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Vorbemerkungen zum "Schlangengleichnis, dem Gleichnis von der Wasserschlange".

 

Im VII) 4) Majjhimanikāya Nr. 22, dem sog. "Alagaddūpma-Sutra", geht es ebenfalls um die Frage, ob ein Streben nach Erkenntnis/Erleuchtung, Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt, möglich sei, wenn man jene - gemäß der frühen Überlieferungen des Buddha betreffs dessen - Erkenntnis 'hemmenden Taten' weiterhin begehe und ob es akzeptabel sei, daß jemand lehrt, daß man das alles weiter so machen dürfe.

 

Diesen Text findet man ua im Buch, titels "Gautama Buddha, Die vier edlen Wahrheiten." von Prof. Dr. Dr. Mylius; es erschien zu DDR-Zeiten in erster Auflage 1985 die Rechte lagene zumindest 1983 beim Verlag Phillip Reclam jun. in Leipzig; nach der sog. "Wende" erschien es, zumindest u.a., in "dtv klassik" unter ISBN 3-423-02166-7. In letzterer Ausgabe findet man auf den Seiten 126 bis inkl. 140.

Von Karl Eugen Neumann gibt es ein Komplett-Übersetzung aller 152 Einzeltexte des Majjhimanikāya.(in 3 Bänden, dh Einzeltext 1 bis 50, 50 bis100 und 100 bis 152).

Neuerdings erschien von Kay Zumwinkel eine Übersetzung einer Übersetzung ins Englische als Übersetzung ins Deutsche, nachdem eine buddhistische Nonne Karl Eugen Neumann's Übersetzung für nicht so ganz zutreffend bezeichnt habe. Kay Zumwinkel übersetzte daher eine existente Übersetzung ins Englische, welche jene Nonne für besser hielte, ins Deutsche.

Es steht jedem frei, die verschiedenen Übersetzungen mit einander zu vergleichen.

 

Dieser Text ist im Zusammenhang mit der TM-Lehre insofern von Bedeutung, als des Mr. Mahesh's Lehre "Einfach TM zum Alltag hinzufügen", "Änderungen am Lebensstil sind nicht nötig" usw, bei irgendwelchen scheinbaren oder auch selber geäußerten oder auch von irgendwem vorgebrachten Äußerungen bzgl irgendwelcher Probleme im Alltag von TM-Ausübenden oder auch im Zusammenhang mit TM-Meditationserfahrungen dh auch TM-Ausübung selber, von einigen TM-LehrerInnen dann gesagt oder auch behauptet oder auch Betroffenen eingeredet wurde, daß zB deren Studienfach für sie nicht das Richtige oder auch Geeignete sein könnte, der Beruf evtl. der Falsche sein könnte, usw usf.

Manche exerzierten per "Vollzeit-TM-Lehrer"  -zum kompletten Armutstarif und einziger oder auch nicht auszuschließender Aussicht auf völlige Verarmung - gar vor, daß sie das für absolut bedeutungsvoll halten würde und äußerten sich wiederholt entsprechend.

Da kann man nun geteilter Meinung sein:

Klagt jemand, daß mit zB Studienbeginn oder Berufsausübungsbeginn udgl die Meditationserfahrung sich plötzlich total verändert habe oder auch einfach nicht ,mehr zufriedenstellend sei oder einfach irgendwie nicht mehr das sei, was man damals einst "gekauft" und auch durchaus zu erfahren gepflegt hatte, so könnte man da zwei Antworten geben:

a) "Nunja, da kann man nichts machen; wenn's TM-Ausüben nichts mehr bringt und man Aussicht auf Verarmung &co ablehnt, kann man zwar weiter sich jene 2-mal-täglch zwanzig bis dreißig Minuten gewisse Ruhefindung gönnen.

b) Mr. Mahesh hätte von Anfang an darauf hingewiesen haben müssen, daß da eine enge Wechselbeziehung  zwischen Erfolgen mit TM-Ausübung und zB Berufsinhalt bestehe. Mr. Mahesh hätte das dann aber auch den TM-LehrerInnen gemeinnützigerweise so gelehrt haben müssen, was er anno März bis Mai 1973 in Playa la Antilla/Spanien jedenfalls nicht tat.

In obig erwähnter überlieferter Lehrrede des Buddha, heißt es allerdings unmißverständlicherweise, daß es eventuell zwischen dem Streben nach Erkenntnis/Erleuchtung und Alltagstätigkeit einen Konflikt würde geben können.

Wenn man an beiden Enden eines Seils kräftig genug zieht, wird es zerreißen. Insofern müßten TM-LehrerInnen schon bei den anfänglichen Lehre-Aussagen betreffs "TM" bleiben und zumindest TM-Ausübende nicht in Konliktsituationen bringen, indem sie die Berufswahl anzweifeln, den erforderlichen Studier-Rhytmus stören per ständig anrufen, daß man im Center gebraucht werde oder gar zur Mitarbeit im TM-Center genötigt werde usw usf.

Daß man dann evtl. in diesem aktuellen Leben dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt nicht wird entkommen können, hat Mr. Mahesh allerdings stets eingeräumt. Es ist außerdem evident.

Lediglich, daß eine gewisse tiefere Ruhe erfahrbar sei, das der Gesundheit von zumindestens Einzelnen als dienlich festgestellt worden sei, usw ist verantwortungsvollerweise aussagbar.

Wer aus buddhistischen Lehren, Hindu-Erleuchtungsstreben oä heraus anfing "TM" auszuüben, muß sich damit eben auch abfinden. Es ist dann das Problem jener buddhistischen oder auch Hindu-Gruppierungen, welche so jemand einst inspirierten es mal mit "TM" zu versuchen odgl.

