, p. 375ff.). Reine Zaubertexte sind die Sādhanas, herausgegeben von F. W. T h o m a s (ebendaselbst p. 1 ff.). Von dem großen Umfang der Tantralitteratur in Indien geben die Handschriftenkataloge eine Vorstellung. In Tibet waren sie das beste Mittel zur Verschmelzung des Buddhismus mit dem einheimischen Zauberglauben. Nach China wurden Tantras seit 1200 n. Chr. gebracht. Über einige Sanskrit-MSS., die A. O. Franke in China gefunden hat, berichtet F. Kielhorn, JRAS 1894, p. 835 ff. In Japan stützt sich die Shin-gon-Sekte auf Tantratexte (B. Nanjio, Short History of the Twelve Japanese Buddhist Sects, p. 78 ff.). Über die Tantras und den Tantra-Buddhismus vgl. Burnouf, Introduction, p. 465 ff., 578 f.; Wassiljew, Der Buddhismus, S. 201 ff.; besonders aber La Vallée Poussin, Bouddhisme, Études et Matériaux, pp. 72 ff., 130 ff. und Bouddhisme, pp. 343 ff., 378 ff.

²) S. oben S. 49 A., 86 A., 101f., 104 f., 106 A., 108 ff., 122 A., 154f., 160f., 172f.

³) S. oben S. 75 A., 76 A., 197 A., 223 A.

4) S. oben S. 22 A.. 57 A., 233 A.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 277

 

Sebstverständlich stellt sich, wenn man das Mahanirvanatantra liest die Frage, inwieweit nun Mr. Mahesh aus dem Bereich des bzw der Geisteswelt des "Tantrismus" heraus lehrte, oder aber ob solche Zusammenhänge etwa nur Schein sind, so wie wenn jemand in einem Seil eine Schlange erblickt, in einem Bär einem Busch (letzterer Vergleich von Markus Barwasser alias "Pelzig", mal in den Kammerspielen in München) oder auch umgekehrt, dh von Schein-Natur sind. Daß  solche Beziehungen bisweilen nicht so ganz leicht zu klären sind und hier also ein hohes Maß an Vorsicht geboten ist, zeigen die weiteren Seiten bei Prof. Winternitz.

Dabei sei auch vorab darauf hingewiesen, daß die Mathematik erst in den Jahren nach Prof. Winternitz's Arbeit an seiner Geschichte der Indischen Litteratur" den Begriff "Wahrscheinlichkeit" logisch korrekt zu fassen vermochte. Dabei ergab sich dann u.a., daß im Raum der Menge aller Teilmengen des 3-dimensionalen reellen Raums (der "übliche Raumbegriff") ein Wahrscheinlichkeitsmaß gar nicht existiert; dh man kann eben nichts finden, womit man in jenem Mengensystem die einzelnenen Mengen  gemäß der Vorstellungen von "Wahrscheinlichkeit" "messen" würde können. (s. Axiome von  Kolmogoroff; Hinweise zu dem Beweis über jene Nichtexistenz eines Wahrscheinlchkeitsmaßes im Bereich der Poenzmenge des |R³ findet man in den Bücher Prof Heinz Bauer ("Einführung in die Maß- und Informationstheorie", de Gruyter,..) und Prof. A. Renyi, (Renyi, A,, Wahrscheinlichkeitsrechnung, mit einem Anhang über Informationstheorie, zweite, berichtgte Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, 1966) jeweils auf Seite 50.

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Die Frage aber, in welchem Umfange solche Übereinstimmungen zwischen buddhistischer und christlicher Litteratur tatsächlich bestehen, und welche Bedeutung ihnen zukommt, ist von solcher Wichtigkeit, daß wir auf sie noch einmal im Zusammenhang eingehen müssen. Handelt es sich hier um mehr oder weniger zufällige Anklänge, um Ähnlichkeiten, die sich daraus erklären, daß die betreffenden Legenden, Gleichnisse und Aussprüche denselben Situationen und religiösen Stimmungen entsprungen sind, oder um tatsächliche Abhängigkeit der einen von der anderen Litteratur? Sind die christlichen Evangelien unter dem Einfluß der aus vorchristlicher Zeit stammenden buddhistischen heiligen Texte gestanden ? Oder sind spätere buddhistische Texte, wie Lalitavistara und Saddharmapuṇḍarīka, von den christlichen Evangelien beeinflußt worden? Diese Fragen sind wiederholt Gegenstand der Forschung gewesen und haben sehr verschiedene Beantwortungen gefunden. Es war insbesondere Rudolf Seydel ¹), der so zahlreiche Übereinstimmungen zwischen dem Leben Jesu nach den Evangelien und der Buddhalegende nachweisen zu können glaubte, daß er die Hypothese aufstellte, die Evangelisten hätten neben einem »Ur-Matthäus« und einem »Ur-Markus« auch ein altes christliches, aber buddhistisch beeinflußtes poetisches Evangelium benutzt und diesem alle jene Legenden, Gleichnisse und Aussprüche entnommen, die in den buddhistschen Texten Entsprechungen haben. Diese Hypothese hielt er dann für notwendig, weil die Gleichungen (nach seiner Ansicht) nicht vereinzelt, sondern gehäuft erscheinen und förmliche Gruppen, ja ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Ein einzelner Stab, meinte er, lasse sich leicht zerbrechen, viel schwerer ein Bündel oder gar ein Bündel von Bündeln. Sehr schön! Wenn aber der Stab kein Stab, sondern nur ein Phantom von einem Stab ist, so nützt uns auch ein Bündel und ein Bündel von Bündeln solcher »Stäbe« nichts. In der Tat ist es nicht schwer zu zeigen und wiederholt gezeigt worden, daß die Mehrzahl der von Seydel

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 ¹) Das Evangelium von Jesu in seinen Verhältnissen zu Buddha-Sage und Buddha-Lehre, Leipzig 1882; Die Buddha-Legende und das Leben Jesu nach den Evangelien, erneute Prüfung ihres gegenseitigen Verhältnisses, 2. Aufl. mit ergänzenden Änmerkungen von Martin Seydel, Weimar 1897.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 278

 

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angeführten »Gleichungen« einer genaueren Prüfung nicht standhält.

   Weit vorsichtiger als Seydel steht der holländische Gelehrte G. A. van den Bergh van Eysinga¹) dem Problem der indischen Einflüsse auf die christlichen Evangelien gegenüber. Er zieht von vorneherein alles ab, was sich aus der Gleichheit der Umstände, unter denen die Texte entstanden, aus der Gleichheit der religiösen Entwicklung und endlich aus allgemein menschlichen Gründen leicht erklären läßt. Dennoch bleiben auch nach ihm noch tatsächliche Gleichungen bestehen, die nur durch Entlehnung zu erklären seien. Aber nicht eine schriftliche Abhängigkeit sei anzunehmen, sondern nur durch mündliche Vermittlung seien in der römischen Kaiserzeit indische Stoffe, Motive und Ideen nach dem Westen gelangt, und einzelne solcher Zuge seien bei der Legendenbildung des ältesten Christentums entlehnt worden. Von den 51 Parallelen, die Seydel gefunden zu haben glaubte, hält Bergh van Eysinga nur neun einer Besprechung wert und nur sechs für mehr oder weniger belangreich.

Was Seydel mit unzulänglichen Mitteln die buddhistische Litteratur war ja zu seiner Zeit noch sehr unvollständig bekannt zu geben unternommen hatte , eine »buddhistisch-christliche Evangelienharmonie«, das hat später auf Grund viel genauerer Kenntnis der Pāli- und Sanskrittexte der Amerikaner Albert J. Edmunds ²) noch einmal versucht. Ihm ist es wohl, wie er ausdrücklich erklärt, nicht darum zu tun, die Abhängigkeit der christlichen von den buddhistischen heiligen Texten zu erweisen, sondern nur darum, die beiden Religionen einander vergleichend gegenüberzustellen, »damit sie einander besser verstehen lernen«. Immerhin neigt er zu der Ansicht, daß das Christentum als die mehr eklektische Religion vom Buddhismus entlehnt und daß namentlich Lukas ein Buddha-Epos gekannt habe. Aber gerade die von Edmunds gegebene umfassende Zusammenstellung aller nur halbwegs vergleichbaren Stellen in den beiden Litteraturkreisen zeigt aufs deutlichste, daß

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¹) Indische Einflüsse auf evangelische Erzählungen, Göttingen 1904.

²) Buddhist and Christian Gospels now first compared from the Originals by A. J. Edmunds, edited by M. Anesaki, 4'h Ed., Philadelphia 1908/9.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 279

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es keinen Fall gibt, wo eine Entlehnung von seiten der vier Evangelien angenommen werden müßte; daß in den meisten Fällen nur eine Ähnlichkeit der Gedanken besteht, die einen litterarischen Zusammenhang nicht voraussetzt; daß in den besten Fällen nur eine Möglichkeit gegenseitiger Beeinflussung zugestanden werden kann und diese Möglichkeit sich nur in ganz wenigen Fällen zur Wahrscheinlichkeit erhebt. Und gar oft zeigt gerade die Gegenüberstellung der Texte bei Edmunds, wie viel größer die Verschiedenheiten sind als die Übereinstimmungen ¹).

Man lese die von Edmunds ²) einander gegenübergestellten Texte über die wunderbare Empfängnis und Geburt Christi und Buddhas, und die Verschiedenheiten springen in die Augen.

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¹) Außer Seydel, Bergh van Eysinga und Edmunds nehmen Abhängigkeit der christlichen Evangelien von den buddhistischen Texten auch an O. Pfleiderer, Die Entstehung des Christentums. 2. Aufl., München 1907, S. 198 f., Ernst Kuhn im Nachwort zu Bergh van

Eysingas Werk (S. 102 ff.) und R. Pischel (Deutsche Litztg. 1904, Sp. 2938 ff.), der zuversichtlich erklärt: »Die Frage, ob sich überhaupt indische Einflüsse in der evangelischen Erzählungslitteratur finden, kann heute nicht mehr verneint werden«; in einzelnen Punkten auch K. E. Neumann, Reden Gotamó Buddho's III, 112, 256 A., 258 A., 259 A., 260 A.,334 A. Eine Art urgeschichtlichen Zusammenhang nehmen H. Kern (Deutsche Litztg. 1882, Sp. 1276) und R. O. Franke (Deutsche Litztg. 1901, Sp. 2757 ff.) an. A. Weber (Griechen in Indien, SBA 1890, S. 928 f.) und H. Oldenberg (Theolog. Litztg. 1905, Sp. 65 ff., Aus dem alten Indien, S. 47 f.) halten die Frage für eine offene. Ganz oder fast ganz ablehnend verhalten sich T. W. Rhys Davids, SBE XI, 165f.; J. Estlin Carpenter, The First Three Gospels, their Origin arid Relations, 2nd Ed., London 1890, pp. 136ff., 161ff., 174ff., 203ff., 237 f.; E. Hardy, Der Buddhismus, Münster i. W. 1890, S. 110 ff.; E. W. Hopkins, India Old and New, New York and London 1902, p. 120 ff.; E. Windisch, Māra und Buddha, S. 60 ff., 214 ff., 312 und Buddha's Geburt, S. 195 ff.; La Vallée Poussin, Revue biblique 1906, p. 353 ff. und Bouddhisme. p. 5 ff.; S. Lévi, Revue critique 1908, N. S. 65, p. 382; A. B. Keith, JRAS 1910, p. 213 f.; R. Garbe, Deutsche Rundschau, Bd. 144, 1910, S. 73 ff., Bd. 149, 1911, S. 122 ff. und Contributions of Buddhism to Christianity, Chicago 1911; Edv. Lehmann, Der Buddhismus als indische Sekte als Weltreligion, Tubingen 1911, S. 78 ff. Die einen von diesen leugnen alle Übereinstimmungen, die anderen erklären sie ohne gegenseitige Abhängigkeit.

²) I, 107 f., 167 ff.; Lukas I, 35; Majjhimanikāya 38 und 123.

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Wohl gibt es in beiden Fällen Wunder. Aber die gibt es, wie Religionsgeschichte, Mythologie und Sagenkunde lehren, bei der Geburt großer Männer überall. Zur Jungfrauengeburt bietet die griechische Mythologie weit nähere Parallelen als die buddhistische Legende. Buddha wird aber gar nicht von einer Jungfrau, sondern von einer verheirateten Königin empfangen und geboren. Auch die Texte über die Versuchung Buddhas durch Māra und Christi durch den Satan ¹) zeigen mehr Abweichungen als Übereinstimmungen, und die Versuchung Zoroasters durch Ahriman beweist, daß es sich hier nicht um einfache Textentlehnungen handeln kann, sondern höchstens um viel weiter zurückliegende religionsgeschichtliche Zusammenhänge. Ebenso kann ich in der Legende von Jesu Verklärung, verglichen mit dem Bericht des Mahāparinibānasutta über das Leuchten von Buddhas Körper, nur eine auffallende und sehr interessante religionsgeschichtliche Parallele, aber nicht eine Entlehnung aus der buddhistischen Litteratur sehen ²).

Viel größer ist die Ähnlichkeit zwischen der Legende von Asita und der von Simeon bei Lukas. Trotz mancher Verschiedenheiten, die auch hier unleugbar sind, halte ich es doch für einigermaßen wahrscheinlich, daß dem Verfasser der christlichen Erzählung die buddhistische Legende bekannt war³). Möglich ist auch ein Zusammenhang zwischen der Legende von Buddha, der als Knabe sich von seinen Begleitern entfernt und, nachdem er von den Seinen vermißt worden, in tiefe Meditation versunken gefunden wird, mit der Erzählung von dem zwölfjährigen Jesus, der, anstatt mit seinen Eltern nach Nazareth zurückzukehren, im Tempel zu Jerusalem zurückbleibt und sich mit den Lehrern unterhält 4). Für möglich halte ich auch einen Zusammenhang

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¹) Edmunds I, 198 ff.; auch Pischel, Leben und Lehre des Buddha S. 26 f. lehnt hier den Zusammenhang ab.

²) Edmunds II, 123ff.; Mark. IX, 2ff.; Luk. IX, 30f.; Rhys Davids, Dialogues of the Buddha II, p. 146; Dutoit, Leben des Buddha, S. 283f. Schon Bergh van Eysinga, S. 62 hat an die Verklärung Mosis (II. Mose 34, 29 ff.) erinnert.

³) Oben S.75; Bergh van Eysinga 21ff.; Edmunds I, 181ff. Die buddhistische Legende war sicher schon im 3. Jahrhundert v. Chr. bekannt; Entlehnung auf buddhistischer Seite ist also in diesem Falle ausgeschlossen.

4) Luk. II, 41 ff. Die Ähnlichkeit ist größer mit Lalitavistara XI, als mit der Nidānakathā (Rhys Davids, Buddhist Birth Stories p. 75;

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 281

 

Anmerkung von mir, dem Verfasser dieser WEBSeite "Meditationsstreit-91-19i.de":

So sehr ich Prof. Winternitz's Haltung betreffs der Verfallerscheinungen des Buddhismus infolge von Sexorgien udgl teile, so muß ich hier jedoch anmerken, daß das Thema der sog. "Siddhis", die in den Patañjali-Yogas-Sūtren erwähnt werden, nicht ausschließlich auf "Zauberei" reduzierbar ist.

 

Weitere Hinweis betreffs der Tantrischen Literatur findet  man bei Prof. Heinrich Kern (übersetzt wurde das Buch ins Deutsche von Prof. Hermann Jacobi), genauer: Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883.

Einige Hinweise  zu diesem Buch von Heinrich Kern:

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(391) 2. Innere Geschichte der indischen Kirche.

Hina- und Mahâyâna. Die vier philosophischen Schulen. Nâgârjuna; seine Zeitgenossen und Nachfolger. Stand der Parteien im 5. Jahrhundert. Canon der Mahâyânisten. Blütezeit der buddhistischen Scholastik. Asañga und Vasubandhu. Verfall der Gelehrsamkeit nach Dharmakîrti. Tantrismus und Zauberei. Die vier philosophischen Systeme in Nepal.

Säkularisation des Mönchstums daselbst.

Die innere Geschichte der indischen Kirche nach Kanishka wird während einiger Jahrhunderte durch den Streit zwischen dem Hînayâna und dem Mahâyâna beherrscht,* *) zwei kirchlichen Richtungen, denen sich allmählich idie älteren Secten anschlossen. Dadurch verloren die eigentümlichen Lehren der Secten allmählich ihre Bedeutung, ausser insofern sie als Grunddogmen eine Stelle in einem der vier neuen philosophischen Systemen fanden, welche von den zwei Parteien als ihre metaphysischen Grundpfeiler anerkannt wurden. Die Mahâyânisten glaubten mit einer scholastischen Verteidigung ihrer Principien nicht genug gethan zu haben, sie lieferten auch einen neuen Canon.

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*) Hîna ist ,,niedriger, geringer", mahâ ,,gross, vornehm." Eine solche Gegenüberstellung klingt nicht schmeichelhaft für die Hînayânisten, und die Vermutung liegt auf der Hand, dass diese Bezeichnung von ihren Gegnern herstammt. Ist dies richtig, dann müssen die Mahâyânisten mit mahâ die Bedeutung von ,,vornehm" verbunden haben. Dass dies die ursprüngliche Auffassung von mahâ war, kann bezweifelt werden; denn bei den zahlreichen Berührungspunkten zwischen den Mahâyânisten und Mahâsâñghika's würde es möglich sein, dass mit dem Worte ,,gross" die Bedeutung von ,,ausgebreitet, zahlreich, allgemeiner" verbunden wurde. Ein anderer Ausdruck zur Bezeichnung der Hînayânisten ist Çrâvaka's, d. Ih. Zuhörer, Schüler.

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insbesondere siehe Seite 499, Fußnote *) und die Textstelle dazu.

Auch etwas später auf Seite 499 wo es kurz um die Beziehung zwischen den Yogâcâra’s und den Yogins von Patañjali’s Schule geht.

Um die Tantras des Mahayana, und damit wäre man beim Thema dieses Abschnitts in meditationsstreit-91-19i.de" geht es dann auf Seite 500.

Desweiteren geht es um Einflüsse der Bhagvad-Gîtâ auf die Mâdhyamika’s sowie um die enge Verwandtschaft von Çivaîten und Mahâyânisten.

Auf Seite 503 geht es wieder kurz im die Tantras" und daß diese Çiva zugeschrieben werden.

Hierzu einige Seiten als Zitat:

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Gedanken etwas wahres, nach anderen etwas unwahres. Die Mâdhyamika's sprechen allem und jedem wirkliches Sein ab; ihr Wahlspruch ist: alles ist eitel, worin die Anerkennung eines Scheines von Sein enthalten ist. Es gibt ferner Mâdhyamika's, die das reine Bewusstsein anerkennen und alles übrige leugnen. Zu den Mâdhyamika's rechnet man auch die Svatantrika's, welche annehmen, dass ,,jedes Ding auf aussergewöhnliche Weise aus sich selbst wird" oder ,,besteht".*)

   Der charakteristische Unterschied zwischen den Yogâcâra's und Mâdhyamika's lässt sich so ausdrücken, dass die ersteren das Bestehen einer Summe von Gedanken anerkennen, welche zusammen das, was man , Verstand und Erkenntnisvermögen nennt, ausmachen; dass die letzteren dagegen nicht jeden einzeln entstehenden Gedanken als Erscheinung leugnen, sondern die Erscheinung dem Scheine und ferner Schein mit Nicht-sein gleichsetzen, sodass aus ihrer Anerkennung der Erscheinung doch folgt, .dass die Erscheinung nicht ist.

Das System der Mâdhyamika's ist die consequenteste Entwicklung der idealistischen Seite des Buddhismus, der Theorie von Name und Form; es ist mit einem Worte die buddhistische Form des Vedânta.

Die Yogâcâra's, d. h. die den Yoga ausüben, stimmen insofern mit den Yogin's von Pataiñjali's Schule überein, als sie das Bestehen von geistigen Erscheinungen anerkennen; sie weichen von ihnen ab, insofern sie die Dinge ausserhalb des Geistes leugnen.

Die erste Blüte des Mahâyâna wird nach allen bekannten Berichten dem Einflüsse Nâgârjuna's, des Begründers der Lehre der Mâdhyamika's, zugeschrie-

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*) Wassiljew B. I) 288, 309. Çaṃkara a, a. O. Sarvadarçana Sañgraha 22, 24.

 

 

500

ben.*) Es wird indessen gleichzeitig gesagt, dass er einen Vorläufer hatte in dem Brahmanen Râhula oder Râhula-Bhadra, auch unter dem Namen des Grossen Brahmanen oder Çrî-Saraha bekannt, der zu Nâlanda als Professor thätig gewesen sein soll,**) Dieser gelehrte Brahmane soll (4oo) in die Lehre eingeweiht worden sein durch Kṛishṇa den Weisen, den man, wie Târanâtha sagt, nicht mit dem anderen Kṛishṇa oder Kâla verwechseln muss, der in der Liste der Patriarchen oder Hauptlehrer vorkommt. Das meiste hatte der grosse Brahmane aber dem Gaṇeça und anderen Obergöttern zu verdanken, denn von diesen erhielt er die Sûtra's und Tantra's des Mahâyâna. ***) Diese Legenden enthalten unseres Dafürhaltens das verblümte Geständnis, dass die von Kṛishṇa geoffenbarte Bhagavad-Gîtâ Einfluss auf die Mâdhyamika's ausgeübt hat, aber dass der Çivaïsmus einen noch viel bedeutenderen Anteil an der Entwicklung des Mahâyâna im allgemeinen hatte. Die. nahe Verwandtschaft zwischen Çivaïten und Mahâyânisten wird uns gleich aus einer Reihe von.Umständen entgegentreten. )

 

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*) Târan. p 69; vgl. 61; Lebensb. p 310

**) Da Fa Hian im Anfange des 5. Jahrh. Nâlanda besuchte, aber nichts von einer Klosterschule berichtet, so muss jede Nennung Nâlanda's als einer berühmten Klosterschule vor der Hälfte des 5. Jahrh. für einen Anachronismus gehalten werden.

***) Târan. p 66, 69, 105. Etwas abweichend ist der Bericht desselben Schriftstellers auf p. 93, demzufolge Râula-Bhadra ein Çûdra und ein Schüler des Ârya-Deva war.

) Coincidenzpunkte zwischen der Bhagavad-Gîtâ und dem Lotus sind zahlreich, aber sie verraten eher einen gemeinschaftlichen Ursprung, als directe Entlehnung. Z. B. Çâkyamuni nennt sich den Vater der Welt, der seine geliebten Kinder aus dem Saṃsâra erlöst, der, obschon in Wahrheit immer auf der Geierlei weilend, doch zum Nutzen der Welt den Schein annimmt, als ob er unter den Menschen wandele; Lotus XXV, st. 6, 10, 20 vgl. Bhag. IV, 6;

 

 

501

Um zu Nâgârjuna zurückzukehren, so war dieser grosse Kirchenvogt,*) geboren in Berar zur Zeit des Conciles unter Kanishka, ein Schüler des Brahmanen Râhula-Bhadra und der Gründer der Mâdhyamika-Lehre. AIs er 60 Jahre alt war, starb er und kam in den Himmel Sukhavati. **) Als seine vornehmsten Schüler, denen die Fama die (401) Verbreitung der mahâyanistischen Grundsätze in Indien zuschreibt, werden genannt Ârya-Deva, Nâgabodhi, Buddhapâlita etc.

Nehmen wir einmal an, dass Nâgârjuna 100 n. Chr. geboren wurde und dass er starb, nachdem er 60 Jahre Geistlicher gewesen war, dann kann er, wie bereits bemerkt, den Ceilonesen Deva noch gekannt haben. Insofern ist im mitgeteilten Berichte nichts unwahrscheinliches; dagegen haben die Ueberlieferungen bei Târanâtha den Character von Allegorien 

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IX, 17; XI, 43; XII, 7. Buddha ist gleich (sama) für alle Menschen; Lotus V; vgl. Bhag. IX, 29; XII, I3. Çâkyamuni, um einen Beweis von seiner Wunderkraft zu geben, streckt seine Zunge aus bis ans Ende des Weltalls; Lotus XX; dasselbe thut Kṛishṇa (Vishṇu) Bhag. IX, 30. Den Gedanken, dass es verschiedene Stufen eines frommen und weisen Wandels gebe (Lotus III), trifft man auch an Bhag. XII, I2.

*) Târan p 69 sagt von ihm: ,,alle Schulen erkannten ihn als ihr Haupt an". Dies erinnert an den Rang eines Kirchenvaters der ganzen Erde, der dem Sarvakâmin beigelegt wird, siehe oben p 317. In Râjatarañgiṇî 173 wird Nâgârjuna genannt als ein Bodhisattva ekabhûmîçvara. Dies letzte würde bedeuten können ,,der einzige Herr der Erde", aber auch ,,Herr der ersten Stufe". Die Eigenschaften eines Bodhisattva der ersten Stufe werden ebenso ausführlich, als verwirrt beschrieben im Mahâvastu p 7784 (ed. Senart).

**) Lebensb. p 310. Sukhavatî ist der Himmel des Amitâbha. In seiner Eigenschaft als Bodhisattva konnte Nâgârjuna nicht das Nirvâṇa erlangen, denn dies ist nur für Buddha's und Arhat's reservirt, was indessen nicht ausschliesst, dass nach der Versicherung des Nâgasena unzählig viele Götter und gewöhnliche Sterbliche das Nirvâṇa erlangt haben.

 

502

oder Märchen. Nâgârjuna soll nämlich 6oo71 oder 60029) Jahre gelebt haben, und zwar 200 Jahre in Hindostan, 200 im Süden und 129 oder 171 auf dem Berge Çrî- parvata. *) Hiuen Thsang nennt ihn eine der vier Leuchten der Welt neben Deva, Kumâralabdha und Açvaghosha. **)

In der Menge von Legenden, die über Nâgârjuna in Umlauf sind, ist sicherlich mehr Wahrheit enthalten, als es auf den ersten Blick scheint. Es kommt nur darauf an, herauszubekommen, welche Art von Wahrheit diese Berichte der Nachwelt haben überliefern wollen, und das ist nicht so leicht zu erraten. Zunächst also der Aufenthalt des Kirchenvogtes, ,,den alle Schulen als ihr Haupt anerkennen, auf dem Çrîparvata". Wir werden hier nur bei einigen Einzelheiten aus seiner Lebensgeschichte verweilen,***) Es gibt einige Berge dieses Namens, der eine in Kashmir dient çivaïtischen Mönchen zum Aufenthalte, ein anderer im südlichen Indien stand in noch höherem Ansehen wegen des Heiligtums des Çiva, das sich dort befand und den Namen Mallika-Arjuna trug.) Zweitens erzählen die Buddhisten, dass man 100 Jahre nach Nâgârjuna's Tode überall in Südindien zu seiner Ehre Tempel stiftete. Drittens schreiben die Hînayânisten ihm das canonische Buch, die Prajñâ Pâramitâ zu. Bedenkt man, dass Prajñâ die (402) Naturkraft, die weibliche Seite des Çiva, mit einem Worte Durgâ ist; dass heilige Schriften von einem solchen Umfange der mehr oder weniger personifi-

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*) Târan. p 73. Eine andere Autorität Bodhibhadra schreibt ihm ein Leben von 100 Jahren zu. Wassiljew B. p 318

**) Mém, II, 2I4.

***) Wassiljew B. p 210. Die Lebensbeschreibung des Nâgârjuna, Deva und Açvaghosha bestanden vor 387418 n. Chr., zu welcher Zeit sie in das Chinesische übersetzt worden sind,

) Râjatarañgiṇî 3, 271; 49 39o. Dr. Fitz Edward Hall in der Vorrede zu Vâsavadattâ II.

  

503

cirt gedachten Zeit zugeschrieben werden; dass die Prajñâ-Pâramitâ und andere Werke des mahâyânistischen Canons der Art nach mit der Tantra-Litteratur verwandt sind, worüber später mehr; dass die Tantra's im Gegensatze zu dem Mahâbhârata und anderen brahmanistischen *) Werken von Çiva verkündet worden sind, so kommt man zu der Ueberzeugung, dass fast alles, was von Nâgârjuna berichtet wird, nicht von irgend einem Mönche aus dem zweiten Jahrhunderte gilt, sondern von Çiva. Der ideale Nâgârjuna war der Stifter des Mahâyâna, wie Çiva der des Hinduismus, derjenigen Religion, die nicht nur für die Ârya's, sondern auch für die grosse Menge bestimmt war.

   Von dem historischen Nâgârjuna ist wenig bekannt. Die Werke, die in der älteren Lebensbeschreibung ihm zugeschrieben werden, sind nicht mehr vorhanden; dagegen gibt es andere Schriften, die jetzt unter seinem Namen gehen.

   Die Geschichte des Ârya-Deva wird ebenfalls mit Mahâdeva in Verbindung gebracht. Dazu kann die Gleichheit des Namens Veranlassung gegeben haben. Er gilt als der Verfasser einiger Streitschriften von geringerem Umfange.

Das dritte Licht der Welt, der Bhadanta**) Ku-

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*) Unter Brahmanismus verstehen wir diejenige Religionsform, die nach dem vedischen Zeiträume bis zum Entstehen des Hinduismus in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung herrschte. Der ältere Brahmanismus unmittelbar nach dem vedischen Zeiträume wird repräsentirt durch die Brâhmaṇa's und Upanishad's, der jüngere durch die älteren Teile des Mabâbhârata und des Manu. Der ältere Buddhismus läuft parallel mit dem jüngeren Brahmanismus und ist aus derselben Quelle entsprungen, das Mahâyâna mit dem Hinduismus. Ebenso wie der ältere Buddhismus etwas modificirt hier und da sich bis heute erhalten hat, so ist auch bei verschiedenen brahmanischen Familien der Brahmanismus, wenigstens in Aeusserlichkeiten, bewahrt geblieben.

**) Der Titel Bhadanta, der ursprünglich ebenso sehr

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seiten 499 bis 503

 

Nach diesem Einblick in die Beziehungen zwischen einzelnen Richtungen des "Buddhismus" und dem "Hinduismus", aber auch Vedanta, usw, kommt eine Frage auf:

Würde irgendeiner der üblichen westlichen TM-Erlernthabenden es erkannt haben, wenn Mr. Mahesh nicht Vedanta gelehrt hätte, sondern jenes buddhistische Analogon, jenes "System der Mâdhyamika's"?

Wie sähe das aus bei "Patañjali-Yogasutren" und jenen Yogâcâra's?

Es heißt da auf Seite 499

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Die Yogâcâra's, d. h. die den Yoga ausüben, stimmen insofern mit den Yogin's von Patañjali's Schule überein, als sie das Bestehen von geistigen Erscheinungen anerkennen; sie weichen von ihnen ab, insofern sie die Dinge ausserhalb des Geistes leugnen.

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seiten 499 bis 499

In der TM-Scene wird bzgl. jenes Einheitsbewußtseins, wie bereits mehrfach ausgeführt, gelehrt, daß ein Gegenüber (egal ob Person oder auch Objekt) natürlicherweise - ohne es sich ständig einzureden oä - in Begriffen des Selbst im Lichte reinen Bewußseins wahrgenommen wird und das infolge der direkten, wahrheitsgemäßen Wahrnehmung, daß tief im Inneren des Gegenüber eben auch jenes transzendentale Bewußtsein ist. Die Vorstellung, daß man plötzlich auch der/das Gegenüber sei, ist offenbar absurd. Es gibt eben auch Vielheit, aber jene ist eben diese Welt des Samsara.

Würde es außer dem Selbst nichts geben, dann würde wohl kaum noch jemand sich um Erleuchtung zu kümmern gehabt haben, nachdem doch Buddha selbst "die Erleuchtung" erlangt habe/hatte. Insofern gibt es in gewissem Sinne - und sei es wie eine Schlange, die in einem Seil erblickt wird - eben Vielheit und Buddha's Erkenntnis ist und bleibt seine Erkenntnis. Andere Lebewesen, müssen jenen Erkenntnis erst für sich selbst erwerben. Es mag ja dann sein, daß die eigene Erkenntnis dann wiederum so ähnlich wie "im Licht der Erkenntnis (der Erkenntnis schlechthin) in Begriffen der Anteilhabe an der Erkentnis wahrgenommen wird". Die Struktur der Erkenntnis im" Einheitsbewußtsein", jenes "im Lichte von... in Begriffen des ..." ist dann wiederum, bei allen, welche diese Erkenntnis erlangten dieselbe und insofern ist das dann doch nicht etwas, was wirklich auschließlich Teil von einem selber wäre, nein es wiederum etwas, aus sich selbst heraus Existentes, eben "die Erkenntnis".

So in etwa war das die Lehre in der TM-Scene von ca 1971 bis ca 1975/1976 jedenfalls.

"Die Dinge außerhalb des Geistes" werden in der TM-Scene insofern nicht geleugnet, als es ja heißt, daß es der Zustand der Unwissenheit sei, im Gegenüber nicht direkt, spontan-natürlich-wahrheitsgemäß jenes "transzendentale Bewußtsein" wahrzunehmen und jenes eine Sein nicht zu erkennen.

Allerdings bleibt auch, nach dem Erlangen jener Erkenntnis, ein Baum immer noch  ein Baum, ein Mensch bleibt ein Mensch, ein Berg bleibt ein Berg, der Mond bleibt der Mond, usw.

Aber da ist dann eben jenes aus sich selbst heraus existente reine Bewußtsein, das, woimmer sich einer der Sinne primär darauf richtet, wahrgenommen wird.

Insofern sehe ich den Unterschied da eher im Bereich verbaler Ausdrücke. Auch ein realisierter Yogacara-Ausübenden, wird hinterher kaum anfangen, Steine zu essen aus einem angeblichen erlangten Wissen heraus, wonach alles doch dasselbe sei und es außer dem nichts gäbe.

 

Weil hilfreich betreffs all der Debatten im Zusammenhang mit dem Streit um TM, sei auch besonders auf die zweite Fußnote auf Seite 501 hingewiesen:

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**) Lebensb. p 310. Sukhavatî ist der Himmel des Amitâbha. In seiner Eigenschaft als Bodhisattva konnte Nâgârjuna nicht das Nirvâṇa erlangen, denn dies ist nur für Buddha's und Arhat's reservirt, was indessen nicht ausschliesst, dass nach der Versicherung des Nâgasena unzählig viele Götter und gewöhnliche Sterbliche das Nirvâṇa erlangt haben.

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seite 501

Auf der einen Seite sind da VertreterInnen der Auffassung von der Endlichkeit der Welt, daß es nur genau 1 Gott gibt/geben könne, dh daß die Anzahl der "GöttInnen" eine endliche Zahl sei; da kommen die Standpunkt wie "nach diesem Leben ist alles vorbei" und man wird daher nur endlich viele Atemzüge gemacht, nur endlich viel Herzschläge gehabt, endlich viele Sinneseindrücke erlebt, endlich viele Urlaube gemacht, endlich viel Geld gemacht oder auch verdient haben, usw.

Andererseits findet man hier die Aussage, "...dass nach der Versicherung des Nâgasena unzählig viele Götter und gewöhnliche Sterbliche das Nirvâṇa erlangt haben..." und damit die Auffassung, daß es unendlich viele GöttInen gäbe bzw geben könnte.

Wieso ist da Fundamentales zu beachten?

Nunja, wie schon erwähnt, kann man zB auf der überabzählbar unendlichen Mengen der Menge aller Teilmengen des 3-dimensionalen euklidischen Raums kein Wahrscheinlichkeitsmaß - passend zu den gegebenen, überlieferten Vorstellungen von "Wahrscheinlichkeit" - finden und man kann also in diesem Raum in seiner Gänze also auch nicht mit "Wahrscheinlichkeit" messen.

Außerdem gibt es eben so Phänomene wie , wenn man von der abzählbar unendlichen Menge der natürlichen Zahlen alle geraden natürlichen  Zahlen (oder auch alle, Primzahlen, usw) wegnimmt, bleibt die Menge "abzählbar unendlich", numeriert man dann um, hätte man wieder alle natürlichen Zahlen.

Für jene, die nur "Endlichkeit" zulassen, ist das indiskutabel und "Schmarrn", dh so nach dem Motto: Wenn man vom Vermögen die Hälfte wegnähme,  hätte man hinterher jedenfalls weniger, nämlich nur noch die Hälfte und von der Hälfte des zB Existenzminimums könne man offenbar nicht  leben, was doch wohl klar sein müsse.

Man sieht, wie ein aneinander Vorbeireden infolge von AnhängerIn verschrieben dem "Endlichen" und solchen, welche auch "Unendlichkeit" zugestehen, nunmal passieren kann.

Wenn jemand keinerlei "Unendlichkeit" in seinem Denken usw zulassen will, so wird sojemand auch die Gesetze von Unendlichkeit weder verstehen noch akzeptieren.

Professor Deussen weist in seiner Übersetzung der Chândogya-Upanishad's siebenter Lektion (siehe "Sechzig Upanishads des Veda", Brockhaus-Verlag, zB erste Auflage von vor 1900) im Zusammenhang mit "bhouma" auf die "Unendlichkeit" hin und läßt nunmal "Unendlichkeit" zu.

Kein Gericht dieser Erde wird "unendlich lange" Beweisketten für die Richtigkeit einer zB Aussage zulassen; man verbleibt immer im Endlichen. Endlich viel Indizien, endlich viel geäußerte Worte, endlich viel gestellte Fragen, usw und dazu die Behauptung, daß jegliche juritisch-relevante Thematik darauf reduzierbar sei. Stimmt das auch wirklich?

Juristerei kann sich sehr wohl um Organisatorisches im Zusammenhang mit Yoga&co kümmern, um irgendwelche für sie relevanten Behauptungen, um korrektes und nicht korrektes Zitieren (Swami Brahmanda Saraswati war sicherlich noch keine 70 Jahre verstorben als Mr. Mahesh starb. Durfte sich Mr. Mahesh überhaupt im Rahmen sener Lehrtätigkeit auf ihn berufen? Durfte er behaupten, daß die TM-Technik von Swami Brahmananda Saraswati stamme?). Hätte er nicht etwa aus der EU ausgewiesen werden müssen, nachdem er in einer Internet-Pressekonferenz mal sagte: "I damn the democracy" (= "Ich verfluche die Demokratie"). Darf ein Sadhu, der keinerlei gesichertes Einkommen hat und auch gar nicht Asyl stellen will sondern sich als "Guru" - ohne daß er irgendwelche ernstzunehmenden Referenzen für so eine Lehrtätigkeit hat, also ohne daß er anerkannter Sanskrit-Kundiger ist, der aus beruflichen Gründen und mit einem Arbeitsplatz in der EU -  aufspielen möchte, überhaupt in die EU einreisen? Es hätte genügend Handlungsmöglichkeiten für Juristerei gegeben. Allerdings tat man das alles nicht.

 

 

Heinrich Kern zeigt ua. auf wie sich die Anhängerschar Buddhas in immer mehr Sekten aufteilte. Aber solange jemand zur Anhängerschaft Buddhas gehört, solange die zentrale Erkennungsgröße also noch vorhanden ist, solange braucht sich keiner als Angehöriger einer Sekte zu sehen.

Jemand hört den einen zu, hört auch Anderen zu, usw und alles auf der Suche nach dem einen einzigen Nirvana, der Buddhaschaft.

Ist sojemand Angehöriger einer Sekte?

Kann man sagen, daß so jemand einer Sekte angehört?

Macht es Sinn, solche Menschen als Angehörige einer Sekte einzuordnen, insbesondere wenn so jemandem irgendwann auffällt, daß er sich nach zB abzählbar unendlich vielen Lehrvorträgen sehnt?

Man gibt einem Menschen 1$ und frägt diese Person. Was würde man/würden Sie sinnvollerweise tun, wenn sie irgendeine Summe von Dollars hätten/bekämen?

Eine mögliche Standard-Antwort wäre/könnte  sein: "Ja, ich würde es so anlegen, daß mindestens 1 Dollar mehr jedes Jahr herauskommt, ist doch wohl klar!"

Von wieviel Dollars würde so eine Person dann denn träumen? Nach dem 5 Axiom des Peano, dem Gesetz der vollständigen Induktion, träumt so jemand von abzählbar unendlich viel Dollars und das wird diese Person auf Erden niemals finden bzw haben können. Entweder müßte es unendlich viel Jahre auf Erden geben, diese Person unendlich lange oder auch unendlich oft wiedergeborenerweise auf Erden leben oder aber es müßten unendlich viel Dollarnoten auf Erden Platz haben können; letzteres ist sicherlich nicht der Fall; ersteres ist zweifelsohne so einfach nicht.

So ist es mit vielen Dingen des Lebens, ob Musikstücke hören, ob Sexualpartner "Haben", ob Urlaubsreisen unternehmen; geträumt wird oftmals von "unendlich viel", wenn man's nachrechnet; argumentiert wird, daß man "Realist" sei und alles auf Erden einen Anfang und ein Ende hätte und endlich sei.

Wenn dann jemand im Zusammen mit sowas wie "habe mich dabei ertappt von unendlich viel zu träumen" TM erlernt und regelmäßig ausübt, transzendierend zu bhouma, zu Unendlichkeit zu gelangen sich erhofft, wäre das dann plötzlich "Mitglied einer Sekte geworden" und wenn jemand Mitmenschen diese "TM" lehrt, wäre er Teil einer Sekte?

Man sieht, wieder ist man bei der Problematik, daß die Gesetze der Endlichkeit nicht die Gesetze der Unendlichkeit sind.

 

 

Nun zurück zur Bereitstellung von Grundlagen zur Wahrheitsfindung betreffs Umgang mit "TM" und hier nun also weiter aus dem Buch von Prof. Heinrich Kern:

 

Von besonderm Interesse sind dann auch auf Seite 511:

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11. Vimalakîri, über die vollständige Nichtigkeit der beseelten Wesen, die Traumbildern gleichkommt.

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seite 511

und

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13. Kranada-Vyûha, die Einrichtung des Korbes (das ist: der Bau des Weltalls). In diesem Buche, das vor alle, der Verherrlichuing des Avalokiteçvara dient, wird gelehrt, dass im Anfang der Dinge der ursprüngliche Buddha, Âdi-Buddha, in der Gestallt einer Flamme erschien, dass er.

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seite 511

(Nunja Shankara wird ja auch als „Âdi-Shankaracharya" bezeichnet) Interessant ist auch an diesem Absatz, daß Çiva, Brahma, Nârâyaṇa sowie Sarasvatî entstanden seien, indem, aus der Meditation des selbst entstandenen Âdi-Nâtha - genannt , die „Schöpfung der Welt", dem ersten Herrn, eine Avalokiteçvara entstanden sei, der „seiner Zeit schöpfend thätig" gewesen sei und Sonne sowie Mond, aber auch Çiva, Brahma, Nârâyaṇa sowie Sarasvatî hervorgebracht habe.

 

Auf Seite 514 wird wieder auf die Tantras kurz eingegangen und daß sie eben unzweideutig sich als „neue Offenbarungen" zu erkennen geben.

 

Auf Seite 516 geht’s nochmals um die Beziehungen zwischen Mâhâyana-Buddhismus und Yoga.

Es wird auch erwähnt, daß die grössten Gelehrten und gewadtesten Schriftsteller des Buddhismus im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus gelebt hätten.

 

Auf Seite 517 geht es dann um einen dieser überragenden Verfasser, einem grossen Meister des Yogâcâra, der auch ein Yoga-Lehrbuch, inspiriert von „Maitreya" geschrieben hat.

 

Seite 520 geht es wieder um die Unterweisung von jemandem in „Yoga-Çâstra".

 

Auf Seite 523 geht es um eine Legende:

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- 523 -

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Kumârila und der Vedântin Çañkara (geboren 788) werden von den Buddhisten als die furchtbarsten Bekämpfer des Glaubens dargestellt. Nach einer Legende, die ebenso sehr bei den Buddhisten in Nepâl, als bei den Hindu’s in anderen gegenden Indiens verbreitet ist, soll Çañkara den Kultus des Buddha und die heiligen Urkunden in Hindostan vernichtet haben.***) DIe Erzählung ist ungereimt, weil Çañkara alle Systeme ausser dem Vedânta bekämpfte und aus erdenklichen Grunde könnte sein Polemik mehr Schaden (419) den Çâkya-Söhnen als zB den Çivaîten, die er nicht mehr und nicht weniger anfeindete, gethan haben. Die Legende ist ausserdem

...