Ähnlich ist das Problem im Zusammenhang mit Psychologie, Psychiatrie und Christentum. So war es in der TM-Scnee - in jenen Jahren 1971 bis 1976 als ich damals, mir näheren Einblick zu verschaffen leider nicht umhingekommen war - üblich, daß Priester, Psychiater usw erst sich eingehender mit der Theorie befaßt haben müßten, bevor sie initiiert werden durften. Auch Personen, die öfters als 2-mal pro Woche in psychiatrischer Behandlung waren, durften nicht initiiert werden. Wer Drogen - das galt und gilt auch für Cannabis - nahm, mußte erst mal 14 Tage clean sein, bevor er initiiert werden durfte. So waren damals nunmal die Regeln in der TM-Scene.

 

Daß eine zwangsweise Initiierung, wie mir widerfahren durch das Zusammenspiel des Klassleiters&Vertrauenslehrers der Schule & Deutschlehrers im Abiturjahr mit einem TM-Lehrer, dann nur zu Konflikten führen würde können, ist evident und sei es daß TM-LehrerInnen dann "Konflikte, dien es nie gab, meinten zu erkennen/verstehen".

 

Es war stets ein Fehler, wenn TM-Lehrer sich nicht mehr mit TM-Lehren meinten begnügen  zu müssen und anfingen sich als Gurus aufzuspielen.

Das gilt insbesondere auch für Mr. Mahesh selber.

Noch absurder als wie selber sexuelle Verhältnisse mit ua Judith Bouruqes gepflegt zu haben, auch - lt.Judith Bourques Buch "Robes of Silk and Feet of Clay" mindestens 1-mal sexuell übergriffig gewesen zu sein und dann sich noch eingebildet zu haben, er könne "vedische Mönche" (wie es Dr. Hans Vater ins einem mehrfach erwähnten  Buch "Zu Füßen Maharishis - meine Zeit mit dem Meister" nennt bzw von Mr. Mahesh zitiert) ausbilden, geht es nunmal kaum noch, insbesondere nachdem er weiterhin sich als "Mönch" stylte und sich so bezeichnen ließ.

Da hat Mr. Mahesh nunmal angefangen gehabt, sich auch noch als Guru aufzuspielen und sich nicht mehr damit begnügt "TM zu lehren", so wie er es jenem engen, kompetenten Mitarbeiter des Shankaracharya Shantananda Saraswati im Rahmen jenes TM-Lehrerausbildungskurses in Rishikesh hatte vorgeführt. (siehe Wikipedia, Paul Mason's  Bericht sowie Sachkenntnis dazu.). Das war insbesondere ab 1976 dann immer zunehmender der Fall.

Insofern ist auch Buddha's Lehrrede da sehr hilfreich zum besseren Verstehenkönnen der von Sektenbeauftragten, CSU-Mitgliedern, CDU/CSU-geführter Bundesregierung unter Dr. H. Kohl und dann auch Psychologen, PsychiaterInnen usw vorgebrachten "Kritik" an der TM-Lehre.

Deren Kritik ist insofern ungerechtfertigt, als sie von etwas ausgehen, was die TM-Lehre nicht war.

Andererseits ist sie gerechtfertigt als Mr. Mahesh anfing, sich als Guru aufzuspielen und den schützenden Rahmen "nur TM zum Alltag hinzufügen zu lehren" ab 1976 unübersehbarerweise und nicht leugen- oder auch vertuschbarerweise mehr&mehr verließ/verlassen hatte.

Wenn früher TM-LehrerInen da bisweilen Konlikte sahen, die es nicht gab, so lag es eben bisweilen daran, daß sie selber TM aus buddhalehre-~ hindu-~,jaina-~ oä-gemäßem Erleuchtungs-~ oder auch Erkenntnisstreben heraus einst angefangen gehabt hatten und darin noch verhaftet waren. Üblicherweise konnte man sich als TM-Ausübenden aber davor schützen und wurde kaum aus der Bahn katapuliert, da es durchsichtig genug war. Ein echtes und sehr ernstes Probem waren jedoch voll absichtliche, subversive Bestrebungen einer sehr weniger TM-LehrerInnen, die systematisch StudentInnen, SchülerInnen und andere in deren Lebensweg blockierten, dh jene aus jene, aus den "fanatisch linken Kreisen" der zB 68-er Jahre, "Nötigungs-Unmethoden" praktizierten und durch ständig neue Hinterhältigkeiten und Unverschämtheiten gänzten und nicht durch die natürliche Bescheidenheit, welche der TM-Lehre von "zum Alltag hinzufügen" "in Übereinstimmung mit den Erfordernissen des Alltags" udgl. ursprünglich eigen war.

Ich denke, daß der Vortrag ("Benedictory discourse") von Jagadguru Shankaracharya Sri Sri Sri Vidhushekhara Bharati Sannidhanam, Daksihnamnaya Sri Sharada Peetham, Sringeri , Vortrag vom 25.7.2020,  28th Vardhanti - Anugraha Bhashanam von Jagadguru Sri Sannidhanam, insbesondere auch im Zusammenhang mit "Transzendentaler Meditation", welche lt. Mr. Mahesh angeblich von Shankaracharya Swami Brahmanda Saraswati stamme, alles praktisch Notwendige im Zusammenhang mit "TM" klar genug macht. Mr. Mahesh wollte das - es scheint nunmal tatsächlich so zu sein - so lehren, konnte es eben nicht so klar verständlich und solide. Indem in jenem Vortrag gesagt  wird, daß man, nachdem man in seinem Beruf so gut als einem möglich geworden war, das Können anschließend für das Gute in der Welt einzusetzen sei, wird da eben nicht gelehrt, daß man einfach so weiterleben könne, als wie man es früher gemacht hätte.

Aber ein unüberwindlicher Konflikt zwischen spirituellen Zielsetzungen und den Alltagserfordernissen, wird nicht thematisiert.

In München gibt es inzwischen einen Metzger (war/ist dessen Beruf), der vegane oder auch vegetarische Brotauflagen, Brotaufstriche usw produziert, da er seine "Würzkenntnisse" eben auch entsprechend in jenem Zusammenhang beruflich einbringen und seinen Lebensunterhalt damit verdienen kann.

Wenn Mr. Mahesh als ersten Zustand der Erleuchtung jenen Zustand - oder auch der Ereknntnis - der natürlichen Co-Existenz des "reinen Bewußtseins" bzw der "reinen Gewahrheit" (des "transzendentalen Bewußtseins") mit Wachen, Träumen und Schlafen, bezeichent und dies mit der Beschreibung "Leben in Übereinstimmungen  mit allen Naturgesetzen" fest verbindet, so folgt daraus nunmal formalerweise, daß zB ein Chemiker, der in den 60-er Jahren FCKW produzierte, per hinzugefügter TM-Ausübung in einen Konflikt gekommen wäre und um die Beendigung jener Tätigkeit formlerweise nicht umhingekommen wäre.

Wenn man diese Aspekte nicht thematisiert oder gar leugnet, werden die etwaigen auftauchenden Konflikte dann als "persönliche Probleme" wahrgenommen, was einer Lösung jener Probleme im Wege steht. Die Hauruckmethode des "Das Kind mit dem Bade"-Ausschüttens, ist an jener Stelle naheliegend. Allerdings war die TM-Lehre, daß TM-Ausübung in Übereinstimmung mit den Erfordernissen des Alltags sei und das wär's dann nunmal nicht mehr gewesen.

Andere nutzten jene "Lücke im Lehrgebäude des Mr. Mahesh", so scheint es zumindest, um irgendwelchen TM-Ausübenden ständig Konflikte, die es nie gab, einzureden und es als "subjektive Konflikte", "innere Konflikte" im Sinne von Persönlichkeitsstörung darzustellen und Psychiatrie&co auf den Plan zu rufen. Für die Folgen von ÄrztInnen die in der Folge als Fachärzte auftraten, aber noch 4 Jahre lang gar keine gewesen waren, wollten jene dann aber nicht die Verantwortung übernehmen.

Auch ohne TM-Ausübung kann ein Mensch anfangen zur Einsicht zu gelangen, daß er wohl besser nicht weiter mithelfen, die Welt kaputt zu machen. So ein, solche gute Absichten leben wollender, Mensch wird dann eben, im Rahmen seiner Möglichkeiten durch Veränderung der Tätigkeit - also zB Suche nach neuem Job, neuem Arbeitgeber - seine Tätigkeiten verändern. Daß dieses Gebiet sehr weit ist, nachdem es auch Freiberufliche, UnternehmerInnen und Beamte gibt, ist nunmal Tatsache und daher kann dieses Thema hier nicht umfassender erörert werden.

Zweifelsohne wird im Bhaja Govindam (von Shankara) jedoch auch darauf hingewiesen, daß es keine brauchbare Idee sei, sich mit "Geburt&Wiedergeburt" zu begnügen und "Augen zu und durch" zu praktizieren.

 

Nachdem Mr.Mahesh in seinem Kommentar zur Bhagavad Gita auf Buddha einging und ihn in eine Reihe stellte mit Shankara und Anderen, scheint es mir sinvoll, hier etwas darauf einzugehen.

Im folgenden Gleichnis der Wasserschlange vertritt einer der Mönche den Standpunkt, daß er weiterhin alles so tun dürfe wie vorher. Andere kritisieren ihn dafür und schließlich landet der Streit vor Buddha, der nun seine Standpunkte wiederholte, bestätigte und dazu dann aber weiter präzisiert.

 

Nun also das Schlangengleichnis als Zitat:

 

 


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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII

...

 

 

22

Dritter Theil

Zweite Rede


DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

 

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der

Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos. Zu jener Zeit nun hatte ein Mönch Namens Ariṭṭho, ehemals ein Geierjäger, folgende verkehrte Meinung geäußert: > Also fasse ich die vom Erhabenen verkündete Lehre auf, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.< Es kam nun viele Mönchen zu Ohren, dass ein Mönch Namens Ariṭṭho, ein früherer Geierjäger, folgende verkehrte Meinung gefasst habe. Da

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

begaben sich nun jene Mönche dorthin wo Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, weilte, und sprachen hierauf also zu ihm :

»Ist es wahr, wie man sagt, Bruder Ariṭṭho, du habest diese verkehrte Meinung gefasst : >Also verstehe ich die vom Erhabenen verkündete Lehre, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen<?«

 

»So ist es, ihr Brüder, allerdings fass' ich die vom Erhabenen verkündete Lehre also auf, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.«

 

Da nun wollten jene Mönche Ariṭṭho den Mönch, den fiüheren Geierjäger, von seiner verkehrten Meinung abbringen, wandten sich zu ihm, sprachen zu

ihm, belehrten ihn: »Nicht also rede, Bruder Ariṭṭho, den Erhabenen verbessere nicht, nicht ist es gut den Erhabenen verbessern, nicht kann der Erhabene solches gesagt haben. Auf manigfaltige Weise, Bruder Ariṭṭho, wurden die verderblichen Handlungen vom Erhabenen erklärt, und sie gereichen dem Thäter nothwendig zum Verderben. Unbefriedigend sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller

 

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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII

 

Quaalen, das Elend überwiegt. Kahlen Knochen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Fleischfetzen verglichen hat der Erhabene die Begierden, flammendem Stroh verglichen hat der Erhabene die Begierden, glühenden Kohlen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Träumereien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Betteleien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Baumfrüchten verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schwerdterschneiden verglichen hat der Erhabene die Begierden, Lanzenspitzen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schlangenrachen gleich sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt.«¹

 

Ariṭṭho der Mönch aber, der frühere Geierjäger, obzwar von jenen Mönchen also angegangen, angesprochen und belehrt, hielt an dieser seiner verkehrten Meinung zähe fest: »Ich, fürwahr, ihr Brüder, verstehe die vom Erhabenen verkündete Lehre also, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen müssen.«

Als nun jene Mönche Ariṭṭho den Mönch, den früheren Geierjäger, von dieser verkehrten Meinung nicht abbringen konnten, begaben sie sich dorthin wo der Erhabene weilte, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

und setzten sich zur Seite nieder. Hierauf nun sprachen jene Mönche zum Erhabenen also :

»Ein Mönch Namens Ariṭṭho, o Herr, ein ehemaliger Geierjäger, hat folgende verkehrte Meinung geäußert: >Also verstehe ich die vom Erhabenen verkündete Lehre, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.< Hiervon erhielten wir Kunde, o Herr, begaben uns zu Ariṭṭho und fragten ihn, ob das Gerücht wahr sei. Auf unsere Frage, o Herr, erwiderte uns Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger: >So ist es, ihr Brüder, allerdings fasse ich die vom Erhabenen verkündete Lehre also auf, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.< Da nun wollten wir, o Herr, Ariṭṭho den Mönch, den früheren Geierjäger, von seiner verkehrten Meinung abbringen, wandten uns zu ihm, sprachen zu ihm, belehrten ihn: Nicht also rede, Bruder Ariṭṭho, den Erhabenen verbessere nicht, nicht ist es gut den Erhabenen verbesseren, nicht kann der Erhabene solches gesagt haben. Auf manigfaltige Weise, Bruder Ariṭṭho, wurden die verderblichen Handlungen vom Erhabenen erklärt, und sie gereichen dem Thäter nothwendig zum

Verderben. Unbefriedigend sind die Begierden, hat der

 

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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII

 

Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Kahlen Knochen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Fleischfetzen verglichen hat der Erhabene die Begierden, flammendem Stroh verglichen hat der Erhabene die Begierden, glühenden Kohlen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Träumereien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Betteleien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Baumfrüchten verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schwerdterschneiden verglichen hat der Erhabene die Begierden, Lanzenspitzen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schlangenrachen gleich sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Obzwar nun, o Herr, solcherart von uns angegangen, angesprochen und belehrt, hielt Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, an dieser seiner verkehrten Meinung zähe fest: >Ich, fürwahr, ihr Brüder, fasse die vom Erhabenen verkündete Lehre also auf, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.< Da wir nun, o Herr, Ariṭṭho den Mönch, den früheren Geierjäger, von dieser verkehrten Meinung nicht abbringen konnten, beschlossen wir, die Sache dem Erhabenen zu berichten.«

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

 

Da nun wandte sich der Erhabene an einen der
Mönche:

» Gehe, o Mönch, und sage in meinem Namen Ariṭṭho dem Mönche, dem früheren Geierjäger: der Meister ruft dich, Bruder Ariṭṭho.«

»Wohl, o Herr!« erwiderte jener Mönch, dem Erhabenen gehorchend, begab sich dorthin wo Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, weilte, und sprach hierauf also zu ihm:

»Der Meister ruft dich, Bruder Ariṭṭho.«

»Gut, o Bruder, ich komme!« erwiderte Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, jenem Mönche, begab sich dorthin wo der Erhabene weilte, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Hierauf nun sprach zu Ariṭṭho dem Mönche, dem früheren Geierjäger, der Erhabene also:

»Ist es wahr, wie man sagt, Ariṭṭho, du habest diese verkehrte Meinung gefasst: >Also verstehe ich die vom Erhabenen verkündete Lehre, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen<?«

»So ist es allerdings : ich, o Herr, fasse die vom Erhabenen verkündete Lehre dahin auf, dass jene vom Erhabenen als verderblich bezeichneten Handlungen dem Thäter nicht nothwendig zum Verderben gereichen.«

 

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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII

»Von wem hast du denn, du bethörter Mann, gehört, dass ich eine solche Lehre verkündet hätte? Habe ich nicht, o Thor, auf manigfaltige Weise die verderblichen Handlungen erklärt und dargelegt, dass sie dem Thäter nothwendig zum Verderben gereichen? Unbefriedigend sind die Begierden. hab' ich gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Kahlen Knochen verglichen habe ich die Begierden, Fleischfetzen verglichen habe ich die Begierden, flammendem Stroh verglichen habe ich die Begierden, glühenden Kohlen verglichen habe ich die Begierden, Träumereien verglichen habe ich die Begierden, Betteleien verglichen habe ich die Begierden, Baumfrüchten verglichen habe ich die Begierden, Schwerdterschneiden verglichen habe ich die Begierden, Lanzenspitzen verglichen habe ich die Begierden, Schlangenrachen gleich, habe ich gesagt, sind die Begierden, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Aber missverständigen Sinnes, o Thor, willst du uns verbessern und gräbst dir selbst das Grab und schaffst dir schwere Schuld. Das wird dir, o Thor, lange zum Unheil, zum Leiden gereichen.«