 

 

- 524 -

 

im Widerspruche mit bekannten Thatsachen: Der Buddhismus hat noch acht Jahrhunderte nach Çañkara in Indien bestanden, ja von 850 - 1050 unter der Pâla-Dynastie noch geblüht.

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Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883, Seiten 523/524

 

Auf Seite 524 geht es dann auch nochmals um Tantras diesesmal um die

Tantra’s des Anuttara-Yoga mit dem viel Mantra-Zauberei verbunden gewesen sei und das in Verbindung damit die Tantra’s an Bedeutung gewannen und Yoga-Tantra’s immer mehr in Gebrauch kamen.

 

Auf Seite 525 geht’s u.a. nochmals um Patañjali, um Yoga und Yogins. Aber auch auf Tantrismus wird nun nochmals eingegangen.

Ewähnt wird, daß die Blütezeit der Tantra’s auf kaum vor 700n. Chr. angesetzt werden könne.

 

Auf Seite 526, 527, 528 geht‘s dann allgemeiner und genauer um die Tantra’s

 

Auf Seite 532 endet dann dieses Kapitel.

 

vergleiche und siehe: Kern, Heinrich, "Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte der Buddhistischen Kirche", von Henrich Kern, Professor an der Hochschule zu Leiden, vom Verfasser autorisierte Uebesetzung von Hermann Jacobi, Professor an der Akademie zu Münster in Westfalen, Zweiter Band, I.Teil, Leipzig, Otto Schulze,11 Quer-Straße 11, 1883

 

Dieses Buch kann in der Bayerichen Staatsbibliothek Online gelesen werden. Man gehe zu www.bsb-muenchen.de.

Man findet es im „OAPCplus" sowohl mittels des Suchbegriffs „Heinrich Kern" als auch über den Suchbegriff „Hermann Jacobi".

 

Aber abschließend zu diesem Abschnitt nochmals einige der, betreffs Shankara relevanten, Ergebnisse aus obigen Zitaten:

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Vom eigentlichen Buddhismus ist in diesen Texten kaum mehr etwas übrig geblieben, hingegen schließen sie sich aufs engste an die šivaitischen Tantras an, von denen sie sich durch nichts als durch den äußeren Rahmen und die Versicherung, daß sie »von Buddha verkündet« sind, unterscheiden.

...

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistsiche Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 274

 

Ok, aber es gilt wohl auch anders herum: Gott Shiva war bereits in der Zeit von vor Buddha bekannt (siehe Leopold von Schroeder). Es hat wohl auch irgendwelche Lehren im Zusammenhang mit Ihm gegeben, die ebenso eine Entwicklung erfahren haben könnten, wie die Überlieferungen betreffs der ursprünglichen Lehren des Buddha. Wenn man mal "Shivasutren" mit "Mahanirvana-Tantra" vergleicht, so sieht man, daß es auch ziemlich andere Literatur im Zusammenhang mit "Shiva" gibt.

Insofern ist in Betracht zu ziehen, daß irgendwelche - ansonsten weltlichen - SchriftstellerInnen jene tantrische Literatur verfaßten und das im Sinne eines Zwiegesprächs zwischen einem Gott Shiva und einer Gemahlin desölbigen, genannt Parvati.

Bekanntlich findet auch in Goethe's Faust I ein Zwiegespräch eine Rolle und bei Goethe ist es ein Zwiegespräch zwischen Gott und Mephisto, dem/einem Teufel:

>>

...

Prolog im Himmel

...

Der Herr.

Hast du mir weiter nichts zu sagen?

Kommst du nur um anzuklagen?

Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?

Mephistopheles:

Nein, Ich finde es dort, wie immer herzlich schlecht.

Die Menshen dauern mich in ihren Jammertagen.

Ich mag die armen selbst nicht plagen.

der Herr:

Kennst du den Faust?

Mephistopheles:

Den Doktor?

der Herr:

meinen Knecht!

Mephistopheles:

Fürwahr! Er dient euch auf besondre Weise.

Nicht idisch ist des Toren Trank und Speise.

Ihn treibt die Gärung in die Ferne,

Er ist sich seiner Tollheit halbbewußt;

Vom Himmel fodert er die schönsten Sterne

Und von der Erde jede höchste Lust,

Und alle Näh' und aller Ferne

Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust.

der Herr:

Wenn er mir jetzt auch nur verworren dient,

So werde ich ihn bald in die Klarheit führen.

Weiß doch der Gärtner, wnn das Bäumchen grünt,

Daß Blüt und Frucht die künftgen Jahre zieren.

Mephistopheles:

Und was wettet ihr? Den sollt ihr noch verlieren,

Wenn ihr mir die Erlaubnis gebt,

Ihn meine Straße sanft zu führen!

der Herr:

Solang er af der Erde lebt,

So lange sei dir's nicht verboten.

Es irrt der Mensch, solang er strebt.

 

...

Mephistopheles (allein):

Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern

Und hüte mich mit ihm zu brechen.

Es ist gar hübsch von einem hohen Herrn,

So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen.

...

<<

Goethe, Johann Wolfang von, "Faust - Der Tragödie erster und zweiter Teil", von Goethe, Mit dem Urfaust nach einer Einleitung von Reinhard Buchwald, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 1940

Nunja, etwas als Zwiegepräch abzufassen, indem man es als das einleitet und damit dem Inhalt jemand Anderem zu zuschreiben oder auch zu zubilligen, sind eben so dichterische Tricks bzw eben "Sprachmittel".

Nur wieso sollte man die tantrischen Schriften dann nicht auch so lesen dürfen? Waren sie etwa nie anders gedacht?

Nunja, es gibt in Indien eben gewisse Glaubensüberlieferungen, etwa mit einem Schwiegersohn, der sich enger Freund des Vishnu ausgab und am Ende fährt Garuda in eine hölzernen "Nachbau" eins "Garuda" udn hilft dem Vishnu-Anhänger und seinem Schwiegervater am Ende so aus der selbstverschuldeten Patsche. Insofern könnte sich der (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) eine oder auch andere Tantra-Verfasser Ähnliches von Shiva und Parvati erhofft haben. Nunja, Hoffnung und Wirklichkeit sind aber zweierlei.

 

Von Bedeutung im Zusammenhang mit den "TM-Mantren", bezüglich welcher Mr. Mahesh sagte, daß es Worte ohne Bedeutung seien, sind va das was Prof. Winternitz schrieb, aber auch eine ähnliche, allgemeine Feststellung von Leopold von Schroeder's in seiner neunten Vorlesung:

>>

...

Neunte Vorlesung.

... 

Unverständliche Interjectionen und Formeln. Monotone Wiederholungen und Variationen derselben Gedanken und Wendungen.

...

so wäre da zunächst bemerkenswerth eine Reihe halb oder ganz unverständlicher Ausrufe, Worte oder Formeln, die in feierlicher Weise bei gewissen Stellen der Opferhandlung ausgerufen, gesagt oder geflüstert werden. Derart sind Aurufe wie svâbâ, svajâ, vashaṭ oder mit eigenthümlicher Dehnung vâushaṭ; vet oder vet; hiṇ und im; und vor Allem das bis in die neueste Zeit hochheilige und wirkungsvolle Wort om!

Einiges davon ist gewiss von vornherein interjectional, in Anderem sind wohl verstümmelte Worte zu vermuthen, die im Laufe der Zeit zu unverständlichen Interjectionen geworden sind. Auch das heilige Om ist vielleicht eigentlich nur Neutrum eines Pronomens aus „ avam verstümmmelt oder contrahirt, mit der Bedeutuug ,,das" oder „jenes"! Doch ist dies nicht ganz sicher. Manche dieser Interjectionen werden viel gebraucht, wie om, svâhâ, vashat u. a. Bisweilen reihen sich auch solche interjectionale Worte in vielfacher Repetition, untermischt mit einigen verständlichen Ausdrücken, zu längeren Sätzen zusammen.

 

— 111 —

 

So z.B. (Mâitr. S 4,9,21)¹: nidhâyo vâ² nidhâyo vâ nidhâyo vâ oṃ vâ oṃ vâ oṃ vâ oṃ vâ eâi oṃ svarṇajyotiḥ! Hier ist fast Alles interjectional oder doch bis zur Uneknntlchket verstümmelt; nur das Letzte: „goldener Glanz" (svarṇajyotiḥ lässt sich verstehen. Es heisst weiter mit etwas verständlicheren Ausdrücken.

...

<<

 

Schroeder, Leopold von, Docent an der Universität Dorpat, "Indiens Literatur und Cultur - in historischer Entwicklung; ein Cyclus von Fünfzig Vorlesungen -"Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 110, 111

 

 

Leopold von Schroeder stellt insbesondere fest daß "âi", aber zB auch das mehrsilibige "nidhâyo" interjectional sei/ist.

 

Desweiteren erwähnt Leopold von Schroeder, daß "im" in der Reihe halb oder ganz unverständlicher Ausrufe, Worte oder Formeln zu sehen sei.

 

Bei Winternitz ist da sehr Ähnliches zu lesen:

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...

Endlich gibt es noch eine Art von »Gebeten« wie man sie doch

wohl nennen muß , die uns schon im Yajurveda begegnen, und mit denen gleichfalls in späterer Zeit viel Unfug getrieben wurde. Es sind das nämlich einzelne Silben oder Worte, die gar keinen Sinn geben, oder deren Sinn abhanden gekommen ist

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 162

>>

...

Da ist vor allem der Opferruf svāhā, den wir gewöhnlich mit »Heil« übersetzen, mit dem man jede Spende für die Götter ins Feuer wirft, während der Ruf svadhā bei Opferspenden für die Manen verwendet wird. Andere ganz unverständliche Ausrufe der Art sind vaṣat, vet, vāṭ vor allem aber die hochheilige Silbe om.

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 162

 

>>

...

Jahrhunderte später hat in den Tantras , den religiösen Büchern neuerer indischer Sekten, der Gebrauch solcher mystischer Silben und Worte so überhandgenommen, daß wir oft seiten-

...

163 —

lang nichts als unartikulierte Laute, wie uṁ, āṁ, hrīṃ,ūṁ, eṁ, kroṁ, phaṭ, aḥ u. s. w. finden. Bezeichnend ist es auch, daß das Wort Mantra, welches ursprünglich die Verse und Gebete (ṛc und yajus) der vedischen Saṃhitās bezeichnete, späterhin nur mehr die Bedeutung » Zauberformel« hatte. Wir können im Yajur-veda bereits diesen Übergang vom Gebet zur Zauberformel — streng geschieden waren ja die beiden niemals — sehr gut verfolgen.

 

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 162

 

Allerdings schreiben dies Leopold von Schroeder und Moriz WInternitz im Zusammenhang mit indischer "Religiösität".

Jedoch, und da scheiden sich die abendländischen und indischen Geister grundlegend, akzeptiert man im sanatana-dharma, daß es einen Weg gibt, der ohne Gottesvorstellung auskommt, dh einen unpersönlichen, sachlichen, nicht betreffs Gott voreingenommenen Weg.

Religiöserweise ist man dabei allerdings, von den AnhängerInnen des Gottesglauben, der Überzeugung, daß auch jene, so oder so, bei Gott würden ankommen und man läßt jenen insofern nunmal diesen Weg.

Man könnte es wohl als "philosophischen Weg" (zB Vedânta) bezeichnen; es ist der Weg des "Laya-yoga" (siehe Abs, Pater Josef, "Halle aller Religionen - der sanatana Dharma", Kurt Schroeder, 1923; Auszüge siehe zB www.klassische-indische-texte-91-19i.de).

 

Im Abendland gilt hingegen, daß nur ein an den Anfang gestellter Gottesglaube ans Ziel führen könne. Die daraus resultierenden Verfolgungen der Andersdenkenden alà Inquisition, Hexenverfolgungen uä waren insofern nahezu vorprogrammiert.

Auch in den Schriften betreffs Transzendentaler Meditation (TM) von Pfarrer Haak sieht man diese Überzeugung, daß Gott am Anfang zu stehen habe und ein Weg, bei dem es lediglich aus "Stille suchen", "zur Ruhe kommen", zur Quelle der Gedanken 'gehen' unter Benutzung von Worten ohne Bedeutung (vgl. Maharishi Mahesh Yogi, "Die Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens, SRM Publications, 1964) gar nicht existent sein könne, so einem "Weg" das Entscheidende fehlen täte und krampfhaft - und unter nicht einmal Akzeptieren-Könnens dessen was Leopold von Schroeder sowie Moriz Winternitz rein literaturwissenschaftlich festzustellen nicht umhingekommen waren, nämlich daß "Worte" ohne Bedeutung im Zusammenhang mit indischer Religionsauffassung nunmal Realität sind/seien -  versuchten Pfarrer Haak und  Andere, Bedeutungen hinzuzufügen, hineinzulegen usw, obgleich es da keine religiösen Bezüge gibt und es vielfach, anhand der Sanskritlexika nachprüfbarerweise, wirklich nichts als Interjectionen, Partikel, dh Worte ohne Bedeutung, udgl sind.

Nahezu wie zu erwarten, kam es in diesem Zusammenhang dann zu Verfolgungen, zB "Deprogramming"," systematisches verbreiten von Lügen über Personen mit dem Ziel sie zwangsweise psychiatrisch behandelt haben zu 'dürfen", udgl.

 

Allerdings ist noch zu bedenken, daß ein Wort auch dann keine Bedeutung hat, welches man mit Farbe der Sorte soundso auf ein Blatt schreibt das exakt dieselbe Farbe hat. Selbst wenn man es hinschriebe, wäre keinerlei Bedeutung zu erkennen, als wie die Farbe des benutzten Blattes und vor dem Schreiben war's auch nichts als Farbe (siehe Prof. Fritz Winter's Bemühungen in den frühen 1960-er Jahren einfach nur "Farbe" - ohne Form - zu malen. (siehe etwa: http://www.kunst-und-kultur.de/index.php?Action=showMuseumExhibition&aId=32185&title=ausstellung-fritz-winter-die-1960er-jahre-a-jahrzehnt-der-farbe , wo es ua. eine Äußerung von Professor Wintr aus dem Jahre 1964 zitiert wird, wonach ihn damals das Problem der Farbe interessierte.

Insbesondere gilt dass ein Wort, welches das bezeichnet, was gerade vor sich geht bzw was man gerade tut, mit der Handlung selbst - und sei es eben "Transzendentale Meditation" ausüben - verschmilzt und insofern keine eigene "Bedeutung" hat als das was man gerade tut.

 

 

Darauf gehe ich im Abschnitt "26) Patañjali" ein.

 


7a) Mahanirvanatantra

 

Allgemein war festzustellen, daß es zur Literatur der Tantras gehört.

Einige interessante Stellen seien - in loser Abfolge - vorab herausgegriffen:

>>

...

Oh Geliebte, es gibt Millionen und Abermillionen Mantras, um dich zu verehren. Endlos ist ihre Zahl. So habe ich hier nur zwölf von ihnen verkündet.

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<<

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra05.html

bzw Seite 24 in

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

Erst noch einen kurzen Blick in zB eines der folgenden Büchleins betreffs der Anzahl der TM-Mantren:

  • Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977
  • Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow
  • Mildenberger/Schöll, Zauberformel TM, Michael Mildenberger, Albrecht Schöll,1977, Aussaat-Verlag, ISBN 3 7615 0243 5, Sonderausgabe des Buches "Die Macht der süßen Worte" für die "Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" Stuttgart.

 

Es ist festzustellen, daß es gemäß Haak, Mildenberger/Schöll sowie Gandow eine sehr begrenzte Anzahl an "TM-Mantren" gäbe oder auch gibt.

Insofern ist da eine gewisse Parallele zur obigen Darstellung im Mahanirvanatantra zweifelsohne gegeben.

Besonderes interessant für die Beziehung zwischen der Lehren gemäß Rigveda, als es lt. Leopold von Schroeder noch nicht mal die Vorstellung des männlichen Gottes Brahma gab und man mit dem unpersönlichen "brahman" vorlieb nahm, ist folgende Stelle aus dem vorgestellten Zitat:

 

>>

...

 Der Rishi dieses Mantras ist der ewiggütige Shiva, das Metrum ist Anushtubh (ein Versmaß der Veden), und die führende Gottheit ist das Höchste Brahman, das ohne Eigenschaften ist und in allen Wesen wohnt. So hilft dieses Mantra beim Erreichen der vier großen Lebensziele von Tugend, Wohlstand, Liebe und Befreiung.

...

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https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra03.html

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569, Seite 9/10

 

Die Hymnen des Rig-Veda gehen bekanntlich auf "Rishis" (auf das Phänomen "vedische Erkenntnis") zurück, welches mn sich in etwa so vorstellen könnte als jene Zen-Mönche, welchen selbst der Vertreter - der, wie er sagt, "Philosophie" - des "dialektischen Materialismus", Walter Ruben, zubilligt, daß sie nach einger gewissen Phase von, wie er es übersetzte "Yoga-Trance" den Pfeil ohne weiteres Anvisieren ins Ziel bringen/brächten.

vergleiche: Ruben, Prof. Dr. Walter, Geschichte der Indischen Philosophie, Deutscher Verlag der Wissenschaften, VEB, Berlin, 1954, Lizenz-Nr.: 206 * 435/43/53 Seite 156, 3. Absatz in

 

 

>>

...

117

...

Viele oder ein einziger Agni

 

Wie viel Agnis wieviele Sonne, wieviele Morgenröten und wie viele Wasser sind es wohl? Ich gebe uch, igr Väter, damit kein Rätsel auf; ich frage euch, ihr Seher, nur zu meiner Belehrung (10,88,18)?

Antwort: Nur eine ist der Agni, der an vielen Orten entzündet wird, nur eine die Sonne, die das All durchdringt. Nur eine ist die Morgenröte, die die ganze Welt erhellt. Nur Eines gibt es, und dies hat sich zur ganzen Welt entwickelt (8,58,2)

...

<<

Carl-Friedrich Geldner in Bertholet, A. "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seite 117

 

>>

...

 

Gebet und Opfer.

Die Rede, TBr. 2, 8, 8, 4: Die unendliche aus Endlichem gebildete, gewaltige Rede, in welche die Götter allen Genuss¹ gelegt haben, die einsilbige², die zwei- und sechsstellige³, von dieser Rede hängen alle Götter ab.

Von der Rede hängen alle Götter ab, von der Rede die Gandharvas, die Tiere und Menschen, auf der Rede fussen alle Geschöpfe, diese Rede, deren Gemahl Indra ist, soll unseren Ruf gern hören.

Die Rede ist das Unvergängliche, sie ist die Erstgeburt des (ewigen) Gesetzes, die Mutter der Veden, der Nabel der Götterwelt. Sie soll gern zu unserm Opfer kommen, die helfende Göttin soll sich gern von mir rufen lassen!

Welche die liederdichtenden Seher, die weisen, erfanden und die Götter mit heisser Inbrunst und Bemühung, diese göttliche Rede wollen wir mit Opfer verehren, sie soll uns in die Welt des guten Werkes (den Himmel) bringen!

Die Rede misst vier Viertel, die kennen die Brahmanen, die weise sind. Drei Viertel bleiben ein Geheimnis, die verraten sie nicht. Ein Viertel der Rede5 sprechen die Menschen (= RV. 1, 164, 45).

Die Götter erschufen die göttliche Rede, diese sprechen die Tiere aller Art. Die wohlklingende6 Rede möge als Brot und Lebenskraft spendende Milchkuh zu uns kommen, die schön gepriesene (RV. 8, 100, 11).

Das Gebet: Gewaltig ist das Gebet7, das Gebet will ich mir geneigt machen, das Gebet erhält Erde und Himmel. Das Gebet ist für die Götter, das Gebet ist Herr über sie. Auch die getane Sünde bitte ich durch das Gebet ab (6, 51, 8).

Opferkonkurrenz : Opfert am Morgen, spornet die As'vin an (zu kommen). Auch Abends ist das Götteropfer nichts Unwillkommenes. Auch noch ein anderer ausser uns opfert, wenn der Morgen anbricht. Der Opferer, der jedesmal am frühesten da ist, gewinnt (5, 77, 2).

Polemik gegen das blutige Ritual, das die wahre Gotteserkenntnis hindert: Ihr werdet den nicht erkennen, der diese Welten erschaffen hat. Ein anderes steht euch hinderlich im Wege. In Dunst und Geschwätz befangen ziehen umher die mordlustigen Liedersänger (10, 82, 7).

Das einfache Opfer, Ās'v. G. 1, I: Es gibt dreierlei einfache8 Opfer: geopferte, die im Feuer geopfert werden; dargebrachte, die nicht im Feuer (ge-

——————

¹ Oder: Nutzen, Vorteil.

² wie das heilige Wort om.

³ Die Strophen zählen zwei bis sechs Stollen.

4 Die Sprache der Götter und Dichter, das Urbild der drei Veden.

5 Die gewöhnliche Sprache.

6 Die Sprache der Dichter, die Beredsamkeit die für diese eine Nahrungsquelle ist.

7 namas ist Verneigung, Huldigung und das dabei gesprochene Wort.

8 Oder: Kochopfer.

...

<<

Carl-Friedrich Geldner in Bertholet, A. "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seite 125

 

Das muß zum Begriff "Seher" vorerst genügen.

Es geht dabei um kein intellektualisierendes oder auch in Emotionen schwelgendes "dichten". Es geht um ein spezielles Phänomen, das die allermeisten Menschen vermutlich nicht erlebt haben, nicht kennen und insofern auch nicht korrekt wiedergeben können. Es ist wohl nur möglich in einem Zustand völliger Objektivität bei gleichzeitigem Losgelöstsein von Objektivsein. Mr. Mahesh erwähnte mal oder auch behauptete, daß der Seher Vasishta, genauer Ṛṣi Vāsiṣṭha die Mechanismen dieses Phänomens vedischer Erkenntnis vedisch erkannt und insofern "gesehen" habe. Dabei müßten 3 Aspekte zusammenwirken: Agni, Mitra und Varuna oder anders gesagt, das Prinzip "Agni" (Feuer, Kreativität, Licht des Feuers, Wärme des Feuers, aber eben auh sowas wie das langsame, kaum merkliche sanfte Feuer, das den "Stoffwechsel" in Gang hält, weswegen u.a. Menschen Sauerstoff zum Atmen  benötigen, was u.a. auch die Körperwärme zur Folge hat und erhält, usw), das Prinzip "Mitra" ("Freundschaft", also was va im Buddhismus eine sehr große Rolle spielt, "Liebe zu allen Wesen", den Freund in allenW esen zu erblicken und erblicken zu können, weswegen es auch so seltsam anmutende Beziehungen wie zwischen sog. Raubtieren und ganz anderen Tieren immer wieder gibt (zB Eisbär und angekettete Huskies; siehe zB: ), aber auch Ziege und Schildkröte und auch irgendwie Menschen und Hunde, kleine Vögelchen und Menschen, usw) und als Drittes "Varuna", was Mr. Mahesh mit "Energie" übersetzte (vgl. TM.Lehrerausbildungskurs unter der Leitung des britischen Pädagogen Max Flissure, Playa La Antilla/Spanien, März bis Mai1973).

 

Sehr Interessant und bedeutsam ist, das Shiva im Mahanirvanatantra, einer tantrischen Schrift, - welche zweifelsohne zu dem gehört, was man - abscheulicher~, diskriminierender~ und gehässigerweise  in Deutschland als "Hinduismus" zu bezeichnen sich anmaßt und was man vorsichtiger, fairer und korrekterweise eventuell als "Religion der Hindus" bezeichnen könnte - als "Rishis" bezeichnet wird.

Insofern gehen hier also die GottverehrerInnen, die AnhängerInnen einer persönlichen Gottesvorstellung und insofern religiöse Menschen auf die Lehren der "Zeit" des Rig-Veda, den AnhängerInnen des unpersönlichen Brahman, der "Weltseele" (siehe Deussen, Otto Strauß und Andere) zu. Die Religion der Hindus anerkennt insofern das Phänomen der "vedischen Erkenntnis" und die damit verbundenen "Unpersönlichkeit", "Abstraktheit", "Völlige Losgelöstheit und neutrale Intellektualität" aus der Zeit von vor der Einwanderung/dem Einfall der Arier.

Allerdings hat man auch noch im Mahanirvana-Tantra "Tieropefer", wobei das anscheinend eher dahingehend zu verstehen ist, daß jedem dieser Weg offenstehe und sei dieser Mensch noch so verkommen (vgl. Goethe's Faust). Anfänglich sind heutzutage viele Menschen nicht bereit  auf Fleischgenuß und die damit verbundenen "Tieropfer" - in Form von der gewissen gesetzlich geregelten&vorgeschriebenen  und insofern "rituellen" - Schlachtweisen zu verzichten; auch in Sachen Alkohol-Konsums uä gilt, daß viel Menschen, selbst wenn sie enen "religiösen" Weg  anfangen zu beschreiten  bzw beschreiten, auf Fleischesssen, Alkoholkonsum udgl nicht bereit sind zu verzichten.

Im  Mahanirvana-Tantra wird eingangs geschildert, wie die Menschen aus sowas wie was man als "Wahrheitszeitalter" bezeichnen würde können, immer weiter verkommen sind (...sein müssen, wenn man den Status quo betrachtet...) und  es geht darum, wie diesen Menschen dennoch geholfen werden würde können, da auch geradewegs auf diese bei und infolge deren Lebensweise und infolge ihrer Unwissenheit, Leid zukäme, welches die Göttin weitblickender~, fürsorglicher~, es besserwissender~, wohlwollenderweise auch diesen Menschen - so wie allen Lebewesen - ersparen möchte. Deshalb wendet sie sich, so wird es in dieser tantrischen Schrift nunmal dargestellt, an Shiva und bittet ihn um eine passende "Lehre" für diese Menschen und solche "Zeitalter".

Auch Mr. Mahesh akzpetierte, daß die Menschen zunächst so sind wie sie sind und lehrte "einfach TM anfangen und zum Alltag hinzufügen"; er lehrte nicht direkt, daß die Menschen aufhören sollten oder gar müssten Tieren, Pflanzen, Insekten&Würmern, usw nachzustellen. Sein Ansatz war, daß wenn man an einem Tsch mit 8 Beinen nur an einem Bein zieht, der ganze Tisch daher zu kommen pflegt und daß es also nicht nötig sei, an allen 8 Tischbeinen in eine Richtung zu ziehen, um den Tisch an eine gewünschte Stelle bewegen zu können.

Insofern wird, an späterer Stellen dann auch darauf einzugehen sein, inwieweit "TM" sich dann mit "Alltag" noch vertragen könne, wenn doch - so gesehen - hinderliches Tun so-oder-so aufzuhöen haben würde/wird.

So erinnert Mr. Mahesh's Lehre durchaus den Lehren dieser shivaitischen Schrift und bleibt dennoch bei seinem nicht-religiösen Anspruch und Sein-Wollen.

 

 

 

Leicht findet man im Mahanirvana Tantra (= "Das Tantra des großen Nirvana") dort Hinweise zu einigen der - in den einschlägigen "TM-Mantrenlisten" wie von Pfarrer Haak, Mildenberger usw -  genannten "TM-Mantren"; auch der  Bezug zum Buddhismus via des Begriffs "Nirvana" scheint zu existieren und wäre es sicherlich wert, genauer untersucht zu werden.

 

Zunächst zu einer Quelle des "Orginaltextes":

 

 

Mahanirvana Tantra

 

The Tantra of the great liberation

 

Translated by Arthur Avalon

 

(Sir John Woodroffe)

1913

 

(https://www.sacred-texts.com/tantra/maha/index.htm; Link vom 25.2.2023)

 

Siehe „The Online Books Page“, Link vom 25.2.2023 (da war der Link auch noch ok) https://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/book/lookupname?key=Woodroffe%2c%20John%20George%2c%20Sir%2c%201865%2d1936

 

Ein Nachdruck findet sich auch im Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek verzeichnet und ist dort - Stand 25.2.2023) ausleihbar.

 

In Ergänzung zum Kapitel vorherigen Abschnitt, dh >> 4) erste gefundene klassische Textangabe zu einem jener sog. "TM-Mantren" war - bei meiner Suche - das "Saraswatistotra" << und dem, bereits aufgeklärten und erwähnten, Mantra "Aing" hier noch eine Quellenangabe, da im Buch "Tantra-Asana" von Ajit Mookerjee - abweichend von anderen Übersetzung/Ausgaben des Saraswatistotras von Sir Avalon - "Aing"  geschrieben steht und nicht "Aim", Hrim oä:

 

>>

...

Aing, Kling, Sauh, Saluations to Tripuna; purify this Shaktí, make her my Shakti, Svaha (18-19) 6.

...

------------------

...

6 Aing Klīng Sauh: Tripurāyai namah: imāng shakting pavitrīkuru mama shakting kuru: Svāhā.

<<

Tantra of the great Liberation (Mahānirvāna Tantra, A Translation from the Sanskrit, with Introduction and Commentary by Arthur Avalon, London, Luzac&co, 46, Great Russel Street, W.C., (Opposite the British Museum), 1913, Seite 105,

https://archive.org/details/b24878376/page/105/mode/1up ,Link vom 25.Feburar 2023

(Beginn des eigentlichen Textes, dh Ende der sehr ausführlichen Einführung dazu:

https://archive.org/details/b24878376/page/n154/mode/1up führt an das Ende der "Einführung", genauer den Beginn des eigentlichen Textes. Von dort muß man dann zum sechsten Kapitel gehen, dh Seite 105 im Buch.

(Auf Deutsch:

 

>> ... Aing, Klīng, Sauh, Grüße an und meine Verehrung sei gerichtet an Tripura; reinige diese Shakti; mach sie zu meiner Shakti, Svāhā (18-19). ...<<

Überhaupts kommen in dem Buch aing, aim, ein "hring" udgl überaus häufig vor; es werden damit anscheinend "länglichere Mantren" eingeleitet.

Seite 92 findet man zB.:

>>

...

Draw a triangle with the Māyā Vīja ³ within it, and around it two concentric circles (the one outside the other)

...

-----------

...

³ That is Hrīng,

...

<<

Tantra of the great Liberation (Mahānirvāna Tantra, A Translation from the Sanskrit, with Introduction and Commentary by Arthur Avalon, London, Luzac&co, 46, Great Russel Street, W.C., (Opposite the British Museum), 1913, Seite 92,

https://archive.org/details/b24878376/page/105/mode/1up ,Link vom 25.Feburar 2023

 

Auf Deutsch:

>>

...

Man zeichne ein Dreieck mit dem Māyā Vīja ³ darinnen und außen herum zwei konzentrische Kreise (der eine außerhalb des Anderen) ...

...

-----------

...

³ Jenes ist Hrīng

...

<<

vergleiche:

Tantra of the great Liberation (Mahānirvāna Tantra, A Translation from the Sanskrit, with Introduction and Commentary by Arthur Avalon, London, Luzac&co, 46, Great Russel Street, W.C., (Opposite the British Museum), 1913, Seite 92,

https://archive.org/details/b24878376/page/105/mode/1up ,Link vom 25.Feburar 2023

 

Dh das Mantra "Hrīng" ist der Illusion, der Māyā zugeordnet.

Siehe zB auch:

>>

...

Mantra: Hrīng, Salutation to the Shakti of the support

...

<<

Seite 187

Seite 95: Hrīng

Seite 98: Shrīng, Hrīng, Shrī, wobei Fußnote ¹¹ wie folgt lautet:

>>

...

¹¹ That is, Shrīng and Hrīng. Shrī is a name of Lakshmī

...

<<

Seite 98

Seite 99: Krīng

Seite 103: ...

Seiten 106/107: Hrīng in Fußnoten 1 und 4

Seite 108: Shrī

Seite 109: Hrīng

Seite 112: in den Fußnoten: krīng

               aber auch hrīng, shrīng, krīng

Seite 113: Hrīng, Shrīng

Seite 115: Hrīng, Shrīng

Seite 117: Hrīng, Shrīng; Krīng

usw

 

("svāhā" kommt auch häufig vor, zB Seite 112, und ist lt. Prof Easwaran ein Wort, das keine Bedeutung hat. Siehe auch oben Seite 162 bei Prof. Winternitz)

 

In der deutschen Ausgabe "Das Mahanirvana Tantra" von www.pushpak.de, findet man im zB achten Kapitel  zB auch ai, hrīṃ (https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra08.html ; link vom 26.2.2023; siehe auch: "Mahanirvana Tantra, Deutsche Übersetzung, www.pushpak.de, Undine und Jens, basierend auf den Ausgaben von Manmatha  Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (SIr John Woodroffe, 1913/1953, Ausgabe 2018, ISBN 978 17310715 69)

Nun, wie mir scheint, macht es doch keinen Sinn in "Aing", "Kling", "Sauh" Namen bzw Worte der Anrufung irgendwelcher GötterInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) zu erblicken. Auf "A-ing" wird im Übrigen dann im Abschnitt >> III 5) TM-Mantrenlisten als Basis für die Suche nach deren Ursprung, Vorkommen, Hintergrund und "Wesen" <<   in https://www.meditationsstreit-19-19i.de im betreffenden Unterabschnitt von mir näher eingegangen.(siehe:https://www.meditationsstreit-91-19i.de/5x_tm_mantrenlisten.html)

Im Übrigen gilt: Wie käme man unwissender Mensch schon dazu, GöttInnen aufzufordern irgendwen oder irgendwelche Kräfte in einem zu waschen, zu putzen, zu reinigen? Ist es etwa eine sinnvolle Vorstellung bzgl GöttInnen, jene erleuchteten, höchstgebildeten und höchst-qualifizierten Wesen sich als "Putzfrauen", "DreckwegkehrerInen" vorzustellen?

 

Da ist nen Mensch, zB nen Mann der "Sex" haben will mit irgendeiner Frau, einem Mädchen und weil er die Sorge hat, er könne sich mit irgendwelchen "Geschlechtskrankheiten" wie AIDS & co oder auch anderen "Kleinst-Etwassen" wie "Papilla-Viren", "Covid19" & co infizieren bzw weil er weiß mit solchem infiziert zu sein, sollen GöttInnen jene beabsichtigte "SexpartnerInnen" bzw ihn selber gefälligst reinigen.

Das wäre die absurde Vorstellung, wonach GöttInnen "Wunscherfüllungsmaschinen", "Begierde-Auslebenkönnen-Ermöglichungsmaschinerien" oä seien.

Daß solches auch gesellschaftlich nicht geduldet wird, zeigen jene Fälle von Personen, die an AIDS erkrankt sind/waren, dennoch Sex mit Anderen hatten und dann jenen  Anderen nicht einmal darauf hinwiesen, daß sie seber mit AIDS infiziert seien. Solche Personen wurden wegen Körperverletzung uä angeklagt.

Ein "Gebet" vorher und dann davon ausgehen, die GöttInnen hätten  die Sache nun schon in Ordnung gebracht, geht eben gar nicht.

Da hülfe auch nicht die Vorstellung, daß jene andere Person, durch irgendwelche Beschwörungsformeln, die zuvor gesagt wurden, nun eine Göttin oder irgendsowas/~wer geworden sei.

(vgl. Mookerjee/Khaana, "Die Welt des Tantra in Bild und Deutung", ungekürzte Linzenausgabe für den Buchclub Ex Libris, Zürich, Seiten 204 -224)

 

Jene Worte wie "Aing", "Kling", "Sauh" scheinen mir doch eher sowas wie Interjektionen zu sein, die im Zusammenhang mit GöttInnen-Anrufungen benutzt werden.

Zumindest werden einige dieser "Mantren" schlichtweg "Interjektionen"  oder auch Füllworte ("Partikel") sein. Mr Mahesh sprach "salopp" oftmals von (sinngemäß) "Man nehme den richtigen Eintauchwinkel und der Rest klappt dann eben, um in den ewig stillen Tiefen des Ozeans anzugelangen".

Auch das paßt zu diesem Konzept "sowas wie Interjektionen".

Es findet sich dann zB im Kapitel 8 des Mahanirvana-Tantra ausgedrückt, wo es u.a. heißt:

>>

...

Die Brahmanen mögen das Brahma-Gayatri beginnend mit dem OM" rezitieren, die Kshatriyas mit Shriem" und die Vaisyas mit Aim".

...

<<

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra08.html

Festzuhalten ist, daß hier eines der "TM-Mantren" gemäß der Haak-Liste uä Listen, Erwähnung findet, nämlich "aim". Zuvor konnte bereits ein "Aing" festgestellt werden.

 

Selbstverständlich ist diese Textstelle auch -im Zusammenhang mit dem "Meditationsstreit" um den es in dieser WEBSeite geht -allgemeiner interessant.

"Brahma-Gayatri-Mantra" findet man zB mit dem Titel "Brahma Gayatri Mantra By / GoBindas Bhakti" gesungen von Geeta Mali.

oder auch titels "Aum - Brahma" im Album "Gayathri Mantra" gesungen von Dr.R.Thiagarajan.

 

Etwa so ähnlich wie Christen ein "Kreuzeichen" machen, bevor sie zu beten anfangen, sich mit "Weihwasser" symbolisch besprenkeln bevor sie eine Kirche betreten und damit - meiner Meinung nach - ausdrücken, daß sie bereit sind ihr "Bestmögliches zu geben bzw geben zu wollen", auf daß Gott, falls er denn mal Mensch werden oder einem begegnen sollte, von einem selber wenigstens nicht verfolgt, blöd angeredet werde; darüberhinaus möchte man sein Bestes tun, aufdaß die Gemeinschaftsräume "Kirchen" sauber bleiben.

Insofern beginnt jene Anrufung von "Tripura" wohl mit sowas wie:

"Nunja, ok, äh, na klar, ok, also lasse mich wenigstens vernünftig und fair sein, nunja, laß mich's hinter mich bringen:", um dann anzufangen mit: "Liebe Tripura....."

 

In diesem Text findet man auch:

>> Die Brahmanen mögen das Brahma-Gayatri beginnend mit dem „OM“ rezitieren, die Kshatriyas mit „Shriem“ und die Vaisyas mit „Aim“. Deshalb sprach ich von den vedischen Sandhya-Riten, weil das Gayatri-Mantra nur die zweifachgeborenen Kasten üben sollten <<

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra08.html

(das findet man wenige Zeilen vor dem >>Oṁ tat sat brahma (Erhaltung, Vernichtung und Schöpfung - das ist das ewigseiende Brahman, das All-Eine<<; in der "Buchausgabe" - ISBN 9781731071569 - findet man es auf Seite 74 im zweiten Absatz).

Dieses:

>>

...

Oṁ tat sat brahma (Erhaltung, Vernichtung und Schöpfung - das ist das ewigseiende Brahman, das All-Eine

...

<<

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra08.html

ist wiederum auch sehr interessant, da es ausdrückt, daß die im Mahanirvana-Tantra empfohlene Methode, der empfohlene Weg kein religiöser Weg ist, da es eben um jenes "All-Eine", jene "Weltseele" Brahman gehen solle und nicht um GöttInnen.

 

Das Gayatri-Mantra ist also das Eine, das mag auch religiösen Charakter haben, da es um ein "Rezitieren" des Gayatri-Mantras geht. Oṁ wird in der Mandukya-Upanishad und von den Komentatoren Gaudapada, Shankara und anderen ausführlich erläutert; es erübrigt sich hier darauf näher einzugehen.

 

Betreffs  "Shriem" ist festzustellen, daß es offenbar kein "Shirim" ist.

 

Bei der "TM-Lehre" geht es nunmal um: "Ich bin Das; Du Bist Das, all dies ist Das" und inwieweit diese bislang gefundenen "TM-Mantren" (gemäß de Haak-Liste, usw) damit irgendwie einen Zusammenhang haben bzw haben könnten, wird Gegenstand des Abschnitts "5) TM-Mantrenlisten" sein, wo dann der Reihe nach auf jedes der einzelnen angeblichen oder auch sog. TM-Mantren etwas Informationen - collageartig - zusammengestellt werden, aufdaß man sich da seine eigene Meinung bilden kann; allerdings gibt es auch klare logische Rahmen dabei: Wenn es eben auch "nicht-religiöse Bedeutungen" dabei als nicht wiederlegbare Möglichkeit herauskommen, kann eben hinterher auch niemand  seriöserweise behaupten, daß "TM eindeutig eine religiöse Meditationsmethode sei" oder Ähnliches.

 

Einiges Allgemeine auch an dieser Stelle, um sich nicht in den tantrischen Texten, die zumindest teils in füchterlichem Sanskrit verfaßt wurden, wie Prof. Winternitz - wie bereits zitiert - erwähnt, zu verirren:

>>

...

36

A. Einleitung: III.Bedeutung des Upanishadgedankens

 

III. Der Grundgedanke der Upanishad's und seine Bedeutung.

1. Der Grundgedanke der Upanishad's

 

 

Alle Gedanken der Upanishad's bewegen sich um zwei Grundbegriffe; sie sind: 1) das Brahman und 2) der Âtman. In der Regel werden beide vollkommen synonym gebraucht: wo sich aber ein Unterschied herausfühlen läßt, da erscheint Brahman als der altere und anerkanntere, Âtman als der jungere und bezeichnendere Ausdruck, Brahman als das Unbekannte und zu Erklarende, Âtman als dasjenige Bekannte, wodurch jenes Unbekannte erklärt werden soll, Brahman als das Prlnzlp, sofern es im WeItganzen, Âtman, sofern es im Innern des Menschen erfaßt wird. Als Beispiel kann man die schon oben I, 1, S. 264. 336 übersetzte Stelle Çatap. Br. 10,6,3. Chând. 3,14 ansehen, deren einfacher Grundgedanke darin besteht, daß das Weltall Brahman (sarva khalu idam brahma), das Brahman aber der Atman in uns (esha ma' âtmâ antar hidaye usw.) ist.* Ein anderes Beispiel liefert die Erzählung von Gârgya (Bih. 2,1. Kaush. 4), welcher sich vergebens bemüht, das Brahman zu definieren, bis er endlich vom Könige zur Erklarung desselben auf den Âtman hingewiesen wird. Am deutlichsten tritt der Unterschied zwischen Brahman und Atman da hervor, wo beide in ganz kurzen Aussprüchen neben einander erscheinen. Als Beispiel kann die Stelle dienen (Bṛih. 4,4,5): sa vá' ayam âtmâ brahma, ,,wahrlich, dieser Âtman ist das Brahman".

Halten wir für den gegenwärtigen Zweck an dieser Unterscheidung des Brahman als kosmischen Prinzips von dem Âtman als psychischem Prinzip fest, so läßt sich der Grund,

——————

* Böhtlingk behauptet (Berichte der Sächs. G. d. W., 1897, S. 84), ich hätte ,,nicht erkannt (!), daß esha ma' âtmâ antar hidaye überall Subjekt ist", legt aber für die Richtigkeit meiner Übersetzung unfreiwilligerweise selbst Zeugnis ab, sofern er zwar in § 3 übersetzt ,,dieses mein Selbst im Innern des Herzens", jedoch sogleich darauf in § 4, wo dieselbe Wendung wiederkehrt, ebenso wie ich übersetzt ,,das ist mein Selbst im Innern des Herzens".

 

37

1. Der Grundgedanke der Upanishad's 

...

Brahman = Âtman,

das heißt: das Brahman, die Kraft, welche in allen Wesen verkörpert vor uns steht, welche alle Welten schafft, trägt, erhält und wieder in sich zurücknimmt, diese ewige, unendliche, göttliche Kraft ist identisch mit dem Âtman, mit demjenigen, was wir, nach Abzug aller Äußerlichkeiten, als unser innerstes und wahres Wesen, als unser eigentliches Selbst, als die Seele in uns finden.

Diese Identität des Brahman und des Âtman, Gottes und der Seele [Anmerkung von mir, dem Verfasser dieser WEBSeite: betreffs "Gottes und der Seele" ist das Lesen der vorherigen Seiten nötig; aber daß es nicht heißt, daß da etwas "verschleiert" werden solle, zitiere ich auch diese - betreffs des Sinn/Zwecks des Zitats - , hier wenig päßlichen eingeschobenen 4 Worte von Professor Deussen] ist der Grundgedanke der ganzen Upanishadlehre; in aller Kürze wird er augedrückt durch die "Großen Worte": Tat tvam asi "Dieses bist du" (Chând. 6,8,7 fg.) und aham brahma asmi "Ich bin Brahman" (Bṛih. 1,4,10): in dem Kompositum Brahman-âtma-aikyam "Einheit des Brahman und des Âtman" bezeichnet er das Fundamentaldogma des Vedântasystems.

...