Und der Erhabene wandte sich an die Mönche: »Was meint ihr wohl, Mönche? Hat dieser Mönch

Ariṭṭho, der frühere Geierjäger, in unserer Heilsordnung nicht etwa Brand gestiftet?«

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

»Wie wäre das möglich, o Herr, nein, wahrlich
nicht, o Herr!«

Auf diese Worte setzte sich Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, verstummt und verstört, gebeugten Rumpfes, gesenkten Hauptes, das Antlitz von brennender Röthe übergossen, wortlos nieder. Als nun der Erhabene sah, wie Ariṭṭho der Mönch, der frühere Geierjäger, verstummt und verstört dasaß, gebeugten Rumpfes, gesenkten Hauptes, das Antlitz von brennender Röthe übergossen, wortlos, sprach er also zu ihm: »Dies wird sich als deine eigene verkehrte Meinung erweisen, o du Bethörter; ich werde nun die Mönche befragen.«

Und der Erhabene wandte sich an die Mönche:

»Versteht auch ihr, meine Mönche, die verkündete

Lehre also, wie dieser Mönch Ariṭṭho, der frühere Geierjäger, der missverständigen Sinnes uns verbessert und sich selbst das Grab gräbt und schwere Schuld schaft?«

»Nicht so, o Herr! Auf mannigfaltige Weise hat uns ja, o Herr, der Erhabene die verderblichen Handlungen erklärt und dargelegt, dass sie dem Thäter nothwendig zum Verderben gereichen. Unbefriedigend sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller

Quaalen, das Elend überwiegt. Kahlen Knochen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Fleischfetzen

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DRITTER THEIL . ZWEITE REDE . XXII

verglichen hat der Erhabene die Begierden, flammendem Stroh verglichen hat der Erhabene die Begierden, glühenden Kohlen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Träumereien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Betteleien verglichen hat der Erhabene die Begierden, Baumfrüchten verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schwerdterschneiden verglichen hat der Erhabene die Begierden, Lanzenspitzen verglichen hat der Erhabene die Begierden, Schlangenrachen gleich sind die Begierden, hat der Erhabene gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt.«

»Wohl, ihr Mönche, wohl, dass ihr, meine Mönche, die verkündete Lehre also versteht. Freilich habe ich euch, ihr Mönche, auf mannigfaltige Weise die verderblichen Handlungen erklärt und dargelegt, dass sie dem Thäter nothwendig zum Verderben gereichen. Unbefriedigend sind die Begierden, habe ich gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Kahlen Knochen verglichen habe ich die Begierden, Fleischfetzen verglichen habe ich die Begierden, flammendem Stroh verglichen habe ich die Begierden, glühenden Kohlen verglichen habe ich die Begierden, Träumereien verglichen habe ich die Begierden, Betteleien verglichen habe ich die Begierden, Baumfrüchten verglichen habe ich die Begierden, Schwerdterschneiden verglichen habe

 

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ich die Begierden, Lanzenspitzen verglichen habe ich die Begierden, Schlangenrachen gleich, habe ich gesagt, sind die Begierden, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt. Aber dieser Mönch Ariṭṭho, der frühere Geierjäger, will uns missverständigen Sinnes verbessern und gräbt sich selbst das Grab und schafft sich schwere Schuld. Das wird diesem bethörten Manne lange zum Unheil, zum Leiden gereichen. Dass er aber, ihr Mönche, außer diesen Begierden da, außer den wahrgenommenen Begierden, außer dem, was unter Begierden gedacht wird, etwa andere Begierden finden könnte, ist schlechterdings unmöglich.

»Wohl giebt es, ihr Mönche, Thoren, die sich die Lehre¹ aneignen. Obzwar sie diese Lehre sich angeeignet haben, untersuchen sie nicht mit Weisheit den Sinn der Lehren. Da sie den Sinn nicht mit Weisheit untersuchen, gewähren ihnen die Lehren keine Einsicht. Sie lernen die Lehre nur, um Reden und Meinungen über sie äußern zu können. Den Zweck, um dessen willen sie die Lehre lernen, den merken sie nicht. Ihnen gereichen die unrecht angefassten Lehren lange zum Unheil und Leiden. Und warum das ? Weil sie die

Lehren, ihr Mönche, unrecht angefasst haben. Es ist, ihr Mönche, als wie wenn ein Mann, der Schlangen begehrt, Schlangen sucht, auf Schlangen ausgeht, eine gewaltige

 

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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII

 

Schlange fände und sie am Leibe oder am Schwänze anfasste: da schösse die Schlange auf ihn zu und bisse ihn in die Hand, in den Arm oder in andere Glieder, so

dass er in der Folge den Tod oder tödtlichen Schmerz erlitte. Und warum das ? Weil er die Schlange, ihr Mönche, unrecht angefasst hätte. Ebenso nun auch, ihr Mönche, giebt es Thoren, denen die unrecht angefassten Lehren lange zum Unheil und Leiden gereichen. Und warum das ? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, unrecht angefasst haben.

 

»Wohl giebt es aber, ihr Mönche, auch edle Söhne, die sich die Lehre aneignen. Nachdem sie diese Lehre sich angeeignet haben, untersuchen sie mit Weisheit den Sinn der Lehren. Da sie den Sinn mit Weisheit untersuchen, gewähren ihnen die Lehren Einsicht. Sie lernen die Lehre nicht etwa nur, um Reden und Meinungen über sie äußem zu können. Den Zweck, um dessen willen

sie die Lehre lernen, den merken sie. Ihnen gereichen die recht angefassten Lehren lange zum Wohle, zum Heile. Und warum das? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, recht angefasst haben. Es ist, ihr Mönche, als wie wenn ein Mann, der Schlangen begehrt, Schlangen sucht, auf Schlangen ausgeht, eine gewaltige Schlange finde und sie mit einem gabelförmigen Stocke, recht angefasst, niederzwänge und, nachdem er sie mit dem

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

gabelförmigen Stocke, recht angefasst, niedergezwungen hätte, am Halse wohl gepackt hielte: wenn nun auch, ihr Mönche, die Schlange Hand oder Arm oder andere Glieder jenes Mannes mit ihrem Leibe umringelte, so brauchte er darum weder Tod zu befürchten noch tödtlichen Schmerz. Und warum nicht? Weil er die Schlange, ihr Mönche, recht angefasst hätte. Ebenso nun auch, ihr Mönche, giebt es auch edle Söhne, denen die recht angefassten Lehren lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Und warum das? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, recht angefasst haben.

»Darum also, ihr Mönche: was ihr vom Sinn meiner Rede verstehet, das bewahret getreu; was ihr aber vom Sinn meiner Rede nicht verstehet, das muss ich mit euch besprechen, auf dass es wohlbelehrte Mönche gebe.

 

»Als Floss, ihr Mönche, will ich euch die Lehre weisen, zum Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten. Das höret und achtet wohl auf meine Rede.«

»Ja, o Herr!« antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

»Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann, auf der Reise, an ein ungeheueres Wasser käme, das diesseitige Ufer voller Gefahren und Schrecken, das jenseitige Ufer sicher, frei von Schrecken, und es wäre kein Schiff da

 

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DRITTER THEIL * ZWEITE REDE * XXII


zur Überfuhr, keine Brücke diesseits um das jenseitige

Ufer zu erreichen. Da würde dieser Mann denken: >Das ist ja ein ungeheueres Wasser, das diesseitige Ufer voller

Gefahren und Schrecken, das jenseitige Ufer sicher, frei von Schrecken, und kein Schiff ist da zur Überfuhr, keine Brücke diesseits um jenseits hinüberzugelangen. Wie, wenn ich nun Röhricht und Stämme, Reisig und Blätter sammelte, ein Floss zusammenfügte und mittelst dieses Flosses, mit Händen und Füßen arbeitend, heil zum jenseitigen Ufer hinübersetzte?!< Und der Mannn, ihr Mönche, sammelte nun Röhricht und Stämme, Reisig und Blätter, fügte ein Floss zusammen und setzte mittelst dieses Flosses, mit Händen und Füßen arbeitend, heil ans jenseitige Ufer hinüber. Und, gerettet, hinübergelangt, würde er also denken: >Hochtheuer ist mir wahrlich dieses Floss, mittelst dieses Flosses bin ich, mit Händen und Füßen arbeitend, heil ans jenseitige Ufer gelangt. Wie, wenn ich nun dieses Floss auf den Kopf heben oder auf die Schultern laden würde und hinginge, wohin ich will? Was haltet ihr davon, Mönche? Würde wohl dieser Mann durch solches Thun das Floss richtig behandeln ?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Was hätte also, ihr Mönche, der Mann zu thun, damit er das Floss richtig behandelte? Da würde, ihr

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

Mönche, dieser Mann, gerettet, hinübergelangt, also erwägen: >Hochtheuer ist mir wahrlich dieses Floss,

mittelst dieses Flosses bin ich, mit Händen und Füßen arbeitend, heil an das jenseitige Ufer hinübergelangt. Wie, wenn ich nun dieses Floss ans Ufer legte oder in die Fluth senkte und hinginge, wohin ich will?< Durch solches Thun, wahrlich, ihr Mönche, würde dieser Mann das Floss richtig behandeln. Ebenso nun auch, ihr Mönche, habe ich die Lehre als Floss dargestellt, zum Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten.

 

 

»Die ihr das Gleichniss vom Flosse,


ihr Mönche, verstehet,

Ihr habt auch das Rechte zu lassen,


geschweige das Unrecht.

 

»Sechs verkehrte Lehren, ihr Mönche, sind das;

welche sechs? Da betrachtet, ihr Mönche, der unerfahrene gewöhnliche Mensch, der Heiligen ungewärtig, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre fremd der Edlen ungewärtig, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen fremd, den Körper: >Der gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<; er betrachtet das Gefühl: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<; er betrachtet die Wahrnehmung: >Die

 

 

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gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<; er betrachtet die Unterscheidungen: >Die gehören mir, das bin ich, das ist mein Selbst<; und was da gesehn, gehört, gedacht, erlannt, ereicht, erforscht, im Geiste untersucht wird, auch davon hält er: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<; und auch den Glaubenssatz, welcher da lehrt:> Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig

gleich, ja, werde ich so verbleiben <, auch davon hält er: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst.<

»Der erfahrene heilige Jünger aber, ihr Mönche, der Heiligen gewärtig, der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre vertraut der Edlen gewärtig, der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen vertraut, betrachtet den Körper: > Der gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst<; er betrachtet das Gefühl: >Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbs<; er betrachtet die Wahrnehmung. >Die gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst< ; er betrachtet die Unterscheidung: > Die gehören mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst<; uhnd was da gesehn, gehötr, gedacht, erkannt, erreicht, erforscht, im Geiste untersucht wird, auch davon hält er: >Das gehört mir nicht, das bin ich nicht,

 

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das ist nicht mein Selbst<; und auch den Glaubenssatz, welcher da lehrt: >Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben<, auch davon hält er: <Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst. < Also die Dinge betrachtzend kennt er kein unverständiges Zittern.«

Auf diese Worte wandte sich einer der Mönche an den Erhabenen: »Kann wohl, o Herr, unverständiges Zittern aus äußeren Gründen eintreten ?«

»Kann sein, o Mönch«, sprach der Erhabene. »Es wird, zum Beispiel, o Mönch, einem Menschen also zu

muthe: >Verloren hab' ich's, ach, ich besitze es nimmer!