<<

Deussen, Dr. Paul, "Die Philosophie der Upanishad’s", von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, vierte Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1920, Seiten 36 und 37

Außerordentlch erfreulicherweise wird von Professor Deussen hier jene Stelle übersetzt mit:

>>

...

ist der Grundgedanke der ganzen Upanishadlehre; in aller Kürze wird er augedrückt durch die "Großen Worte": Tat tvam asi "Dieses bist du" (Chând. 6,8,7 fg.)

...

<<

Deussen, Dr. Paul, "Die Philosophie der Upanishad’s", von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, vierte Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1920, Seite 37

Wobei nochmals daraus hervorzuheben ist:

 

>>

...

"Dieses bist du" (Chând. 6,8,7 fg.)

...

<<

Deussen, Dr. Paul, "Die Philosophie der Upanishad’s", von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, vierte Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1920, Seite 37

 

Und wenn jemand Meditation betreibt, so geht es offen bar um ein "herbei mit obigem  "Dieses" aus Chând. 6,8,7 fg.

Inwieweit dieses zu einem der sog. "TM-Mantren "gemäß der Haakliste uä passen könnte, wird Gegenstand im Abschnitt III) 5) dann sein.

 

Ansonsten ist zu obiger Textstelle von Professor Deussen noch folgendes anzumerken:

Einst weilte Swami Vivekananda in der Schweiz, Prof. Deussen - der in Kiel lebte - erfuhr davonund lud Swami Vivekananda zu sich ein. Swami Vivekananda nahm diese Einladung auch an, hatte aber nur wenig Zeit, weil er nach London wollte oder auch sollte. Professor Deussen begleitete daraufhin Vivekananda kurzerhand nach London, um etwa mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Es ging Professor Deussen damals auch um die Frage, wie man jenen Patañjali-Yogasutren eigentlich in die Tat  umsetze und dabei beschäftigte Professor Deussen va auch die Frage betreffs "Samyama". Swami Nikihilananda, der in seiner Biografie über Swami Vivekananda diese Sachverhalte schilderte, schreibt auch explizit, daß Professor Deussen fließend Sanskrit sprechen konnte und sprach. Swami Nikikilananda meint auch, daß er von allen damaligen westlichen SanskritologInnen derjenige war, der am die Sprache "Sanskrit" am besten beherrschte.

vergleiche: Nikhilananda, Swami ,"Vivekananda Leben und Werk" von Swami Nikhilananda, Drei Eichen Verlag München 60 + Engelberg /Schweiz, deutsche Bearbeitung von Spengler-Zomak aus dem Jahre 1972

 

Wenn Professor Deussen schreibt/schrieb "Brahman = Âtman,", so sei dazu folgendes angemerkt:

Selbstverständlich  spricht man von der "Alleins-Lehre"; siehe etwa: "Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545, siehe etwa die Seiten 185-188.

Wenn jemand zB Transzendentale Meditation ausübt und so vertraut wurde mit dem Zustand des transzendentalen Bewußtseins, jenes Viertem, dieer Zustand während der Meditation sih alsbald einstellt und während der restlichen Meditationszeit jene Verfeinerung der Sinne stattfindet, bis schließlich auf der Ebene der Sinne wahrheitsgemäß in aller Objektivität, ohne jeglicher subjektiver Voreingenommenheit (- auch - weil ja stattfindet auf der Basis jenes andauernden, mit den anderen, subtilen geistigen Aktivitäten im Rahmen der üblichen Meditationspraxis) festgestellt wird, daß man dieses "transzendentale Bewußtsein" auch im Gegenüber (ob Objekt oder auch Person/Lebewesen) wahrnimmt und dieses transzendentale Bewußtsein und jenes transzendentale Bewußtsein nicht zwei sind sondern ein-und-daselbe transzendenale Bewußtsein ist, so ist damit auch unvermeidlicherweise die wahrheitsgemäße Erkenntnis verbunden, daß man dieses "transzendentale Bewußtsein" nicht sein können, da man ja doch nun wirklich nicht die Fliege, der Stein oder auch der Gott (wenn's denn solche Erscheinungen wahrheitsgemäß geben sollte) gegenüber ist bzw sein könne. ("Einheitsbewußtsein" in der "TM-Scene" genannt).

Insofern erweist sich das "transzendentale Bewußtsein" als, einerseits so etwas wie Wachen, Träumen, Schlafen, dh ein "eigener" Bewußtseinszustand, in welchen man sich begeben kann (vorrübergehender Samadhi, Turiya) und der so seine Vorteile mit sich bringt/brachte und andererseits als ein Etwas, das für andere Lebewesen auch dieselbe Rolle spielt, usw. (so wie etwa 2 WissenschaftlerInnen oder auch oder auch PhilosophInnen) beide in einem Zustand völligen Objektivseins und Unparteilichseins sich abzuverlangen bestrebt sind und aus jenem Objektivseins miteinander kommunizieren können und dennoch die eigenen wissenschaftlichen/philosophishen Errungenschaften die eigenen bleiben und die Errungenschaften der anderen Person, dessen Errungenschaften bleiben und beide aber dem einen über-persönlichen Fachgebiet dienen; man sieht schon daß das schwieriger wird, wenn Wissenschaft praxiorientiert oder stats-orientiert zu praktizieren versucht wird). Im  Ergebnis ist jenes "transzendentale Bewußtsein" ein aus sich selbst heraus existentes Etwas. Und verbunden mit jener Erkenntnis, daß das transzendentale Bewußtsein im gegenüber Seienden dasselbe transzendentale Bewußtsein ist, das man von Zustand des "transzendentalen Bewußtseins" (momentaner Saamadhi, Turiya) aus der Meditation her kannte/kennt, verbunden mit dieser Erkenntnis des "Einsseins" ist dann auch, daß das Leben fortan von dieser Plattform eines alldurchdringenden reinen Bewußtseins aus gelebt wird, weil man es anders eben nicht mehr kann können dann; man wurde zu einem "körperlosen Wesen", das nicht mehr anders kann als die grundlegenden Lebensrechte der Gegenüber zu akzeptieren und zu achten, einem Siddha. So ein Siddha ist ein aus sich selbst heraus existentes Lebewesen, weil's nicht anders sein kann und dieses "aus sich sebst heraus existent" und jenes "aus sich selbst heraus Existentsein des transzendentalen Bewußtseins" ist nun - bzw scheint  nun - dasselbe zu sein, weil's - allein schon sprachlicherseits - nur ein "aus sich selbst heraus Existentsein" geben kann ud man insofern beim "Ende des Wissens", bei "Vedanta" angelangt ist. Aber jenes aus sich selbst heraus eixstente transzendentale Bewußtsein ist man dennoch nicht und doch ist man ein unsterbliches aus sich sebst heraus existentes körperloses Wesen geworden und der Körper existent noch solange weiter, als es das Karma aus dem heraus der Körper entstand, noch nicht verbraucht ist. Insofern scheint die Gleichung "Brahman = Atman" auf den ersten Blick nicht so ganz richtig zu sein. Gleichwohl scheint es so zu sein, daß derjenige (egal welchen Geschlechts oder auch gechlechtslos), welcher dieses Brahman als aus sich selbst heraus existenseiendes reines Bewußtsein - "reiner Geist" insofern auch - kennt, durch diese Erkenntnis und damit verbundenem Anerkennen dessölbigen als wahrheitsgemäß (nicht sich einredenderweise) eigenständiges Etwas, Unsterblichkeit erlangt wie eben auch jenes "aus sich selbst heraus existente transzendentale Bewußtsein" unsterblich ist, ohne Anfang, ohne Ende, wirklich "zeitlose Kunst", "zeitlos in Mode seiend", "zeitlose Mode" lebend. (In frühen buddhistischen Schriften gibt es da jenes "Ungebore, Ungestaltete, Ungewordene,...". Insofern gibt es da  dann jene gelebte wahrheitsgemäßen Gemeinsamkeiten und Nicht-Getrenntheiten zwischen erleuchtetem Siddha und Brahman, dem aus sich selbst heraus existenten reinen Bewußtsein. (siehe auch Sureshvaracharya's Kommentar "Manasollasa" zu Shankara's Dakshinamurty in www.klassische-indische-texte-91-19i.de ; genauer: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/dakshinamurty_mit_sureshvaracharya_s_kommentar.html)

Es ist in etwa wie bei einem Ozean; der Ozean hat viele Wellen; stellt man sich's mal als "Bewußtseinsozean" vor, wo sich jede Welle ihrer eigenen Existenz bewußt wäre, so wäre die Welle eine eigene, ganz spezielle Welle oder auch Meeresströmung und doch wäre es nur ein einziger Ozean und außer diesem Ozean wäre nunmal kein "Zweites". Eine "unwissende" Welle hielte sich - um in diesem Vergleich zu bleiben - für eine eigenständige, völlig unabhängige Existenz; sie wüßte sich nicht als Teil des Ozeans, dessen Gesetzmäßigkeiten sie daher auch nicht interessieren und kümmern täten. Nur wo wäre der Vorteil der "Unwissenheit"? Die Gesetzmäßigkeiten des Ozeans würden ja doch für sie auch gelten - ob es ihr nun gefällt oder auch nicht, ob sie's wahrhaben will oder auch nicht.

Man vergleiche dazu etwa auch:

>>

...

35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

 

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt, von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

 

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt."

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

 

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret."

" Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag."

...

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"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben"), Seite 137

>>

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95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

 

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

 

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

...

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"Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig), Seite 126 

 

Professor Deussen's sprachkompetente Übersetzungen der Upanishaden, des Vedanta samt Shankar's Kommentar, des ersten  Buches von Nyâya, der Patañjali Yogasutren, usw sind und bleiben mir, trotz meiner obigen kritischen Anmerkung, eine große Hilfe beim Verstehen und Darstellenkönnen dieser Zusammenhänge.

Betreffs "Ich bin Das",  "Ich bin Das, Du bist Das, all dies ist Das" usw hier noch einige Literaturstellen, genauer Upanishad-Stellen:

Chândogya-Upanishade 6,12:

>>

...

( Āruṇi unterrichtet seinen Sohn S'vetaketu); "Bring mir von dort eine Frucht des Feigenbaumes." "Hier ist sie Hochwürdiger". "Spalte sie." Sie ist gespalten Hochwürdiger." "Was siehst du darin?" "Diese fast zu feinen Kerne, Hochwürdiger"."Spalte doch einen von diesen." "Er ist gespalten Hochwürdiger." "Was siehst du darin?" "Nichts, Hochwürdiger." (1) Jener fuhr fort: die feine Substanz, die du gar nicht mehr siehst, mein Lieber, von dieser feinen Substanz ist fürwahr, mein Lieber, dieser Feigenbaum, der so gross dasteht. Glaub es mir, mein Lieber (2): Was diese feine Substanz ist, derartig ist diese ganze Welt, das ist das Reale, das ist die Seele, das bist du, o S'vetaketu. ... (3)

...

>>

A. Bertholet, "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seiten 181,182

 

>>

...

A. Vedismus und Brahmanismus.

182

...

2. Ich bin das Brahman, Bṛh. Up. 1, 4, 10: Im Anfang war nämlich das Brahman diese Welt. Das wusste nur sich selbst: ich bin das Brahman. Dadurch wurde es zum Weltall. Wer immer unter den Göttern dieses erkannte, der ward zu ihm, desgleichen unter den Ṛṣis und Menschen. Das erschaute und bestätigte der Ṛṣi Vāmadeva in dem Lied' ,ich ward Manu und die Sonne" (RV.4, 26, I). Darum wird auch heutigen Tages, wer also weiss: ich bin das Brahman", zu diesem Weltall. Auch die Götter haben keine Macht über ihn, dass er es nicht werde, denn er wird ja zum eignen Selbst dieser.

 

3. Der Âtman ist das Brahman, Bṛh. Up. 2, 5, 19: Dieses Brahman hat nichts vor ihm und nichts nach ihm, nichts was in ihm oder was ausser ihm wäre. Das Brahman ist diese (Welt)seele, die allumfassende¹.

 

4. Bṛh. Up. 3, 7, 3: Der in der Erde ruht und doch ein anderer als die Erde ist, von der die Erde nichts weiss, dessen Körper die Erde ist, der die Erde innerlich lenkt, das ist deine Seele, die im Inneren lenkt, die unsterbliche.

5. Taitt. Up. 2, 8, 1: Er, der² hier im Menschen und der dort in der Sonne ist, der ist einer.

6. Alt. Up. 5: ,,Wer ist der, den wir als Ātman verehren? Welcher von beiden³ ist der Ātman? (Ist es der), durch den man sieht oder durch den man hört oder durch den man Gerüche riecht oder durch den man die Rede artikuliert oder durch den man Süsses und Nichtsüsses unterscheidet (1)? Ist er das Herz, das Denkorgan ? Bewusstsein, Selbstgefühl, Erkenntnis, Geist, Verstand, Einsicht, Entschlossenheit, Nachdenken, Bedacht, Trieb, Erinnerung,Entschliessung, Wunsch, Lebensgeist, Liebe, Wille ?" ,,Alles das sind nur Ausdrücke für das Geistige (2). Er (der wahre Ātman) ist das Brahman, er ist Indra, Prajāpati, er alle Götter, und die fünf Elemente: Erde, Luft, Raum4, Wasser, Licht und was

so zu sagen das Kleinzeug ist, die unterschiedlichen Keimbildungen: die eigeborenen, lebendgeborenen, schweissgeborenen und die hervorgesprossenen5; Rosse, Rinder, Menschen, Elefanten, alles lebendige, was kriecht und fliegt und was unbeweglich ist, alles das wird von Geist gelenkt, wurzelt im Geist: die Welt wird von Geist gelenkt, Geist ist die Wurzel, das Brahman ist Geist".

7. Bṛh. Up. 3, 9, 28: Das Brahman ist Erkennen, Wonne. Es ist der Lohn des Spenders, das letzte Ziel für den, der die Wahrheit erkennend in ihm stehet.

 

——————

¹ Vgl. Bṛh. Up. 4, 4, 5 unten.

² Der Geist.

³ Der allgemeine oder der individuelle? Vgl. Alt. Up. I, 1 und 1, 3, 12; Ait. Ār. 2, 1,4,1.

4) Der Raum als feinste Substanz gedacht, der Aether.

5 Vgl. Chānd. Up. 6, 3, 1

...

<<

A. Bertholet, "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seite 182

 

 

>>

...

Muṇḍaka-Up. 3,1,8: Nicht wird er mit dem Auge erfasst, noch mit dem Wort, nicht (durch Gleichsetzung) mit andern Göttern¹, nicht durch Kasteiung und Werk. Wer reinen Herzens ist, der erschaut ihn² mit klarem Geist, ihn den ungeteilten mit dem inneren Auge.

...

Māṇḍūkya-Up. 2: Denn dieses alles ist Brahman, das Brahman ist dieser Ātman, dieser Ātman ist vierfach.7

——————

¹ Nach dem Kommentar des S'aṃkara: durch die anderen Sinnesorgane

² den Ātman = Brahman.

...

7 Nämlich: der wachende, träumende, im Tiefschlaf ruhende und absolute.

<<

A. Bertholet, "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seite 184

 

usw.

 

Wenn man mal all die Partikel im Abschnitt "III)5)"betreffs der "TM-Mantrenlisten" gefunden wurden, wie "im" und das Vorkommen von Demonstrativpronomen wie "dieser, dieses, dieses" bedenkt, sowie die Prof. Leopold von Schroeders Darlegung, daß so manche dieser bedeutungslosen Worte eventuell ja mal aus Verkürzungen entstanden waren, so erinnert doch ein wenig an Sätze wie "Du bist das".

Eine Erklärungsweise betreffs "aim" war auch per "aî-im" und gemäß Leopold von Schroeder's Ausführungen in der 9.ten Lektion ist jenes "âi" eben auch so ein interjectionales Gebilde ohne weitere Bedeutung. (Man hätte ein interjectionales Gebilde und einen Partikel, die verschmolzen sind oder auch wurden).Den akkustischen Unterschied zwischen einem âî, einem âi und einem aî bzw ai kann man, außer bei spezieller Sprachkundigkeit auf beiden Seiten, dh bei der aussprechenden als auch der hörenden Person, sowieso nicht zuverlässig heraushören und also aus dem Weitergesagtbekommenhaben eines "TM-Mantras" nicht sicher heraushören:

>>

...

 

Neunte Vorlesung.

Charakteristik der Gottesverehrung zur Zeit des Yajurveda (Fortsetzung und Schluss. Hervorhebung einzelner besonders bezeichnender Eigenthümlichkeiten denelben. Unverständliche Interjectionen und Formeln. Monotone Wiederholungen und Variationen derselben Gedanken und Wendungen. Vergleich mit den schriftlichen Aufzeichnungen Schwachsinniger. Kraft und Bedeutung der Sprüche und Formeln. Schamanistischer Charakter dieser Gottesverehrung. Die Zwecke des Opfers. Stellung des Menschen gegenüber seinen Feinden und Nebenbuhlern.

 

Versuchen wir es nun noch, einige besonders charakteristische Eigenthiümlichkeiten des indischen Opferrituals hervorzuheben, so wäre da zunächst bemerkenswerth eine Reihe halb oder ganz unverständlicher Ausrufe, Worte oder Formeln, die in feierlicher Weise bei gewissen Stellen der Opferhandlung ausgerufen, gesagt oder geflüstert werden. Derart sind Aurufe wie svâbâ, svajâ, vashaṭ oder mit eigenthümlicher Dehnung vâushaṭ; vet oder vet; hiṇ und im; und vor Allem das bis in die neueste Zeit hochheilige und wirkungsvolle Wort om!

Einiges davon ist gewiss von vornherein interjectional, in Anderem sind wohl verstümmelte Worte zu vermuthen, die im Laufe der Zeit zu unverständlichen Interjectionen geworden sind. Auch das heilige Om ist vielleicht eigentlich nur Neutrum eines Pronomens aus „ avam verstümmmelt oder contrahirt, mit der Bedeutuug ,,das" oder „jenes"! Doch ist dies nicht ganz sicher. Manche dieser Interjectionen werden viel gebraucht, wie om, svâhâ, vashat u. a. Bisweilen reihen sich auch solche interjectionale Worte in vielfacher Repetition, untermischt mit einigen verständlichen Ausdrücken, zu längeren Sätzen zusammen.

 

— 111 —

So z. B. (Mâitr. S. 4, 9, 21)¹: nidhâyo vâ²¹ nidhâyo vâ nidhâyo vâ oṃ vâ oṃ vâ oṃ vâ e âi oṃ svarṇajyotiḥ! Hier ist fast Alles interjectional oder doch bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt; nur das Letzte: ,,goldener Glanz" (svarṇajyotiḥ) lässt sich verstehen. Es heisst weiter mit etwas verständlicheren Ausdrücken

...

<<

Schroeder, Leopold von, Docent an der Universität Dorpat, "Indiens Literatur und Cultur - in historischer Entwicklung; ein Cyclus von Fünfzig Vorlesungen -"Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 110, 111

 

 

Betreffs "Gayatri-Mantra" hier noch Hinweise zu dem was als "Gayatri-Mantra" schlechthin meist bezeichnet wird; es geht mir darum, daß man das also sehr wohl auch einfach etwas "studieren" kann, wenn man unbedingt will:

Deva Premal - Gayatri Mantra (30 Min Meditation) zu finden im Album "21-Días Viaje De Meditación Mantra Con Deva Premal Y Miten" (Lakshmi-Gayatri-Mantra)

Oder etwa auch von Anuradha und Kavita Paudwal im Album "Mahamantra Gayatri".

Oder auch von Uma Mohan per des Titels "DIWALI SPECIAL - Sri Mahalakshmi Moolmantra | Divine Chants".

 

 

Das erläutert auch was "Japa" bedeutet; "TM" ist das in keiner Weise; nicht einmal unhörbar wird dieses "immer und immer" wieder wiederholen angewendet. Wer solches behauptet, der lügt schlichtweg bzw ist ein "Scharlatan" der Klasse "Hellhörige", "Gedankenleserinzwis" oä. (Genaueres betreffs "Japa" u.a. im Abschnitt über "Mantra-yoga" - 14.Japa (Gebet) - im Buch  "Indiens Religion, der Santana-Dharma, Eine Darstellung des Hinduismus", übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Lepizig)

 

 

Hier noch einige hörbare Beispiele für dieses "Brahma Gayatri Mantra":

zB: Deva Premal in "the Essential Collection (1998 - 2020)", Band 1 - 3,  2020 Prabhu Music vom 6.11.2020, "Brahma Gayatri Mantra"

 

Nunja, man findet auch ein "Narayana Gayatri Mantra". Siehe zB Album "Gayatri Mantras", gesungen von der Gruppe Bombay Saradha. Da heißt es dann >>...tanno vishnu prachodayat ...<<

 

Im "Dhanyalakshmi Gayat", im Album "Gayatri Mantras", gesungen von der Gruppe Bombay Saradha heißt es dann:

>>...tanno rudra prachodayat ...<<

 

Man findet auch noch ein "Saraswathi Gayatri Mantra" im Album "Zodiac Signs Mesha Rasi Aries", gesungen von Dr.R.Thiagarajan.

oder auch: "Devi Mantras"
von "Bhakti Mantras - Healing For Soul"

 Auf dem Album "Gayatri Mantras",gesungen von der Gruppe Bombay Saradha ist auch ein "Durgha Gayatri" zu entdecken, wo es dann heißt:

>>...tanno devi prachodayat ...<<

 

Im Dhanyalakshmi Gayatri heißt es dann

>>...tanno lakshmi prachodayat ...<<

Auch ein "Shiva-Gayatri-Mantra" findet sich:

zB Gesungen von Ketan Patwardhan, produziert von Kamlesh Bhadkamkar/Neha Barjatya. Es heißt da dann wieder:

>>...tanno rudra prachodayat ...<<

 

Angeblich gibt's dann auch noch ein Durga Gayatri Mantra, Ganesh Gayatri Mantra und wohl auch noch Andere.

Was auffällt ist, daß der Name einer Gottheit stets mit deren Namen an der entsprechenden Stelle sich eingesetzt findet.

Nur, was wenn man statt dieses Namens einer Gottheit dann eben sich nur "brahman", "das Alleine" hinschriebe? Man würde es dann wohl mit Verehrung von Ruhe, Stille, Entspannung, Objektivsein, Wahrheit, uä zu tun haben.

Selbst beim - lt. Haak-~/Gandow"-Liste - "TM"-"Fortgeschrittentechnik-Mantra" hat man aber keinen Göttinnenamen in den "TM-Mantren"  (gemäß derer Listen) erwähnt und auch so erscheint es mir doch sehr naheliegend bis offensichtlich, daß es bei den "TM-Mantren" nicht um GöttInnenverehrung und auch nicht um "Codewörter" für GöttInen  (zur Behauptung "Codewort für...", siehe etwa Seite 11 in "Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", von Friedrich-Wilhelm Haak, Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977) oä gehen kann.

 

Diese neutrale Benutzung findet sich auch bei Gaiea Sanskrit und in ihrem Song "The Gāyatrī Mantra - gateway to infinity" ausgedrückt, wozu man die Bedeutung im Rahmen eines ihrer Filme, zB anläßlich irgendeines Festes bei "Stonehedge" auf Englisch geschrieben findet.

 

Bei Sir John Woodroffe findet man zB auch:

>>

...

Vishuddha

 

Vishuddha chakra or Bharatisthana, abode of the Devi of speech, is above the last and at the lower end of the throat (kantha-mula). The Tattva of this chakra is "ether." The lotus is of a smoky colour, or the colour of fire seen through smoke. It has sixteen petals, which carry the red vowels - "ang," "ang" "ing," "ing," "ung," "ung"," "ring," "ring," "Iring," "Iring," "eng," "aing," "ong," "aung," "ang," "ah;" the seven musical notes

...

<<

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface"

 

>>

...

Vishuddha

Das Vishuddha Chakra, welche auch "Bharatisthana" genannt wird, ist die Wohnstatt der Devi der Sprache und ist am unteren Ende der Kehle (kantha-mula) angesiedelt. Das Tatva dieses Chakra lautet "Äther". Dieser Lotus hat eine rauchfarbene Farbe oder auch die Farbe von Feuer, welches man durch Rauch hindurch sieht. Es hat sechzehn Blütenblätter, welche in roter Farbe folgende Vokale tragen: "ang," "ang" "ing," "ing," "ung," "ung"," "ring," "ring," "Iring," "Iring," "eng," "aing," "ong," "aung," "ang," "ah;" die sieben Notenstufen der Musik, die Tonleiter.

...

<<

 

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface", ins Deutsche übersetzt vom Autor dieser WEBSeite

 

(Anmerkung:

Die Tonleiter mit sieben Notenstufen geht auf Pythagoras zurück, der fand, daß Töne nur in bestimmten Abständen als wohlklingend empfunden werden; im frühen Mittalter nutzte man die siebenstufige Tonleiter, Später kamen dann auch noch die Halbtöne dazu, Die C-Dur-Tonleiter umfaßt sieben grundlegend verschiedene Töne, nämlich c,d,e,f,g,a,h und es geht dann wieder mit einer Oktave höher weiter.

vergleiche: "Was ist eine Tonleiter?",WDR, Westdeutcher Rundfunk, Mitglied der ARD)

Man hat also wieder so "Laute" (Englisch "vowel" = Deutsch "Vokal"), die als TM-Mantren bezeichnet werden, also typischerweise, worauf im Texte sogar hingewiesen wird, Töne.

"eng", "aing", findet man auf der TM-Mantren-Liste des Pfarrers Haak:

vergleiche: Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977, Seite 11

 

"ing," "aing", findet man auf der TM-Mantren-Liste der Pfarrer Haak und Gandow.

vergleiche: Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 27

 

Gemäß obiger (übersetzt) Zitierung des Sir John Woodroffe handelt es sich dabei also um Silben.

 

Ein, etwas anderes geschriebenes und auszuprechendes, "em" findet man auf einer Liste der "TM-Mantren" des Pfarrer Haak.

vergleiche: Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1970, Seite 11

Dazu ist aus den bisherigen Zitaten festzustellen:

>>

...

 

— 163 —

lang nichts als unartikulierte Laute, wie uṁ, āṁ, hrīṃ,ūṁ, eṁ, kroṁ, phaṭ, aḥ u. s. w. finden. Bezeichnend ist es auch, daß das Wort Mantra, welches ursprünglich die Verse und Gebete (ṛc und yajus) der vedischen Saṃhitās bezeichnete, späterhin nur mehr die Bedeutung » Zauberformel« hatte.

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 163

 

Dh ein Wort eṁ als unartikulierter Laut ist damit auch zu finden gewesen, wobei man das nunmal so anders ausspräche, daß Pfarrer Haak da kein  "em" herausgehört hätte bzw davon auszugehen gehabt hätte, daß die allermeisten seiner LeserInnen kein weder Französisch noch Sanskrit können und ein  "franzöisches" "en" eher wie ein Zwischending zwischen "a"  und "o" in so manchen deutschen Dialekt gesprochen würde, dh sowas wie "o-packa", aber eben mit "Nasal"-Laut.

 

>> , "Hring, Ing, Hrah." << fiindet sich unter der Überschrift "the Gayatri-Mantra" .

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface

 

>>

...

The Tantric mantras called vija (seed) are so named because they are the seed of the fruit which is siddhi and because they are the very quintessence of mantra. They are short unetymological vocables, such as Hring, Shring, Kring, Hung, Aing, Phat , etc. which will be found throughout the text.

...

Yoni vija (eng)

...

<<

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface, im Abschnitt "Mantra"

>>

...

Die Mantras des Tantra, die als vija (Same) bezeichnet werden, heißen so, weil sie die Samen jener Frucht sind, welche "siddhi" ist uns weil sie im Eigentlichen der Inbegriff desen sind, was man "mantra" nennt. Sie sind kurze, nicht etymologische Worte, Buchstabeneinanderreihungen so wie etwa Hring, Shring, Kring, Hung, Aing, Phat , usw. Diese werden sind im Text immer wieder anzutreffen.

...

Yoni vija (eng)

...

<<

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface, im Abschnitt "Mantra", Übersetzung in die deutsche Srache vom Autor dieser WEBSeite

 

 

Dies findet sich unter der Überschrift "Mantra", wobei wieder das Problem der Übertragung von ca 50-buchstabigem Alphabeth (Sanskrit) auf ca 22-Buchstabiges (Lateinisches) zu bedenken wäre.

 

"eng" kommt auf der Liste von Pfarrer Haak vor.

vergleiche Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977, Seite 11

Das Sanskritwort "Yoni" bezeichnet u.a. "Vagina" ."Yoni" kann aber auch Ursprung, Quelle bedeuten.

Die Begriffsbildung "yoni-mantra" bezöge sich auf eine gewissen Spruch, erwähnt Prof. Mylius desweiteren.

vergleiche: Mylius, Dr. Dr. habil.Klaus,Wörterbuch Sanskrit-Deutsch, VEB Verlag Enyklopädie Leipzig, 1. Auflage, 1975, Seite 393, rechte Spalte.

In dem Sinne, daß "yoni" auch Ursprung, Quelle bedeuten kann, ginge es also wieder um die "Quelle der Gedanken", Brahman, Âtman, sodaß sich diese Bedeutung aus dem "Zusamenhang" wohl ergibt und in Sachen "TM" zuträfe, wenn es denn wirklich ein "TM-Mantra" sein sollte.

 

Weil so ein Mantra wohl unter die Gürtelline ginge, so würde das - Seil oder Schlange? - erklären, wieso Mr. Mahesh "schriftliches Ok der Erziehungsberechtigten" im Falle Minderjähriger verlangte. Ob das reichen würde? Da ist man eben in jenem Bereich sexistischer Formen von Tantra; üblicherweise geben sich VertreterInnen dieser Lehren auch als das aus. In der späteren Liste von Pfarrer Haak wird "eng" nicht mehr als TM-Mantra aufgelistet. 

Vergleiche Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 27.

 

>>

...

Mantra are solar (saura) and lunar (saumya), and are masculine, feminine, or neuter. The solar are masculine and lunar feminine. The masculine and neuter forms are called mantra. The feminine mantra is known as vidya. The neuter mantra, such as the Pauranik-mantra, ending with namah, are said to lack the force and vitality of the others. The masculine and feminine mantra end differently. Thus, Hung, Phat, are masculine terminations, and "thang," or svaha, are feminine ones.

...

<<

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface, im Abschnitt "Mantra"

Insofern gibt es eben auch sächliche Mantren, die mit "namah" enden, was wiederum betreffs des Abschnitts III) 5), wo es auch ausführlich um "das" "TM- Fortgeschrittenetechnik-Mantra gemäß" Haak/Gandow" geht, von Interesse ist und mein dortiges Ergebnis unterstreicht.

 

>>

...

Mantra

Hring, Shring, Kring, Parameshvari, Svaha: I offer this water for bathing, this apparel,

...

>>

Internet Sacred Text Archive,

Es heißt dort über sich selbst u.a.:

"This site is a freely available archive of electronic texts about religion, mythology, legends and folklore, and occult and esoteric topics. Texts are presented in English translation and, where possible, in the original language.

This site has no particular agenda other than promoting religious tolerance and scholarship. Views expressed at this site are solely those of specific authors, and are not endorsed by sacred-texts. Sacred-texts is not sponsored by any religious group or organzation."

 https://www.sacred-texts.com/tantra/maha/maha06.htm , dieser Link war ok am 15.3.2023

vergleiche: Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, Kapitel 6

 

Hier findet man wieder den Namen einer verehrten Gottheit, diesesmal Parameshvari im Inneren des Mantras explizit angebenen. 

 

Auch in Mookerjee/Khanna's Buch (Ajit Mookerjee Verlag, Die Welt des Tantra in Bild und Deutung, Gondrom Verlag GmbH, Februar 1992,ISBN-10: 3811207024, ISBN-13: 978-3811207028) findet man jene "Reinigungs-Thematik" erwähnt; jene symbolische Reinigung wird dort als "Nyasa" bezeichnet und es erinnert an Patanjali's "yogische" Tugenden" wozu eben auch "Reinigung", oder moderner gesagt, "Hygiene" gehört.)

 

oder auch:

 

Analog findet sich auch: >>, shyama, << im Bereich mit der Überschrift >> Shiva and Shakti <<

vergleiche: Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface

 

 

Eine Übersetzung des Mahanirvana Tantra ins Deutsche gibt es von Jens und Undine, www.pushpak.de

 

Das gibt es auch in Form eines Taschenbuches: 180 Seiten; Verlag: Independently published (9. November 2018)ISBN-10: 1731071566, ISBN-13: 978-1731071569

Siehe auch https://www.pushpak.de/ebooks/, genauer https://www.pushpak.de/mahanirvana/

 

 

 

Anlaß für die Beschäftigung damit war für mich zunächst mal, daß dort einige Informationen zu den sog. "TM-Mantren" (gemäß jener Listen bei Pfarrer Haak, Milderberger & co) zu finden waren und das ohne viel hin&herüberlegen zu müssen, dh einfach fertige, TM-Scene-unabhängige - weil in "klassischen" Schriften zu findende - Aussagen. Auch hatte ich bisdahin manche der sog. "TM-Mantren" (dh gemäß jener Listen von Pfarrer Haak, in "Zauberformel TM" usw) bis dato noch nicht in klassischen Texten hatte finden können.

 

 

Nun, es sind nützliche Aussagen nachzulesen:

 

* Mantra "im" ist zB einfach einer der Sanskrit-Buchstaben:

>>

...

mit den Müttern der Buchstaben beginnend (den Matrikas)

...

iṁ, īṁ,...,ēṁ, aiṁ, ō, auṁ, 

...

<<

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569 , Seite 59 unten

 

Ok jetzt hat man also noch iṁ, ī".

Wegen der Aussprache des "ṁ" als Nasalaut m Sinne der franzöischen Sprache, würde es klingen wie das "in" im fanzösischen Wort für Wein, welches "vin" lautet. Würde das Pfarrer Haak niedrgeschrieben haben wollen, wäre aber niemals was herausgekommen wie etwas wie "im" (ober kurzes oder lang gezogenes i spielt dabei nun wirklich keine Rolle), weil ein auf Deutsch gesprochenes "im" nunmal ganz anders klingt als wie ein der französische Nasallaut "in"  in "vin". Auch könnte Pfarrer Haal niemals davon ausgegangen sein, daß sich die Mehrheit seiner LeserInnen unter "französischem Nasallaut" was vorstellen können; man müßte auf Dialekte zurückgreifen, die aber eben auch nicht jeder Deutsche dann verstünde.

aī īm und das dann zusammengezogen gesprochen als aiim, weil's eine/ein TM-LehrerIn so dem TM-Erlernenden es beibrachte, wenn  die~/derjenige mal wieder das Mantra gemäß seines eigenen Dialektes nachsprach, bis die/der TM-LehrerIn entnervt schließlich sagte, "aii - iim" und der TM-Ausübenden, es sich schriftlich vorstellend, dann wieder "eim" sagte, wie das "aiim" in Haiwaiimode, wäre zB eine Möglichkeit und wie bereits dargelegt spricht dafür doch Einiges und beides aî und îm sind nichts als bedeutungslose Laute, sei es interjectionalen Charakters oder doch einfach ein Partikel, Füllwort, evtl bisweilen auch ein - uU ja sehr sanftes - "Fluchtwort", wie im Abschnitt  III)5)TM-Mantrenlisten dargelegt uns bisweilen überlegt/debatiert wurde.

 

Es geht um's Transzendieren. Swami Shantanand Saraswati drückte das dahingehend aus, daß selbst eine etwaige Gefühle der Wertschätzung für ein mantra während des Meditierens keinesfalls das sei, worum es beim Meditieren gehe und man dann zum eigentlichen "Meditationsvorgang" zurückkehren müsse, wenn man das Ziel erreichen möchte.

Vergleiche dazu Swami Shantanand Saraswati, "SAYINGS OF SWAMI SHANTANAND SARASWATI", https://www.paulmason.info/gurudev/sources/pdf/Sayings%20of%20Swami%20Shantanand%20Saraswati.pdf (Link ok am 15.3.2023)

 

Inwieweit so manches TM-Mantra jenen Moment beschriebe, wo jemand während der Meditation dann mal bei Gedanken war und, gemäß Swami Shantananda Saraswati, davon wieder zum "Meditationsvorgang" und eben insofern auch zum Mantra, dem "Fahrzeug des Geistes zum Zustand des reinen Bewußtseins" (so in etwa pglegte es Mr. Mahesh bisweilen auszudrücken) zurückkehren solle, wird auch Thema in III)5) dann sein.

Dh der Meditierende täte sozusagen sich selber sagen interjectionalerweise oder auch "Füllwort"-gemäß sagen "ok, laß mich weitermeditieren statt Gedanken, Vorstellungen, Träumen nachhängen und so beschriebe das Mantra evtl. genau das was man Medtieren-Wollenderweise tut, wenn man zwischendrin mal bei irgendwelchen Gedanken gewesen sein sollte.

Das wird in III) 5) zu Untersuchen sein.

Betreffs obiger Aussage zu "gemäß Swami Shantanand Saraswati ..." gilt:

Vergleiche dazu Swami Shantanand Saraswati, "SAYINGS OF SWAMI SHANTANAND SARASWATI", https://www.paulmason.info/gurudev/sources/pdf/Sayings%20of%20Swami%20Shantanand%20Saraswati.pdf (Link ok am 15.3.2023)

Schon im vorvorherigen Abschnitt,  wurde festgestellt, daß folgendes gilt:

 

>>

...

īm, Verstärkungspartikel (daneben) ī, Seite 42, av. īm (ī, gr. -i in ... u.dgl., zum pronomialstamm ay-, i, s. íd.

...

<<

Uhlenbeck, Dr. C.C., "Kurzgefasstes etymologisches Wörterbuch der altindischen Sprache", von Dr. C.C. Uhlenbeck, Ausserord. Professor an der Universität Amsterdam, Amsterdam. Johannes Müller, 1898/1899, Seite 42

(Und ein "īm" spricht/spräche man schon  eher wie "im" aus)

Gefunden werden konnten im Mahanirvana- Tantra nunmal erstaunlich viele jener "Mantren", die auf den "TM-Mantrenlisten" von Haak und  Anderen stehen:

"ing", "im", "aing", "aim", "shyama" und dazu einige jener Buchstabengebilde, welche Pfarrer Haak in der zweiten Auflage noch auf seiner Liste hatte und welche in der, von  Gandow, überarbeiten Fassung nicht mehr aufgelistet/behauptet werden.

Ein ā-īm wäre also analog der zweiten der vorherigen Wort-Untersuchungen (also analog wie bei  "āṁ" bzw "ā-iṁ") , außer "herbei īm" dh wieder die Anwendung des Meditations-Prinzips des Zurückehrens zum Meditationsvorgang, wenn man bei "Gedanken" war, desweiteren die Erninnerung daran, daß das Mantra ein Wort ohne Bedeutung ist ("īm, Verstärkungspartikel" gemäß Uhlenbeck) und es nunmal beim Meditieren nicht um spezielle Inhalte gehe, sondern um  "Turiya", "Samadhi", Atman, Brahman, "reines Bewußtsein", "bhouma" (vgl Chândogya-Upanishad, Lektion 7), das "Seyn" (Dr. Rixner's Übersetzung der Lektion 7 der Chândogya-Upanishad, im Jahre 1808), das "Sein". Als umso genauer, das worum es bei der TM-Lehre gemäß der TM-Lehre von ca Anfang Mai bis Mitte 1976 (zumindest) gehen sollte (siehe auch Wissenschaft vom Sein unddd Kunst des Lebens, von "Maharishi" Mahesh "Yogi", Mr. Mahesh, SRM Publications.)

Auf Seite 66 im Mahanirvana-Tantra von Undine Weltsch und Jens Grünewald, findet man auch:

>>

...

Kapitel 7 - Die Hymne der Göttin und das Schutzgebet

...

So höre nun diese Hymne, die man „Das wahre Wesen der ganzen Natur" nennt (Adya-Kali-Svarupa):

hrīṁ kālī - Oh Shakti der Schöpfung, Verkörperung der Illusion und Vernichterin der Dunkelheit

śrīṁ karālī - Oh Shakti der Erhaltung, die alle Wesen mit Furcht erfüllt

krīṁ kalyāṇī - Oh Shakti der Auflösung, die höchstes Wohlergehen gewährt

kalāvatī - Du verkörperst und beherrschst alle Künste

...

<<

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569 , Seite 66

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html ,

Link vom 20.3.2023

Unter Anderem an dieser Stelle findet man also:

hrīṁ, śrīṁ, krīṁ, welche so in etwa auch auf den Listen von Pfarrer Haak, Mildenberger/Schöll usw zu finden sind; dort steht allerdings etwas wie  hirīm, śirīm, kirīm geschrieben und śrīṁ, hrīṁ, krīṁ scheinen  insofern nur TM-Mantren - gemäß Haak-Liste uä) zu sein,

 

Zu "hrīṁ" findet man etwas ausführlicher:

>>

...

Maya-Keimsilbe "hrī"

 

...

<<

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569 , Seite 60 oben, aber zB auch noch Seite 94, 2. Absatz von oben.

 

Dieses "hrī" wird insofern mit "Mahamaya" der "großen Illusion, Täuschung" in Beziehung gesetzt. (Ad Mâyâ, siehe etwa "Informationen betreffs des Begriffs Mâyâ" im Abschnitt "23) Mr. Mahesh")

Man sieht, daß also im Text des Mahanirvana-Tantra selbst erwähnt wird, daß solche Laute bisweilen in Beziehung zu "illusion" zu sehen seien und die Illusionärheit oder auch Wahnartigkeit damit verbundener Bedeutungen damit zumindest in den Raum gestellt wird. Ein "eindeutig" sind solche Laute "GöttInnen" zugeordnet , "Codwörter" für Göttinen udgl kann in der Allgemeinheit jedenfalls, gemäß des Mahanirvana-Tantra nicht festgetsellt werden.

Das Mahanirvana-Tantra dürckt insofern etwas aus, was dem ähnelt, was Leopold von Schroeder und Moriz Winternitz betreffs gewisser "bedeutungsloser Worte", "Zauberformeln" uä, wie bereits in diesem Abschnitt eingangs zitiert wurde.

 

Nunja, es geht bei Meditation allgemein (Siehe zB Rishi Vasishta, Gurus/Lehrmeister , die in den Upanishaden genannt werden und in Shankara's Tradition im Besonderen darum Illusion, Täuschung zu überwinden und "Wissen" zu erlangen. Tat Wale Baba drückte es in jenem Vortrag so aus, daß jenes "Gesuchte" lediglich in "Vergessenheit" geraten sei. Es geht insofern um einen "Suchvorgang" bzgl das eigene " Selbst" und nicht darum mit anderen Lebewesen, Götterinzwis, in eine Beziehung zu gelangen bzw zu treten.

 

* An anderer Stelle wird "hrim" einem "Feuerthron" zugeordnet (Seite 55) und es wird als "Maya-Keimmantra" bezeichnet. ..."

>>

...

und diesen Feuerthron mit der Maya-Keimsilbe "hriṁ" verehren.

...

<<

"Mahanirvana Tantra, Deutsche Übersetzung, www.pushpak.de, Undine und Jens, basierend auf den Ausgaben von Manmatha  Nath Dutt (1900) und Arthur AValon (SIr John Woodroffe, 1913/1953, Ausgabe 2018, ISBN 978 17310715 69, Seite 55

 

 

Ok, ein Feuer-Thron ist auch "nur" ein "Feuerstuhl" und was heutzutage unter "Feuerstühlen" auch so alles verstanden wird, ist allgemein bekannt. Na klar werden die - theoretisch mal als "sowas gibt's" angenommenen - Feuerstühle irgendwelcher Götterinzwis wirklich "umweltfreundlich" sein, keine Abgase, kein Krach, keine toten Fliegen an der Windschutzscheibe und keine toten Vögel an den "Windschutzscheiben" der Schnellzüge, keine toten Vögel an den Windschutzscheiben und in den Triebwerken irgendwelcher Flugzeuge, usw usf.

 

Die "Feuerstühle" von GötterInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) sind, soweit man das anhand bildlicher Darstellungen überblicken kann:

 


Adler:  "Garuda" - Vishnu

Die folgende Darstellung eines Adlers - an der Brudermühlbrücke in München - aus dem Bereich "Streetart" (in München gibt es das erste "Streetart"-Museum Deutschlands, das MUCA; siehe auch https://www.muca.eu/), mag ja auch Garuda mit bedacht haben, auch wenn ich mir Sorgen machte wegen des Schwarms Stare der anscheinend alljährlich in tiefem Flug das Isartal entlang durch München zu fliegen pflegt; was wenn sie plötzlich einen Adler sehen? Mag ja sein, daß sie sich nicht täuschen lassen.