O, hätt' ich's doch wieder! Ach, nimmermehr werd' ich's erlangen!< Er ist traurig, gebrochen, er jammert, schlägt

sich stöhnend die Brust und geräth in Verzweiflung. Also, o Mönch, tritt unverständiges Zittern aus äußeren Gründen ein.«

»Und kann wohl, o Herr, unverständiges Zittern aus äußeren Gründen unterbleiben ?«

»Kann sein, o Mönch«, sprach der Erhabene. »Da wird, o Mönch, einem Menschen nicht also zumuthe:

>Verloren hab' ich's, ach, ich besitze es nimmer! O, hätt' ich's doch wieder! Ach, nimmermehr werd' ich's

 

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erlangen! < Er ist traurig, nicht gebrochen, er jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend die Brust und geräth nicht in Verzweiflung. Also, o Mönch, unterbleibt unverständiges Zittem aus äußeren Gründen.«

»Kann aber, o Herr, unverständiges Zittern aus inneren Gründen eintreten ?«

»Kann sein, o Mönch«, sprach der Erhabene. »Es hat, zum Beispiel, o Mönch, einer den Glauben: > Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig. unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben.< Der hört vom Vollendeten oder von einem Jünger des Vollendeten die Verkündung der Wahrheit, die alles Anhängen und Genügen an falschen Lehren, Dogmen und Systemen von Grund aus zerstört, die zum Aufgehn aller Unterscheidung fāhrt¹, zur Abwehr aller Anhaftung, zum Versiegen des Durstes, zur Wendung, zur Auflösung, zur Erlöschung. Da wird ihm also zumuthe: > Vernichtet werde ich sein, o, zugrunde gegangen, ach! Nicht mehr werde ich sein!< Er ist traurig, gebrochen, er jammert, schlägt sich stöhnend die Brust und geräth in Verzweiflung. Also, o Mönch, tritt unverständiges Zittern aus inneren Gründen ein.«

» Und kann wohl, o Herr, unverständiges Zittern aus inneren Gründen unterbleiben?«

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

»Kann sein, o Mönch«, sprach der Erhabene. »Da hat, o Mönch, einer nicht den Glauben: >Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben.< Der hört vom Vollendeten oder von einem Jünger des Vollendeten die Verkündung der Wahrheit, die alles Anhängen und Genügen an falschen Lehren, Dogmen und Systemen von Grund aus zerstört, die zum Aufgehn aller Unterscheidung führt, zur Abwehr aller Anhaftung, zum Versiegen des Durstes, zur Wendung, zur Auflösung, zur Erlöschung. Da wird ihm nicht also zumuthe: >Vernichtet werde ich sein, o, zugrunde gegangen, ach! Nicht mehr werde ich sein!< Er ist nicht traurig, nicht gebrochen, er jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend die Brust, geräth nicht in Verzweiflung. Also, o Mönch, unterbleibt unverständiges Zittern aus inneren Gründen.«

 

»Könntet ihr wohl, Mönche, ein Gut erlangen, dessen Besitz unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich derselbe nur bliebe? Kennt ihr, Mönche, ein solches Gut?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Wohl, ihr Mönche: auch ich, ihr Mönche, kenne

ein solches Gut nicht, dessen Besitz unvergänglich,

 

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beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich derselbe nur bliebe.«

 

»Seid ihr wohl, Mönche, einem Glauben an Unsterblichkeit ergeben, nach welchem der Gläubige von Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung erlöst würde ? Kennt ihr, Mönche, einen Glauben an Unsterblichkeit, der dem Gläubigen Erlösung brächte von Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Wohl, ihr Mönche: auch ich, ihr Mönche, kenne keinen Glauben an Unsterblichkeit, der dem Gläubigen Erlösung brächte von Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung.«

»Hängt ihr wohl, Mönche, einer Schule an, durch welche der Anhänger vor Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung bewahrt bliebe? Kennt ihr, Mönche, eine Schule, die den Anhänger vor Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung schützen könnte?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Wohl, ihr Mönche: auch ich,ihr Mönche, kenne eine solche Schule nicht, die den Anhänger schützen könnte vor Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung.

 

»Wenn das Ichselbst, ihr Mönche, vorhanden wäre, könnt' es dann auch ein >Mir eigen< geben?«

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

»Ja, o Herr!«

»Wenn das Eigen, ihr Mönche, vorhanden wäre, könnt' es dann auch ein >Mir selbst< geben?«

»Freilich, o Herr!«

»Da nun weder das Ich noch das Eigen, ihr Mönche, wahrhaft und wirklich erlangt werden kann, wie steht's um das Dogma, welches da lehrt: >Das ist die Welt, das ist die Seele, das werd' ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben<? Ist das nicht, ihr Mönche, eine völlig ausgereifte Narrenlehre?«

»Was wär' es denn anderes, o Herr, als eine völlig ausgereifte Narrenlehre!«

»Was meint ihr wohl, Mönche: ist der Körper unvergänglich oder vergänglich?«

»Vergänglich, o Herr!«

»Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl ?«

»Weh', o Herr!«

»Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Was meint ihr wohl, Mönche: ist das Gefühl unvergänglich oder vergänglich ?«