 Vishnu's Feuerstuhl,

Garuda


Foto: © Franz Rickinger

Die folgende Darstellung eines Adlers - an der Brudermühlbrücke in München - aus dem Bereich "Streetart" (in München gibt es das erste "Streetart"-Museum Deutschlands, das MUCA; siehe auch https://www.muca.eu/), mag ja auch Garuda mit bedacht haben, auch wenn ich mir Sorgen machte wegen des Schwarms Stare der anscheinend alljährlich in tiefem Flug das Isartal entlang durch München zu fliegen pflegt; was wenn sie plötzlich einen Adler sehen? Mag ja sein, daß sie sich nicht täuschen lassen.

Vishnu's "Feuerstuhl", Herr/Frau Garuda, ein Adler
Streetart in München, Brudermühlbrücke/Isarauen

Saraswati's "Feuerstuhl":

ein Schwan

der "Feuerstuhl" von Saraswati
Foto: © Franz Rickinger

Das folgende bedarf noch gründlicher Überarbeitung

München, den 5.3.2023

####################################

 

Tiger - Durga

 

Ratte - Ghanesh

 

Etliche Hinweise fand ich dazu unter https://de.wikipedia.org/wiki/Matrikas :

 

Brahmani Brahma - Gans (hamsa)

 

Maheshvari Shiva - Bulle (nandi)

 

Indrani (Aindri) Indra - Elefant

 

Kaumari - Pfau

 

 Chamunda Shiva - Eule

 

 

 

Hanuman war in gewisser Weise das "Reittier" von Sita, weil er sie bekanntlich (siehe Ramayana, zB www.pushpak.de; man beachte meine Anmerkungen dazu im Abschnitt über Rishi Vasishta) zurückbrachte und diente insofern Rama, der verbreiteterweise als Inkarnation Vishnus gilt.

 

(Bilder suche ich dann noch gelegentlich)

 

Insofern sieht man anhand dieses Textes durchaus worum es bei jenen "Mantren", gemäß jener veröffentlichen "TM-Mantrenlisten", in den klassischen Texten - die ich finden konnte - geht und worum nicht; zumindest bleibt eben jene Darstellungs- und Betrachtungsweisen gemäß der "TM-Lehre" als Option und es geht dabei nunmal nicht um die Verehrung irgendwelcher Götter (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos)

 

Indische Götter-Verehrung kann man in YouTube aber auch auf Video-DVDS usw vielfach anschauen; etwa auf jenem - nicht unschönen - Video "Jai Mata Kali Jai Mata Durge" von Nina Hagen

oder auch "Durga Saptashati - Navratri Puja", Balaji Telefilms Ltd. (Mantren 1 bis 9)

 

usw

Jene Stelle auf Seite 55, an der "hrim" jenem "Feuerthron" Erwähnung fand, tat das - eingeräumterweise - im Zusammenhang mit Göttin Saraswati und Gott Brahma. Aber auch im Saraswatistotra wurde "hrim" im Zusammenhang mit Göttin Saraswati erwähnt, allerdings als ihr "Lieblingsmantra".

 

Erläuternd sind hier jedoch meine Ausführungen zu den Versen 25 - 30 im 4.ten Kapitel der Bhagavad Gita, etwa:

In "Bhagavad Gita, der vollständige Text mit dem Kommentar Shankaras" - Knaur Esoterik, ISBN 3-426-26447-1, wo es darum geht, daß einige den Göttern opfern und andere das Selbst durch das Selbst im Feuer des Brahman opfern.

vergleiche: "Bhagavad Gita, der vollständige Text mit dem Kommentar Shankaras" - Knaur Esoterik, ISBN 3-426-26447-1, Vers 25 im 4.Kapitel

In diesem Buch findet man da von Shankara 33 Zeilen Kommentar und Zitate aus den Upanishaden.

Zum Vers 26, wo es um das "opfern" des Gehörs und anderer Sinn durch Zügelung geht oder auch manche "Klänge" opfern usw, hat es nur 7 Zeilen Kommentar von Shankara.

Im Vers 27 geht's dann um das Opfern der Funktionen der Sinne und der Atmung in dem was Erkenntnis ua ergab.

Da schrieb Shankara nur 6 Zeilen Kommentar.

 

Ebenso findet man im Paramahansa Yogananda's Übersetzung und Kommentar der/zur Bhagavad Gita just zu einem speziellen Vers, wo es um "Opfern des ein- in en auströmenden Atem usw geht" und was er als "Kriya-Yoga" dort erläutert einen sehr langen Kommentar, wohingegen er sich bei den anderen Meditationsmethoden, welche in der Bhagavad-Gita von Vyasa aufgelistet werden, auffallend kurz faßt.

 

Bei Mr. Mahesh hat man - nunja er bringt ja nur zu sechs Kapiteln Übersetzungen und brachte diese einst begonnene Arbeit nie fertig - abermals zu einem der Verse, wo es, seiner Ansicht nach, um die, von Ihm weitergegebene "Transzendentale Meditation" geht/gehe, einen auffallend ausführlichen Kommentar. (Kapitel II, Vers 45 - 6 Seiten Kommentar; Seiten 118 bis 124 und Vers 48 - 3 Seiten Kommentar - in "Bhagavad Gita, übersetzt und neu kommentiert, Kapitel I-VI", von Maharishi Mahesh Yogi, International SRM Publications, Deutsche Übersetzung in Gemeinschaftsarbeit, 1971)

Zu den Versen 25 bis 30 im Kapitel IV verhält sich Mr. Mahesh sehr neutral. Siehe Seite 277 bis 283 in "Bhagavad Gita, übersetzt und neu kommentiert, Kapitel I-VI", von Maharishi Mahesh Yogi, International SRM Publications, Deutsche Übersetzung in Gemeinschaftsarbeit, 1971

 

Andererseits werden diverse Mantren, welche auf den "TM-Mantren"-Listen" stehen, als "Wurzelmantren" von Saraswati, usw bezeichnet. Ok, aber darauf gehe ich ja im "Saraswati-Stotra" ebenso näher ein wie im Kali-Karpūrādi-Stotra (welches Aussagen über das Entstehen von "Mantras" enthält)

 

 

So kommen im Mahanirvana-Tantra zweifelsohne etliche der "TM-Mantren" formal vor; klare GöttInnen-Verehrung ist dort auch zu finden.

 

Allerdings erscheinen auch in diesem Zusammenhang jene "TM-Mantren" udgl - bei einem erstem Hinsehen - eher so Wörter wie "Igitt", "Ohje", "Auweia", "Jamei", "Aha", "Ob wohl?" zu sein:

 

oṁ hrīṁ śrīṁ krīṁ parameśvari svāhā

 

Zu "oṁ" und dessen "Bedeutung" bzw Verständnis desselben siehe etwa "Mandukya-Upanishade"

 

Mit "OM" wird klargemacht, daß es 4 Bewußtseinszustände gibt und eben auch jenes Turiya jenseits von Wachen, Träumen und Schlafen. "hrīṁ śrīṁ krīṁ" sprechen dann den Weg zum Turiya an, dh es geht um deren Bedeutungen (, wie ich sie im vor-vorherigen Kapitel anhand der Silben mittels des Sanskrit-Deutsch-Lexikons der Prof Mylius und Mittwede sowie Sanskrit-Grammatik-Bücher von Jutta Zimmerman und ergänzender Literatur, dargelegt habe): siehe: 3) TM-Mantrenlisten als Basis für die Suche nach deren Ursprung, Vorkommen, Hintergrund und "Wesen"

 

 

 

Aber nachdem ich im Kapitel III Abschnitt 3) "TM-Mantrenlisten als Basis für die Suche nach deren Ursprung, Vorkommen, Hintergrund und "Wesen"" den nicht-religiösen, vedantisch-artigen Charakter der "TM-Mantren" aufklären konnte, spielt es nun insofern nur noch eine Rolle, als die Möglichkeiten des Gebrauchs dieser Mantren offensichtlich vielfältig sind.

 

Dabei zeigt jedoch das Saraswatistotra bereits ausreichend, wie ich meine, daß diese Mantren eben auch in rezitierender Art und Weise gebraucht werden und dann in jenem Zusammenhang durchaus als Götterinzwi-Verehrung" gelten.

 

Andererseits lehrt Vedanta (lt. Mr. Mahesh's Anhang in seinem Kommentar zu den ersten 6 Kapiteln der Bhagavad Gita), daß das SELBST der Götterinzwis jenes Brahman ist, wohingegen das Selbst der Menschen jenes Ātman ist. Insofern sind solche Zusammenhänge denkbar.

 

Außerdem kommen sie rezitativ vor, etwa:

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6.5 Die Namen der Göttin murmeln - Japa

...

Zuerst sollte der rituelle Verehrer über den Lehrer auf seinem Kopf meditieren, die Göttin in seinem Herzen, das Wurzelmantra als strahlendes Licht auf seiner Zunge und über sich selbst als Verkörperung dieser dreifachen Energie. Dann murmelt er siebenmal das Wurzelmantra mit dem OM beginnend

ōṁ hrīm śrīm krīm parameśvari svāhā

Danach murmelt er das Wurzelmantra mit den Müttern der Buchstaben beginnend (den Matrikas) vorwärts und rückwärts (mit dem ganzen Alphabet der 51 punktierten Sanskritbuchstaben: aṁ āṁ iṁ īṁ uṁ ūṁ ṛṁ ṝṁ ḷṁ ḹṁ ēṁ aiṁ ōṁ auṁ aṁ aḥ kaṁ khaṁ gaṁ ghaṁ ṅaṁ caṁ chaṁ jaṁ jhaṁ ñaṁ ṭaṁ ṭhaṁ ḍaṁ ḍhaṁ ṇaṁ taṁ thaṁ daṁ dhaṁ naṁ paṁ phaṁ baṁ bhaṁ maṁ yaṁ raṁ laṁ vaṁ śaṁ ṣaṁ saṁ haṁ ḻaṁ kṣaṁ):

aṁ hrīṁ śrīṁ krīṁ paramēśvari svāhā ...

kṣaṁ hrīṁ śrīṁ krīṁ paramēśvari svāhā

...

Dann murmelt der gelehrte Verehrer die Maya-Keimsilbe hrīṁ...zehnmal über seinem Kopf, das OM zehnmal über seinem Mund, die Maya-Keimsilbe hrīṁnoch zehnmal über dem Lotus seines Herzen und

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(https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra06.html#P5)

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569, Seite 59/60 

Eindeutig geht es hier um "Rezitation"; es heißt im obigen Text nunmal:

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Danach murmelt er das Wurzelmantra

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(https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra06.html#P5), Seite 59, aber auch abermals Seite 60 der Buchausgabe

 

Gemäß des Saraswatistotras werden jene Mantren im Zusammenhang mit diesem Text - aufgrund der Art des Gebrauchs - daher in religiösem Sinne benutzt. Allerdings würde der Charakter einer Gebrauchmachung als "Interjektion" auch hier einen "religiösen Aspekt" nicht mehr erkennen lassen.

 

 

 

Die "TM Technik" ist nunmal kein "Japa" (s. das Kapitel "Laya-yoga" im Buch: "Indiens Religion, der Santana-Dharma - Eine Darstellung des Hinduismus", übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Leipzig; https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/hall_of_all_religions.html

Die TM-Technik ist nicht ein "Rezitieren" und die TM-Mantren sind keine "Götter-Namen" (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) (siehe. 2) TM-Mantrenlisten als Basis für die Suche nach deren Ursprung,Vorkommen, Hintergrund und "Wesen") und insofern "Ist TM" nicht religiös.

 

 

Na klar, wie dieser Text "Mahanirvana-Tantra" ebenfalls zeigt, muß man eben Technik, grammatikalische Funktion im Text, usw auch berücksichtigen, wenn man den "Charakter von TM" geklärt haben will und oberflächliche, nur scheinbare Zusammenhänge als das erkennen möchte, um keine falschen Vorwürfe gegen "TM" zu erheben.

 

 

 

Immerhin wäre für Pfarrer Haak, und andere - mehr oder weniger sachliche - TM-KritikerInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) eben auch dieser alte Text ein, in englischer Sprache immerhin, verfügbarer Ansatzpunkt zum Finden von "TM-Mantren" in "klassischen", zitierbaren Texten für weitere Arbeiten zur Klärung der damit verbundenen Fragen für etwaige KritikerInnen (egal welchen Gechlechts oder acu geschlechtslos) des Mr. Mahesh und seiner nicht-religiösen Lehre der "TM-Meditation" gewesen.

Daß man sich dann erst mal frägt, ob es da vielleicht einen noch engeren Zusammenhang geben könnte, ist verständlich und würde auch verständlich gewesen sein.

 

Einige Hinweise zum Mahanirvana Tantra - auf das Mahanirvana Tantra näher eingehend:

 

Es sei jedoch meinerseits unmißverständlich darauf hingewiesen, daß ich "Tieropfer" udgl nicht akzeptiere und meiner Ansicht nach sich da krasse Überlieferungsfehler (weil es u.a. den "yogischen Idealen" gemäß Patanajli ebenso widerspricht wie etwa dem Tenor des Bhavaniashtakam (siehe zB.: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/bhavani_ashatakam.html.) Wenn jemand noch unwissend ist und "rituelle GöttInnen"-Verehrung & co (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) als "Hoffnungsanker" ergreifen will, dann ist/wäre es absurd wie contra-produktiv etwas zu tun, was man selber nicht rückgängig machen würde können - für den Fall daß es ein Irrweg gewesen sein sollte -, also sowas wie "Töten") eingeschlichen haben und es absurd ist, sowas auch noch wortgetreu in die Tat umsetzen zu wollen. (Siehe dazu auch meine Ausführungen im Zusammenhang mit dem Ramayana  oder auch mittels des internen Links "3) Rishi Vasishta").

 

Siehe dazu insbesondere auch Professor Deussen, Sechzig Upanishads des Veda, zweite Auflage, Seite 381-384:

 

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381

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Das Madhukâṇḍam.

(Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1 2.)

 

Erster Adhyâya.

Erstes Brâhmaṇam.

1.2. Brâhmaṇam: Die mystische Bedeutung des Roßopfers. Die Çâṇḍilyabücher des Çatapatbabrâhmaṇam (VIX) bekunden ihre ursprüngliche Selbständigkeit unter anderm auch dadurch, daß sie im Agnirahasyam, als ginge damit der Veda zu Ende (vedânta), mit upanishadartigen Betrachtungen schließen: Çatap. Br. 10,5,3 und die benachbarten Stücke werden schon von den Brahmasûtra's 3,3,4452 als zur Vidyâ gehörig in Anspruch genommen; zwei weitere Abschnitte, 10,6,1 (Vaiçvânaravidyâ) und 10,6,3 (Cäṇḍilyavidyâ) sind uns in bedeutsamer Fortbildung in der Chândogya-Upanishad begegnet (oben S. 144 fg., 109 fg.), und die beiden

 

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 381

 

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382

Yajurveda.

 

letzten Kapitel, Çatap. Br. 10,6,4 5, über die mystische Bedeutung des Roßopfers, werden von der Kâṇva-Rezension als Bṛih. 1,12 an den Anfang der Upanishad gestellt, und aus guten Gründen. Denn wie die Upanishad's des Ṛigveda vom uktham (oben S. 10 fg., 21 fg.), die des Sâmaveda vom sâman, udgitha usw. ihren Ausgangspunkt nehmen ( oben S. 66 fg., S. 203 Anm.), so knüpft die yajurvedische Bṛihadâraṇyaka-Upanishad in ihren beiden ersten Abschnitten an das Opfer, und zwar an das Roßopfer als die höchste Opferleistung an, um dasselbe allegorisch zu deuten. Nur der versteht das Roßopfer in Wahrheit (Bṛih. 1,2,7), welcher weiß, daß das zu opfernde Roß, wie das erste Brâhmaṇam in grotesker Anschauung ausführt, das Weltall ist. Denn die Welt ist, nach einem schon im Ṛigveda hervortretenden Gedanken (10,81,1. 6, Gesch. d. Phil. I, 135 fg.), von Prajâpati, der zugleich das Leben (prâṇa, Bṛih. 1,2,3) und der Tod , mṛityu) oder der Hunger ist, erschaffen worden, um dasselbe als ein von ihm selbst sich selbst dargebrachtes Opfer zu verschlingen. Zu diesem Zwecke schafft er zunächst die Urwasser (1,2,1) und als eine Verdichtung derselben die Erde (1,2,2), breitet sich als Lebenshauch dreifach zu Agni, Vâyu und Âditya aus, schafft, durch Zeugung seines Manas

mit der Rede (dem göttlichen Vedaworte ), das Jahr und sodann alle Geschöpfe, um sie als Aditi (von ad ,,essen" abgeleitet) zu verschlingen. Seinen höchsten Ausdruck findet dieser Gedanke darin, daß Prajâpati selbst sich in ein Roß umwandelt, welches ihm, und mit ihm den übrigen Gottheiten, im Roßopfer dargebracht wird. Wer sich durch dieses Wissen zur Einheit mit Prajâpati, dem Hunger, dem Tode erhebt, dem kann der Tod nichts mehr anhaben, weil der Tod sein eignes Selbst ist.

 

Om!

 1. Die Morgenröte, wahrlich, ist des Opferrosses Haupt, die Sonne sein Auge, der Wind sein Odem, sein Rachen das allverbreitete Feuer, das Jahr ist der Leib des Opferrosses. Der Himmel ist sein Rücken, der Luftraum seine Bauchhöhle, die Erde seines Bauches Wölbung; die Pole sind seine Seiten die Zwischenpole seine Rippen, die Jahreszeiten seine Glieder, die Monate und Halbmonate seine Gelenke, Tage und Nächte seine Füße, die Gestirne seine Gebeine, das Gewölk sein Fleisch. Das Futter, das es verdaut, sind die Sandwüsten, die Flüsse seine Adern, Leber und Lungen die Gebirge, die Kräuter und Bäume seine Haare; die aufgehende Sonne ist sein Vorderteil, die niedergehende sein Hinterteil. Was es bleckt, das ist Blitz, was es schauert, ist Donner, was es wässert, Regen; seine Stimme ist Rede.

   2. Der Tag, fürwahr, ist entstanden für das Roß als die Opferschale, die vor ihm stehet: seine Wiege ist in dem Welt-

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 382

 

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383

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1,1,2.

meere gen Morgen; die Nacht ist für es entstanden als die Opferschale, die hinter ihm stehet: ihre Wiege ist in dem Weltmeere gen Abend; diese beiden Schalen entstanden, das Roß zu umgeben. AIs Roß zog es die Götter, als Kämpfer die Gandharven, als Renner die Dämonen, als Pferd die Menschen. Der Ozean ist sein Verwandter, der Ozean seine Wiege.

 

 

Zweites Brâhmanaṇam.

 

    1. Am Anfang war hier nichts; denn diese Welt war verhüllt von dem Tode; von dem Hunger; denn der Tod ist Hunger. Da schuf er das Manas (den Verstand, den Willen); denn er begehrte, selbsthaft (körperhaft) zu sein. Er wandelte lobsingend; da er lobsang, entstand das Wasser; denn er sprach:,,Da ich lobsang (arc), ward mir Freude (ka)". Dieses ist das Wesen des Strahles (arka). Dem wird Freude zuteil, der also dieses Wesen des Strahles weiß.

   2. Denn der Strahl ist das Wasser. Was an dem Wasser der Rahm war, das wurde gekernt; daraus entstand die Erde. Dabei ermüdete er. Da er ermüdete, da er sich erhitzte, ward seine Kraft, sein Saft zu Feuer.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 383

Siehe auch per Suchbegriff "Paul Deussen, Sechzig Upanishads des Veda" in der Bayerischen Staatsbibliothek (www.bsb-muenchen.de): Online lesbar sind einerseits "Auszüge aus dem Werk Sechzig Upanishads des Veda" als auch "Vorrede zu Sechzig Upanishads des Veda".

Selbstverständlich findet es sich auch in www.archive.org oder auch www.forgottenbooks.com

oder auch in neuer Druckschrift: "Upanishaden, Die Geheimlehre des Veda", In der Übersetzung von Paul Deussen, marixverlag ISBN-10: 3-86539-090-0 und ISBN-13: 978-386539-090-5, "sechzig Upanishads des Veda".

Auch die folgende Verse sind zu beachten, da man sonst im Vers 7 wieder dem Irrtum verfallen könnte, es ginge hier um ein "reales Opfer", um "Tiere ermorden" udgl. Darum geht es nämlich absolut nicht.

In Analogie zur Mandukya-Upanishade erkennt so ein "Suchender" (Egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) erst mal 3 Aspekte des Lebens, die sehr wohl in Beziehung zu "Wachen", Träumen" und Schlafen" zu sehen sind. Dann geht es um das "meditativ-kontemplative-studierende" Suchen um den "Ausweg" aus den Problemen jenes Suchenden:

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383

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1,1,2.

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2. Denn der Strahl ist das Wasser. Was an dem Wasser der Rahm war, das wurde gekernt; daraus entstand die Erde. Dabei ermüdete er. Da er ermüdete, da er sich erhitzte, ward seine Kraft, sein Saft zu Feuer.

 

3. Er zerteilte sich selbst in drei, [ein Drittel Feuer], ein Drittel Sonne, ein Drittel Wind; so war er als Lebenshauch (prâṇa) dreifach ausgebreitet. Sein Kopf war die Gegend gen Morgen, hier und dort waren seine Vorderschenkel; sein Schweif war die Gegend gen Abend, hier und dort waren seine Hinterschenkel; Süd und Nord waren seine Seiten, der Himmel sein Rücken, der Luftraum seine Bauchhöhle, diese Erde seine Brust. Derselbige stehet gegründet auf den Wassern. Wo immer er gehen mag, da stehet gegründet, wer solches weiß.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 383

 

Feuer und Wind sind irdische Angelegenheiten (...auch wenn es auf einem Saturnmond sehr wohl auch Wind gibt und Bäche oder auch Flüsse aus flüssigen Kohlenwasserstoffen wie Methan uä...; nunja es sind insofern Ereignisse auf Planeten....) und es geht da um sehr Veränderliches; diese Beiden entsprechen daher Wachen und Träumen; dabei sind Träume flüchtig wie "Wind" und das Wachen ist "verzehrend", da es in Müdigkeit endet. Dem Schlaf entspricht insofern der Sonne, die erhaben ist über die irdischen Angelegenheiten und im Zusammenhang mit den Ereignissen der irdischen Welt ein "ruhender Pol" ist.

 

Demzufolge geht es daher im Folgeden um das "Nicht-Gewußte", um das "Gesuchte", "Ersehnte", "Erhoffte", das "Vierte", die "Lösung von den Mühsalen und dennoch sollte da nunmal weiterhin Leben sein", das Leben sollte weitergehen, aber eben ohne Leid, Krankheit, Tod: >>so ward er als Lebenshauch dreifach ausgebreitet<< heißt es dazu. So ein Suchender kannte diese drei und in allen Dreien war "Atem" zugegen. So geht es daher nun um den "Lebenshauch" indem erst mal die Lösung gesucht wird. Gleichzeitig wird das Verhaftetsein in die Welt, die Zerstreutheit des Geistes, die Sinne - die dös Suchende vom Ziel abzubringen scheinen und Zerstreutheit fördern - wahrgenommen und thematisiert. Die Zerstreuung scheint den Suchenden (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) schier in Stücke zu zerreißen und eine gewisse Verzweifeltheit ob sös Lage ist da festzustellen: Nun kommt die Lehre des Wissenden, des Gurus: >> Wo immer ergehen mag, da stehet gegründet, wer solches weiß. << Es begann der Vers 3 mit "er zerteilte sich in drei..." und nun endet der Vers 3 mit einer Aussage (wie) von jemandem Anderem: >> Derselbige stehet gegründet auf den Wassern - Wo immer ergehen mag, da stehet gegründet, wer solches weiß. <<

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383

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1,1,2.

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4. Er begehrte, ein zweites Selbst (Leib) zu haben; da pflog er als Manas mit der Rede Begattung (vgl. 1,4,17 und Gesch. d. Phil. I, S. 201. 206), er, der Hunger, der Tod. Was sich als Same ergofs, das ward das Jahr (die Zeit); denn vordem war das Jahr nicht vorhanden. Selbiges trug er so lange Zeit, wie ein Jahr ist, und nach Ablauf dieser Zeit ließ er es hervorgehen. Gegen selbiges, nachdem es geboren war,

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 383

 

 

Nunja, der Suchende stellte fest, daß da jenes "Sehnen", "Suchen" ein "irgendwie müsse doch" auszumachen war und die absurde Vorstellung ist dann erst mal, daß es da ein "zweites Selbst" geben sollte, sodaß er (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) jenes "Gegründetsein" haben solle könne. Da ist (noch) nicht das Aufgeben von dem was die leidvolle "Zerrissenheits-Situation" verursacht, nämlich jenes Begehren, jenes Verhaftetsein in Sinneslust (...inklusive Lust auf "Geschmack", "Freßsucht", absurde, ungesunde "Esslust"...); aber "gedankliche Aktivitäten" setz(t)en ein, Zweifel (siehe "Vedanta") stiegen hoch, Zweifel an seinem Wissen, Sehen, Fühlen, Denken, Können, Wollen, Verstehen. So ein Suchender (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) sah seine Verwickeltheit in die Zeitlichkeit und damit verbunden seine "Sterblichkeit"; das Phänomen "Sterblichkeit" war insofern zum "Thema" geworden.

 

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384

Yajurveda.

sperrte er den Rachen auf; da schrie es: Bhâṇ! Daraus entstand die Rede [Bhâṇ, bhâṇati reden].

5. Er erkannte: ,,Wenn ich diesem nachstelle, so wird meine Speise nur gering sein". Da schuf er mit jener Rede [dem Veda], mit jenem Selbste [dem Manas] dieses Ganze,

was immer vorhanden, die Verse [des Ṛigveda], die Sprüche [des Yajurveda], die Lieder [des Sâmaveda], die Gesänge, die Opfer, die [opfernden] Geschöpfe, die [zu opfernden] Tiere. Alles,was er immer schuf, das beschloß er zu verschlingen; weil er alles verschlingt (ad), darum ist er die Aditi (die Unendlichkeit). Der wird zum Verschlinger des Weltalls, dem dient das Weltall zur Speise, wer also das Wesen der Aditi versteht.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 384

 

 

 

 

Nun erkannte der Suchende, daß "Nachstellen" absurd ist. Nun nahm der Suchende zwei "Selbste" an: "Das Begehrende, Lustverhaftete" und das "Kluge, daß erkennt, daß 'Nachstellung', 'Verfolgung', 'Jagd', 'Besitzgier' usw falsch sind. Der Suchende war von absurdem Tun in den Bereich der Sprache gekommen und konnte dem Meister (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos), dem Guru (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) nun plötzlich auch Fragen stellen und so zeichnete sich da Hoffnung auf einen "Ausweg aus Leid, Krankheit und Tod für sich ab". Allerdings ver-meinte der Suchende sich noch dahingehend, daß er zwar die "Freiheit von Krankheit, Leid und Tod" wollte, suchte, erlangen wollte, aber das sollte nur für sich selber gelten; noch war das die absurde Vorstellung, wonach es da auch Geschöpfe geben könnte, für welche "Getötet" werden völlig normal wie "göttlich so vorgesehen" gäbe und daß es für jene Lebewesen nicht auch um Freiheit von Krankheit, Leid und Tod ginge, daß sie nicht auch dieselbe Sehnsucht nach "moksha" hätten wie der Suchende. Man sieht, wie die Annahme zweier "Selbst" nun auch plötzlich zu jener absurden Idee führt, wonach es für den Suchenden da zwar Erlösung, Freiheit von Krankheit, Leid und Tod geben sollte; gleichzeitig aber sollte es für andere Lebewesen nicht gelten müssen; da ist jenes "Ich na klar; die Anderen sind aber Andere und für die gelten andere Gesetzmäßigkeiten, dh bzgl jener gelteten "mäßige", ganz "primitive" Gesetzesvorstellungen; die Idee von "2 Selbsten" führt den Suchenden noch zur absurden "Zwei-Gesetze-Vorstellung". (Siehe Gaudapada's Kommentar zur Mandukya-Upanishade und seine Kritik an den Dualisten, jene klare Überwindung von Dualität.).

 

Immerhin kam der Suchende zur Einsicht, daß alles was er schafft er wieder verschlingen wolle und ähnelt nun Johann Wolfang von Goethe's Einsicht" (1749 - 1832) in die Probleme der Welt, wenn er Mephisto sagen läßt: »Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, dass es zugrunde geht«

 

Ganz im Sinne von Nârada in der Chândogya-Upanishad (siehe Nârada) stellt der Suchende (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) fest: "Darum ist er der Aditi (Die Unendlichkeit)". Das scheint aber noch erst eine intellektuelle These zu sein, denn "Verwirklichung im Sinne von Yoga", eine mögliche Antwort auf die Probleme des Suchenden.

 

"Alles was er immer schuf, beschloß er zu verschlingen"; dieses "immer" drückt die "Unendlichkeit" aus.

(Mr. Mahesh gebrauchte so ein Argument mal als Antwort auf jemand der den Standpunkt des "Existentialismus" - wie jener Fragende meinte; Jean Paul Sartre war Literatur gewesen bis die NAZIS gekommen waren; da schloß er sich zusammen mit Camus der Ressistance an und kämpfte unter dem Kommando von General De Gaulle, der in Großbritanienen Zuflucht genommen hatte gegen die Resistance; nachdem er stets damit zu rechnen hatte verraten oder auch entdeckt zu werden, sah für ihn dann so Manches etwas anders, etwas "sehr vergänglich" aus und da war jener Weg Shivas "gerade wenn Du etwas tun willst, dann verharre" ein tagtäglicher Begleiter (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) geworden; da war jenes "verharren", weil es der letzte Moment in seinem Leben gewesen sein hätte können; davon war dann sein späteres literarisches Werk durchaus geprägt; kurzum, es gab keinen Grund "Existentialismus" so darzustellen, daß Mr. Mahesh sich alsdann über das was man Ihm da darüber gesagt hatte, etwas lustig machte; man würde da auch Jean-Paul nicht als lächerlichen Idioten darstellen müssen; letzteres hatte bereits mein deutscher Deutschlehrer versucht, der meinte "Sarte, hm dös is nix" und mir dann zum "TM-Thema" riet, as mein gesamtes soziale Leben zerstörte, Folter & co als Ersatz bescherte - vertrat wonach sich alles immer verändere und daher es kein Unveränderliches geben könne und also kein dauerndes Glück, usw usf. Mr. Mahesh's Antwort war gewesen: "Da ist doch das 'immer'; alles ändert sich 'immer' und dieses 'immer' ändert sich aber doch nicht, sagst Du, nicht wahr? Da ist doch "Unveränderlichkeit", Du selbst hast doch gesagt ' immer'"; aber darauf ging ich ja schon im Abschnitt III 3) ein.).

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6. Da begehrte er, noch weiter ein größeres Opfer darzubringen; er mühte sich ab, er kasteite sich; da er sich abmühte, da er sich kasteite, wichen von ihm Schönheit und Kraft. Nämlich die Lebensgeister sind Schönheit und Kraft. Indem die Lebensgeister aus ihm wichen, begann sein Leib anzuschwellen; aber sein Manas war in dem Leibe geblieben.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 384

 

Nun wollte der Suchende jene, als möglicherweise oder auch anscheinend der Ausweg seiende, Unendlichkeit "haben", besitzen","sich verschaffen - koste es was es wolle".

 

Schönheit, Kraft, selbst die Lebensgeister ließ der Suchende "meditativ-sinnend" zurück; aber da waren immer noch Zweifel (siehe René Descartes's Bemühungen - hier mal frei nacherzählt - wenn er sich wieder hinsetzte so gemäß: Also gestern hab ich's nicht vermocht, laß es mich erneut versuchen: Also die Sinne können mich täuschen, ich habe schon geträumt, daß ich in meinem Studierstuhl säße und studieren täte, aber in Wirklichkeit hatte ich geschlafen, also bin ich nun wach oder schlafe ich und träume gerade, daß ich wach sei und mir diese Fragen erneut vornähme.

Da waren jene Zweifel geblieben; längst waren Schönheit, Kraft Nebensache geworden, wie "unwichtig", "wie vergessen", "wie verschwunden", da all das doch auch "Illusion sein könne" und er solcher Täuschung erliegen könne. Aber das war noch der Manas in Ihm, "gedankliche Aktivitäten", jenes "ich denke" war noch da. Und da war jene unbändige Sehnsucht, "Wahrheit zu finden", "unabhänderlich, ewig Wahrseindes, das Ihm gehören solle, da doch er Wahrheit finden wollte" und schließlich wich das Denken, der Erkenntnis "oh, ich dachte eben gerade noch, suchte noch, aber nun, jawohl, ja "Ich bin"-" Jawohl "ich bin" ist wahr.").

 

Der Suchende irrt noch dahingehend, daß sein Körper die Ursache der "Zweifel", seiner "störenden" "gedanklichen Aktivitäten" sein müsse, da ja daher immer wieder Hunger, Durst & co zu kommen pflegten und so absurdisiert dös Suchende, in Illusion verhaftet, dem "Seil und Schlange"-Verwechseln" noch verhaftet seiend:

 

Den Körper aufgeben und auf jene Weise das Verhaftetsein in die Welt der Sinne, Lust, Begierden das Ausgeliefertsein an Krankheit Leid und Tod usw los zu werden.

 

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7. Da begehrte er ,,Dieser Leib soll mir opfertauglich (medhya) werden; in ihm will ich mich verkörpern". Darauf ward er zu einem Rosse (açva), darum daß er angeschwollen

war (açvat). Und er sprach: ,,Dieser (Leib) ist mir opfertauglich (medhya) geworden". Darum heißt das Roßopfer Açva-medha. Fürwahr, der versteht das Roßopfer, der es also versteht! Selbiges [Roß] bewachte er, ohne es zu fesseln. Nach Ablauf eines Jahres brachte er es als Opfer

für sich selbst dar; die [übrigen, bei der Açvamedhafeier geopferten] Tiere aber überwies er den Göttern. Darum bringt man, als ein [zugleich] allen Gottern geweihtes, dem Prajâpati dies Opfer dar. Wahrlich, jener ist das Roßopfer, welcher dort [als Sonne] leuchtet; sein Leib ist das Jahr. Dieses [irdische] Feuer ist der Arka (das Opferfeuer beim Roßopfer:

sein Leib sind diese Welten. Diese beiden sind das Opferfeuer und das Roßopfer. Und wiederum sind sie nur eine einzige Gottheit, nämlich der Tod. [Wer solches weiß,] der wehret ab den Wiedertod; der Tod überwältigt ihn nicht, darum daß der Tod sein Selbst ist (Çatap. Br. 10,15,2,23); zu einer jener Gottheiten [die an dem Roßopfer teilhaben] wird er.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 384

 

 

Schier wahnsinnig hält der Suchende sich für ein "Opfertier", dahingehend irrend, daß das Aufgeben des Leibes "Erlösung" bringen könne. Noch ist da keine Idee von "Geburt und Wiedergeburt". An das "Problem" des Verhaftetseins in Geburt und Wiedergeburt denkt dös Suchende noch nicht.

 

Aber dann angesichts der Problematik des Todes für seinen eigenen Leib, an den Leib an welchen der Suchende (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos)verhaftet ist, für das der Suchende sich hält, das sein einziges wahres "Sein" zu sein scheint - was aber doch erkannterweise wegen der Verändlichkeit, Sterblichkeit doch nicht sein könne, aber nunmal so ist - kommt plötzlich die Idee "Geburt und Wiedergeburt". Plötzlich wird die Dualität überwunden und die Unwissenheit gemäß "Diese beiden sind das Opferfeuer und das Roßopfer", jene Anhänglichkeit an die Dualität (... alà "ich will leben und brauche Lebendigsein - aber du mußt doch nicht leben, du brauchst doch nicht Lebendigsein"... ) weicht der Idee "Und wiederum sind sie nur eine einzige Gottheit, nämlich der Tod - [Wer solches weiß,] der wehret ab den Wiedertod; der Tod überwältigt ihn nicht, darum daß der Tod sein Selbst ist". Jetzt ist da jeglicher Sinn für "Tieropfer" oder sonstiger mörderischer Opfer vom Suchenden gewichen.

 

Insofern ist klar, daß es nicht um "reale Tieropfer" geht, sondern um komische, wenig schöne, von Unwissenheit und Unreife geprägte Überlegungen irgendwelcher Suchender.

 

 

 

Jenes "alle Schönheit ist gewichen" von Vers 6 paßt auch zur "sehr unschönen Denkweise" solcher Suchender (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos)

 

Dieses Aufgeben der "materialistischen" Vorstellungen, die Hinwendung an das "Abstrakte" und doch viel "Realistischere", "Päßlichere" zeigt auch Professor Deussen's Vorrede zum nächsten Abschnitt:

 

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385

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1,3.

 

Drittes Brâhmanaṇam.

Ehe man die philosophische Kraft besaß, das Prinzip der Dinge, den Âtman, in seiner Reinheit aufzufassen und mittels jenes großen ,,neti, neti" (Bṛih. 2,3,6. 3,9,26. 4,2,4. 4,4,22. 4,5,15) in Gegensatz zu allen seinen Erscheinungen zu stellen, versuchte das noch ungereifte (auch in der Metaphysik mit empirischen Anschauungsformen operierende) Denken, das Prinzip der Welt zu ergreifen, indem es dasselbe in irgend einer besonders deutlichen Erscheinungsform anschaute. Eine solche ist namentlich der Prâṇa, ,,der Lebenshauch ", welcher daher nicht nur in der Vorgeschichte der Âtmanlehre eine wichtige Stelle einnimmt (vgl. darüber Gesch. d. Phil. I, 294305), sondern auch in den Upanishad's eines der gebräuchlichsten Symbole (pratikam, Brahmasûtra 4,1,4) des Âtman bleibt. So begegneten wir z. B. im dritten Adhyâya der Kaushîtaki-Upanishad (oben

S. 41 fg.) dem Bestreben, durch Identifikation von Prâṇa und Prâjñâtman, über das Symbol hinaus zur Wesenheit zu gelangen; und so bieten die beiden größten unter den Upanishad's, als Vorbereituug der Âtrnanlehre und daher gleich am Eingange, Chând. 1,23 und Bṛih. 1,3, einen Text,

welcher den Prâṇa (psychisch und kosmisch) als die von Übel und Bösem unberührbare und alle übrigen Organe (psychisch und kosmisch) über Übel und Böses hinausführende Wesenheit verherrlicht. Beide Texte geheri ohne Zweifel auf eine gemeinsame Grundlage zurück, weichen aber in der Ausführung erheblich voneinander ab. Der Hauptunterschied ist, daß es sich Bṛih 1,3 um ein Singenlassen des Udgitha durch die Lebenshauche, hingegen Chând. 1,2 um ein Verehrtwerden der Lebenshauche unter dem Symbol des Udgitha handelt. Schon oben S. .69 bezeichneten wir Ersteres als das Ursprünglichere und führten als Bestätigung an, daß es sich bei dern dreimaligen Vorkommen der Erzählung im Talawakâra-Upanishad-Brâhmaṇam (1,60. 2,12. 2,1011) stets um ein Singen des Udgîtha handelt. (Eine vierte Version der Legende, Talav. Up. Br. 2,3, läßt den Udgîtha außer Betracht.) Hierbei blieb jedoch unerklärt, warum Chând. 1,2 so auffallend von allen andern Versionen abweicht. Vielleicht gelingt es, den Schlüssel dieses Rätsels aus der Betrachtung von Bṛih. 1,3 zu gewinnen.

Hier werden, behufs Überwindung der Dämonen, Rede, Geruch, Auge, Ohr, Manas der Reihe nach von den Göttern beauftragt, für sie beim Opfer den Udgîtha zu singen. Sie beginnen damit und ersingen Schönes für sich selbst und die Götter, werden aber, während des Singens (wie

wir annehmen müssen), von den Dämonen mit Übel geschlagen und dadurch unfähig, den Sieg zu erringen. Als sechster wird dann der Lebensodem, Prâṇa (zur Unterscheidung von Prâṇa, dem Geruchssinne, in Bṛih.

âsanya prâṇa, in Chând. mukhya prâṇa, :,der Lebenshauch im Munde" genannt) augefordert, den Udgîtha zu singen; an ihm zerstieben die Dämonen, er erringt den Sieg, verbannt das Übel, mit dem die übrigen Organe behaftet worden waren, an das Ende der Weltgegenden und führt

sodann Rede, Geruch, Auge, Ohr und Manas als Agni, Vâyu, Âditya, Diç's und Candramas über Tod und Übel hinaus. Hierauf ersingt er für sich

 

DEUSSEN, Upananishad's.         25

...

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 385

 

 

 

 

Jene eher die Geschichte - zumindest auch die Geschichte - der philosophischen Entwicklung aufzeigende Erläuterungen von Professor Deussen, entsprechen genau der Entwicklung welche der Suchende machte/schaffte/erlangte: Von materialistisch-mechanischen "Opferüberlegungen" gelangte dös Suchende zum Thema Ātman und das geschah per der Einsicht in die Vergeblichkeit bis hin zur Absurdität jener eigenen Überlegungen, Gedanken, Ideen, Gedankenwelt in welcher dls Suchende da gefangen war. Es ist interessant, daß Prof. Deussen diese Entwicklung beschreibt und für das Weitere zum Auftakt dieser Vorrede zum dritten Brâhmaṇam festhält:

 

>>

...

385

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 1,3.

 

Drittes Brâhmanaṇam.

Ehe man die philosophische Kraft besaß, das Prinzip der Dinge, den Âtman, in seiner Reinheit aufzufassen und mittels jenes großen ,,neti, neti" (Bṛih. 2,3,6. 3,9,26. 4,2,4. 4,4,22. 4,5,15) in Gegensatz zu allen seinen Erscheinungen zu stellen, versuchte das noch ungereifte (auch in der Metaphysik mit empirischen Anschauungsformen operierende) Denken, das Prinzip der Welt zu ergreifen, indem es dasselbe in irgend einer besonders deutlichen Erscheinungsform anschaute. Eine solche ist namentlich der Prâṇa, ,,der Lebenshauch ", welcher daher nicht nur in der Vorgeschichte der Âtmanlehre eine wichtige Stelle einnimmt (vgl. darüber Gesch. d. Phil. I, 294305), sondern auch in den Upanishad's eines der gebräuchlichsten Symbole (pratikam, Brahmasûtra 4,1,4) des Âtman bleibt. So begegneten wir z. B. im dritten Adhyâya der Kaushîtaki-Upanishad (oben

S. 41 fg.) dem Bestreben, durch Identifikation von Prâṇa und Prâjñâtman, über das Symbol hinaus zur Wesenheit zu gelangen; und so bieten die beiden größten unter den Upanishad's, als Vorbereituug der Âtrnanlehre und daher gleich am Eingange, Chând. 1,23 und Bṛih. 1,3, einen Text,

 

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 385

 

 

 

Diese Überlegungen zur Absurdität von Tieropfern (... es gilt im Übrigen analog auch bzgl. "Pflanzenopfern", wie Roden, Regenwaldvernichten, Waldbrändeverursachen per jenem "Industriealisierungs-'Opfer'"...) sind auch eine Antwort auf das "Pferdeopfer" jenes Königs im "Ramayana": siehe:

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Canto 8 - Die Rede des Sumantra

So prächtig, gerecht und hochgeistig wie der König war, so sehr sehnte sich der kinderlose Monarch nach einer Familie. Denn kein Sohn zierte seinen Namen oder trug das königliche Geschlecht weiter. Schon lange lebte diese Sorge in seinem Herzen, und wieder und wieder sinnend erhob sich folgender Gedanke: "Ein Pferdeopfer wäre gut, dann könnte ein Sohn die Gabe vergelten."

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<<

http://www.ramayana.pushpak.de/b1n008.html;

 

Damit setzte ich mich im Kapitel über Rishi Vasishta ebenfalls kritisch auseinander und meine dortigen Ausführungen ergänzen diese hier insofern und umgekehrt.

Auch bei dieser Teil-Geschichte des Ramayana findet sich da ein ähnliches Verhaftetsein in Materiell-Weltliches (>> So prächtig <<...) und dann will Er unbedingt etwas Weiteres - wie es scheint - Weltliches zusätzlich noch, aber dieses mal "Lebendiges" erzwingen, was ein Widerspruch in sich ist, da "Lebendiges erzwingen wollen" nunmal im Widerspruch zu "lebendig" ist. Und diesen Widerspruch nicht erkennend, sich darüber hinwegtäuschend, schlußfolgert er völlig Absurdes, weil aus etwas "Unwahrem" nunmal alles "logischerweise korrekt" geschlußfolgert werden kann. Er verfängt sich in dieselben absurden, primitiven, abartigen Vorstellungen wie jenös Suchende in der Bṛihadâraṇyaka-Upanishad. Er wird auch unfair - weil er nach Rishi Vāsiṣṭha, den Hofweisen er ruft, nachem er seine Entscheidung für das absurde, abartige, grausame, unköngigliche Pferdeopfer bereits getroffen hatte - , was auch gar nicht mehr zu "gerecht" paßt, er war blind geworden vor Verlangen, Gier, Habenwollen.

 

Es sei zur Verdeutlichung mal dieser Absatz 6.3 eingehend betrachtet:

Es heißt im ersten Satz:

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Nachdem er die große Göttin auf jede Weise verehrt hat und mit ihrem Wesen eins geworden ist, kann er auch ein Tier schlachten und ihr als Opfer widmen

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<<

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra06.html

 

Damit ist bereits klar, daß das nicht im Sinne eines "Tuns" verstanden werden kann!

"Einswerden mit einer Göttin" kann doch nicht dazu führen, daß die "yogischen Grundgesetze" plötzlich nicht mehr Gültigkeit hätten. Es sind genau jene absurden "Wunschvorstellungen", welche dazu führen, daß man von jenem Weg zur erwählten Gottheit nur abkommen könnte. Solche absurden Vorstellungen, daß man das dann alles plötzlich tun dürfte, sind ja das, was nunmal "Verhaftetsein in Täuschung" genannt wird und was die Ursache von Leid, Krankheit, Tod und Geburt&Wiedergeburt ist. In der Münchner katholischen krichenzeitung la sich dazu mal einen sehr sinnvollen Satz eines Priesters:"Leiden kommt nicht von Gott, sondern von Gottferne".

 

Wer meint, daß er "Einseins mit einem erwähltem Gott (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) erlangen könnte und dann dürfte und könnte er Tieren nachstellen, Tiere verfolgen und das als "Tiere erlösen von deren Tiersein" irgendwie hindrehen, der ist in "Unwissenheit" verhaftet und hat was Wesentliches nicht kapiert! (Meint jemand, er könne Gott per Greueltaten wie Roden, Schlachten, Tierversuchen, Tiereopfern  "dienen", der wird vermutlich stets an eine blutrünstige, ihm nach dem leben trachtende oder aber auch wahnsinnige Gottesvorstellung geraten.) Einsein mit Gott strebt man an, um ein "Yogi" zu werden und es heißt dazu in den Patañjali Yogasutren sehr sinnvoll (sinngemäß zitiert; genaues Zitat folgt noch) : "Auch durch Hingabe an Gott können die Hindernisse zum Erlangen von Samadhi beseitigt werden". Das ist dann jener Weg der "Hare Krishna" - wie ihn  A.C. Bhaktivedanata Swami Prabhupada lehrte -  und anderer Gruppierungen. (...Es ist wohl auch das worum es im zB Christentum geht, auch wenn dort jedenfalls die Begriffswelten anders sind und "Samadhi" & co unbekannt sind oder auch unbekannt zu sein scheinen...).

 

Das ist auch genau jenes in der "TM-Scene" verborgene und vorhandene "Problem", das ich mehrfach anspreche: "TM einfach zum Alltag hinzufügen wie Zähneputzen und allmählich, per 'Einfließen des Seins' wird dann Erleuchtung erlangt" klingt gut und praktisch. Na klar, muß man sich nicht erst ändern und kann erst dann TM anfangen; es gibt da keine grundsätzlichen Vorraussetzungen (..., auch wenn man es sich als TM-Lehrerinzwi eben nicht antut, irgendwelche Personen mit schweren Problemen - aufgrund derer Mißverständnisse, denen sie unbedingt anhängen wollen - , Kriminelle usw zu intiieren. Welche TM-Lehrerin will schon einen Vergewaltiger initiieren und jenem allgemeinen, unauffälligen Zutritt ins allgemeine TM-Centerleben verschaffen?...). Allerdings ist es absurd, zu meinen, daß man von Beruf Regenwaldrodern (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos), Tierversuchemachern (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos), usw ist und per TM in jenem boshaften Tun&Treiben dann noch erfolgreicher werden könnte. Es ist davon auszugehen, daß allenfalls das Gegenteil eintreten wird; so jemand wird plötzlich Skrupel mit seinem Beruf bzw einer Tätigkeit bekommen und wenn er nicht bereit ist sein grundlegendes Verhältnis zu den anderen Geschöpfen zu überdenken und zu ändern, so endet es uU am Ende darin, daß er für Außenstehende als "psychisch krank" erscheint, obwohl er das gar nicht ist. Am Ende wird er von TierversuchemacherInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) evtl. psychiatrisch auch noch mißhandelt und versteht schließlich die Welt gar nicht mehr bzw sieht dann plötzlich ein, daß jene, die er für "Helden des Alltags" hielt und für die Tiere zu qäulen und zu töten er bereit war und worauf er nicht verzichten wollte, ganz üble Typen sind und hat so eine Chance sich in die bessere Richtung - aus eigenem leidvollen Erleben heraus - zu verändern.

 

Das Schlimme dabei ist, daß man es ja ehrlicherweise von Anfang an ansprechen könnte und insbesondere jungen Menschen, die noch keinen Beruf ergriffen haben eine Berufswahl aufzeigen können, wo deren Berufschancen dann hinterher auch aus der Sicht "yogischer Lebensprinzipien" heraus wenigstens besser sind.

 

Es geht also darum, was der Anfang des "Yogavasishta" ( siehe: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/yogavasishta.html) ist. Prinz Rama kommt von seiner Pilgerreise zurück und kann nicht mehr vor noch zurück; er sitzt in seinem Zimmer, hat "0 Bock" auf alles , trinkt nicht mehr, ißt nicht mehr und nur noch der nahende Tod leistet Ihm, durch sein Nahen, "Gesellschaft". Da wird der Hofweise Rishi Vasishta ausgewählt, ihn zu belehren (aber am besten liest man es selber.). Dieser belehrt ihn über das "absolute Bewußtsein", "die Quelle der Schöpfung", über "Täuschung und Wirklichkeit" und führt ihn zur Erkenntnis, Erleuchtung. Schließlich wird aus Prinz Rama am Ende ein geehrter König.

 Zu Beginn des Ramayana, woraus das Yogavasishta ein Teil ist, so wie die Bhagavad Gita ein Teil des Mahabharata ist, geht es auch um "Pferdeopfer" (Wobei Buch 1 und 7 sind sowieso nachträglich hinzugefügt wurden, wie ich an anderer Stelle zitierend ausführte; siehe: www.meditationsstreit-91-19i.de3x_rishi_vasishta.html ; aus:"Geschichte der indischen Litteratur", von Dr. M. Winternitz, a.ö. Professor der deutschen Universität Prag, Erster Band, zweite Ausgabe, Leipzig, C.F.Amelangs Verlag, 1909, Seite 439 ) und jenen ziemlich irren König, der meint, daß sowas sinnvoll sein könnte, weil er da mal was vom "Hörensagen" her gehört hätte/habe/hatte. Verführung, Tiere Töten all das sind die Folgen von Unwissenheit, von Verhaftetsein in Samsara, die Welt aus Täuschung und Illusionen. Überwunden wird solches "Verhaftetsein" durch richtige Belehrung (.. inklusive richtige Meditation...); durch richtiges Belehrtwordensein, durch richtiges Meditieren kann nie&nimmer Verhaftetsein resultierend und ebenso wenig können die Folgen von Verhaftetsein, Von Illusionen-Hinterherjagen, Unerleuchtetheit, nicht erlangte Erkenntnis & co die Folge korrekter Belehrung und korrekter Meditation, von" Yoga" sein. Das schließt nicht das Recht auf "defensive Verteidigung aus", aber es schließt aus andere solange zu provizieren, bis man sich endlich die Gelegenheit sieht im Namen "Defensiver Verteidigung" seine "Gegner", - wie von Anfang an gewollt - zu töten, usw. "Kritisches Unterscheidungsvermögen" spielt in den Belehrungen von Rishi Vasishta eine zentrale, wichtige Rolle.

 

Wer will schon aus einem wahnhaften Einssein mit einem erwählten Gott heraus handeln? Nur Leid, Tode, Krankheit, Not, Elend, neuer Irrsinn & co würden daraus entstehen können. Wer will schon mit seinem Leben spielen. Man ist dann dort wo die tragischen Ereignisse, um die es in der Bhagvad Gita geht, ihren Anfang nahmen. Der eine (Duryodhana) will die Anderen hereinlegen und lädt zum Würfelspiel ein. Die anderen "Pandavas" halten sich wie welche für die gälte "Gott ist mit uns und wird uns zum Gewinn verhelfen" und am Ende verspielten sie ihr Königreich und die gemeinsame Ehefrau Draupadi und Schrecklichkeiten, Elend, Not, Leid, Krieg sind die Folgen: zwei Sprichwörter passen dazu: Für Duryodhana: "Wer anderen eine Grube gräbt fällt am Ende selbst hinein" und für die Pandavas "Hochmut kommt vor dem Fall"; ansonsten gilt noch "Einer blöder wieder Andere". Der damals unweit residierende König Krishna nahm sich dann der Situation an. Im Hinduismus wird dieser König als Inkarnation Vishnus und "Gott der Liebe" verehrt. Na klar, es war ein Verstoß gegen "Liebe" so zum Würfelspiel zu laden und es war ein Verstoß gegen "Liebe", die Ehefrau im Würfelspiel zu verspielen. Insofern war "Gott der Liebe" durchaus ein naheliegendes Thema.

 

 

 

Also, dieses Kapitel des Mahanirvana Tantra ist zu lesen im Sinne, daß man schon auch selber denken muß, sein "Bestes" (und "bestes" kommt von "gut", "Roden,Schlachten, Tierversuchen & co sind aber nunmal nicht "gut") zu geben hat auch - oder auch gerade weil - wenn es um Gott gehen soll.

 

"Deus caritas est" (= Gott ist Liebe) nannte Papst Benedikt XVI jene Enzyklika (ISBN 3-898997-479-0). Liebe tötet nicht, auch keine Tiere, Pflanzen, usw. (Insofern erweist sich Papst Benedikt XVI als "Wegbereiter" für Papst Franziskus I, für den Er dann ja auch - einfach mal von den Tatsachen her betrachtet und nicht vom Tun&Wollen her - noch per "Rücktritt" den Weg frei machte. Papst Franziskus I schrieb dann eine "Umweltenzyklika" , namentlich "Laudato si", notabene.)

 

Die Ecyclica "Humanae vitae" (siehe zB https://de.wikipedia.org/wiki/Humanae_vitae) von Paul VI, akzeptierte "die natürlichen Mittel der Familienplanung" und lehnte jedoch, so mein damaliger Religionslehrer Gymnasialprofessor Pater Lang, "Die Pille" ab. Es ist ja auch klar, daß man nicht vorher "Ja und Amen" sagen kann zu den "Tieropfern" - jenen grausamen und mörderischen Tierversuchen - der Pharamzie & co und dann täte man der Freundin, die sich bei den "Tieropfern" bedient oder auch bedienen siolle wieder ein "ich liebe Dich " ins Ohr flüstern wollen; das geht dann aufgrund des "Gesamtzusammenhangs" eben nicht mehr. Auch strategisch denkend ist der "scheinabr" bequemste Weg nicht immer eine "vernünftige Entscheidung".

 

 

 

ad 7.1. "Mantra-Yoga -Purascharana":

 

Das ist insofern interessant als es nunmal im Abschnitt IV) ad: TM-Lehrmethode, Initiationszeremonie,"Puja"

 

auch um die Behauptung >>Die Technik entstammt dem Hinduismus und ist eine spezielle Technik des hinduistischen Mantra-Yoga<< vonseiten nrw-Sekteninfo ( http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=122, 11.3.2017) zu gehen haben wird.

 

Im Abschnitt Saraswatistotra wird die Tatsache, daß es einen Unterschied gibt zwischen "Meditation, wie ua praktziert von Göttin Saraswati höchstpersönlich" und "Rezitieren von Mantren mit dem Effekt der Erfreuung von Göttern (Egal welche Geschlechts oder auch geschlechtslos)" deutlich. Darauf gehe ich in jenem Abschnitt ausführlich ein.

 

Wenn es in diesem Abschnitt also um "Mantra-Yoga" geht, so wird hier deutlich, daß das als "rezitative Praxis" anzusehen ist, dh das was "Tranzendentale Meditation, wie sie - lt. Mr. Mahesh - von Swami Brahmanda Saraswati gelehrt worden sein solle, nunmal nicht ist.

 

 

 

Andererseits fällt nunmal eine gewisse Parallele zwischen

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Wenn der Übende Japa, Puja und Feueropfer nicht vollständig ausführen kann, dann sollte er sie abkürzen. Denn es ist besser, das Mantra-Yoga gekürzt als gar nicht zu üben. Oh liebste Dame, höre nun, wie ich die gekürzte Form der Verehrung beschreibe. Zuerst sollte der Gelehrte seinen Mund spülen und das Rishi-Nyasa ausführen. Dann reinigt er seine Hände und übt das Hand- und Glieder-Nyasa (Kara & Anga). Nachdem er seine Hände über den ganzen Körper bewegt hat, übt er Pranayama, meditiert, verehrt und murmelt das Mantra. Das ist die abgekürzte Zeremonie der Verehrung.

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(aus 71. des Mahanirvana Tantra; https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html#P1)

 

und dem sog. "Runden" - wie es Mr. Mahesh auf TM-Lehrerausbildungskursen, TM-Lehrerfortbildungskursen forderte - auf.

 

Aber es ist wohl eher eine Situation wie bei "Seil" und Schlange" und aus der äußeren Ähnlichkeit kann nicht auf die "Gleichheit" geschlossen werden:

 

Jawohl, beim sog. "Runden" wird mit Asanas begonnen und bei den Asanas - gemäß jenes Heftchens, das ich mir damals auf dem "Kössen-Kurs" mit Mr. Mahesh als Kursleiter im Herbst 1971 kaufte - beginnt es mit so einem "Nyasa", was dort üblicherweis als eine Art leichte "Selbstmassage" dargestellt wurde. Allerdings folgen dann beim "Runden" erstmal jene ca 10 Minuten lang einfache "Asanas" wie "Fersensitz", "Kniekuss", "Kobra" usw. Dann kommt allerdings ca 5 Minuten lang "Pranayama" und anschließend eine übliche TM-Meditationsitzung; danach wieder Pranayama, dann zum Abschluß bei mehren Runden stets wieder Asanas. Auf dem TM-Lehrerfortbildungskurs in Playa La Antilla, März-Mai 1973 wurden nach allmählicher Erhöhung der Rundenzahl und späterem ebenso allmählichem wieder Reduzieren deer Rundenzahl etliche Wochen lang 12 Runden gemacht; da benötigte ich dann schon kleine Gegenstände, die ich nach jeder Runde hinlegte, um noch zu wissen, ob ich schon in der 12'ten Runde bin oder doch erst in der 11'ten Runde.

 

Insofern besteht da zweifelsohne eine klare Parallele zum vorliegenden "Mahanirvana-Tantra"-Text und es ist eher erfreulich, daß Mr. Mahesh das eher kaum selber ausgedacht hat - auch wenn er die Quelle mal wieder verschwieg, dh nicht korrekt zitierte -, sondern es auf einen klassischen Text, der immerhin schon das Interesse von Sir John Woodroffe geweckt hatte, zurück geht.

Andererseits findet man das ja auch im Laya-yoga, jenem Buch von Pater Abs "Halle aller Religionen", dem Band über "sanatana dharma".

Wie schon erwähnt hatte sich Shankara vor den Gefahren der Tantras wohl gehütet - bekanntlich kommentierte er etliche der älteren Upanishaden, Vedanta, Brahmsutras, Bhagavad Gita und lehrte im Übrigen Advaita, Tantrismus in einer üblen Form hatte er, der Überlieferung nach, auch abstoßenderweise kennengelernt -, obgleich Buddhismus, wie zitiert noch 700 Jahre lang weiter durchaus blühte und das obwohl Tantrismus um die Zeit des Shankara - der Literatur nach schon ca 100 Jahre vor Ihm - herum entstanden war, eine zunehmend größere Rolle spielte sowie spielen konnte und auch im Buddhismus Eingang fand.

Andererseits kommt "Tantra", so heißt es bei Winternitz, usw, von den Shaktas, welche wiederum VerehrerInnen der "Shakti" sind und "Shakti" war anscheinend ja eine Tochter von Rishi Vasishta, die es anzunehmenderweise mal ordentlich gelehrt hat, sowahr sie eben in der Guru-Puja erwähnt wird. Diese Verehrung für die Gurini Shakti mag dann zunehmend konfus und wahnartig geworden sein.

Daß da eine Vermengung mit Shiva-Verehrung stattfand hängt durchaus nachvollziehbarerweise dann eventuell damit zusammen, daß im Yogavasishta "Shiva" mal (als ein "aus sich selbst heraus leuchtendes Licht" erwähnt wird; aber auch auf Seite 114 wird "Śiva" erwähnt. vergleiche: Thomi, Peter, "Yogavāsiṣṭha - Die Lehren des Weisen Vāsiṣṭha", nach der Version des Vāsiṣṭha-Saṃgraha, aus dem Sanskrit übersetzt von Peter Thomi, Ansata-verlag, CH-3800 Interlaken, Schweiz, 1988,  ISBN-3-7157-0112-9)

Selbst in der - allerdings bereits sexistischen -"Tantra-Zeremonie" gemäß "große Welt des Tantra" von Khannaa/Mookerjee (größere oder auch ähnliche Teile kommen auch im Mahanirvana Tantra vor, wie zB die Hymne an die Göttin) kommt im Zusammenhang mit der "Verehrung des Gurus" ein Teil der Gurupuja (noch) vor. Insofern sind da wohl noch Erinnerungen an die eigentlichen, einstigen Lehren der Gurini Shakti vorhanden.

Shiva wiederum wurde bereits vor Buddha verehrt und sowie die Lehren Buddhas durch die Hinzunahme tantrischer Elemente erhebliche Veränderungen erfuhr, so ist den Überlieferern der Lehren betreffs Shivas, welche es schon von vor der Zeit des Buddha gab eventuelle ein ähnliche Schicksal widerfahren, sodaß dann auch betreffs des Shiva seltsame Konstrukte in Mode gekommen waren.

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zweiundzwanzigste Vorlesung

 

Die Cultur des indischen Mittelalters. Quellen für diesselbe. Die Götterwelt dieser Zeit. System der drei grossen Götter: Brahmâ, Vishṇu, Çiva. Genesis desselben. Vishṇu im Ṛigveda; im Yajurveda und in den Brâhmaṇas. Vishṇu wird Lieblingsgott der wichtigsten Stämme des Gangeslandes. Verschmelzung des Vishṇu mit verschiedenen Volksgöttern: Hari, Janaârdana, Vâsudeva. Förderung dies Cultus durch die Brahmanen im Kampfe gegen den aufstrebenden Buddhismus.

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- 321-

Die Götterwelt des indischen Mittelalters.

 

Hinsichtlich der Zeit. in welche wir das Auftreten der drei großen Götter zu setzen haben, ist es von Wichtigkeit. dass wir denselben bereits in den ältesten buddhistischen Texten begegnen, die wohl schon im fünften und vierten Jahrhundert vor Chr. entstanden sein dürften.

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- 322 -

 

... Immerhin aber bleibt es von Wichtigkeit, dass nach den ältesten buddhistischen Texten jene Götter schon zu Buddhas Zeit verehrt wurden. Es ist nicht nur Brahmâ, der mit dem Beinamen Sahâmpati oft in jenen buddhistischen Schriften genannt wird. Wir begegnen in denselben auch den Namen Hari, Janârdana und Nârâyana — und dies sind späterhin Bezeichnungen den Vishṇu. Wir begegnen den Namen Çiva und Çaṃkara, welches letztere auch nur eine Bezeichnung des Çiva ist.

...

Sehr wichtig ist es, dass der Name des Kṛishṇa in den alten buddhistischen Sûtren noch nicht erscheint und dies war ja die später besonders bedeutsame Form, in welcher Vishṇu verehrt wurde.

...

Wir können im Ganzen schliessen, dass zu Buddha’s Zeit verschiedene vedische Götter, namentlich Indra, im Volke verehrt wurden, dass der männliche Gott Brahmâ eine wichtige Rolle spielte, auch Vishṇu und Çiva Verehrung genossen, im Ganzen aber doch die späteren drei grossen Götter noch nicht die hohe Stellung erhalten hatten, die ihnen in der Folge zu Theil wurde. ³

Wie sollen wir uns nun die Genesis des Systems der drei grossen Götter denken?

Brahmâ’s Ursprung ist uns bereits bekannt. Wir haben gesehen, wie in der Periode der Brâhmaṇa's und Upanishaden das neutrale Brahman, das Gebet, in seiner Bedeutung immer höher gesteigert, zum Heiligen an sich, zum Höchsten, zur Weltseele, zum Absolutum wird. Dies neutrale Brahman wurde dann später, um es dem Verständniss des Volkes näher zu bringen, mit Person und Geschlecht begabt, und so entstand

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³ Vgl. Lassen Ind. Alt. I², p. 862. 863. Burnouf hat zuerst diese religionsgeschichtlich wichtigen Aufhellungen gegeben.

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Schroeder, Leopold von: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus vom fünfzig Vorlesungen, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 322 bis 328

 

Während Vyasa ein Augenmerk va auf Mahabharata, Bhagavatam, Puranas aber eben auch auf Vedanta legte, betonte Shankara nun die Upanishaden; legte aber eben auch grossen Wert auf Vedanta und kommentierte durchaus auch die Bhagavad-Gita.

Shankara sah wohl eine gewisse - von den ursprünglichen Intentionen des Verfassers der Puranas, usw, abirrende - Entwicklung ins Reich mystischer Märchen und legte evtl ja daher grossen Wert auf die eher abstrakten, intellekt-zugänglichen und ~-anregenden bis ~födernden Upanishaden.

 

Betreffs des männlichen Gottes Brahma gilt dabei u.a.:

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zweiundzwanzigste Vorlesung

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- 321-

Die Götterwelt des indischen Mittelalters.

 

Hinsichtlich der Zeit, in welche wir das Auftreten der drei großen Götter zu setzen haben, ist es von Wichtigkeit. dass wir denselben bereits in den ältesten buddhistischen Texten begegnen, die wohl schon im fünften und vierten Jahrhundert vor Chr. entstanden sein dürften.

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- 322 -

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Wir können im Ganzen schliessen, dass zu Buddha’s Zeit ... der männliche Gott Brahmâ eine wichtige Rolle spielte,

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Wie sollen wir uns nun die Genesis des Systems der drei grossen Götter denken?

Brahmâ’s Ursprung ist uns bereits bekannt. Wir haben gesehen, wie in der Periode der Brâhmaṇa's und Upanishaden das neutrale Brahman, das Gebet, in seiner Bedeutung immer höher gesteigert, zum Heiligen an sich, zum Höchsten, zur Weltseele, zum Absolutum wird. Dies neutrale Brahman wurde dann später, um es dem Verständniss des Volkes näher zu bringen, mit Person und Geschlecht begabt, und so entstand

...

 

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Schroeder, Leopold von: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus vom fünfzig Vorlesungen, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 322 bis 328

 

So wie der männliche Gott "Brahma" eben erst nach der Einwanderung der Arier in Indien - bzw der Teileroberung Indiens durch die Arier - überhaupt erst aufkam, so hat eben auch eine "Männliche Dominierung" immer wieder mal stattgefunden, welche die Verehrung "weiblicher Gottheiten", weiblicher Gurus eventuell ja absichtlich zu pervertieren trachtete.

Nur sollte man zu den Ursprüngen zurückkehren, die Pervertierungen abstellen und sachlich akzpetieren, daß auch Frauen super "Lehrer" sein konnten und können lehren konnten und können und daher auch weibliche Gurinis kein Problem sein können und es verdienen, daß man ihn nicht mit "Männlichkeitswahn" uä nachstellt, deren Lehrtätigkeiten pervertiert usw.

Solches hat man eben im Zusammenhang mit Shakti (siehe "4) Shakti" ) auch zu beachten

 

 

 

Im Mahanirvana Tantra geht es dann wie folgt weiter:

 

>>

...

Ob der Übende mit höheren Mächten begabt ist oder nicht, ob er freundlich oder feindlich erscheint, ob er die Riten vollkommen oder unvollkommen befolgt, wer die Mantras der Göttin übt, der erfreut sie. Durch ihre Gunst erreicht er die Erkenntnis des Brahman, und wenn ein Sterblicher das Brahman erkennt, dann wird er ohne alle Zweifel noch im Leben befreit. Oh Geliebte, dieses große Ziel kann man nicht mit egoistischer Gewalt erzwingen. Die hingebungsvolle Übung der Verehrung der großen Kali (als Mutter Natur) ist eine ganz einfache Sache. Allein durch die Reinigung des Herzens erreicht der Verehrer das Ziel aller Wünsche. Und solange das Herz nicht rein ist, solange sollte der Verehrer voller Hingabe die Riten auf dem Kula-Weg üben. Daher erkennt man die richtige Ausführung der Übung an der wachsenden Reinheit des Herzens. In gleicher Weise wie beim Brahman-Mantra sollte der Schüler das Mantra aus dem Mund seines Lehrers empfangen. Nachdem man die Morgen- und anderen Tagesriten vollbracht hat, sollte man das Mantra-Yoga üben. Dann wird im gereinigten Herzen die Erkenntnis des Brahman erwachen. Und wenn die Brahman-Erkenntnis erreicht ist, gibt es nichts, was man in dieser Welt noch erreichen oder vermeiden müßte.

...

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siehe: https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

und da ist Vieles zweifelsohne einfach nur richtig, was da steht, zB.:

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Oh Geliebte, dieses große Ziel kann man nicht mit egoistischer Gewalt erzwingen

...

<<

siehe:

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

 

Hier kann man wieder eine Parallele zu "TM" entdecken, wo es doch auch bei "TM" darum geht "nichts zu erzwingen", weil "TM" nunmal ein natürlicher,. müheloser Vorgang ist und sowas wie Einschlafen, Aufwachen, Anfangen zu Träumen. So wie "Einschlafen" in Schlaf" endet, "Aufwachen" in "Wachsein" und "Anfangen zu Träumen" in einem "Traum", so führt "TM" zu "Turiya", zu momentanem "Samadhi" zu" transzendentalen Bewußtsein" und per regelmäßiger Ausübung für es dann eben zu "nitya-samadhi", "ewigem Samadhi", jenem dauerhaften Turiya-Zustand" (siehe Shiva-Sutren) oder auch, wie es Mr. Mahesh nunmal bezeichnete zu "Kosmischem Bewußtsein", was er in seinem Kommentar zu den ersten 6 Kapitel der Bhagavad Gita an vielerlei Stellen ausführlich anspricht bzw - durchaus bisweilen brauchbar - erläutert. Dieses ist möglich, weil das "transzendentale Bewußtsein" aufgrund seines "transzendentseins" mit Wachen, Träumen und Schlafen auf natürliche Weise ko-existieren kann.

 

Es heißt auch:

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wer die Mantras der Göttin übt, der erfreut sie.

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siehe: https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

und im Saraswatistotra heißt es analog: >>Greatly art Thou pleased with the recitation of the mantra HRIM. << bei John Woodroffe's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische und in meiner Übersetzung ins Deutsche dann: >>In besonderer Weise erfreut Dich ein Rezitieren des Mantras "HRIM". << (....genauere Angaben siehe: >>Saraswatistotra<<, wo ich - um es nochmals zu erwähnen - auf die Unterschiede zwischen "Meditation" - auch alà TM -, "Rezitieren", also "Japa" "Mantramurmeln", "Studium", aber auch Gebet eingehe. Unschwer sieht man da jene unterschiedlichen "Yoga-Wege" - wie sie sowohl bei Maharishi Pantañjali, als auch in der Bhagavad-Gita usw erwähnt werden (Siehe dazu Wege des Yoga, zB "Halle aller Religionen" vpn Pater Josef Abs; genauer: Abs, Pater Josef, Indiens Religion, der Santana-Dharma, Eine Darstellung des Hinduismus, übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Lepizig, 1923; auch Vivekananda's Bücher über Bhakti-Yoga, Karma-Yoga, Raja-Yoga geben größere Einblicke) - durchschimmern; auf diese unterschiedlichen Wege zu dauerhaftem Samadhi und den weiteren Entfaltungen desselben gehen auch Sri Aurobindo, die "Hare Krishna" und viel anderen Autoren ein.

 

Stellen wie "nrw-Sekteninfo" erwähnen nur "Fehlentwicklungen", was sie für gefährlich erachten usw und informieren  ansonsten gar nicht über die Vielzahl der Sekten. Gäb's jetzt da mehr Positives oder doch fast nur Negatives zu berichten? Ist es denn eine "Sekteninfo", wenn nur Negatives dargestellt wird und ansonsten letztlich doch - durch das Weglasen positiver Beispiele - der Standpunkt vertreten wird: "positive, ungefährliche Sekten" könne es ja doch gar nicht geben bzw wären keinesfalls erwähnenswert. Die Situation in Indien ist da eine Andere: Es gibt eben verschiedene Wege, was anzuerkennen ist. Einzelne "Gurus" lehren eben uU nur ihren Weg, dh einen Weg. Für letztlich eine einzige Religion, nämlich Christentum, schuf man in Deutschland eine passende Organisationsform, die Körperschaft öffentlichen Rechts; die Anderen sollen schauen wie sie das machen und wo sie da bleiben: Verein? GmbH? Gesellschaft bürgerlichen Rechts? OHG? Aktiengesellschaft? Oder doch lieber langsam, langsam und dann mal eine Kultur-Stiftung?

>>

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Die hingebungsvolle Übung der Verehrung der großen Kali (als Mutter Natur) ist eine ganz einfache Sache.

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<<

siehe: https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html ,

 erinnert zweifeslohne an Aussagen betreffs "TM" wie zB "TM ist eine einfache mühelose, natürliche angenehme Meditationsübung". Na klar, wenn Frau Mohin Heitel, Uma Mohan, Deva Premal, Anuradha Paudwal, Kevita Paudwal und Andere Mantren schön und unaufdringlich vorsingen, ist es auch einfach, mühelos, natürlich, angenehm da zu zuhören und zu Ruhe zu kommen. Nur weil "TM mühelos, einfach, natürlich ist", ist nicht auszuschließen, daß das andere Wege nicht auch sein. Allerdings hat jeder "Weg" gewisse Charakteristika, weil es sonst kein "Weg" und dieses Wissen ist nunmal "ein Wissen" und ein Weg, der dieses Wissen selber als Weg hat.

Shankaracharya Swami Shantanand Saraswati nannte TM" mal sowas wie eine "Technik des Vedanta";

Es heißt dort u.a., daß der damalige Shankaracharya von Jothir Math, Swami Shantanand Saraswati im jahre 1961 zu einem der TM-Lehrerausbildungskuse nach Rishikesh gekommen sei und TM als "Universalschlüssel zujm/des Vedanta" bezeichnet habe, wobei er aber einräumte, daß es zumindest in Einzelfällen auch geeignetere Methoden gäbe; andererseits so habe er gesagt, sei ein "Unversalschlüssel" grundsätzlich immer soweit gut genug. 

 vergleiche https://de.wikipedia.org/wiki/Shankaracharya_Shantanand :

 

So in etwa würde sich die "Einzigartigkeit" von "TM" eventuell ja erklären und begreifen lassen.

Andererseits hatte sich Shankara nunmal den alten Upanishaden, dem Vedanta, der Bhagavad Gita und den Brahmsutras zugewandt und der "Shankaracharya" Swami Shantanand Saraswati von Jothir Math, wird daher also anzunehmender und zu erwartenderweise kaum "Tantrismus" gelehrt haben. Dies gilt umso mehr als der erste Shankarachraya von Jothir Math, Totakacharya, als einziges schriftliches Werk ein (kleineres) Büchlein betreffs Upanishaden hinterließ/hinterlassen habe.

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Allein durch die Reinigung des Herzens erreicht der Verehrer das Ziel aller Wünsche. Und solange das Herz nicht rein ist, solange sollte der Verehrer voller Hingabe die Riten auf dem Kula-Weg üben. Daher erkennt man die richtige Ausführung der Übung an der wachsenden Reinheit des Herzens

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https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

Das zeigt ebenfalls unmißverständlich, daß es sich bei "Weintrinken", "Fleischessen", "Fischessen" usw um Teile von dem handelt, das man abzulegen hat, was als "Unreinheiten" anzusehen ist.

 

 

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Und wenn die Brahman-Erkenntnis erreicht ist, gibt es nichts, was man in dieser Welt noch erreichen oder vermeiden müßte.

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<<

 

Jawohl, man hat eben einen Level des Lebens erreicht, der "gut genug" dann ist. Im Zusammenhang mit "TM spreche ich das an vielerlei Stellen an, daß es "Veränderungen im Leben" infolge von "TM-Ausübung" unausweichlich sind, wenn man "TM" richtig ausübt und daß man das aber vorher dazu sagen sollte, müßte und fairerweise dazu zusagen haben würde, weil es sonst zu größeren Konflikten mit dem Alltag kommen könnte, die auch schlimm enden könnten.

Man sollte sich, bevor man "richtige Meditation" macht, schon darüber im Klaren sein, daß man ohne Roden-Schlachten-Tierversuchen & co leben können soll und es einem willkommen ist, wenn man das schafft. Bei mir es eben so, daß ich mich schon zuvor durch ausführerliche Befassung mit Chemie schließlich zu einem klaren "nein zu Tierversuchen & co" angelangt war und insofern war für mich der Schritt zu Vegetarismus & co dann eh nicht mehr weit. Wegen der Willy-Brandt'schen "Tierversuchs-Anordnungen" war mir ein Chemiestudium dann verschlossen und so studierte ich - völlig abstrakt und ohne Kontakten zu Kommilitonen - Mathematik, was dann aber gewissen Psychologen, Ärzten & co brutalerweise nicht paßte; jene meinten "mit wild d'rauflos Programmieren und sich einen feuchten Kehricht um das zu kümmern, was damit in der Welt alles an Unheil dann angestellt wird, wär doch leichter Geld zu verdienen und überhaupt wäre das doch alles anders besser" und per Gewalt - aus deren Abartigkeit heraus - versuchten sie das zu erreichen; es mißlang ihnen auf's Gründlichste.

 

Dieser Exkurs ergab zumindest bereits weitere Aufklärung zu gewissen sog. "TM-Mantren" gemäß der Haak, Haak/Gandow und "Zauberformel TM"-Listen sowie zum Begriff "Zauberfomel TM".

Herr Haak und Andere behaupteten, wie inzwischen soweit klar sein sollte, daß "TM-Mantren" zumindest teils solche - auch im Tantrismus benutzten - "Mantren" sein sollen, welche im Tantrismus jedoch als "Zauberformeln" verstanden werden, denen dann  noch "Kraft" verliehen werden könne usw usf.

AIM und AINGA seien Codenamen für die Namen irgendwelche Götter. Komischerweise nennt Pfarrer Haak auf Seite 12 "Aim" als Codewort für Saraswati.

vergleiche: Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977, Seite 12

 

Diser Standpunkt wird per Zitierung von Vagn Folkermann der dänischen Zeitung "Kristeligt Dagblad" auch noch in der, von Thomas Gandow, überarbeiteten und ingesamt stark erweiterten Fassung jener Broschüre, aufrechterhalten. Auch das Sicherstellen göttlicher Kraft des Mantras per jener Initiationszeremonie, wird weiter analog aufrechterhalten.

Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 28, 29.

Daß "ainga" sich auch auf Göttin Sarswati beziehe, wrrd auch als Behauptung aufgestellt.

Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 27

 

Komisch, der Göttin Sarswati werden gleich mehrere "Vija-Mantren"," Code-Wörter" zu erkannt.

Siehe dazu erstmal nochmals:

>>

...

The Tantric mantras called vija (seed) are so named because they are the seed of the fruit which is siddhi and because they are the very quintessence of mantra. They are short unetymological vocables, such as Hring, Shring, Kring, Hung, Aing, Phat , etc. which will be found throughout the text.

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Yoni vija (eng)

...

<<

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface, im Abschnitt "Mantra"

 

Deutsche Übersetzung von mir, dem Verfasser dieser WEBSeite:

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Die tantrischen Mantas, welche man vija (Samen) nennte, werden so bezeichnet, weil diese die Samen jener Frucht sind, welche siddhi [Anmerkung vom Verfasser dieser WEBSeite: vergleiche: Patañjali Yogasutren, Übersetzungen ins Deutsche gibt es u.a. von Prof. Paul Deussen, Bettina Bäumer - Deshpende, O.W. Barth-Verlag - und auch von Emma von Pelet - Übersetzung von Swami Vivekananda's Übersetzung der Yogasutren - ] ist und weil sie der Inbegriff eines Mantras sind. Es sind kurze, nicht etymologische Ausdrücke, Worte so wie Hring, Shring, Kring, Hung, Aing, Phat , etc., welche im gesamten Text immer wieder vorkommen.

...

Yoni vija (eng)

...

<<

vergleiche:

Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface, im Abschnitt "Mantra"

Siehe ferner:

>>

...

 

Einen großen Raum nehmen in ihnen die schon oben (S. 162 f.) erwähnten geheimnisvollen Silben und Laute om, am, im, um, phet usw. ein, und gerade in diesen steckt nach der Ansicht der Zauberdoktoren der Tantras der eigentliche Kern (bīja) oder die Wunderkraft des Mantra. Es gibt auch eigene Werke, die sich mit der Erklärung der geheimnisvollen Bedeutung der Buchstaben des Alphabets beschäftigen.

...

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 482

 

>>

...

Wir finden sie in chinesischen Übersetzungen doch schon vom 4.Jahrhundert angefangen. Vermutlich waren sie aber ursprünglich verständliche Sūtras, die noch buddhistische Lehren enthielten, ähnlich wie die Parittās der Pālilitteratur. Aber immer mehr wurden die unverständlichen, geheimnisvollen Silben die Hauptsache, der »Kern« (bīja), in dem die Zauberkraft des Spruches verborgen war. Und schließlich wurden sie unter dem Einfluß der šivaitischen Tantras³) zu einem reinen Kauderwelsch und zu wesentlichen Bestandteilen der buddhistischen Tantras, was sie ursprünglich nicht gewesen waren.

Die Tantras aber sind jener Zweig der buddhistischen Litteratur, der nur mehr als ein Zeuge des völligen geistigen Niedergangs innerhalb des Buddhismus Beachtung verdient. Sie handeln teils über Riten (Kriyātantra) und Regeln des Betragens (Caryātantra), teils über die für den Yogin geltende Geheimlehre (Yogatantra). Die besten dieser Werke sind noch jene der ersten Klasse, in denen das alte brahmanische Ritualwesen wieder auflebt.

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 272/273

Und abschließend als Zitat zum Begriff "vija"  (bisweilen ach "bija" geschrieben) noch folgendes Zitat:

>>

...

Wohl ist hier auch von Mahāyāna und Tripiṭaka, von buddhistischer Wissenschaft und buddhistischer Selbstaufopferung die Rede, aber eine weit größere Rolle spielt doch die Siddhi, die durch Tantras und Mantras erworbene Zauberkunst. ...

Barbarisch wie der Inhalt der Tantras ist in der Regel auch

...

das Sanskrit, in dem sie geschrieben sind. Und man möchte an ihnen gerne stillschweigend vorübergehen, wenn sie nicht im nördlichen Indien, in Tibet und später auch in China eine so große Verbreitung gefunden hätten, daß ihnen jedenfalls eine große kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt ¹).

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seiten 276/277

 

Achso, gemäß Haak-Büchleins sei die Göttin Saraswati also aus 2 verschiedenen, unterschiedlichen Samenkörner gesprossen.

Welchen Blödsinn versucht/versuchte man da den LeserInnen eigentlich aufzutischen?

Nunja, um aus 2 getrennten, unterschiedlichen  Samenkörnern zu sprießen, müßte Saraswati wohl wirklich eine Art "Zauber-Göttin" sein. Nur komisch, daß diese - angebliche - spezielle "Zauberkunst" der Göttin  Saraswati  im Saraswati-Stotra gar nicht Erwähnung findet.

 

Daß man sich in der Kritik an TM vonseiten Haak, Gandow, Mildenberger, Schöll ziemlich genau im Rahmen des Mahanirvana-Tantra bewegt, scheint zumindest so zu sein.

Nur daß eine Göttin aus 2 Samenkörner gesprossen sei, dh ihr 2 "vija-Mantren" zukämen, das findet sich da, soweit ich es überblicke, nirgends.

 

 

Das Mahanirvana-Tantra ist ein doch sehr diffiziler Text und es sieht einerseits unglaublich "fachmännisch" und "kompetenet" aus, andererseits ist es doch so kompliziert, daß das kaum nachprüfbar erscheint.

Ich verstehe ja durchaus den Ansatz, wonach jemand den Weg zum "brauchbar guten Lebensstil" nicht gehen müßte, wenn er solche Lebensstil schon pflegen würde. Insofern soll also jeder einer Chance vorfinden, eingestehend, daß jemand eben uU Metzger, Roder, Mord-AgentIn, oä von Beruf ist. Gleichzeitig wollen jene, die das lehren (Shiva, Parvati hätten diese Lehre verkündet, wird textlich behauptet), selbstverständlich sich nicht in die, evtl noch üblen Taten derer, die jenen "tantrischen Weg" da gehen möchten, verwickeln und auch grundsätzlich nicht dafür verantwortlich sein/werden.

Diesen Ansatz findet man bei "TM" durchaus. Sich nicht verwickeln wollen, wird evtl. ja auch zu erreichen versucht per des zitierenden Rezitierens jener Personen, die diese Lehren da mal gebracht haben/hätten, dh per jener "TM-Puja".

Allerdings wird man, wenn man diesen Ansatz "einfach mal zum bisherigen Alltag diesen Kula-Weg hinzufügen" akzeptiert, dabei nicht um Karma- und  Dharma-Lehre herumkommen. Seltsam, daß im, von  komptenter Seite geschrieben Buch "Halle aller Religionen, Band I, der Sanatana Dharma" (es entstand unter der Leitung eines gewissen Sri Guru Dev; englischspachige Ausgaben siehe etwa: https://www.indianculture.gov.in/rarebooks/worlds-eternal-religion-0 ; deutschsprachige Übersetzung von Kapuzinerpater Josef Abs siehe:  Abs, Pater Josef, Indiens Religion, der Santana-Dharma, Eine Darstellung des Hinduismus, übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Lepizig, 1923), sehr genau auf die Begriffe "Karma" und "Dharma" sowie deren Bedeutung vorab eingegangen wird.

Tut man dies nicht, so scheint es am Ende wirklich lediglich in Orgien, abartigen - auch darüberhinaus rituellen - Schlachtfesten zu enden und man ist bei der Feststellung von Prof. Wnternitz:

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...

Zur letzteren dient der Genuß von Fleisch und geistigen Getränken, sowie geschlechtliche Exzesse. So finden wir in diesen Tantras ein Gemisch von Mystik, Zauberei und Erotik mit scheußlichen Orgien¹). Vom eigentlichen Buddhismus ist in diesen Texten kaum mehr etwas übrig geblieben, ...

Es wäre vergebens, in diesen Werken Vernunft und Sinn finden zu wollen. Ihre Verfasser sind wahrscheinlich Zauberer, die praktische und wohl größtenteils unlautere Zwecke verfolgten.

Trotzdem erfreuen sich viele dieser Werke eines großen Ansehens. So gehört der Tathāgataguhyaka oder Guhyasamāja zu den »neun Dharmas« der nepalesischen Buddhisten. Dieses Werk beginnt zwar mit Vorschriften über die verschiedenen Arten der Meditation, aber es geht bald dazu über, allerlei geheimnisvolle Figuren und Sprüche zu lehren, die für die Verehrung des Buddha notwendig sind. Und es begnügt sich nicht mit dem Hokuspokus der Zauberworte und -riten, sondern lehrt als Mittel zur höchsten Vollendung auch den Genuß des Fleisches von Elefanten, Pferden und Hunden, sowie täglichen Geschlechtsverkehr mit jungen Caṇḍālamädchen ²). Die Form eines Dialogs zwischen Šākyamuni und einer Göttin hat das Mahākālatantra und es nennt sich »von Buddha verkündet«. Es enthält aber Belehrungen über die mystische Bedeutung der Buchstaben, aus denen der Name Mahākāla (d. i. Šiva) zusammengesetzt ist, über

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¹) Zu diesen gehören die fünf M: māṃsa (Fleisch), matsya (Fisch). madya(geistige Getränke), mudrā (geheimnisvolle Fingerverschlingungen) und vor allem maithuna (Geschlechtsverkehr).

²) Rāj. Mitra. Ncp. Buddh. Lit., p. 261 ff.

...

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistsiche Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 274

 

Mr. Mahesh schrieb in seinem sehr frühen kleinen Büchlein "meditations in meditation" noch ausführlicher über "Karma" und "Dharma"; zu Letzterem bekannte er  sich damals noch - auch nach außen hin - samt des "Kastenwesens", was etwas sehr befremdlich war, als ich das im TM-Center in Harlaching/München (Herbst 1971 bis Herbst 1972), wo es auslag und damals preisgünstig erworben werden hätte können - mal durchlas. Im Buch die "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" (Maharishi Mahesh Yogi, „Die Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens“, deutsche Übersetzung der neuen und evidierten Auflage von 1966,1969, autorisierte deutsche Übersetzung 1967 von Nikolaus Graf Blücher, - erste indische Ausgabe 1963 -, international SRM Publications), was dann schon 1970/1971 (siehe www.schulerlebnis--91-19i.bayern) das "Standard-Werk" geworden war, geht es zwar auch noch um "Karma", aber das vorgestellte Konzept ist wenig glaubhaft und alles andere als überzeugend. ( ... Ein bischen Spenden, wenn man Geld per Drogenhandel oä "gemacht" hatte, oä ist da so der Tenor; ein columbianischer Drogenbaron tat das übrigens so und wird von jenen armen Leuten, denen er so half, noch verehrt; daß er gleichzeitig uU deren Kinder ermordete, das wissen jene eher weniger. ... Ein bischen "Spenden", wenn eine "Supernation" mal wieder sowas wie einen 21-Lügen-Krieg - wie einst die USA gegen den Irak - geführt hatte, ist doch allenfalls eine Drohung an die einfacheren Staaten und eine Einladung es alsbald wieder zu tun an die "Reichen und Mächtigen"...). Auf "Dharma"  wird nur noch als "fundamentales Gesetz der Natur" eingegangen und auch das schien mir wenig überzeugend und wenig klar.

Insofern war da eine Kritik alà Professor Winternitz's sachlicher Feststellungen  alà:

 

>>

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So finden wir in diesen Tantras ein Gemisch von Mystik, Zauberei und Erotik mit scheußlichen Orgien¹). Vom eigentlichen Buddhismus ist in diesen Texten kaum mehr etwas übrig geblieben, 

...

Es wäre vergebens, in diesen Werken Vernunft und Sinn finden zu wollen. Ihre Verfasser sind wahrscheinlich Zauberer, die praktische und wohl größtenteils unlautere Zwecke verfolgten.

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Trotzdem erfreuen sich viele dieser Werke eines großen Ansehens.  Und es begnügt sich nicht mit dem Hokuspokus der Zauberworte und -riten,

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 274

Nunja, der 1%-Hokus-Pokus den Mr. Mahesh dann ab 1975 anfing bzw worauf er - evtl ja gar nicht so ganz versehentlich sondern beabsichtigterweise - hereingefallen war, ist nicht zu bestreiten da durch TM-Ausübung so eine etwaiger 1%-Effekt - in der Natur der TM-Meditationsmethode - nunmal grundsätzlich nicht nachweisbar ist und dies im schroffen Gegensatz zu der gegebenen Überprüfbarkeit von "tiefe Ruhe", "Entspannung" und - etwas schwieriger bereits -  "bisweilen Zustände jenseits Wachen, Träumen und Schlafen während der TM-Ausübung" per TM-Ausübung.

Mr. Mahesh's Reaktion  auf das Angesetztwordensein von Vorträgen mit Ihm als Redner (... obgleich er doch - lt. seiner Darstellungen oder auch wirklich sogar Beteuerungen - sich befleissigt gehabt habe ein "Vorträge möchte ich nicht halten" ausgedrückt gehabt habe ...), war schon auch "Hokuspokus" und geprägt von weltfremder, fantasievoller "Mystik", auch wenn er einem ja damals durchaus leid getan haben könnte, weil er ja wirklich brav nach Nordindien in ein wohlanständiges Sadhu-Leben zurückkehren habe wollen. Nur die Tatsache, daß doch Vorträge mit Ihm als Redner angesetzt worden waren/seien, als "Wille Gottes" genommen zu haben und dann in der  ganzen Welt dieses "Experiment"  durchgezogen zu haben, das war schon ziemlich viel Hokuspokus, Mystik sowie Zauberglaube und andere gefährdend - per mithineinziehen in sein "God has given to me, God has given to me"-Irrweg - obendrein.

Mr. Mahesh's eigene sexuellen Abirrungen beschreibt nunmal Judith Bourques in ihrem Buch "Robes of Silk, feet of Clay" (genauer: "Judith Bourque,"Robes of Silk, feet of Clay", Waterside Press, 2055 Oxford Avenue, Cardiff, Ca 92007, ISBN-13: 978-1-947637-80-1; gibt es auch als E-Book" ) und analog zu Prof. Winternitz's Feststellung kann man da wohl getrost schreiben, daß von der eigentlichen Belehrtheit des Mr. Mahesh durch den Swami Brahmanda Saraswati, kaum mehr was übrig war.

Da war denn ein Abgleiten in mystisch-zauberei-ische Vorstellungen bei Mr. Mahesh leider festzustellen. Ganz krass sichtbar wurde es dann ja mit seinen "1%-Effekt-Experimenten", seiner "Unbesiegbarkeits-Theorie" und schließlich als "Gipfel" seiner "Unbesiegbarkeits-Lehre" der Mordanschlag auf ihn, der von seinen Getreuen immer noch als "Nieren-Erkranktheit" abgetan wird, obgleich u.a. zwei, ihn damals behandelt-gehabt habende, Ärzte anderer Ansicht waren und sind (siehe: Dr. Chopra, "the Untold Story", Hufington Post).

Nunja, mag er abgeirrt sein, mag er zunehmend abgeirrt sein; solange er "TM" korrekt lehrte wird es das geblieben sein, was Shankaracharya Shantanda Saraswati dieser Methode sachlich zubilligte, als er sie sich per eines gelehrten Mitarbeiters mal längere Zeit über genauer ansah: "ein brauchbarer Universalschlüssel zum Vedanta" (vergleiche Wikipedia, Artikel über Swami Shantanad Saraswati", https://de.wikipedia.org/wiki/Shankaracharya_Shantanand ; Link vom 16.3.2023).

Und, es geht hier nunmal um "TM", nicht um Mr. Mahesh.

Daß Mr. Mahesh auch an der "TM-Lehre" einiges änderte, obwohl er so ziemlich bis zuletzt beteuerte, daß sich die Lehre nicht geändert hätte, ist leider auch wahr.

Anno März-Mai 1973 (TM-LehrerInnen-Ausbildungskurs, Playa La Antilla/Spanien) - aber auch schon 1971, als man mich gegen meine Absichten, gegen mein Wollen und gegen den Willen meiner Eltern, wegen eines staatlche Lehreres zwangsinitiierte) war gelehrt worden, daß allenfalls Ehepaare zusammen meditieren "dürften", alle anderen müßten/sollten alleine TM ausüben.

Im Zuge des 1%-Hokus-Pokus wurde dann "Gruppen-Meditation" dringlich empfohlen.

Ím Rahmen eines Kurses mit Mr. Mahesh im Herbst 1971 in Kössen/Österreich (unweit Kufstein/Tirol bzw Übersee am Chiemsee/Oberbayern) trat ein, der Sprache nach US-Amerikaner, ans Microphon und sagte - reales meinend oder hypothetisierend -"My meditation has been so blissfull that I went into orgasm". Mr  Mahesh's Antwort: "So, it's ok". Nunja, das wäre eher sher nachteilig und ober-peinlich, wenn zB Schulklassen zusammen meditieren, usw.

Man sieht, daß eine gewisse erstmalige oder auch zunehmende an "Rücksichtslosigkeit" Einzug in die TM-"Lehre" des Mr. Mahesh gehalten hatte.

Insofern wurde es dann ja schon auch orgien-isch-tantrisch.

Daß Mr. Mahesh dann plötzlich auch "siddhis" lehrte und das im Zusammenhang mit dem 1%-Hokuspokus, erinnert dann schon wieder an die Bedeutung von "siddhi" im Zusammenhang mit "tantrischer Literatur".

Dazu siehe zB.:

>>

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Wohl ist hier auch von Mahāyāna und Tripiṭaka, von buddhistischer Wissenschaft und buddhistischer Selbstaufopferung die Rede, aber eine weit größere Rolle spielt doch die Siddhi, die durch Tantras und Mantras erworbene Zauberkunst.

 

Barbarisch wie der Inhalt der Tantras ist in der Regel auch

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das Sanskrit, in dem sie geschrieben sind. Und man möchte an ihnen gerne stillschweigend vorübergehen, wenn sie nicht im nördlichen Indien, in Tibet und später auch in China eine so große Verbreitung gefunden hätten, daß ihnen jedenfalls eine große kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt ¹).

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Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 276/277

 

 

Allerdings hat M. Mahesh, in dem Maße wie er "Karma", "Dharma" wegließ, mehr und mehr Vorschriften gemacht und am Ende eine "Monarchie" eingeführt und "absolute Managementtheorie" - und andere "absolute... Theorien" verkündet.

Auch im Mahanirvana-Tantra kommen dann, nachlesbarerweise Verhaltensvorschriften, welche auch Menschen mit beschränktem Verstehenenkönnen (es wird dort - in den Übersetzungen zumindest - als Folge von "Kali-yuga" dargestellt) soweit anerkennen können  sollten und ancheinend wird gehofft oder auch darauf vertraut oder auch von gewissen Lehrern jenes - mutmaßlichen - "Weges", daß diese relativ harmlosen, einfachen Vorschriften zusammen mit etwas Mantra-Murmeln & co den gewünschten Effekt eines Lebens gemäß der "yogischen Lebensideal" ergeben würde.

Wenn man dann noch Mr. Mahesh's seltsam anmutende, beschwörend-amutende Armbewegungen bei seinem Besuch bei Swami Lakshman Joo anno 1969 sich ansieht, so kommt man sich da schon irgendwie "tantrisch-wie-komisch" vor: https://www.youtube.com/watch?v=-4SdkYo2pTk (Ca die ersten 26 Sekunden im Video)

 

So ganz anders als die Staatsrealität in Deutschland von zB 2020 ist das nun auch wieder nicht: Da werden Roden, Schlachten , Tierversuchen (= "Pflanzen opfern","Tiere opfern"), Fischen, Umweltverschmutzen, "Acker-Gifte"-Versprühen usw "erlaubt" und lediglich einige gewisse Einschränkungen gefordert. Insofern sind diese deutschen Gesetzesbücher nichts als tantrische Schriften und in u.a. Deutschland hat man eine "tantrische Gesellschaft", wo bekanntlicherweise dann auch Prostitution (in gewissem Rahmen wiederum) selbstverständlich genehmigt werden konnte bzw manche such dazu "verpflichtet" fühlen und fühlen hatten können sowie dürfen. selbst die Beschränkungen durch die Menge an notwendigem Sauerstoff, nicht zu viel Kohlendioxid etc in der Luft, usw führten zu globalen Umweltkatastrophen wie Ozonloch, Treibhauseffekt, vermüllte Meere, Artensterben, Völkerwanderungen, Erosion, Gletscherschmelzen, usw.

Ein "Voreinander nackt ausziehen müssen" wurde praktiziert (7. Klasse. Schwimmunterricht ist Pflicht; individuelle Umkleidekabinen gab's aber nunmal nicht; Das kostete einem, durchaus begabteren Schüler, seine Schulkarriere; am Ende des Jahres verließ er die Schule); das was der bayerische Staat da praktizierte war also noch krasser als "Gruppenmeditation", wo man ja wenigstens noch bekleidet blieb und man sich mit Kleider-Möglichkeiten zu behelfen eine rale Chance prinzipiellerweise immerhin noch hat.

Allerdings fehlen in den deutschen Gesetzbüchern Lösungsvorschläge außer, daß frei-wählbare Politiker (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) eben mal wieder neue Gesetze machen müßten; ansonsten werden auf eine "Religionsfreiheit", "Glaubensfreiheit" uä verwiesen, wobei dann PsychiaterInnen von den Gerichten als Gutachter berufen werden, ob diese Welt eine  Art Traum sein könnte und ob es gefährlicher werden könne - als wie bei Religionsfreiheit, Wissenschaftsfreiheit usw inklusive Freiheit zu "A-Theismus" -, wenn jemand davon ausgeht, daß diese Welt eine Art Traum sein könnte. Außerdem sollen diese PsychiaterInnen darüber befinden, ob es eal denkbar sei, daß diese Welt überhaupt eine Art Traum sein könnte. Letztere Zubilligung an die PsychiaterInnen ist umso befremdlicher und weltfremder, als die - allgemein anerkannte und auch für GPS zu berücksichtigen seiende- spezielle Relativitätstheorie des Albert Einstein, längst per "Physik" (!) nachwies, daß des Erd-ähnliche Planeten in Sonnensystemen geben könnte, auf den Menschen Leben für welche in 1 dortigen Nacht auf einer ebenso realen Erde aber 100 Jahre vergehen würden. Insofern ist es offensichtlich, daß es möglich sein könnte, daß jemand auf einem Planeten lebt und so von so einem "Erdenplanet" träumt und insofern auch ein ganzes Erdenleben in 1 Nacht träumt und dann diese Erdenwelt ein Traum sein könnte. (ausführlicher, siehe: "Traum und Wirklichkeit"). 

Alsdann befinden solche Gerichte, daß dieser "Ausweg" aus den Erden-Problemen "hochgefährlich" sei und behinder(t)en die Verbreitung dieses Auswegs, den lt. Bhaja Govindam zB Yogi Govinda, der Guru von Shankara, lt, Shankara, ua - zumindest als "denke doch mal darüber nach, sein doch kein  Narr" empfohlen, seinem Schüler, dem Shankara, abverlangt habe.

 

Was hatten solche Gesetzesmacher und "Gesetzverwalter" eigentlich der TM-Scene vorzuwerfen? Verschleierten sie nicht lange genug die Umwelt-Probleme, die Feinstaub-Probleme, die Ackergiftprobleme, das Artensterben, usw? Mußten sie nicht etwa auch noch die "Grenzwerte" ständig weiter verschärfen, weil man das Problem an sich mal wieder vor sich selber verschleiert hatte und die Problematik an sich nicht hatte wahrhaben wollen, sich ihr nicht hatte stellen wollen, ihr nicht wirklich hatte gerecht werden wollen? Erst wenn einige wieder an was gestorben waren,  schweren Schaden genommen gehabt hatten, dann unternahm man eventuell etwas.

Verschleiern sie nicht auch, daß sie keine klaren Antworten auf den Ausweg aus dem "Samsara!", diesem "Jammertal" wissen und haben?

Wurde in den Verfahren betreffs "TM" auch nur 1-mal zugunsten "TM" erwähnt, daß jenes - vom Haak/Gandow behaupetet Fortgeschrittentechniken-Mantra, dessen Kern "aing" ja auch schon in Haak's früherem Heftchen aufgelistet gewesen war, nichts anders beschreibt als was Shankaracharya Shantanand Saraswati betreffs "Meditation" lehrte, nämlich einem zu tiefer, vollkommener Stille gelangen, jenseits der Aktivitäten irgendwelcher Laute? Weiß man also wirklich einen Ausweg aus den "offenen Fragen"? Können dafür "PsychiaterInnen", die schon auch mal "Urschrei-Therapie" empfahlen und mit viel Geldaufwand und viel staatlicher Unterstützung "erforschten" je zuständig gewesen sein?

Swami Brahmanda Saraswati gündete und hinterließ auch eine Sanskirt-Schule und er wird wohl, falls er denn jene "TM-Mantren" (gemäß Haak-Listen uä Listen) benutzt oder auch weiterempfohlen oder auch zu gebrauchen gelehrt haben sollte, sehr wohl auch deren Bedeutungen gemäß der Sanskrit-Sprache sehr genau gewußt haben.

Nachdem sich Mr. Mahesh auf ihn beruft bzw behauptet, daß sein Wissen betreffs der "TM-Meditation" von sölbigem Swami Brahmananda Saraswati stamme, würde es wohl zwingend erforderlich gewesen sein, diese "Wortbedeutungen" mal genau zu benennen und mit dem zu vergleichen, was von den TM-Lehrern (egal welchen Geschechts oder auch geschlechtslos) betreffs des "nicht-religiösen Charakters" der "TM-Meditationsmethode" gesagt wurde.

Als TM-LehrerInnen wird mal ja wohl die ziemlich lächerlichen "Bedeutungsangaben" bei Haak/Gandow zurückweisen dürfen.

Darf man Falschaussagen verbreiten?

Ok, Haak/Gandow "würden", wenn sie so eine Meditation für brauchbar halten würden wollen, es wollen würden, daß das Mantra solch eine Bedeutung haben würde müssen. Aber Andere bevormunden, nein danke.

 

Insofern gilt, da, daß selbst wenn "TM" eine Form von "Tantrismus" wäre, so dürfte sie lediglich nicht noch schlechter, verderbter sein als der Rest der Gesellschaft.

Die eigentliche Frage ist also, inwieweit "TM" einen Ausweg aus der tantrischen Gesetzessituation anbietet, der es versteht nicht in Konflikt mit jenem Gesetzeswerk zu geraten. Insofern wäre die Frage des Meditationsstreites rasch beantwortet. Die D'raufgängerei des Mr. Mahesh, seine diversen Rücksichtslosigkeiten - und sei es per seiner Organisationen - gegenüber so  mancher minderjährigen Person (wie zB mir gegenüber), seine seltsamen Veränderungen der Lehre im Laufe der Jahre, das absurde Betonen der 1%-Studie - obwohl per TM-Ausübung diese Behauptung einer TM-Auswirkung für die allermeisten der einzelnen TM-Ausübenden gar nicht überprüfbar ist -, sein Fehlverhalten gegenüber Mädchen und Frauen, seine absurden organisatorischen Experimente - erst 1 Verein, dann 5 Vereine, danach irgendetwas, dann "Monarchie", dann Partei-Gründung obwohl er versprochen hatte, daß TM "unpolitisch" sei, usw, all das war sicherlich nicht geeignet, um nicht in Konflkit mit der Gesetzessituation zu kommen.

Selbst wenn man die aktuellen Gesetzbücher der sog. - und besonders stolz darauf seienden - "freiheitlichen Staaten"  rein formal als "tantrische Schriften" einordnen würde (und das scheint durchaus angebracht und möglich zu sein), so hätte Mr. Mahesh seine Aufgabe darin zu sehen gehabt, einen "Weg hinaus aus dem Samsara, inklusive Gesetzeskonflikten, anzubieten. "TM" an sich leistet das, soweit wie bisher überprüft wohl.

Die Mantren sind da nicht zu beanstanden, da sie nicht nur in tantrischen Schriften vorkommen, sondern auch zB im Sarawati-Stotra und weil ihnen gemäß der Sanskrit-Sprache nunmal gewisse passende, unbedenkliche Bedeutungen zukommen, die sie nochdazu während der Meditation nicht haben, weil das was das Meditationsgeschehen genau beschreibt, während der Meditation so "unsichtbar", so "wie nicht vorhanden" ist, wie wenn man etwas mit einem Stift der Farbe Nr soundso auf ein Palmblatt mit exakt derselben Farbe als Untergrund schriebe. (Dies kann ich hier leider nicht vormachen, da sich etliche ProgammiererInnen der "Dark reader"-Zusatzprogramm-Funktionen, nicht an die Spielregeln hielten oder auch noch halten und absurder- sowie hochgefährlicherweise, dann die Textfarbe so abändern, daß der Text sichtbar wird/wurde und die Intention des Verfassers sabbotiert wird.).

Die "TM-Puja" habe ich in Teilen bereits geklärt und aufgezeigt, das KritikerInnen wie Mildenberger/Schöll, Haak, Gandow auch hier die Sanskrit-Sprachgesetze mißachten/mißachteten und aus einem Sanskrit-Akkusativ einfach einen deutschen Dativ machten.

Auch hat, dankenswerterweise und anerkennenswerterweise, Paul Mason herausgefunden, daß Mr. Mahehs die tarditionelle Guru-Puja um eine Zeile - mutwillig - und den Ergebnissen des Paul Mason nach, nicht in Übereinstimung mit der Meinung des Swami Brahmanda Saraswati betreffs jenes Dichters, erweitert. Dies sagte er jedoch im Rahmen der TM-LehrerInnen-Ausbildungskurse nicht, sodaß es wohl jenen verziehen werden sollte können, wenn sie da 1 Zeile zu viel sangen. (Mason, Paul, "Roots of TM", Premanand, 2015, ISBN 978-0-9562228-8-6, Seite 277-283). Auch in mindestens einer weiteren Angelegenheit hat Mr. Mahesh im Rahmen des TM-LehrerInnenausbildungskurses in Playa La Antilla/Spanien (März -Mai 1973), die zukünftigen TM-LehrerInnen offenbar belogen, indem es ein Video gibt, wo er was anderes sagte.

Soweit konnten bislang per dieser distanziert-objektiven Betrachtungsweise  doch schon etliche Ergebnisse erarbeitet werden, welche,  meiner Ansicht nach, für solche gerichtlichen Äußerungen betreffs "TM" von größerer Bedeutung gewesen sein würden. Hinzukommt, was ich in www.schulerlebnis--91-19i.bayern als Zeuge zu berichten was und woraus sich zweifeslohne ergibt, daß im Zusammenhang mit solchen Prozessen  betreffs gerichtlicher Bewertung von TM, meine Mutter als Zeugin nicht geeignet war und wieso meine Person hier nicht als "TM-typischer" Fall gelten kann, da diese Affaire in erster Linien ein staatlicher Lehrer zu verantworten hat und das Vertuschen jene Schulskandals, da der eigentlich gerichtlich-relevante Falle wohl zu sein hätte haben müssen.

 

Dann kamen dann ja auch jene "wissenschaftlichen Untersuchungen" ins Spiel, die anscheinend ja auf reduzierte Drogenprobleme, weniger Alkoholprobleme usw deuten. Eine neuere solche Untersuchung, welche die ältere  Untersuchung von Keith Wallace und dessen Postualt einen "Vierten Hauptbewußtseinszustand" physiologisch nachgewiesen zu haben, durchaus relativiert, stammt etwa vom klinischen Psychologen Theo Fehr (war zu finden in "academia").

Als ich mal meine Diplomarbeit - schweren Herzens - über TM-Auswirkungen machen wollte - um die, mich im Studium behindernde, TM-Scene endlich loszuwerden, vereitelte dies der Assistent des einen der 2 betreuenden Professoren, indem er am, Tag bevor meine Datenerhebung zur Ermittlung des notwendigen Stichprobenumfangs beginnen hatte sollen, aus 1 Meter Entfernung auf seinen Chef mit einer Luftdruckpistole schoß. (Siehe u.a. Münchner Abendzeitung vom ca 20. Dezember 1975.)

Gerne würde ich auch solche Untersuchungen betreffs "vermehrt Sozilahilfe-Fälle infolge TM" usw in der Folge gemacht haben können. Aber distanzierte, unpersönliche Objektivität müssen einem da schon noch erlaubt sein, ohne daß da entfernte MitarbeiterInnen dann zur Schußwaffe greifen, weil sie einem seltsamen, offenbar gemeingefährlich-krankhaften psychologischen Subjektivismus huldigen.

 

Eine genaue staatliche Untersuchung betreffs "Erhöhte Gefahr in Hartz IV, "Bürgergeld", "Sozialhilfe" oä zu fallen, steht leider seit Jahrzehnten aus. Analoges gilt für "Erhöhtes Risiko" zum Studienabbrecher zu werden, "erhöhtes Risiko aus 'moralischen, pseudoreligiösen oder auch sektisch-religiösen Gründen heraus Geringverdiener zu  werden und nicht einigermaßen entsprechend des erlangten Berufsabschlusses Geld zu verdienen, usw. Insofern hat sich der "Staat" da selber einer fundierten Kritik an der TM-Scene beraubt.

 

Daß irgendwelche KirchenvertreterInnen auch die moderne Gesellschaft angreifen ist sicherlich richtig; aber für die Gerichte hat da derzeit nunmal zu gelten "gleiches Recht für alle!" und das hätte zu gelten gehabt.

Dann wäre eben am Ende die TM-Scene "Shiva-uä-verseucht" so wie die Ackerböden und Waldböden längst Pestizid-Fungizid- und Düngerverseucht sind und wenn man vom allgemeinen "Betretungsrecht" Gebrauch macht, der Bauer neben dem Weg am Tag zuvor seine Gifte versprühte, es staubtrocken geworden war infolge des Treibhauseffekts, es windig war, dann hatte man den ganzen Giftdreck in der Nase und in den Atmungsorganen.

Da hätte man dann staatsmethode-aktuellerweise vermutlich "Grenzwerte" festzulegen gehabt, alà "so viel Shiva" usw sei/ist erlaubt, ohne daß es deshalb als Sekte gilt, mehr aber nicht. Und darüberhinaus hätte auch noch das "11.Gebot" zu gelten: "Alles ist erlaubt, nur erwischen lassen darf man sich nicht." ?

 

Mr. Mahesh's Ansatz (stolzes Wissen oder auch Meinen oder auch Glauben oder auch Festhalten an), wonach "TM" sei wie das Ziehen an 1 Tischbein eines Tisches mit 8 Tischbeinen und daß das doch genüge aufdaß der ganze Tisch daherkäme, ist auch keinesfalls neu; das ist ja schon bei Professor Deussen in dessen allgemeiner Geschichte der Philosophie im Kapitel, das seine Übersetzung der Patañjali-Yogasutren und seine Erläuterungen dazu enthält, nachzulesen:

>>

...

2,29. yama-niyama-âsana-prââyâma-pratyâhâra-dhâraâ-dhyâna-samâdhayo 'shâv añgâni.

Zucht, Selbstzucht, Sitzen, Atemreglung, Einziehen [der Organe], Fesselung [des Cittam], Meditation und Versenkung sind die acht Glieder.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, Allgemeine Geschichte der Philosophie, Erster Band, dritte Abteilung, Die Nachvedische Philosophie der Inder, nebst einem Anhang über die Philosophie der Chinesen und Japaner", 4. Auflage, Leipzig/F.A. Brockhaus, 1922, Seite 525

 

 

Die Intiationszeremonie diene einem Dafürsorgetragen, daß das Mantra sicher die göttlich Kraft erhalte.

vergleiche: Haak, Friedrich-Wilhelm,"Transzendentale Meditation - Maharishi Mahesh Yogi * Weltplan * RRA e.V.", Münchner Reihe, evangelischer Presseverband für Bayern, 8000 München 19, Abteilung Schriftenversand, 2. Auflage, 1977, Seite 12

 

Genau dieser Vorwurf "Zauberfomeln" und "per Initiation werde jenen die Kraft irgendeines Hindu-Gottes verliehen" sind Vorwürfe wie man sie in "Zauberformel TM" (Mildenberger/Schöll) aber auch bei Haak/Gandow findet.

Zum Begriff "Zauberformel TM" sei noch einiges angemerkt:

a)

>>

...

— 163 —

...

lang nichts als unartikulierte Laute, wie uṁ, āṁ, hrīṃ,ūṁ, eṁ, kroṁ, phaṭ, aḥ u. s. w. finden. Bezeichnend ist es auch, daß das Wort Mantra, welches ursprünglich die Verse und Gebete (ṛc und yajus) der vedischen Saṃhitās bezeichnete, späterhin nur mehr die Bedeutung » Zauberformel« hatte. Wir können im Yajur-veda bereits diesen Übergang vom Gebet zur Zauberformel — streng geschieden waren ja die beiden niemals — sehr gut verfolgen.

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Erster Band - Einleitung - der Veda - die volkstümlichen Epen mit den Purāṇas", zweite Auflage, Leipzig, C.F. Amelangs Verlag, 1909, Seite 163

 

Professor Winternitz verstarb 1937 (siehe zB www.bsb-muenchen.de, im Katalog OAPCPlus uß man da lediglich den Suchbegriff "Moriz Wnternitz" eingeben.)

1937 + 70 = 2007. Das Buch "Zauberformel TM" war jedoch schon spätestens im Januar 1977 erschienen.

Insofern würde die Benutzung des Begriffs "Zauberformel TM" aus mehr als nur "Anstandsgründen" heraus der Zitierung bedurft haben, sofern die AutorInnen von Professor Winternitz's Darstellungen Kenntnis gehabt hätten; ansonten bleibt anzumerken, daß sich die AutorInnen wenig Mühe gemacht hatten, mal in die fachkompetente Literatur zur Thematik für ihr Buch hineingesehen zu haben.

 

Von "Kraftübertragung per Initiation" habe ich da bei Winternitz und Kern noch nichts gefunden; dazu heißt es typischerweise (wie bereits von mir zitiert worden):

>>

...

Wir finden sie in chinesischen Übersetzungen doch schon vom 4.Jahrhundert angefangen. Vermutlich waren sie aber ursprünglich verständliche Sūtras, die noch buddhistische Lehren enthielten, ähnlich wie die Parittās der Pālilitteratur. Aber immer mehr wurden die unverständlichen, geheimnisvollen Silben die Hauptsache, der »Kern« (bīja), in dem die Zauberkraft des Spruches verborgen war. Und schließlich wurden sie unter dem Einfluß der šivaitischen Tantras³) zu einem reinen Kauderwelsch und zu wesentlichen Bestandteilen der buddhistischen Tantras, was sie ursprünglich nicht gewesen waren.

Die Tantras aber sind jener Zweig der buddhistischen Litteratur, der nur mehr als ein Zeuge des völligen geistigen Niedergangs innerhalb des Buddhismus Beachtung verdient. Sie handeln teils über Riten (Kriyātantra) und Regeln des Betragens (Caryātantra), teils über die für den Yogin geltende Geheimlehre (Yogatantra). Die besten dieser Werke sind noch jene der ersten Klasse, in denen das alte brahmanische Ritualwesen wieder auflebt.

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 272/273

 

b) Im Buch "Zauberformel TM" heißt es dann auch wieder, daß in Sachen TM zwar gewisse Bezüge zum Tantrismus von den AutorInnen gesehen werden (Seiten 59 bis 61); dann fügt man wieder hinzu, daß TM nicht Tantrismus sei.

(Man findet das auf Seite 61 im letzten Absatz, wonach extra nachdrücklich darauf zu erwähnen sei, daß TM nicht mit Riten des Tantra und tantrischen Vorstellungen gleichgesetzt werden könne.

vergleiche: Mildenberger/Schöll, Zauberformel TM, Michael Mildenberger, Albrecht Schöll,1977, Aussaat-Verlag, ISBN 3 7615 0243 5, Sonderausgabe des Buches "Die Macht der süßen Worte" für die "Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" Stuttgart, Seite 61 letzter Absatz )

 

In der Kritik und der Darstellung von "TM" gehen die AutorInnen allerdings anscheinend von tantrischer Literatur aus und benutzen tantrische Mantra-~, Initiations~ und Lehrer-Schüler-Vorstellungen.

 

Nun wieder zurück zur bemüht sachlich-neutral-objektiven Betrachtung der Thematik :

Ok manche, dieser "TM-Mantren" (gemäß Haak-Listen udgl) sind, wie sich ergab, einfach die Buchstabenlaute des Sanskrit-Alphabets.

Mit einem  "a" davor, hat man dann eine Verneinung so nach dem Motto "jedenfalls nicht dieser Buchstabenlaut". Etymologischer Weise könnte man noch anmerken, daß ein vorgestelles "a", wie zB in den Worten "a-typisch", "a-sexuell", auch in der deutschen Sprache eben die Negation eines Wortes, wie zB typisch, sexuell-interessiert  uä, zum Ausdruck bringt und bisweilen die Vorsilbe "un" ersetzen kann.

 

Als " religiöser Natur" kann man solche Buchstaben-Laute unparteilich-objektiverweise dann aber wohl kaum einstufen.

So erklären sich also doch eine ziemliche Anzahl von TM-Mantren auch per der Recherche in der tantrischen Literatur bzw Literatur betreffs "Tantra" als im Sinne dessen, wie es im Zusammenhang mit "TM-Initiationskursen" vorab erklärt und dargestellt worden war: "Worte ohne Bedeutung", es wird der "Lautaspekt von Sanskritworten" benutzt, udgl.

 

Allerdings bleibt festzustellen, daß eigentlich alle TM-Mantren, gemäß der Haak-~, Haak/Gandow-~ und Mildenberger/Schöll-Listen, im Mahanirvana-Tantra nunmal zu  finden waren/sind, sofern man

hṛim, shṛim, kṛim als "richtige"/"richtigere" Schreibweise für "hirim", "shirim", "kirim" hernimmt.

 

>>

...

6.5 Die Namen der Göttin murmeln - Japa

...

 Dann murmelt er siebenmal das Wurzelmantra mit dem OM beginnend

ōṁ hrīm śrīm krīm parameśvari svāhā

Danach murmelt er das Wurzelmantra mit den Müttern der Buchstaben beginnend (den Matrikas) vorwärts und rückwärts (mit dem ganzen Alphabet der 51 punktierten Sanskritbuchstaben: aṁ āṁ iṁ īṁ uṁ ūṁ ṛṁ ṝṁ ḷṁ ḹṁ ēṁ aiṁ ōṁ auṁ aṁ aḥ kaṁ khaṁ gaṁ ghaṁ ṅaṁ caṁ chaṁ jaṁ jhaṁ ñaṁ ṭaṁ ṭhaṁ ḍaṁ ḍhaṁ ṇaṁ taṁ thaṁ daṁ dhaṁ naṁ paṁ phaṁ baṁ bhaṁ maṁ yaṁ raṁ laṁ vaṁ śaṁ ṣaṁ saṁ haṁ ḻaṁ kṣaṁ):

aṁ hrīṁ śrīṁ krīṁ paramēśvari svāhā ...

kṣaṁ hrīṁ śrīṁ krīṁ paramēśvari svāhā

...

Dann murmelt der gelehrte Verehrer die Maya-Keimsilbe hrīṁ

...

<<

(https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra06.html#P5)

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569, Seite 59/60 

 

"Aim" und "im" sind damit, im Übrigen, ebenfalls in einer Ausgabe des  "Mahanirvana-Tantra" gefunden worden.

 

Zu einem " shriem" gab ich auch noch eine andere Stelle im Mahanirvanatantra per Kapitelangabe an.

 

Analoges gilt für Hrīng, Shrīng, krīng (wozu ich Literaturstellen mit Seitenangabe wohl genau genug angab.)

Die "Sanskrit-'Wörter'" "ing", "aing" erwähne ich etwas später genauer; siehe Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , "The Tantra of the great liberation", Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface" im Abschnitt "Vishuddha")

Ebenso ist "syhama" und insofern auch "shyam" im Mahanirvana-Tantra zu finden gewesen. 

>>, shyama, << findet sich im Bereich mit der Überschrift >> Shiva and Shakti <<.

vergleiche Woodroffe, Sir John, Mahanirvana Tantra , The Tantra of the great liberation, Translated by Arthur Avalon, (Sir John Woodroffe),1913, im Abschnitt "Introduction and Preface)

 

 

Zurück zum Mahanirvana-Tantra:

>>

...

Allein durch die Reinigung des Herzens erreicht der Verehrer das Ziel aller Wünsche. Und solange das Herz nicht rein ist, solange sollte der Verehrer voller Hingabe die Riten auf dem Kula-Weg üben. Daher erkennt man die richtige Ausführung der Übung an der wachsenden Reinheit des Herzens

...

<<

Undinde Weltsch, Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra",

in "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569 , Seite 67,68 - direkt vor "7.1 Mantra-Yoga..."  dhhttps://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

(direkt vor "7.1 Mantra-Yoga...")

 

Das zeigt ebenfalls unmißverständlich, daß es sich bei "Weintrinken", "Fleischessen", "Fischessen" usw um Teile von dem handelt, das man abzulegen hat, was als "Unreinheiten" anzusehen ist.

 

>>

...

Und wenn die Brahman-Erkenntnis erreicht ist, gibt es nichts, was man in dieser Welt noch erreichen oder vermeiden müßte.

...

<<

Undinde Weltsch, Jens Grünewald,

in "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569,

Seite 68 oben (vor 7.2 Kula ...) 

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

(direkt vor 7.2 7.2 Kula ...)

 

Jawohl, man hat eben einen Level des Lebens erreicht, der "gut genug" dann ist. Im Zusammenhang mit "TM spreche ich das an vielerlei Stellen an, daß es "Veränderungen im Leben" infolge von "TM-Ausübung" unausweichlich sind, wenn man "TM" richtig ausübt und daß man das aber vorher dazu sagen sollte, müßte und fairerweise dazu zusagen haben würde, weil es sonst zu größeren Konflikten mit dem Alltag kommen könnte, die auch schlimm enden könnten. Man sollte sich, bevor man "richtige Meditation" macht, schon darüber im Klaren sein, daß man ohne Roden-Schlachten-Tierversuchen & co leben können soll und es einem willkommen ist, wenn man das schafft. Bei mir es eben so, daß ich mich schon zuvor durch ausführerliche Befassung mit Chemie schließlich zu einem klaren "nein zu Tierversuchen & co" angelangt war und insofern war für mich der Schritt zu Vegetarismus & co dann eh nicht mehr weit. Wegen der Willy-Brandt'schen "Tierversuchs-Anordnungen" war mir ein Chemiestudium dann verschlossen und so studierte ich - völlig abstrakt und ohne Kontakten zu Kommilitonen - Mathematik, was dann aber gewissen Psychologen, Ärzten & co brutalerweise nicht paßte; jene meinten "mit wild d'rauflos Programmieren und sich einen feuchten Kehricht um das zu kümmern, was damit in der Welt alles an Unheil dann angestellt wird, wär doch leichter Geld zu verdienen und überhaupt wäre das doch alles anders besser" und per Gewalt - aus deren Abartigkeit heraus - versuchten sie das zu erreichen; es mißlang ihnen auf's Gründlichste.

 

 


Nun kurz ad "Kula und der Kula-Weg", ein Begriff, der auch  in >>Cinacara (Vashishtha and Buddha)" vorkommt; siehe dazu "3) Rishi Vasishta" <<;

 

>>

...

Buddha sagte: "Oh Vashishta, höre mir die Weile zu bis ich Dir den ausgezeichneten Kula-Weg - der solcherart ist, daß wenn man ihn blos (mal) weiß man in kurzer Zeit (schon) wie Rudra selbst wird - gesagt habe. Ich sage Dir in Kürze das Agama, welches die Essenz, das Wesentliche, das Entscheidende von und an allem sowie in Bezug auf alles ist und welches zu Kulasiddhi führt, in Kulasiddhi resultiert.

...

<<

 

>>

...

7.2. Kula und der Kula-Weg - Kulachara

...

Die individuelle Seele (Jiva) und die Natur (Prakriti), Räumlichkeit und Zeit sowie die fünf Elemente von Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum - all diese nennt man Kulas (Familien bzw. Verbindungen). Sie zu vereinen und als Einheit des Brahman, dem All-Einen, zu erkennen, das nennt man den Kula-Weg, der zu Dharma, Artha, Kama und Moksha führt (den vier großen Lebenszielen von Tugend, Reichtum, Liebe und Befreiung).

...

<<

Undinde Weltsch, Jens Grünewald,

in "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569,

zweiter Absatz im Abschnitt 7.2

Seite 68 oben (vor 7.2 Kula ...) 

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html 

heißt es da u.a.

 

Nun, es geht da also erst mal um "Brahman" und wie Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum eine "Ganzheit" bilden, es geht darum daß es ist wie bei einem Ozean mit Wellen, ein sich in sich selbst auch Veränderlichkeit enthaltendes Etwas, was die letzte Wahrheit über diese Welt ist (siehe u.a. Professor Deussen im Zusammenhang mit Mukanda-Upanishad, Vedanta & co).

 

Allerdings ist dieses Brahman als "absolutes Bewußtsein" (s. Yogavasishta) zu sehen und nicht als ein Nichts aus dem irgendwie eine materielle Welt entstanden sei, die dann im Zusammenhang mit dem Menschen das Phänomen "Bewußtsein"- solange so nen Mensch lebt - hevorbringen habe können und so nen Mensch kann/könne wiederum nur in so einer materiellen Umgebung leben.

 

Es heißt dann weiter:

>>

...

Die Verehrer, deren Geist durch die Verdienste aus Entsagung, Wohltätigkeit und Hingabe im Laufe vieler Geburten gereinigt wurde, neigen sich von selbst dem Kula-Weg zu. Wenn die Vernunft das Wesen des Kula-Weges erkennt, wächst sogleich die innere Klarheit zusammen mit der Verehrung zu den Füßen der großen Kali, der Mutter Natur. Der treffliche Schüler, der im Kula-Weg gelehrt ist und dieses höchst vorzügliche Wissen durch den Dienst am geistigen Lehrer empfangen hat, folgt diesem Weg der Einheit und verehrt die große Mutter als Königin der Einheit mittels der fünf großen Prinzipien der Bindung (von Wein, Fleisch, Fisch, Samen und Vereinigung). So kann er sich im Leben aller Segen erfreuen und erreicht befreit von Angst und Leiden die große Erlösung.

...

<<

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569, Seite 68 im zweiten Absatz von "7.2. Kula und..."

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

 

 

Analog zu dem was ich bzgl. "Brahman" anmerkte, gilt hier analog, daß die "fünf Prinzipien der Bindung", also jene grundlegende "Probleme" in Analogie zu Erde, Wasser, feuer, Wind und Raum zu sehen sind und die Wahrheit bzgl >>verehrt die große Mutter als Königin der Einheit mittels der fünf großen Prinzipien der Bindung<< eben nicht darin liegt, daß man diesen Schwächen frönt, sondenr sie überwindet, aufgibt, hinter sich läßt. So wie gilt:

 

"Allerdings ist dieses Brahman als 'absolutes Bewußtsein' (s. Yogavasishta) zu sehen und nicht als ein Nichts aus dem irgendwie eine materielle Welt entstanden sei, die dann im Zusammenhang mit dem Menschen das Phänomen 'Bewußtsein'- solange so nen Mensch lebt - hevorbringen habe können und so nen Mensch kann/könne wiederum nur in so einer materiellen Umgebung leben.", so gilt hier nun, daß sich der Zustand der Erleuchtung im Co-Existieren von Wachen, Träumen und Schlafen mit dem "Transzendentalen Bewußtsein" begründet und nicht per "Anwendung" von Weintrinken, Fleischessen, Fischessen, Arbeit um der Arbeit willen - egal ob die Welt dabei zugrundegeht oder auch nicht, egal ob dabei Tiere, Pflanzen sterben oder nicht, usw - und Sichverhaften an die Sinnesfreuden "erreichen" läßt und "erzwingen" kann man es so schon gleich gar nicht, weil Götterinzwis sich nicht erpessen lassen, Leiden dem Leidverursachen nachfolgt, Krankheit, Leid und Tod jenem lebensstil nachfolgt, der Tieren, Pflanzen, Anderen Leid, Krankheit und Tod bringt. Gemäß dieser Schilderungen läßt sich Göttin Kali nunnja am allerwenigsten erpressen und handelt da dann völlig "ohne Ansehen der Person". (siehe etwa das Filmkunstwerk: https://www.youtube.com/watch?v=qQkpT6blMzs). Allerdings ist es zweifelsohne richtig, daß niemand nach Erleuchtung streben müßte, der schon erleuchtet wäre. Insofern ist der Ausgangspunkt nunmal ein Leben geprägt von den >>fünf großen Prinzipien der Bindung<<. Insofern sind "Wein", "Fleisch","Fisch", Same" und "Vereinigung" als "Metaphern" zu sehen und zu nehmen. Das wortwörtlich nehmen zu wollen, wie es vonseiten etlicher "tantrischer Sekten" geschieht, ist nicht nur absurd sondern "kontraproduktiv", "nicht zielführend". Um's angemessene Verstehen kommt man nicht herum und es ist erfreulich, daß normales Denken nicht im Widerspruch steht zu so einem "spirituellen" Weg.

 

 

 

Folgendes ist auch festzustellen:

 

Es heißt im Mahanirvana-Tantra auch:

>>

...

Das erste Prinzip hat die Eigenschaft eines Allheilmittels für die Menschen, das ihnen Freude bereitet und hilft, ihre Sorgen zu verdauen (Madya, Wein, sozusagen das Feuerwesen des Wassers). Doch Vorsicht, oh Geliebte, wenn dieses Prinzip nicht gereinigt ist, betäubt und verwirrt es und führt zu Streit und Krankheit. Dies sollte der Kula-Verehrer achtsam vermeiden. Für das zweite Prinzip (Mamsa, Fleisch, das Windwesen des Feuers) stehen Haustiere und wilde Tiere der Luft oder des Waldes, die als Nahrung dienen und das Denkvermögen, die Energie und die Kraft vermehren. Oh schöne Dame, die im Wasser geborenen Tiere, die dem Geschmack gefallen, Freude bringen und die Kraft der Fruchtbarkeit erhöhen, gelten als das dritte Prinzip (Matsya, Fisch, das Wasserwesen der Erde). Das vierte Prinzip hat die Eigenschaft, das es einfach zu finden ist, in der Erde gedeiht und die körperliche Grundlage für das Leben in den drei Welten ist (Mudra, Geste, Gestaltung oder Samen, das Erdwesen als lebendige Gestaltung aller Elemente). Oh Göttin, das fünfte Prinzip hat die Eigenschaft, große Seligkeit zu verursachen, ist der Ursprung aller lebenden Geschöpfe, die Schöpfung der Welt und hat weder Anfang noch Ende (Maithuna, Vereinigung von Männlich und Weiblich sowie aller anderen Gegensätze, das Raumwesen des Windes).

Oh Geliebte, erkenne, daß das erste Prinzip Feuer ist, das zweite Wind, des dritte Wasser, das vierte Erde und das fünfte Prinzip der Raum, der das ganze Universum trägt. Oh höchste Königin des Kula, wer den Kula-Weg, die fünf Kula-Prinzipien und die Kula-Verehrung erkennt, der wird noch im Leben befreit.

...

<<

Weltsch, Grünewald, Undine Weltsch und Jens Grünewald, "Mahanirvana Tantra - Die Verbundenheit zur großen Erlösung", Deusche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569, Seiten 68,69,

https://www.pushpak.de/mahanirvana/tantra07.html

 

Das Mahanirvana-Tantra drückt damit deutlich aus, daß Weintrinken, Fleischessen, usw lediglich aus "Sinnesverhaftetheit" entspringen; es handelt sich um "Sinnesvergnügungen" bzw negative Folgen von Täuschung im Bereich der Sinne. Da es sich lediglich um "Sinnesfreuden" oder auch scheinbare (...so Manches könnte sich am Ende als "Krank-gemacht-haben" oder auch als ein "subjektiv sehr belastendes Bedauern und aber nicht wissen wie rückgängig machen können - siehe Gandhi's mal "Fleisch gegessen haben"; siehe Biographien über Gandhi -" erweisen...) "Sinnesfreuden" handelt, wird damit auch ausgedrückt, daß es kein wirkliches Problem sein kann, das abzustellen.

 

René Descartes hat in seinen Betrachtungen dieses Phänomen, wonach Sinneswahrnehmungen mit Täuschung behaftet sein können, Täuschung mit sich bringen können zu einem Ausgangspunkt seiner Überlegungen gemacht. Er war auf der Suche nach einem "wahren Satz", nach etwas was frei von Täuschung sein, was nicht mehr mit Täuschung behaftet sei.

 

Er fand das dann in dem Satz >> Ich bin <<. Wenn nun im Bereich der Yogaschriften man immer wieder auf Aussagen wie "Richtige, erfolgreiche Suche nach Wahrheit führt zur Erkenntnis, daß man eben selbst die gesuchte Wahrheit sei" (auch wenn es sicherlich richtig ist was der Satz... bedeutet:) stößt, so gilt,- weil "Wahrheit etwas ist, was sich nicht ändert, da es sonst nicht - zeitlose - Wahrheit gewesen sei" (Mr. Mahesh sagte das, richtigerweise, auch mal: "Truth is that which never changes") "Wahrheit selbst geworden sein" - damit verbunden auch, daß "dieses Wahrheit-Sein" ein " 'Ich bin' jenseits von Täuschung ist", dh René Descartes' Ergebnis und solche Yoga- und Tantra-Lehren in keinerlei Widerspruch stehen; das eine ist dem Anderen nicht fremd und umgekehrt.

 

 

 

Kritische Anmerkungen zu den Kapiteln des Mahanirvana Tantra:

 

"Kapitel 11 - Verbindung von Sünde und Schuld, Buße und Bestrafung" und

"Kapitel 12 - Verbindung mit Eigentum und Erbgesetze" können verständlicherweise nicht unterbleiben:

 

Begriffe wie "hart bestrafen" findet man auch hierzulande durchaus.

"Todesstrafe" ist und bleibt Blödsinn: Wenn man mal annimmt, daß es doch sowas wie "Geburt und Wiedergeburt" gibt, so ist festzustellen, daß eine rasch vollzogene "Todesstrafe" nur bewirken wird, daß ein schlimmer Übeltäter eine neue Identität, neue "DNS", neues "Aussehen", eine "neue Legende" usw erhält und das, ohne daß es zu einer auch nur minimalen Läuterung gekommen sein könnte. Oder wozu sonst eigentlich "Meditations-Ausübung", wenn doch ein "Gerichtsurteil" das im "Ruck-Zuck"-Verfahren dann doch erst recht könnte, wenn es doch die Läuterung schlimmer Verbrecher analog verursachen könnte? Wie blöd müßte man sein, wenn sich Polizei & co teils über Jahre bemühten schlimme Verbrecher hinter Schloß&Riegel bringen zu können, wenn dann letztlich ungebildete, oberarrogante Richterinzwis, solche hochgefährlichen Straftäterinzwis auf jene Weise gleich wieder laufen ließen?

Für jene war eben das "Gefangensein" in deren Körpern noch nicht genug. Sie benötigen eben auch noch ein äußerliches Gefangensein hinter Mauern und Gittern.

Es ist insofern völliger Unsinn einerseits "Geburt & Wiedergeburt" in Betracht zu ziehen oder gar als wahr zu wissen oder auch für wahr zu halten und dann andererseits "Todestrafe" für eine sinnvolle, realitätskonforme "Option" zu halten.

 

Auch wurde im Text - zumindest anscheinend - in Sachen "Schwangerschaft" nicht einmal zwischen "Schwangerschaft nach Vergewaltigung" und 'gewollter' bzw billigend in Kauf genommener Schwangerschaft" unterschieden. Viel ist im Text von Reinigungszeremonien die Rede und einer Frau ist wohl nach einer Vergewaltigung erst mal nach "Reinigung" zu Mute. Wenn jemand in einer kernpyhsikalischen Anlage radioaktiv verstrahlt wird, so schreibt das Prozedere vor, daß so jemand so lange geschrubbt wird, bis die oberste Hautschicht entfernt wurde. Es wird dabei voll&ganz in Kauf genommen, daß auch "gesunde" Zellen dabei entfernt werden. Ganz genauso hat es für eine umfassende Reinigungszeremonie nach einer Vergwaltigung zu gelten: Umfassende Reinigung bis auch der letzte Dreck inklusive all dessen Drecks-Zelle vom und aus dem Körper des vergewaltigten Mädchens/der vergewaltigten Frau erschwunden sind; danach mag man ja nachsehen, ob da (noch) eine Schwangerschaft vorliegt. Als Papst Johannes Paul II niedergeschossen worde war, kam kein Arzt auch nur auf die Idee erst mal nachzusehen, ob er nicht etwa da - nebenbei - eine "Bauchhöhlenschwangerschaft" so eben empfangen gehabt haben könnte, um dann alles zu tun, um "das werdende Leben" - was er ansonsten bzgl. Anderer und insbesondere Mädchen und Frauen stets so sehr radikal forderte. . zu schützen. Nunja, dennoch wurde er "heilig gesprochen". Jahre danach bewies im Übrigen ein Mann, daß so eine - in jenem Falle zweifelsohne "gewollte" - Bauchhöhlenschwangerschaft "funktionieren" kann.

 

Das Thema "Abtreibung" & co will ich hier nicht behandeln, da es anderweitig erschöpfend behandelt wurde. Aber jene "drakonischen" Strafen, wie sie da im "Mahanirvana Tantra" formalerweise nunmal zu lesen sind, passen ganz und gar nicht zum Begriff eines "gütigen Gottes". Selbstverständlich ist es not-wendig, daß die Menschen vorausschauendes Handeln an den Tag legen und wie "Die Pille" am Ende "Abtreibungs-Verlangen" fördert, sozusagen als "Kehrseite" hat, ist per "Wahrscheinlichskeitstheorie & Statistik" leicht zu begreifen:

Da fängt ein Mädchen, auf Anraten doofer Psychologen & co, mit ca 14 an "sexuelle Kontakte" zu suchen und nimmt dazu - wie angeraten - "selbstverständlich" jene "Antibaby-Pille". Irgendwann, wenn sie die Berufsausbildung abgeschlossen hat geht sie so richtig auf die Suche nach dem "Mann für's Leben". Sie findet ihn glücklich, sie heiraten und das "Wunschkind" "muß her"; also Pille wird abgesetzt; wie es oft dann so ist, kommt das Baby auch "prompt". Ok, nachdem dieses Mädchen ja doch "vernünftig" ist und ok-iger-Weise kein "Überbevölkerungshandeln" treiben will, nimmt sie danach wieder "brav" die Pille. Nun irgendwann fängt sie aber ab, sich um ihre Gesundheit Sorgen zu machen, weil sie das Thema "Nebenwirkungen" nicht mehr "wegschieben" kann. Was dann? Achja "die natürlichen Mittel der Familienplanung" müssen her, so - sagen wir mal - mit ca 30 -35: Einfach nur statistisch betrachtet, ist dann aber (14 - ca 35 als erster Hälfte und 35 bis 55 als zweiter Hälfte) - mindestens mit 1 weiteren Kind zu rechnen. Nachdem aber die Bevölkerung ja eigentlich ursprünglich stabil bleiben sollte und viele Paare sich 2 Wunschkinder "gönnten", hat man dann eben am Ende "Bevölkerunsgwachstum" infolge der "Pille.". Letztlich führt also - so betrachtet - "die Pille" entweder zu "Bevölkerunsgwachstum" oder aber zu einer lebenslangen Abhängigkeit von der Pharma-Industrie samt Leugnung vom "Nebenwirkungen" unterschiedlicher Typen.

Nebenbei hat "die Pille" wieder die grausamen "Tieropfer" dabei und es ist widersinnig, sich auf jene "Tieropfer stützend" einer Geliebten ins Ohr zu flüstern, "ich liebe Dich" oder, ihr zum "Valentinstag", dem "Tag der Liebenden" "Blumen" zu schenken und ihr für die Einnahme der Pille zu danken.

Wahrheitsliebe erforderte da nunmal was Anderes.

Mich betrifft das Thema lediglich "mathematisch"; in der Schule wurden mir nunmal im Religionsunterricht der 13.Klasse der Standpunkt von Papst Paul VI "natürliche Mittel - ok; Pille - nein" vorgesetzt, Stochastik-Unterricht gab es damals an den Gymnasien usw noch nicht. So nahm ich mir dieses Thema dann mal nach dem Mathematikstudium vor und zog dazu die einschlägige medizinische Literatur aus der Präsenzbibliothek der "Gasteig-Bibliothek" in München hinzu, um genauere Zahlen zur Wahrscheinlichkeit der Wirksamkeiten der einzelnen Methode zu haben. Es ist offenkundig, daß die "stochastische Unabhängigkeit" bei der "Berechnung" eine wesentliche Rolle spielt und insofern sind "Vergewaltigung" uä , das/die gegen das Prinzip der "Unabhängigkeit" verstößt/verstoßen und "Überbevölkerungshandeln" als Ergebnis hätte, grundsätzlich und entschieden abzulehnen.

 

Ansonsten ist zum Thema "Todesstrafe" noch zu bemerken, daß Mörder (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) das Thema "Tod" nicht loslassen kann, weil sie es mit beiden Händen und all ihrer brutalen Gewaltätigkeit so festhalten als ihnen nur irgend-möglich ist. Insofern - und das ist nunmal das Gesetz des "Karma", das Gesetz des "Handelns", des "Tätigseins"- werden sie sowieso mit "Tod" - bestraft. Wenn man so eine Person dann lebenslang einsperrt - mit besonderer Schwere der Schuld -, so ist das dann sowas wie ein Akt der Gnade, weil man solcher Person insofern bzgl der Befreiung vom festen Verwickeltsein in den "Tod" behilflich ist. Man tut dies allerdings auch, um die Gefahr, die von dieser Person ausgeht damit - auch unter Berücksichtigung von Geburt&Wiedergeburt - möglichst ein-für-allemal zu beenden.

 

Ramakrishna sagte mal zu den unterschiedlichen Wegen sowas wie, daß es schmutzige und nicht schmutzige Wege zu Gott gibt; beide führen duchaus ans Ziel. Nur wieso sollte man einen schmutzigen Weg wählen, wo ein sauberer, schöner Weg zur freien Verfügung, Wahl steht?

vergleiche Hans Thorwesten, "Ein Leben in Ekstase" (ISBN 10: 354 520 1333?)

 

 

 

Zweifelsohne ist den Autoren von www.Pushpak.de für die Übersetzungsleistung zu danken, weil die Tantras kulturgeschichtlich von großer Bedeutung sind, wie Prof. Winternitz schrieb:

>>

...

Barbarisch wie der Inhalt der Tantras ist in der Regel auch

...

 

277

das Sanskrit, in dem sie geschrieben sind. Und man möchte an ihnen gerne stillschweigend vorübergehen, wenn sie nicht im nördlichen Indien, in Tibet und später auch in China eine so große Verbreitung gefunden hätten, daß ihnen jedenfalls eine große kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt ¹).

...

 ——————

¹) Auszüge aus Mādhyamaka- und Tantratexten enthält die von Bendall herausgegebene Anthologie Subhāṣitasaṃgraha (Le Muséon 1903, p. 375ff.). Reine Zaubertexte sind die Sādhanas, herausgegeben von F. W. T h o m a s (ebendaselbst p. 1 ff.). Von dem großen Umfang der Tantralitteratur in Indien geben die Handschriftenkataloge eine Vorstellung. In Tibet waren sie das beste Mittel zur Verschmelzung des Buddhismus mit dem einheimischen Zauberglauben. Nach China wurden Tantras seit 1200 n. Chr. gebracht. Über einige Sanskrit-MSS., die A. O. Franke in China gefunden hat, berichtet F. Kielhorn, JRAS 1894, p. 835 ff. In Japan stützt sich die Shin-gon-Sekte auf Tantratexte (B. Nanjio, Short History of the Twelve Japanese Buddhist Sects, p. 78 ff.). Über die Tantras und den Tantra-Buddhismus vgl. Burnouf, Introduction, p. 465 ff., 578 f.; Wassiljew, Der Buddhismus, S. 201 ff.; besonders aber La Vallée Poussin, Bouddhisme, Études et Matériaux, pp. 72 ff., 130 ff. und Bouddhisme, pp. 343 ff., 378 ff.

...

<<

Winternitz, Prof. Dr. Moriz (o. Prof an der deutschen Universität Prag), "Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band - Erste Hälfte, Die buddhistische Literatur", Leipzig, C.F. Amleangs Verlag, 1913, Seite 276/277

 

persönliche Anmerkung des Verfassers dieser WEBSeite: Wenn man dies mal bedenkt, frägt man sich umso mehr, wieso ein staatlicher Lehrer solch "schlechte (sanskrit-)sprachliche" Texte usw unbedingt ins Klassenzimmer hatte holen wollen. (Siehe www.schulerlebnis--91-19i.bayern).

 

 

 

 

 


7b) Brahman, Atman anhand Muṇḍaka-Upanishade

 

Was tut ein Gott (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) wohl bei Meditation, per Meditation? Ok, lt. Saraswatistotra benutzen sie - angeblich und durchaus uU ja "unter anderem" - nunmal auch gewisse Mantren.

 

So ein Gott kommt eben in "Brahman", deren ureigensten innerstem Sein zu unendlicher, nie-endender Ruhe. Nach der Meditation nimmt so ein Gott wieder göttliche Individualität an und ist tätig unter dem Einfluß dessen was nicht ist, dh (s. Mr. Mahesh, Anhang zur Bhagvad Gita, Abschnitt über Vedanta), aber auch gemäß unschwerem eigenem Denken, Studium) erscheint als "individueller Gott"(egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) - Brahman erscheint, unter dem Einfluß von "Maya", unter dem Einfluß dessen, was nicht ist, dh unter dem Einfluß von etwas, was nicht ist, als Ishvara, als persönlicher Gott.

(Vergleiche: Maharishi Mahesh Yogi, Bhagavad Gita, übersetzt und neu kommentiert, Kapitel I-VI, International SRM Publications, Deutsche Übersetzung in Gemeinschaftsarbeit, 1971, Seite 474)

Meditiert ein Mensch, so gelangt so ein Wesen per Meditation bei Atman, dem Selbst an, was sehr wohl Fülle, Unendlichkeit, "Nicht-Endendes", "Ewig Wahres" etc ist, aber wohl nicht die Fülle der Unendlichkeit.

 

Was Brahman sei, erläuterte Mr. Mahesh so: Brahman ist die Ganzheit von Veränderlichem und Unveränderlichem;darüberhinaus gilt: Brahman ist das was mehr ist als die Summe der Teile, dh mehr ist als die/eine Summe von Veränderlichem und Unveränderlichem.

Brahman, als diese Ganzheit und Fülle ist dann verständlicherweise auch wieder "Unveränderlich".

Bei der Transzendentalen Meditation geht es um das Erlangen tiefer Ruhe bzw, wie es Swami Shantananda Saraswati formulierte um tiefe Stille(https://www.paulmason.info/gurudev/sources/pdf/Sayings%20of%20Swami%20Shantanand%20Saraswati.pdf ; Info von Paul Mason, Link vom 22.3.2023):

>>

...

Wenn wir uns in die Meditation hinein begeben erreichen wir eine spirituelle Welt wo Stille, vergleichbar mit jener eines tiefen, ungestörten Ozeans, vorherrscht. Dort gibt es keine Bewegung - keine Wellen, keine Strömungen -, alles ist absolut gleichbleibend, unveränderlich. Dies ist die Welt der Meditation, des Meditierens. Wenn wir von so einer spirituellen Welt aus die Welt betrachten so sehen wir unser eigenes grundlegendes Sein oder auch SELBST überall und nichts sonst bleibt übrig.

 

Das bestmögliche Ende der Meditation ist es Unbewegtheit oder auch die gründliche Stille zu erreichen, welche sehr tief ist. Mit keinem Maßsstab kann es/sie ausgemessen werden - sie/es ist ohne Ende. Es ist nicht nötig in diesem Zustand lange zu verweilen. Die meiste Zeit, die mit Meditation verbracht wird, dient dazu einen/dich in diesen Zustand zu führen/bringen. Die Stille, Ruhe selber ist die eigentliche Meditationserfahrung.

...

<<

Auszugsweise Übersetzung vom Autor dieser WEBSeite; vergleiche: https://www.paulmason.info/gurudev/sources/pdf/Sayings%20of%20Swami%20Shantanand%20Saraswati.pdf ; Info von Paul Mason, Link vom 22.3.2023

 

Zumindest auch, angesichts der aufkommenden und teils  ja auch längst vorhandenden tantrischen Lehren, hielt es Shankara für sinnvoll oder auch geboten, eine Rückbesinnung auf die Upanishaden, Vedanta, Brahmsutras, Bhagavad Gita zu fördern und so komentierte er letztere drei und schrieb zu etlichen, va den älteren Upanishaden, Kommentare.

Die Lehre des des Mr. Mahesh gemäß seines früheren Buches "Die Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" scheint mir da besonders zur Chândogya-Upanishade's siebenter Lektion zu passen, worauf ich in "www.schulerlebnis--91-19i.bayern" bereits etwas näher einging.

 

Wenn man Upanishaden liest, sieht man da hie und da klare Verbindungen zur Meditationserfahrung und zu den Überlegungen mit Bergiffen wie "Sein", "Unveränderliches", "vierter Bewußtseinszustand jenseits von Wachen, Träumen und Schlafen", "reines Bewußtsein", "transzendentales Bewußtsein", usw.

 

Betreffs der Begriffe "Brahman" und "Âtman" sowie der Beziehung der beiden, findet man im Zusammenhang mit Mr. Mahesh's Ausführungen da eher wenig.

Um da, auch im Hinblick auf die tantrische Literatur und das Mahanirvana Tantra (was ja eigentlich so was ähnliches heißt wie "ein tantrisches Buch betreffs des großartigen, einzigartigen Nirvana") etwas Abhilfe zu schaffen, bringe ich einige Infos aus der verfügbaren und hier ausführlich zitierbaren Literatur.

 

Siehe, betreffs Brahman (und auch anderer solcher Begriffe), selbstverständlich - aktuellerweise - zB auch: den Eintrag in der "Springer Encyclopedia of Hinduism and Tribal Religions." von Aleksandar Uskokov, staff member, Yale University.

Ansonsten hat sich Professor Deussen damit, vom Standpunkt präziser Philosophie und fundierter  Sanskritsprachkenntnissen her, mehrfach befaßt.

U.a. in seinem bedeuten Werk "Sechzig Upanishad's des Veda", aber auch in "Die Philosophie der Upanishad's", fünfte Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1922 (die Vierte war 1920 erschienen; die zweite Auflage kam 1906 heraus; das Vorwort zur ersten Auflage stammt vom April 1899).

Anhand des Inhaltsverzeichnisses sieht man bereits, daß er sich damit sehr umfänglich befaßt hat. Als Er die Gelegenheit hatte mit Swami Vivekananda zusammen zu kommen, scheute er keine Mühe diese Zeit so lang zu getalten als ihm möglich war; er wollte ach die praktische Seite, dh Meditation, Samyama, usw von Ihm wissen, wie Swami Nikhilananda in seienr Biografie über Swami Vivekananda - we schon erwähnt - berichtet.

 

 

 


INHALTSÜBERSICHT.

Vorrede . . .

Vorwort zur zweiten Auflage . . .

EINLEITUNG.

I. Begriff der Philosophie . . .

II. Vorläufige Übersicht . . . .

III. Quellen und Methode. . .

 

 

EINLEITUNG ZUR PHILOSOPHIE DER INDER.

I. Vorbemerkung über den Wert der indischen Philosophie . . . .

II. Land und Leute . .

III. Perioden der indischen Philosophie . .

IV. Die philosophische Literatur der Inder ( Episodisch : Der Prasthâna-bheda des Madhusâdana-Sarasvati.) . . . . . . . .

V. Der Veda und seine Teile . . . . . .

 

ERSTE PERIODE DER INDISCHEN PHILOSOPHIE

DIE HYMNENZEIT.

 

I. Die altvedische Kultur . . . . . . . . 

ll. Die altvedische Religion . . . . . .

III. Der Verfall der altvedischen Religion und die Anfänge der Philosophie . . . . .

1. Zweifel und Spott . . . . . . . . . . .

2. Aufdämmern des Einheitsgedanken . .

3. Das Einheitslied des Dirghatamas, igv. 1,161 . . .

4. Der Schöpfungshymnus, igv. 10,126. .

 

lV. Das Suchen nach dem ,,unbekannten Gotte" . . . . . . . .

1. Der Prajâpati-Hymnus, 10,121. . . . .

2. Die Hymnen an Viçvakarman, 10,81.82

3. Die Hymnen an Brahmaṇaspati . . . .

A nmerkung. Die Hymnen über die Vâc, 10,125.71

4. Der Hymnus an den Purusha, igv. 10,90 . . . . .

XVI

Inhaltsverzeichnis

 

ZWEITE PERIODE DER INDISCHEN PHILOSOPHIE.

DIE BRÄHMAjüzEIT.

 

I. Die Kultur der Brâhmaazeit . . . . . .

II. Die Brâhmaa's ab philosophische Quellen . . . . . . . . .

III. Geschichte des Prajâpati . . . . . . . . . , . . , . . , . , .

1. Prajâpati als Schöpfer . . . . . . . .

2. Prajâpati als Erhalter und Regierer .

3. Versuche, den Prajâpati aus einem noch höhern Prinzip abzuleiten. . . .

4. Versuche, den Prajâpati durch Umdeutung zu beseitigen .

5. Anhang zur Geschichte des Prajâpati: Die Hymnen des Atharvaveda an Kâla, Rohita, Anaḍvân, Vaçâ . . . .

lV. Geschichte des Brahman bis auf die Upanishad's. . . . . .

1. Die Bedeutungen des Wortes Brahman .

2. Brahmaspati und Brahman . . . . . .

3. Brahma prathamajam, das Brahman als Erstgebornes . . .

4. Brahma svayambhu, das durch sich selbst seiende Brahman

5. Anhang zur Geschichte des Brahman: Die Hymnen des Atharvaveda über Brahman und den Brahmacârin . .

V. Geschichte des Âtman (und der verwandten Begriffe, Purusha und Prâña) bis auf die Upanishad's . . . . . .

1. Etymologie und Bedeutung des Wortes âtman . . . . . .

2. Der Purusha . . . . . . , . , . . . , . , , . , . . .

3. Der Prâa . . . . . . . . . . , . . . . . . . .

4. Suchen nach einer noch schärfern Fassung des Prinzips: Ucchisa und Skambha als Anzeichen desselben . . . . .

5. Der Âtman . . . . .

Index . . . . . . . . . .

 

V

XIII

 

1

6

22

 

 

 

 

 

 

 

35

37

 

40

44

 

 

64

 

 

 

 

 

72

77

 

 

95

95

103

 

105

 

119

 

 

127

128

 

134

141

 

146

 

150

 


Das Selbst und Brahman werden sehr umfänglich - u.a. - in der Muṇḍaka-Upanishade beschrieben (Seite 661 in "Upanishaden, Geheimlehre des Veda", gemäß der Übersetzung von Prof. Paul Deussen, marix-Verlag, ISBN-10: 3-86539-090-0 und ISBN-13: 978-386539-090-5; oder auch in www.forgottenbooks.com, dem Orginal von Prof Deussen's Werk auf den Seiten 544-558; https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#19 (Link ok am 13.7.2019) bzw in der, mir zur Verfügung stehenden zweiten Auflage:

 

 

 zuerst aus der Einleitung von Seite 543:

>>

...

Hiernach würden sich die allgemeiner anerkannten Upanishad's des Atharvaveda, nach der in ihnen vorherrschenden Tendenz, etwa wie folgt gruppieren :

 

1. Reine Vedânta· Upanishad's:

Muṇḍaka", Praçna, Mâṇḍûkya (mit der Kârikâ);

Garbha, Peânâgnihotra, Piṇḍa ;

Âtma, Sarvopanishatsâra, Gârua.

 

2. Yoga -Upanishad's :

Brahmavidyá, Kshurikâ, Câlikâ ;

Nâdabindu, Brahmabindu, Amitabindu, Dyânabindu, Tejobindu ;

Yogaçikhâ, Yogatattva; — Hasa.

 

3. Sannyâsa- Upanishad's:

Brahma, Sannyâsa, Âruneya, Kaṇṭhaçruti;

Paramahasa, Jâbâla, Âçrama.

 

4. Çiva - Upanishad's :

Atharvaçiras, Atharvaçikhâ, Nilarudra ;

Kâlâgnirudra ; — Kaivalya.

5. Vishu - Upanishad's:

Mahâ, Nârâyana, Âtmabodha;

Nṛisiṅhapurvatâpanâya, Nṛisiṅhottaratâpanâya; Râmapûrvatâpanâya, Râmottaratâpanâya.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 543

 

aus Professor Paul Deussen's Orginal "Sechzig Upanishaden des Veda".

Dann, insbesondere ab Muṇḍaka Upanishad 1,1,3

>>

...

,,Was ist dasjenige, mit. dessen Erkenntnis diese ganze Welt erkannt worden ist?"Añgiras beginnt seine Antwort damit, daß er, was hier zuerst geschieht, niedere und höhere Wissenschaft unterscheidet, worunter jedoch nicht, wie später im Vedânta, die saguâ und nirguṇâ vidyâ zu verstehen ist; vielmehr begreift die niedere Wissenschaft das rituelle Wissen, wie es in den vier Veden und den, hier zuerst aufgezählten, sechs Vedâñga's niedergelegt ist: die höhere Wissenschaft ist die Lehre vom Brahman, oder, wie es hier heißt, vom Aksharam [dem Unvergänglichen). Dieser Name, wie auch die Charakterisierung desselben durch negative Attribute, beruht wohl auf Bih. 3,8,8, während die folgenden, hier und in der Fortsetzung 2,1,1 das Hervorgehen der Welt aus Brahman schildernden Bilder durch Erweitertung aus Bih. 2,1,20 gewonnen sein dürften. Zum Schluß folgt Vers 8 eine Stufenreihe von Prinzipien, von denen Vers 9 behauptet, daß sie alle (wie sie, summarisch und ohne Ordnung, nochmals erwähnt werden) aus dem allwissenden Âtman hervorgegangen sind. Ihre Abfolge, mit Çañkara"s allerdings sich nicht konsequent bleibender Erklärung (v. 8 soll prâña, v. 9 brahman = Hirayagarbba sein) ist:

ya sarvajña, sarvavid (= Brahman)

annam (= Avyâkitam)

prâṇaḥ (= Hirayagarbha)

manas

satyam (die Elemente), lokâ, karmâi.

Vergleichen wir diese Stufenfolge mit der oben S. 265 aus Kâhaka zusammengestellten, so zeigt sich, daß sie im wesentlichen dieselbe ist. nur daß sie, durch Verschmelzung von mahân âtmâ und buddhi zu prâṇa der Sâñkhyalehre noch um einen Schritt näher gekommen ist. Doch möchten wir diese Bemerkung, bei der Unsicherheit der Erklärungen Çañkara's, nicht zu weitern Schlüssen benutzen. Vgl. auch die Anmerkungen zu 2,1,2—3 (S. 550. 551).

 

1. Brahmân entstand als erster von den Göttern,

Als Schöpfer dieses Weltalls und Behüter.

Der lehrte seinem ältsten Sohn Atharva(n)

Das Brahmanwissen, alles Wissens Grundstein.

 

2. Was Brahmán vormals lehrte dem Atharvan,

Das Brahmanwissen, sagte der dem Añgir,

Dieser dem Satyavâha Bhâradvâja,

Und der dem Añgiras, das Höchst-und-Tiefste.

 

 

547

Muṇḍaka-Upanishad 1,1,3.

 

3. Da geschah es, daß Çaunaka, ein Mann von großem Reichtume, dem Añgiras in geziemender Weise nahte und ihn fragte: ,,Was ist, o Ehrwürdiger, dasjenige, mit dessen Erkenntnis diese ganze Welt erkannt worden ist?"

4. Und er sprach zu ihm: ,,Zwei Wissenschaften soll man wissen nach dem, was die Brahmanwisser sagen, nämlich die höhere und die niedere.

5. Die niedere ist der igveda, Yajurveda, Sâmaveda, Atharvaveda,

Lautlehre, Kultus,

Grammatik,

Wortschatz, Metrik,

Astronomie.

Aber die höhere ist die, durch welche jenes Unvergängliche (aksharam) erkannt wird;

 

6. jenes, welches

Unsichtbar, ungreifbar, ohne Stammbaum, farblos,

Ohn' Aug' und Ohren, ohne Händ' und Füße,

Ewig, durchdringend, überall, schwer erkennbar,

Jenes Unwandelbare,

Das als der Wesen Schoß die Weisen schauen.

 

7. Wie eine Spinne ausläßt und einzieht [den Faden],

Wie auf der Erde sprießen die Gewächse,

Wie auf Haupt und Leib des Menschen, der lebt, die Haare,

So aus dem Unvergänglichen alles, was hier ist.

 

8. Durch Tapas breitet sich Brahman,

Aus ihm entwickelt Nahrung sich,

Aus Nahrung Odem, Geist, Wahrheit,

Welt und, in Werken, Ewigkeit.

 

9. Der Allkenner und Allwisser,

Dessen Tapas Erkenntnis ist,

Aus ihm ist alles dies:

Brahman, Name, Gestalt und Nahrung auch.

 

zweite Hälfte

Dieser Abschnitt unterbricht den Zusammenhang (2,1,1 schließt an 1,1,7 an) und gibt eine zweite, von der des vorigen Abschriitts verschiedene, Einleitung zur Lehre der Upanishad. Dort war es ein rein intellektuelles Motiv, aus welchem Çaunaka dem Añgiras die Frage nach dem, mit dessen Erkenntnis alles erkannt sei, vorlegt, — hier ist es der Überdruß an der durch die Werkheiligkeit nicht zur Ruhe kommenden Seelen-

 

548

Atharvaveda.

 

wanderung, welcher den Schüler mit dem Brennholze in der Hand zum Lehrer gehen läßt.

...

 

8.² In des Nichtwissens Tiefe hin sich windend,

Sich selbst als Weise, als Gelehrte wähnend,

So stoßen ziellos sich herum die Toren,

Wie Blinde, die ein selbst auch Blinder anführt.

 

9. Im Nichtwissen vielfältig hin sich windend,

Am Ziel der Wünsche wähnen sich die 'Toren;

Vor Werkdienst kommen sie nicht zur Besinnung,

Der Not verfallend, wenn der Lohn verbraucht ist.

 

10. Opfer und Werke für das Höchste haltend,

Nichts andres, Besseres wissen sie sich, die Betörten:

Auf des Werkhimmels Rücken genossen habend,

Geh'n sie zurück in diese Welt und tiefer.

 

11. Doch die im Wald Askese und Glauben üben³,

Beruhigt, wissend, nur vom Bettel lebend,

Die gehen staublos durch der Sonne Pforte

Zum ewigen Geiste, zum wandellosen Âtman.

 

12. Der Weise, prüfend die werkgewirkten Welten,

Abwende sich; nichts wirkt die ungewirkte! 4)

——————

¹ Nach Çañkara: die sechzehn Priester, der Veranstalter des Opfers und seine Gattin. Der Ausdruck yeshu karma uktam scheint aber vielmehr auf vedische Schriftwerke hinzuweisen. Sollte etwa gar schon an die zwölf Abteilungen des Veda (oben S. 1—2) nebst den vorher (1,1,5) erwähnten sechs Vedâñga's zu denken sein?

² Bis auf den Ausdruck jañghanyamânâ = Kâh. 2,5.'

³ Wie vorher der Pitiyâna, so wird hier der Devayâna

beschrieben, und zwar nicht nach Bih. 6,2,15, sondern nach Chând. 5,10,1, welche Stelle (ye ca ime araye ,,çraddhâ tapa" iti upâsate) schon hier (wie auch in der Parallelstelle Bih. 6,2,15) nicht mehr ganz richtig verstanden wird. — Ob unser Autor auch im Devayâna nur die Frucht der niedern Wissenschaft und noch nicht das Höchste sieht, ist aus seiner Darstellung nicht zu erkennen. Vgl. Muṇḍ. 3,1, Einleitung.

 

4 Die ungewirkte Brahmanwelt, akito brahmaloka, Chând. 8,13.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seiten 547 und 548

 

 

 

es folgt Prof Deussen's Überleitung zum zweiten Mundakam:

>>

...

Zweite Hälfte.

Dieser Abschnitt unterbricht den Zusammenhang (2,1,1 schließt an 1,1,7 an) und gibt eine zweite, von der des vorigen Abschriitts verschiedene, Einleitung zur Lehre der Upanishad. Dort war es ein rein intellektuelles Motiv, aus welchem Çaunaka dem Añgiras die Frage nach dem, mit dessen Erkenntnis alles erkannt sei, vorlegt, — hier ist es der Überdruß an der durch die Werkheiligkeit nicht zur Ruhe kommenden Seelen-

 

 

548

Atharvaveda.

wanderung, welcher den Schüler mit dem Brennholze in der Hand zum Lehrer gehen heißt. Auch die einzelnen Teile dieses Abschnitts stimmen nicht. recht zusammen; zuerst wird der Opferkultus enthusiastisch gepriesen und anempfohlen (1— 6), um dann plötzlich (7—10) in der schärfsten Weise verworfen zu werden, wobei Vers 8, infolge der vorherigen Erwähnung des çreyas, aus dem Zusammenhange Kâh. 2,5 herübergenommen zu sein scheint; in Vers 9 wird sodann derselbe Gedanke noch weiter ausgesponnen. Vers 10—11 schildert Pitina und Devayâna in Anlehnung an Chând. 5,10,1— 3 (tapaçraddhe), während 3,1,6 vielmehr die Parallelstelle Bih. 6,2,15 (satyena) vorschwebt. — Der ganze Abschnitt macht den Eindruck, hinterher in die ursprüngliche Komposition eingeschoben zu sein.

 

1. Dieses ist die Wahrheit:

 

Die Werke, die in den Liedern Weise schauten,

Sind vielfach ausgebreitet in der Dreibeit [der Veden]:

Die übt ihr stets, Verwirklichung¹ begehrend;

Der Pfad führt euch zur Welt der Werkvergeltung.

 

2. Wenn die Flamme emporzüngelt,

Wenn hell das Opferfeuer flammt,

Dann zwischen den zwei Schmalzspenden

Soll die Trankgüsse opfern man,

mit Glauben sei es dargebracht.

3. Wer dem Feueropfer nicht Neu- und Vollmondsopfer,

Viermonats-, Erstlingsopfer, Gastbewirtung läßt folgen,

Nicht opfert, ohne Allgötterspende, oder falsch,

Den bringt sein Opfern um alle sieben Welten

 

4. Die Schwarze, Fletschende, Gedankenschnelle,

Hochrote, Funkenstiebende, Rauchfarb'ge,

Und die Allschimmernde, hehre, — das sind, schaukelnd,

Des Opferfeuers sieben Flammenzungen.

 

5. Wer sich ans Werk macht, während diese funkeln,

Und rechtzeitig die Opfergüsse vornimmt,

Den führen sie als Sonnenstrahlen aufwärts,

Dorthin, wo thront der eine Herr der Götter.

 

6. «Komm mit! Komm mit!« so sprechen die Spenden glanzreich

Und führen auf Sonnenstrahlen den Opfrer aufwärts;

——————

¹ D. h. Vergeltung; satyam ist dasselbe wie tam, Kâh. 3,1.

² Die sieben Welten: bhûr, bhuva, svar, maar, janas, tapas, satyam. werden, unsers Wissens, zuerst aufgezählt Taitt. Âr. 10,27—28.

 

 

549

Muṇḍaka-Upanishad 1,2,6.

 

Mit lieben Worten redend und ihm schmeichelnd:

«Dort winkt euch die heil'ge Brahmanwelt des Frommen».

 

————————

 

7. Doch schwankend und unstet sind jene Opferhaften,

Die achtzehn, in denen das niedre Werk sich ausdrückt¹; Die Toren, die danach als dem Bessern (Kâh. 2,1) trachten,

Verfallen wieder dem Alter und dem Tode.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 547 - 549

 

 

Usw.

 

Nunja, man kann es per der angebenen "Links" unschwer im Internet finden und dort lesen, sodaß ich mir vorerst ein weiteres "Zitieren" erspare.

 

Nachdem es zur Munduka-Upanishade einen Kommentar von Shankara gibt, werde ich diese Upanishade samt Shankara's willkommenen Kommentar dann auch noch selber übersetzen - dazu nichts benutzen als den englischen Text und "Englisch-Deutsch"-Wörterbücher.

 

Dann werde ich wieder meine Übersetzungen mit jenen von Prof. Deussen vergleichen und bei Unstimmigkeiten andere Autoren wie Raphael, Aurobindo, Eknath Easwaran usw zu Rate ziehen.

 

Aber das sicherlich erst gegen Ende dieses Jahres 2025.

 

(Betreffs eines künstlerisch-gesanglichen Beitrags zur Mundaka-Upanishade siehe zB auch Gaiea Sanskrit, Uma Mohan.

 

 

Es geht also wahrlich nicht um die Verehrung von Götterinzwis bei jenen "TM-Mantren":

 

"mit dem Atman spielt er, freut er sich, befaßt sich,

 

So ist der Tefflichste der Brahmankenner",

 

besagt Prof. Deussen's Übersetzungskunst- und ~können neben Anderem.


7c) Zurück zum Mahanirvana-Tantra:

 

Ein Hinweis, Kommentar bzgl Seite 52. "6.3. Das Tieropfer".

 

Es wäre ein Widerspruch zu den Yoga-Patañjali Yogasutren, wenn man das interpretieren könnte als "Tiere einem Gott - egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos - per töten der Tiere opfern zu dürfen.

 

An ahisma & co kann nunmal kein Weg vorbeiführen, wenn es um die Realisierung des Selbst gehen soll, jenes Selbst, das "jenseits von allem","transzendentaler Natur" ist.

 

Ein Tier einer zB Göttin zu "opfern" kann insofern offenbar nur heißen, es als Geschöpf der Götter (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos)  zu betrachten, sich zusammenzunehmen und sich/der Göttin zu sagen:"Ok, es ist eines deiner Geschöpfe; es zu töten, zu verletzten usw kann mir nunmal wahrlich nicht zustehen; ich verstehe dies&das nicht, jawohl ich habe jene "Unwissenheit", die es zu überwinden gibt. Also laß mich wenigstens keine Taten vollbringen, die ich nicht mehr umkehren würde können, von denen ich hinterher nur würde sagen können: "Auweia, das hätte ich nicht getan haben sollen und auch nicht dürfen". Wenn man dann so einem Tier in Not hilft, kann es einem schon passieren, daß es plötzlich den Kopf hebt, einen anschaut und man merkt wie es denkt, Freude empfindet, Freundschaft kennt, usw usf.

 

Wenn man ein Tier zu retten die Absicht hat, so stellt sich einem die Frage, inwieweit man damit dann nicht für etwaiges Unheil, das jenes Tier anderen noch zufügen könnte, mitschuldig wird und inwieweit das nun überhaupt noch "gottgefällig" würde sein können. Das Mahanirvana Tantra beantwort diese Frage dahingehend, daß "Tiere Retten" sehr wohl eine gottgefällige Tat sein kann und es insofern ein "Opfer" an einen Gott (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) sein würde können.

 

Sowas wie Tiere retten, Natur schützen udgl und nur sowas ist ein "Tieropfer", "Naturopfer"; alles andere ist widersprüchlich, absurd, "Erfindung", "Selbstbeweihräucherung" unwissender Menschen.

 

 

 

 

 

 


7d) Saraswatistotra nochmals

 

Im Saraswatistotra fanden sich:

 

:>>AIM, AIM is Thy favourite mantra,<<

 

>> In the form of HRIM, KSIM, DHIM, HRIM, <<

 

"im","hrim","shrim" fand sich in "große Welt des Tantra", Mookerjee.

 

 

 

>>shyam<< findet sich in rezitativem Gebrauch bei Deva Premal im Album "password".

 

 

Insgesamt ergibt sich, als Folge meiner Suche nach jenen "TM-Mantren gemäß existenter, veröffentlichter TM-Mantrenlisten durch Dritte", im Rahmen dieser Abhandlung, daß es im Mahanirvana-Tantra etliche "Mantren" gibt, die aufgrund der Schreibweise nun erstmal eine größere Ähnlichkeit mit den TM-Mantren gemäß der Haak-Listen, usw zu haben scheinen/schienen.

Allerdings scheiden sie aufgrund der Aussprache von "ṃ" aus, da ein "i"  am Wortende, ausgesprochender Weise wie ein französicher Nasallaut im franzöischen Wort "vin" (= Wein) sich anhören würde und bei Weitersagen an Pfarrer Haak & co (was ich nunmal nie tat) es eher wie ein "an" am Ende klänge und dann entsprechend niedergeschrieben werden hätte müssen, da nunma die meisten LeserInnen der französischen Sprache nicht mächtig sind und ob's Pfarrer Haak, Hans Löffelmann & co waren, bezweifle ich eher; es sei dahingestellt.

Auch fehlt nunmal ein "i" nach dem ersten Buchstaben bei "hrim," "krim" udgl.

 

Insgesamt gesehen, erinnert das Mahanirvanatantra durchaus an Mr. Mahesh's Lehren und aus seine Versprechungen (1971 bis 1976 und anscheinend auch vor 1970 schon eine geraume Zeit über) wie "no do's and dont's", keine "Ge- und Verbote", keine religiöse Praxis, keine politischen Einmischungen und insbesondere keine politische Partei,.

Allerdings zeigt die Praxis, daß Mr. Mahesh, im Namen von praktischer Erfordernisse, zu immer mehr religiös anmutenden "Einschränkungen" griff.

Auf den TM-LehrerInnen-Fortbildungskursen (ATR-Kurs) wurde ab Herbst 1973 dann plötzlich ein System eingeführt, wonach keiner mehr alleine die angemietenden Hotels alleine verlassen drufte. Wenige Jahre später wurde nach Geschlechtern getrennt.

Irgendwann fing er mit dem 1%-Glauben an und es war Sekte geworden, weil der 1%-Effekt eine Aussage über "TM" war und diese per "TM-Ausübung" jedoch grundsätzlich nicht überprüfbar war und ist. Dann gründete er auch noch eine 1%-Partei.

Im Rahmen seiner "Purusha-Kurse" zerstörte er dann nicht nur voll absichtlich bei etlichen TM-LehrerInnen eine normal bürgerliche Lebenweise und allmählich auch die Chance darauf, weil der Ruf von "TM" dermaßen verschlechtert wurd, daß einstige TM- Ausübende und Weiterhin-TM-Ausübende im Sinne der TM-Lehre von ca 1970-1976  gesellschaftlich geächtet und teils radikal verfolgt wurden, auch wenn die Gerichte, ÄrztInnen und die Sektenbeauftragten-Cliquen bisweilen Ursache, Wirkung, Auswegeversuche und zielführende Umwege, hoffnungslos durcheinander brachten und mit derer mangelnder Fakten-~ und Sachkenntnissen derend darauf aufbauenden Aktionismen so Manchem einen "kreativen Umweg" radikal und brutal nicht nur zerstörten, sondern zu Mitteln brutaler Verfolgung griffen (siehe www.schulerlebnis--91-19i.bayern ; auch wenn ich da, verständlicherweise, manche weitere Tatsachen und Beweisstücke nicht veröffentlichen kann bzw darf.)

Es bleibt aber festzustellen, daß Mr. Mahesh's Lehre mit den zunehmenden Ge-und Verboten, seinem 1%-Heilsversprechen, seinem zunehmend zur Schau gestelltem Kastendenken usw, in Vielem dann  jenen Bereichen des Mahanirvana-Tantra ähnelt, wo es um Alltags-Vorschriften geht, wobei es da alles selbstverständlich nur um "weil's so eben praktischerweise recht brauchbar liefe dann" ginge.

So ist es not-wendig die Lehre von TM wie dargestellt, gelehrt von ca 1970 bis ca 1976 und zu lehren gelehrt wie zB auf dem TM-Lehrer-Ausbildungskurs in Playa La Antalla /Spanien von März bis Mai 1973 (der dort unmittelbar zuvor stattgefunden gehabt habende Kurs wird vermutlich dem, mal abgesehen vom fanatisierendem und teils fanatischem Dazugeschwätz des Mr. Mahesh, wenn er persönlich mal da war und meinte  schnell-schnell noch was dazutun usw zu können...) von den späteren verlogenen Fehlentwicklungen sorgsam zu trennen und auseinander zu halten.

 

 

 Daß gälte

Hiring = hring, hirim = HRIM, shiring = shring, shirim = shrim oder auch kiring = kring ist allenfalls zunächst mal zu vermuten.

Allerdings wurden die TM-Mantren nur mündlich weitergegeben und ein nachgesprochendes "hring", etc würden auch Abendländer von einem nachgesprochenen "hiring", etc sehr wohl genau genug unterscheiden gekonnt haben.

Insofern konnten doch Etliche, namentlich hiring, hirim, shiring, shirim; kiring, kirim  im Mahanirvana-Tantra nicht gefunden werden.

 

"ing","im" "aing","aim", "shyam" "shyama" konnten im Mahanirvana-Tantra gefunden werden. 

 

"Aing" und "aim"  sind allerdings in Fassungen des Saraswatistotra zu finden und gelten dort auch als Mantren, mit welchen  Saraswati selber meditieren würde.

Nachdem sich "Göttin" Saraswati ja wohl kaum selber anbeten wird, benutzt sie es wohl um in der Weltseele "brahman" völlig zur Ruhe zu kommen und sogesehen geht es bei diesen Mantren um das unpersönliche Brahman, das unpersönliche Brahman der igveda-Zeit.

Inwiefern sowohl ing, im, aing, aim, shyam, shyama in Sanskritlexikas diekt oder doch nur indirekt zu finden sind, ist dann ausführlich Gegenstand von Abschnitt "5) TM-Mantrenlisten"

 

Etliche der von Pfarrer Haak und Anderen als "TM-Mantren" aufgelisteten  Sanskritbuchstabengebilde sind jedenfalls  keine freien, völlig willkürlichen Fantasieprodukte des Mr. Mahesh.

 

 

Das Thema "religiöser Charakter der Mantren" habe ich auch ein wenig im Kapitel 2 dieses Buchteils bearbeitet - 2) TM-Mantrenlisten als Basis für die Suche nach deren Ursprung, Vorkommen, Hintergrund und "Wesen" - und das Thema "Umgang mit den Mantren" und daraus resultierender religiöser oder auch nicht-religiöser Charakter - was eben auch ein eigener Zugang zur Problematik - ist im Zusammenhang mit dem Saraswatistotra - aus jenem klassischen Text heraus - Thema gewesen und ziemlich umfänglich klärend dargestellt worden.

 

Dazu bietet sich auch noch folgender Überlegungs-Ansatz an:

Zweifelsohne können jene Mantren auch "nicht-religiöse" Bedeutung haben, wie etwa śyāma ("Shyama"), in besonders leicht nachweisbar gewesenerweise, aller Deutlichkeit zeigt.

Dieses Mantra śyāma wird nun jedoch auch eindeutig religiös benutzt, wie der Hinweis bei Kali-Karpūrādi-Stotra im Abschnitt "Ergänzungen", übersetzt ins Deutsche, heißt: 

>> Kali, auch bekannt als Kālikā (in Sanskrit-Sprache: ... ) oder auch ' Shyāmā ' (geschrieben in Sanskrit-Sprache:...) ist eine Hindu-Göttin. Kali ist eine der 10 Mahavidyas, einer Liste, welche Sakta und buddhistische Göttinnen in Beziehung zueinander setzt. <<

vergleiche/siehe: Sri Kali Gayatri & Karpura Stotram, Die CD dazu konnte ich auch mal bei u.a. amazon kaufen.

Sängerin: Prema Rengarajan, Album "Dasamaha Vidya Stotraini"

(Von ca Minute 0:46 bis ca 1:36 wird im eben erwähnten Almbum von einem Herren ein Kali-Gayatri-Mantra rezitiert und gegen Ende kommt vor: Shriem, Shriem, Shriem, Shriem, Hung,..."; diese "Kette" erinnert sehr an sowas wie das "nidhâyo vâ²¹ nidhâyo vâ nidhâyo vâ o vâ oIjl vä o vâ e âi o svarṇajyotiḥ!" in folgendem Zitat:

>>

...

— 111 —

So z. B. (Mâitr. S. 4, 9, 21)¹: nidhâyo vâ²¹ nidhâyo vâ nidhâyo vâ oṃ vâ oṃ vâ oṃ vâ e âi oṃ svarṇajyotiḥ! Hier ist fast Alles interjectional oder doch bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt; nur das Letzte: ,,goldener Glanz" (svarṇajyotiḥ lässt sich verstehen. Es heisst weiter mit etwas verständlicheren Ausdrücken

...

<<

Schroeder, Leopold von, Docent an der Universität Dorpat, "Indiens Literatur und Cultur - in historischer Entwicklung; ein Cyclus von Fünfzig Vorlesungen -"Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 111

 

Allerdings wäre es, angesichts "Kali ist eine der 10 Mahavidyas, einer Liste, welche Sakta und buddhistische Göttinnen in Beziehung zueinander setzt"  nunja wirklich unmöglich zu behaupten, daß "TM" hinduistischer Natur sei und wäre von den Lehren Buddhas wiederum nicht zu trennen.

Es hilft also jenen KritikerInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) nunmal nicht weiter.

Aber, betreffs  "Shyāmā", auch dazu dann im Abschnitt "5) TM-Mantrenliste" mehr. Dieser Gebrauch von "Shyāmā" erinnert an das Rot, das aus der Sicht von SPD aber auch "Die Linke" für deren Parteien steht, an das "Schwarz", das für CDU/CSU steht usw; es wird in diesem Zusammenhang eben anders verstanden, das Wort wird anders mit Inhaltg "belegt". Auf die Problematik der Mehrfach-Belegungen von Worten wies Prof. Behringer in einer seiner Vorlesungen, vermutlich über "Vektoroptimerung", mal in einem Nebensatz hin.

 

 

 

 


Mahanirvana-Tantra versus Mr. Mahesh's Lehren im Allgemeinen:

 

Es fallen da zweifelsohne zahlreiche Parallelstellen auf, welche vermutlich auf Mr. Mahesh's persönlichen Werdegang und dessen private Interessen zurückzuführen sind, vielleicht ja auch auf seinen "Not-Rettungsanker", als er auf seinem Heimweg von Rhameshwaram (es ist/sei ein Shiva-Tempel) auf der Straße angesprochen wurde, ob er rede und er zwar gesagt habe, daß er rede (dh kein Schweigelübde halte) und dann jedoch hinzugefügt habe oder es auch versucht hatte hinzuzufügen, daß er aber sowas wie Vorträge-Halten nicht mache. An diversen Stellen erläuterte ich bereits, daß er möglicherweise statt des Wortes "Nein" den "Kopf geschüttelt" hatte  (jene Geste unzulässigerweise verallgemeinert habend oder auch eben das aus, dort unpäßlicher, ewohnheit heraus getan hatte) und das als "ja" vestanden wurde, weil er in einer speziellen Gegend Indiens war, wo es das nunmal gibt. Duke Ellington weist in seiner Biografie "Music my mistress" darauf hin und im Baedeker Indien findet man das unter "Weitere Quellen für Mißverständnisse" samt des Hinweises auf Duke Ellington's eigenes persönliches Erlebnis und seine Schilderung in seinier Biografie. Als ich das mal dem Nachfolger von Dr. Hans Löffelmann als r.-kath. Sektenbeauftragten, dem Herrn Hans Liebl schilderte, da war er voller Verständnis und schilderte dazu seine eigenen Erfahrungen im Zusammenhang mit einem Aufenthalt in einer nördlichen Gegend von Griechenland (anscheinend unweit Bulgarien), wo das auch so war. Herr Liebl meinte dazu - aus seiner eigenen Erfahrung heraus - "Da kann man schier verrückt werden".

Mr. Mahesh schilderte das dann üblicherweise so, daß er es als WiIllen Gottes genommen habe und den Vortrag eben gehalten habe; allerdings seien daraus stets weitre Vorträge geworden und so die ganze TM-Scene schließlich entstanden. Anzunehmenderweise - oder auch formaler ausgedrückt, vermutbarerweise - wird Mr. Mahesh die positiven Berichte vieler einzelner  TM-Ausübende - dann als Bestärkung seiner Auffassung genommen haben, daß es Wille Gottes. In Mr. Mahesh's Fall war das vermutlich die Vorstellung des allgütigigen Gottes Shiva zu dem man im Mahanirvana-Tantra auch gewisse "Vorstellungen"/"Behauptungen" oder auch Schilderungen findet:

>>

...

Hier verneigte sich die Göttin Parvati zum Wohlergehen aller Welten voller Demut vor Shiva, ihrem gütigen Herrn, dem stillen Gott, zufrieden und strahlend, dem Meister des ganzen Universums der Geschöpfe, der ewig Gütige und Glückselige, der Urquell aller Götter, der unendlich lichtvolle und nektargleiche Ozean des Mitgefühls, dessen wahres Wesen reine Güte ist, so weiß wie Jasminblüten, der den ganzen Raum durchdringt und mit seinem Körper alle Himmelsrichtungen erfüllt, die Zuflucht aller Armen und der geliebte Herr aller Yogis, mit verfilzten Haaren, aus denen das Wasser der himmlischen Ganga sprudelt, mit Asche beschmiert und vollkommen gezügelt, mit Girlanden aus Schlangen und einer Kette aus Totenköpfen geschmückt, der dreiäugige Herrscher der drei Welten mit dem Dreizack bewaffnet, der Segensreiche, der leicht zu befriedigen ist, der große Geist reiner Erkenntnis, der den Segen ewiger Erlösung gewähren kann, der ewig Seiende, Furchtlose, Leidlose, Unwandelbare, vollkommen Reine und Fehlerlose, der Wohltäter für alle Wesen und Gott aller Götter.

 

Zu ihm sprach die vorzügliche Göttin:

Oh Herrscher der Götter und des Universums, mein geliebter Ehemann und Herr, ich bin dir ganz ergeben und deinem treuen Dienst gewidmet. Oh Quell des Mitgefühls, gewähre mir eine Frage. Wenn ich einen Platz in deinem Herzen habe und deiner Liebe wert bin, dann möchte ich etwas fragen, was meinen Geist bewegt. Oh höchster Herr, wer außer dir könnte mir in den drei Welten diesen Zweifel lösen? Wer sonst wäre so allwissend und ein Urquell jeglicher Erkenntnis?

 

Und der ewiggütige Shiva antwortete:

Oh weise Göttin, oh Geliebte, sprich es aus, was du fragen möchtest. Ich werde dir alles offenbaren, auch wenn es das größte Geheimnis wäre, das nicht einmal meine Söhne Ganesha und Skanda, der Heerführer der Himmlischen, hören dürften. Was gäbe es in den drei Welten, das vor dir verborgen werden sollte? Oh Göttin, du bist mein eigen Selbst. Es gibt keinen Unterschied zwischen dir und mir. Auch du bist allwissend und allgegenwärtig. Was ist es, was du nicht weißt und mich fragen willst, als wärst du unwissend?

 

Mit Freude hörte die ewigreine Parvati diese Worte, verneigte sich und fragte den gütigen Shiva:

Oh mächtiger Herr aller Wesen, oh bester Dharma-Kenner, der du am Anfang des Schöpfungstages in deiner Güte durch Brahma die vier Veden offenbartest, die das Dharma mit den Geboten für die verschiedenen Kasten und Lebensweisen der Menschen verkünden.

...

<<

Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, Seite 1, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

Ok, es ließen sich etliche der TM-Mantren in "Tantrischen Schriften" finden.

Dazu gibt es durchaus ein treffliches Zitat aus dem Mahanirvana-Tantra:

>>

...

Im Kali-Zeitalter sind vor allem die Tantra-Mantras wirksam und führen schnell zum Erfolg, sei es in den Opfern, Rezitationen und anderen Riten. Die Mantras der Veden haben ihre Kraft verloren und gleichen Schlangen ohne Giftzähne. Im goldenen Krita und den folgenden Zeitaltern waren sie mächtig, aber im Kali sind sie so gut wie tot. Sie gleichen den Sinnesorganen eines gemalten Bildes oder der Begattung einer unfruchtbaren Frau. Wer in diesem Zeitalter auf anderen Wegen die Befreiung sucht, gleicht einem Durstigen, der am Ufer der Ganga einen Brunnen gräbt. Wer den von mir verkündeten Dharma ablehnt und anderes begehrt, verwirft den Nektar der Unsterblichkeit in seinem eigenen Haus und greift nach dem Gift der (verführerischen) Arka-Pflanze. Kein anderer Weg zur Befreiung wie auch zum Wohlergehen in dieser und der jenseitigen Welt gleicht dem Tantra. Doch angesichts der großen Unwissenheit im Kali-Zeitalter habe ich den Praktizierenden eine gewisse Geheimhaltung in der Ausübung außergewöhnlicher Riten bestimmt, während andere Methoden offenbart werden sollten, um das Interesse der Menschen zu wecken. Entsprechend den menschlichen Neigungen erschuf ich viele verschiedene Verehrer von diversen Göttern und Göttinnen und nannte sie zum Beispiel die Bhairavas, Vetalas, Vatukas, Nayikas, Shaktas, Shaivas, Vaishnavas, Sauras und Ganapatyas, und zur Hilfe gab ich ihnen verschiedene Mantras und Yantras (Gebete und Bilder). Ein jeder dieser Wege erfordert große und beständige Bemühung und kann zum höchsten Ziel führen. Oh Geliebte, damit habe ich ihnen meine Antwort entsprechend ihrer Natur und individuellen Bedürftigkeit gegeben.

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Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus den Seiten 5 bis 6, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

 

Auch die allgemeine Lehre, wie sie Mr. Mahesh in der "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" darstellte, ist im Mahanirvana-Tantra sehr wohl - zumindest sehr oder auch auffallend ähnlich - zu finden.

>>

...

Oh höchste Göttin, möge dem Universum Gutes geschehen und der Herr zufrieden sein, der die Seele von allem ist und von dem alles abhängt. Er ist der Eine ohne einen Zweiten, der Ewigseiende und die Wahrheit selbst. Er ist der ewig Vollkommene und Selbstexistente. Er ist der unvergängliche Geist und die höchste Seligkeit. Er ist der Unwandelbare, Selbstseiende, Immergleiche und Stille jenseits aller Eigenschaften. Er ist das reine Bewußtsein und der ewige Zeuge aller Geschehnisse, der Alldurchdringende und die Seele aller Wesen. So ist er als der Ewige und Allseiende in jedem Geschöpf verborgen. Er ist das Licht jeder Sinneswahrnehmung und aller Eigenschaften, doch selbst frei von allen Sinnen. Er ist jenseits aller Welten, doch läßt sie entstehen. Er ist jenseits aller Gedanken, doch bringt sie hervor. Er kennt alles, doch ihn kennt niemand. Er trägt das ganze Universum der belebten und unbelebten Geschöpfe, und alle Welten hängen von ihm ab. Er erleuchtet die ganze Welt mit seiner Wahrheit, als wäre sie selbst die Wahrheit. Auch ich und du sind aus ihm entstanden. Er ist der einzig Höchste Herr, und durch seine Schöpferkraft kommen alle Geschöpfe in die Welt. Er ist das Brahman und unter den Menschen als der Schöpfergott Brahma bekannt. Durch seinen Willen wurde Vishnu zum Erhalter, ich selbst zum Zerstörer, und alle Schutzgötter mit Indra an der Spitze stehen unter seinem Befehl. Jeder von ihnen herrscht in seinem jeweiligen Bereich, um dir zu dienen, oh Göttin, denn du wirst als Urgrund der Natur in allen drei Welten verehrt. Jedes Wesen handelt durch die Kraft von ihm, der überall im Inneren wohnt. Es gibt nichts, was von ihm in irgendeiner Weise unabhängig wäre. Alle Götter und Göttinnen sind allein von diesem Höchsten Wesen durchdrungen. Durch seine Macht weht der Wind, strahlt die Sonne, regnen die Wolken und blühen die Bäume in den Wäldern. Er ist es, der zur universalen Auflösung sogar die Zeit vernichtet, und selbst den Tod und die Angst regiert. Er ist die ewige Gottheit, die in den Veden und Upanishaden als „Das bist Du" (Tat tvam asi) bezeichnet wird.

...

<<

Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 6, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

Nunja, in diversen Upanishaden findet man das auch; es ist eben die "Indische Alleins-Lehre" wie es Pater Dr. Anselm Thaddeus Rixner 1808 in seinem Buch, das er in Passau geschrieben hatte, nannte. (vgl.: Rixner, Pater Anselm Thaddeus ,"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seiten 161 bis 189).

Insofern ist so eine Parallelität nichts Besonderes und nichts was gegen die/eine religiöse Neutralität der TM-Lehre spräche; der/die Verfasser des Mahanirvana-Tantra griffen eben auf diese allgemeinen Lehren zurück und kleideten sie in eine Zwiesprache einer Göttin Parvati und deren Gemahls Gott Shiva und schufen so eine gewisse "mythologische Lehre", welche gewissen Menschen eben gefällt, sie anspricht und ihnen evtl ja auch wirklich bzgl. eines eines besseren bis zumindest "gut-möglich"-guten Lebensstil verhalf/verhilft.

 

 

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Es gibt niemand anderen, den man durch Meditation und Gebet verehrt, um die Befreiung zu erreichen. Nur das höchste Wesen kann sie gewähren. Denn wer könnte durch Anstrengung, Fasten, Askese, Gelübde, große Opfer, bestimmte Orte oder Zeiten, Yoga oder Mantras die Befreiung erzwingen, ohne bei Ihm Zuflucht zu suchen?

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Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 7, letzter Absatz; www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

 

Na klar, das Prinzip der "Anstrengungslosigkeit", "natürlicher Mühelosigkeit" ist in der TM-Lehre durchaus zentral.

"Aha, bei TM wird ein 'höchstes Wesen', ein Gott/eine GöttIn verehrt" kann aber daraus auch nicht abgeleitet werden, weil es der Aussage im "Laya-yoga" (Abs, Pater Josef, Indiens Religion, der Santana-Dharma, Eine Darstellung des Hinduismus, übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Leipzig, 1923. Kapitel über Laya-yoga) widerspricht, wonahc an dort ohne Gottesvorstellung auskommt und dort kein Platzh ist für "Bilderverehrung". Anderersist räumt auch der Laya-yoga ein, daß das Erreichen der letzten, höchsten Stufe mit "Gotteserkenntnis" verbunden sei, was man auch in etwa so in Pater Rixner's Übersetzung von Chândogya-Upanishad's siebenter Lektion (vgl. Rixner, Pater Anselm Thaddeus ,"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seiten 161 bis 189; genaueres siehe auch dem entsprechenden Absatz in www.klassische-indische-texte-91-19i.de ) finden, wenn es zuvor um Worte, Rede, Wille usw ging und am Ende die "Ruhe" erlangt wird und sich hinzugefügt/übersetzt findet, daß diese Ruhe Gott sei.

Ist es ein "religiöser Weg", wenn jemand einen Berg besteigt, dessen Gipfelkreuz oder auch Kapelle für Bergmessen, wie zB am Wallberg/Oberbayern bei Tegernsee, von unten oder auch einfach nur von seinem speziellen Ausgangspunkt aus, gar nicht zu sehen war und er also einfach nur den Berg besteigen will/wollte, weil es ihm gut  tut/täte oder auch weil es im Hochsommer dort oben eben etwas kühler und erträglicher ist  als nicht-oben am Berg. Geht man zB schon bei Beginn der Dämmerung los, so sieht man weder Gifpfelkreuz noch Bergkapelle und es geht darum, der im Verlauf des Tages sich einstellenden Sommerhitze zu entkommen. Sieht man dann, oben angelangt, Gipfelkreuz oder auch Bergkapelle oder auch beides, so denkt man sich evtl seinen Teil, freut sich oder freut sich auch nicht, fühlt sich um das völlige Naturerlebnis betrogen oder auch nicht. Aber es ändert nichts daran, daß man sein Ziel die Geruhsamkeit, die Kühle, dem Entkommen unerträglicher Tageshitze samt eventuellen Hitzschlag, den man genau an jenem Tag eventuell erlitten hätte entkam un d das ohne jegliche religiöse Motiviertheit, ohne religiöse Absichten und ohne es als "religiöse Praxis" anzuerkennen bereit zu sein wollend, was man da an jenem Tag getan hatte.

Was bleibt einem dann schon über, als die Gegebenheit zu tolererien, Soll. man sich den ganzen Tag darüber über aufregen, bis man statt an Hitzschlag dann am Herz-Kasperl starb?

Nur, daß man einen religiösen Weg gegangen sei, aus religiöser Absicht berggestiegen sei und insofern gewallfahrtet gehabt habe, das werden sich viele der bergwandererInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) nicht nachsagen lassen und auch nicht von einem Bundesverfassungsgericht oder einer CDU/CSU-Bundesregierung wo bekanntlich jenes "C" für "christlich" und insofern "religiös" steht.

 

Aber weitere Parallelstellen:

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Oh große Göttin, das ewige, intelligente und unendliche Brahman kann direkt als das wahre Selbst erkannt oder indirekt durch Hinweise wahrgenommen werden. Das Unveränderliche und Reine jenseits von Gedanken und Ansichten, das einzig Wahre in der Illusion der drei Welten - das ist das Brahman in seinem reinen Wesen. Es ist in der stillen Meditation vom Yogi erkennbar, der alles gleichwertig betrachtet, die Ichhaftigkeit und alle Gegensätze überwunden, alle Illusionen verbrannt und alle Begierden gestillt hat. Das Brahman ist wesenhaft durch Ihn erkennbar, aus dem dieses ganze Universum entstanden ist, durch den es erhalten wird, und in dem es wieder vergeht. Dabei spricht man von einer direkten Einsicht sowie von einer indirekten Erkenntnis durch Hinweise. Wer Ihn auf indirekte Weise erkennen möchte, kann dem dargelegten Weg folgen.

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Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 8, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

 

Aha, "jenseits der Gedanken, typisch TM-Lehre" könnte man daraus lesen.

Nunja das Mahanirvana-Tantra widerspricht da in diesen Punkten der TM-Lehre nicht, so wie im vorherigen Beispiel des Bergwanderers die Existenz von Gipfelkreuz oder auch Bergkapelle oder auch Beidem, nicht als Widerspruch zu der Aussagen so eines Bergwanderers, aus nicht-religiösen Absicht den Berg bestiegen zu haben, angesehen werden kann.

 

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er Ihn auf indirekte Weise erkennen möchte, kann dem dargelegten Weg folgen. So höre mir achtsam zu, oh Geliebte, wie ich dir diesen Weg erkläre. Zuerst gebe ich dir das große Brahman-Mantra. Am Anfang sprich das heilige OM, dann die Worte „Sein" und „Bewußtsein", und am Ende das „Eine" und „Brahman".

OM Sat Chit Ekam Brahma

(...)

Das ist das Wurzelmantra (zur Verehrung des Höchsten Brahman). Wenn die Worte richtig ausgesprochen werden, hat das Mantra sieben Silben, und ohne OM sind es sechs. Dies ist ein höchst vorzügliches Mantra, das unmittelbar Tugend, Wohlstand, Liebe und Befreiung gewährt (die vier großen Lebensziele Dharma, Artha, Kama und Moksha). Im Gebrauch dieses Mantras muß man sich nicht um Wirksamkeit oder Risiken sorgen. Es bedarf keiner besonderen Mondphase, Sternen- oder Planeten-Konstellationen, Geburtskaste oder speziellen Reinigungsriten. Dieses Mantra ist in jeder Weise erfolgreich. Wer durch die angesammelte Tugend vergangener Leben mit einem guten geistigen Lehrer (Guru) gesegnet wurde und dieses Mantra von seinen Lippen empfängt, der erreicht das Ziel seines Lebens, empfängt Tugend, Wohlstand, Liebe und Befreiung in dieser Welt und die höchste Seligkeit in der jenseitigen

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Deutsche Komplettübersetzung nebst Illustrationen, Undine und Jens, basierend auf den englischen Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 8, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

Nun, interessanterweise und bemerkenswerterweise ist dieses Mantra, dessen Rishi Gott Shiva selbst sei/ist, wie es an späterer Stelle (siehe nächstes Zitat dann) heißt, in der TM-Scene, lt. der Pfarrer Haak-Listen usw nunmal nicht in Gebrauch.

Daß im zweiten Teil dieses Zitats, dann wieder  sowas wie "typische TM-Lehre", dh die Betonung weltlichen Eefolgs usw zu finden ist, ist nunmal so.

Eine etwaige Tatsache ein "religiöser Weg" zu sein, das dort "entlehnt" bzw entnommen zu haben, kann jedoch daraus nicht geschlußfolgert werden.

 

Allerdings kommt dann auch noch folgende Stelle:

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Oh Parvati, wenn man das einleitende „OM" mit den Silben von Sarasvati, Mahamaya oder Lakshmi (die Shaktis von Brahma, Shiva und Vishnu, also „Aim", „Hriem" oder „Shrim",) ersetzt, gewährt das Mantra die verschiedenen Mächte des Lernens, der Illusion oder des Wohlstandes. So kann das Mantra mit oder ohne OM benutzt werden, wie auch das OM vor jedem Wort oder aller zwei Worte. Der Rishi dieses Mantras ist der ewiggütige Shiva, das Metrum ist Anushtubh (ein Versmaß der Veden), und die führende Gottheit ist das Höchste Brahman, das ohne Eigenschaften ist und in allen Wesen wohnt. So hilft dieses Mantra beim Erreichen der vier großen Lebensziele von Tugend, Wohlstand, Liebe und Befreiung.

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Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 9 und 10, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

 

Zweifelsohne kommt "aim" in den Haak-TM-Mantrenlisten uä vor; aber in "OM Sat Chit Ekam Brahma" müßte, gemäß obigen Zitats das "OM" durch "Aim" ersetzt werden sein, aufdaß es wirklich jener Aussage des, gemäß des Mahanirvana Tantras, Gotte Shiva entspräche.

Das ist jedoch nicht der Fall und so läßt sich auch daraus eben nicht schlußfolgern, daß "TM" eine "religiöse Praxis" (im Sinne des Mahanirvantantra) sei.

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Mit der Initiation in dieses Mantra wird der Schüler vom Brahman erfüllt.

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Versionen von Namatha Nath Dutt (1900) und Arthur Avalon (Sir John Woodroffe), 1913/1953, Ausgabe 2018, aus Seite 8, www.pushpak.de, ISBN 978 173 1071569

 

Sogar das Mahanirvantantra widerspricht jener Aussage von Haak/Gandow,  wonach die "Puja" dazu diene, daß das Mantra "die göttliche Kraft" erhalte. Dazu zitieren Haak/Gandow aus einer dänischen Zeitung, ohne die genau Ausgabe derselben zu benennen.

vgl. Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 29

 

Brahman wird von Deussen als "Weltseele" bezeichnet, Leopold von Schroeder schreibt dazu, daß die Verehrung des männlichen gottes Brahma erst nach dem Einfall der Arier in Indien vorzufinden sei und es in den alten vedischen Lehren nunmal ebenso anzutreffen gewesen sei wie das "Kastenwesen".

Bei Rixner's Übersetzung der Chândogya-Upanishad's siebenter Lektion, geht es um das Erlangen von "Ruhe", der "inneren Zufriedenheit".

Bei der TM-Initiation wird jemand, der kam, um TM zu erlernen zu jener "inneren Ruhe", jenem "reinen Bewußtsein" (jenseits aller Gedankeninhalte, Vorstellungen, Bilder, Theorien, Thesen usw)  geführt und er erfährt diese innere Ruhe per erstmaliger Ausübung der transzendentalen Meditation. Das dann wissend, finden die TM-Ausübenden dann eben auch hin.

Es wird da keine "Kraft" übertragen.

Wenn man einem durstigen Tier eine Quelle zeigt, welche das Tier vorher noch nicht wußte, findet es später dann von alleine dort hin.

Man übertrug aber keine spezielle Kraft; es ist ein Wissen das weitergeben wurde und das wurde in den TM-Info-Vorträgen üblicherweise - wenn richtig gelehrt wurde im Sinne des TM-LehrerInnenausbildungskurs von Playa La Antilla/Spanien, März bis Mai 1973 (aber auch gemäß des "Wie hält man den ersten Informationsvortrag über TM" im Sinne des Kurses mit Mr. Mahesh persönlich in Kössen/Österreich, Herbst 1971 etwa) auch so gesagt; es geht darum jene Erfahrung und insofern da Wissen darüber zu vermitteln.

Die Erfahrung, daß es da irgendwo eine Quelle gibt, die man noch nicht kannte, genügt, um in Zukunft dort hinzufinden.

Wird ein Bergwandern auf den Gipfel des Wallbergs/Oberbayern (in ca 20 Minuten vom Nahnhof Tegernsee zufuß zu erreichen) zu einer religiösen Praxis, nur weil jemand  es irgendwann gesagt bekommen hat - oder es auch irgendwann mal unbeabsichtigerweise vorgefunden hatte - daß dort oben sowohl eine Bergkapelle als auch ein Gipfelkreuz seien?

Gewiß nicht. Es mag ja die Absicht der und frühgeschichtlichen und mittelalterlichen Kirche in ua Deutschland gewesen sein, daß niemand an den Lehren des Christentums und dem als einzig-wahren zu einer angeblichen  Erlösung führenden "christlichen  Lebensweg" vorbeikommen solle können.

Man kann solches, möglichst überall und ständig die Menschen mit christlichen Symbolen zu belästigen und ständig sie an Christentum erinnern zu wollen bzw missionieren zu versuchen, auch als religiöse Belästigung bis hin zu Stalking bezeichnen.

An solches Unwesen erinnern mich manche Aspekte des damaligen Auftretens und Handelns des Pfarrer Haaks durchaus.

Ok auf ihre Kirchen mögen sie ihre Turmkreuze anbringen oder auch vor die Kirche stellen. Wer christlich leben will den wird's wohl freuen.

Ich war in der 13.Klasse im Religionsunterricht der r.-kath. Kirche geblieben (einer von sechs Schülern aus einer Klasse mit ca 22 SchülerInnen), weil ich es mir abverlangte und abverlangen wollte, mich mit dem Thema "Gott" ebenso unparteilich, objektiv, wissenschaftlich und unvoreingenommen zu befassen, wie mit Mathematik, Physik, Geschichte, usw auch. Insofern freuten mich die Ausführungen von Josef Kardinal Ratzinger und Anderer. Es hindert und hinderte mich aber nicht daran mich mit "TM", "überlieferten Lehren Buddhas", usw ebenso neutral zu befassen. Insofern blieb ich auch Mitglied der r.-kath. Kirche.

Daß die Kirchen den Dreck vor den Türen Anderer zu kehren bevorzugten, als vor den eigenen Türen zu kehren ist nunmal in der Öffentlichkeit mit den Mißbrauchsskandalen, skandalöser Auschweifungen im Lebenstil (Ex-Pater Anselm, der sich ins Kloster Andechs  ein Schwimmbad einbauen ließ, das -lt. der Presseberichte - dann nur von ihm selber benutzt wurde, usw) ausführlich dargestellt und bekannt geworden.

Insofern wären die Sektenbeauftragten mit Erforschung übler sektischer Gruppierungen in den eigenen Reihen beschäftigt genug gewesen. Die genauen Lehren der r.-kath. bzw ev.-luth. Kirche sollten sie ja, das darf wohl vorausgesetzt werden bzw hätte Voraussetzung gewesen sein müssen, genau genug gekannt haben. Daß sie betreffs der Lehren der Hindus, der Überlieferung zurückgehend auf jenen Buddha usw kompetent gewesen wären, war bei deren Auswahl wohl nie Thema gewesen.

Pfarrer Haak und Andere meinten anscheinend, daß sie das so nebenher könnten bzw das doch eh völlig unnötig sei, weil sie doch im Besitz alleinigen Wahrheit seien. Nunja, das war wohl absurd. Daß sie aufzeigen wollten, daß der zB TM-Lehre nicht die christliche Lehre zugrundeliege, hätten sie sich eh sparen können; das wurde ja, zumindest, im Sinne des TM-LehrerInnenausbildungskurses in Playa La Antilla/Spanien, März -Mai 1973, auch nicht behauptet.

Wundert mich nur, wieso es in Kirchen dann elektrischen Strom, Microphon und Lautsprecher usw gibt, wo doch all das mit einem christlichem Verständnis unvereinbar sei so wie sowas wie "Transzendentale Meditation", wo es nur um das Erlangen jener tiefsten Ruhe und um das Erlangenwollen jener "inneren Zufriedenheit" (vgl. Chândogya-Upanishade siebente Lektion) geht. Nunja, in Sachen Bergwandern bemühte sich das christliche Lager - zumindest anscheinend-  sehr darum, daß sie möglichst vielen "Wallfahrten gemacht haben" nachsagen können wollten oder aber auch geht und ging es den Kirchen schlicht&einfach nur darum, daß jene, die es als Wallfahrt verstanden haben möchten, es so, möglichst einfach und symbolträchtig, sollten tun können.

(Mir genügen als Wallfahrt allerdings schon die zahlreichen Innenstadtkirchen in München und keinesfalls leugne ich eine "innerem -Abstand" dienliche Wallfahrt, die daran besteht vom zB Sendlinger Torplatz aus hin&her vom Kirche zu Kirche zu gehen, mich dort etwas hinzusetzen, eine geruhsame, gemähliche, ruhige Andacht abzuhalten, um dann zur nächsten Kirche weiterzugehen und zB in der Theatinerkirche am Odeonsplatz die Wallfahrt ausgeruht und zufrieden zu beenden.)

Nur wenn man jenes Errichten religiöser Symbole auf Berggipfel, jeder Sekte dieser Welt zugestehen würde, wäre von der Natur bald gar nichts mehr da. Daß sowohl ein  Bergwanderweg (oder gar ein Klettersteig) als auch eine Berghütte, ganz zu schweigen von Skipisten und Skikanonen, eher ein schwerer Eingriff in die Natur sind als wie ein Gipfelkreuz, ist allerdings offensichtlich so.

Aber man muß es denn heutzutage wohl eher als "geschichtliche" Monumente auffassen , die zur kritischen Befassung mit den Lebensweisen sowie dem Umgang mit Tieren, Pflanzen und der Natur der Moderne/Industriezeit und den fast 2 Jahrtausenden zuvor, einladen.

Eines ist klar, ein "Ergebnisoffenes Ermitteln" wird von der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften erwartet und von jenen verlangt.

Ebenso kann man Transzendentale Meditation ergebnisoffen, im Wissen, daß man jene "innere Ruhe" von der Nârada zu Sanatkumar sprach (Chândogya-Upanishad, siebente Lektion) nicht hat, aber erlangen möchte ausüben und sich das auch abverlangen.

Sollte man sie dann gefunden haben, so weiß man es besser als wie Johann Wolfang von Goethe mit seiner herben Kritik betreffs der "indischen Lehren" und seinen Bedenken und Darstellungen in Faust I sowie seiner Ausweg-Darstellungen per Faust II.

Man fand dann gegebenfalls ergebnisoffen auch heraus, daß die Darstellungen von Sektenbeauftragte wie Pfarrer Haak falsch waren und seine Befürchtungen zu Unrecht bestanden und er und Andere die weitere einfache Verbreitung einer höchst nützlichen, sinnvollen und würdevollen Meditationsmethode behindert und vielen Menschen das Erlangen der Inneren Ruhe verbarrikadiert haben.

Mir hat man es jedenfalls an einem staatlichen Gymasium zugemutet, daß ich mir  solch eine ergebnisoffene Klärung der Frage, "wie man TM mache", abzuverlangen habe. Dann brauchen nicht später Sektenbeauftragte und staatliche Gerichte daher zu kommen, die mir diese Fähigkeit und einzige Beziehung zur TM-Lehre und TM-Scene - noch absurder als wie jener Lehrer, der mich in die TM-Scene hineinterrorisieren ließ/hineinterrorisiert -  absprechen wollen und soweit korrekt lehrenden TM-LehrerInnen es nicht lassen wollen, zu solch einem Umgang, dh nicht religiösem, voreingenommen, mit der "Transzendentale Meditation" einzuladen und das auch so gemeint und gekonnt zu haben. (siehe www.schulerlebnis--91-19i.bayern ). Wahlweise hätten die Behörden und Gerichte auch mal jenen Lehrer kritisiert haben können und seine etwaige Berufshaftpflichtversicherung herangezogen haben oder auch die Staatshaftung übernommen haben können. Ich schilderte dem dan zuständigen Oberstudiendirektor jener Schule, aber auch dem Bay. Kultusministerium jene Vorfälle´und fügte stets den Satz hinzu, daß wenn etwas nicht verstanden werde, man gerne bei mir nachfragen dürfe.

Man zog es vor, den Sachverhalt nicht "ergebnisoffen", ja gleich gar nicht, zu ermitteln, den betreffenden Lehrer auch noch zu einem Oberstudiendirektor zu küren und es mit Vorurteilen und Beleidigungen zu belassen.

Es erinnert doch sehr an den Umgang - aus Kreisen der Kirchen  - mit Mißbrauchsopfern. keine ergebnisoffenen Ermittlungen herbeigeführen, Vertuschen und TäterInnen weiterbeschäftigen.

(Ausführlicheres siehe in https://www.schulerlebnis--91-19i.bayern)

 

Im Abschnitt "III)8) Zusammenschau" gehe ich dann auch auf mehrere Sachverhalte im Zusammenhang mit Mr. Mahesh und einer Lehrtätigkeit ein, wo ich den Urteilen des Bundesverfassungsgerichts in der Sache soweit zustimme.

Eine Fortsetzung dieser zitierenden Befassung mit dem Mahanirvantantra folgt noch.

Es sei sei, betreffs dieser Fortsetzung, vorab erwähnt, daß etwa für das "Kali-yuga", in welchem man sich derzeit befände, eine GöttInenverehrung nicht geeignet sei; dafür wird die Verehrung des unpersönlichen Brahman empfohlen.

Auch dazu kann man einwenden, dass jene - ua vom Bundesverfassungsgericht letztlich als Heuchelei bezeichnete - Bemühung um "Nicht-Religiösität" aus genau dieser "religiösen Schrift", dem Mahannirvanatantra von dem Mr. Mahesh entnommen worden sei und es daher als eine "Mahanirvanatantra-Sekte" im speziellen und "Sekte" im allgemeinen bezeichnet werden müsse dürfen.

Man vergleiche dazu auch "Warum TM keine Religion sein will" auf  Seite 81 im Büchlein: "Transzendentale Meditation" vom ev.-luth. Sektenbeauftragten Pfarrer Haak in der Überarbeitung durch Thomas Gandow (Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow".)

 

Auch diese "Entlehnung" kann jedoch nicht bewiesen werden. Im Übrigen widerspricht das Mahanirvanatantra da nicht der TM-Lehre.


 

 

 

Andererseits kann nicht übersehen werden, daß Mr. Mahesh auf den Kursen wie in Kössen 1971, auf dem TM-LehrerInnen Ausbildungskurs wie zB Playa La Antilla/Spanien März bis Mai 1973 oder auch zahlreichen TM-LehrerInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) stets zielstrebig beim Thema "Transzendentale Meditation" und die Lehre der Integrierbarkeit des  reinen Bewußtseins in den Alltag mit gewissen grundsätzlichen Vorteilen ("höheren Bewußseinszustände") blieb.

Auch Dr. Hans Vater schreibt in seinem Buch "Zu Füßen Maharishis - Meine Zeit mit dem Meister" (Vater, Dr. Hans, "Zu Füßen Maharishis - Meine Zeit mit dem Meister", Alpha-Veda, 3. Auflage, Februar 2020, ISBN 978-3-945004-36-4) wie focusiert Mr. Mahesh war. Man findet es zB auf Seite 21 im vorletzten Absatz. Auf Seite 11 berichtet Dr. Hans Vater jedoch auch jene gewissen "Abweichungen" des Mr. Mahesh von dem was er als allgemeine TM-Lehre darstellte. Hans Vater erwähnt im 1. Abschnitt dieses Buches, daß in dem Yoga-Aasnas-Heftchen auch ein Gebet empfohlen werde und daß der Inhaber einer Satirezeitschrift Mr. Mahesh das vorwarf, weil es nicht zum Anspruch der "Wissenschaftlichkeit passe". Mr. Mahesh verteidigte jedoch jenes Gebet.

Allerdings ist auch objektiverweise festzustellen, daß jenen "Asanas-Kurs" nicht Mr. Mahesh selbst zusammengestellt hatte sondern ein Professor Hare Krishna aus Indien, der dafür Experte war und an Universitäten in Indien für solche Kurse zuständig gewesen war oder auch sei.

Allerdings findet man so eine Gebetsempfehlung auch in Mr. Mahesh's eigenem Buch "Die Wissenschaft vom Sein udn Kunst des Lebens" im Zusammenhang mit Essen, dh ein "Tischgebet", was in jenem Zusammehang ebenfalls befremdlich erscheint.

Es sei nicht veschwiegen