 

 

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»Vergänglich, o Herr!«

»Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl ?«

»Weh', o Herr!«

»Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: >Das gehört mir, das bin

ich, das ist mein Selbst<?«

» Gewiss nicht, o Herr!«

»Was meint ihr wohl, Mönche: ist die Wahrnehmung unvergänglich oder vergänglich ?«

»Vergänglich, o Herr!«

»Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?«

»Weh', o Herr I«

»Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Was meint ihr wohl, Mönche: sind die Unterscheidungen unvergänglich oder vergänglich ?«

»Vergänglich, o Herr!«

»Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl ?«

»Weh', o Herr!«

»Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten : >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

»Was meint ihr wohl, Mönche: ist das Bewusstsein unvergänglich oder vergänglich ?«

»Vergänglich, o Herr I«

»Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?«

»Weh', o Herr!«

»Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: >Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst<?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Darum also, ihr Mönche: was es auch an Körperlichem giebt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder oder edles, fernes oder nahes: alles Körperliche ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit, also anzusehn: >Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.< Was es auch an Gefühl giebt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes

oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit, also anzusehn: >Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.< Was es auch an Wahrnehmung giebt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, feme oder nahe: alle Wahrnehmung ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit, also an-

 

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zusehn: >Die gehört mir nicht, die bin ich nicht, die ist nicht mein Selbst.< Was es auch an Unterscheidungen

giebt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, feme oder nahe: alle Unterscheidungen sind, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit, also anzusehn: >Die gehören mir nicht, die bin ich nicht, die sind nicht mein Selbst.< was es auch an bewusstsein giebt, vergangenes, zukünftiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Bewusstsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn: > Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.<

»In solchem Anblick, ihr Mönche, wird der erfahrene heilige Jünger des Körpers überdrüssig und wird des Gefühles überdrüssig und wird der Wahrnehmung überdrüssig und wird der Unterscheidungen überdrüssig und wird des Bewusstseins überdrüssig. Überdrüssig wendet

er sich ab. Abgewandt löst er sich los. >Im Erlösten ist die Erlösung<, diese Erkenntnis geht auf. >Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketenthum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt< vwersteht er da.

»Ein solcher Mönch, ihr Mönche, wird >Riegelheber< genannt, wird >Grabenfüller< genannt, wird >Pfeilentledigter< genannt, wird >Hakenloser< genannt.

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

wird >Heiliger, Fahnenloser, Bürdeloser, Abgeschiedener< genannt.

»Wie aber, ihr Mönche, wird der Mönch zum Riegelheber? Da wird, ihr Mönche, von dem Mönch das Nichtwissen verneint, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so dass es nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann. Also, ihr Mönche, wird der Mönch zum Riegelheber.

»Wie aber, ihr Mönche, wird der Mönch zum Grabenfāller? Da wird, ihr Mönche, von dem Mönch die daseinsschwangere Wandelwelt der Geburten verneint,

an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so dass sie nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann. Also, ihr Mönche, wird der Mönch zum Grabenfüller.

»Wie aber, ihr Mönche, wird der Mönch zum Pfeilentledigten? Da wird, ihr Mönche, von dem Mönch der Lebensdurst verneint, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so dass er nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann. Also, ihr Mönche, wird der Mönch zum Pfeilentledigten.

»Wie aber, ihr Mönche, wird der Mönch zum Hakenlosen? Da werden, ihr Mönche, von dem Mönch

die fünf niederzerrenden Fesseln verneint, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht,

 

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so dass sie nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln können. Also, ihr Mönche, wird der Mönch zum Hakenlosen.

»Und wie, ihr Mönche, wird der Mönch zum Heiligen, zum Fahnenlosen, Bürdelosen, Abgeschiedenen? Da wird, ihr Mönche, von dem Mönch der Ichheit Dünkel verneint, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, so dass er nicht mehr keimen, nicht mehr sich entwickeln kann. Also, ihr

Mönche, wird der Mönch zum Heiligen, zum Fahnenlosen, Bürdelosen, Abgeschiedenen.

»Den also gemütherlösten Mönch, ihr Mönche, lauernd zu versuchen wagen selbst die Indo-, Brahmā- und Prajāpati-Götter nicht: >Gefestigt ist dieses Vollendeten Bewusstsein.< Und warum nicht? Schon bei Lebzeiten nenn' ich den Vollendeten, ihr Mönche, unerfassbar.

»Der ich also rede, also lehre, ihr Mönche, mich bezichtigen einige Asketen und Brāhmanen, grundloser, nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht: >Ein Verneiner ist der Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung verkündigt er.< Was ich nicht bin, ihr Mönche, nicht rede, dessen bezichtigen mich jene lieben Asketen und Brāhmanen, grundloser, nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht:

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

>Ein Verneiner ist der Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung verkündigt er. < Nur eines, ihr Mönche verkünde ich, heute wie früher: das Leiden und des Leidens Ausrodung.

»Wenn da, ihr Mönche, die Menschen den Vollendeten tadeln, verurtheilen, verfolgen und angreifen, da wird der Vollendete, ihr Mönche, nicht unwillig, nicht missmuthig, nicht gedrückten Gemüthes. Wenn da, ihr Mönche, die Menschen den Vollendeten werthhalten, hochschätzen, achten und ehren, da wird der Vollendete, ihr Mönche, nicht froh, nicht freudig, nicht geschwellten Gemüthes. Wenn da, ihr Mönche, die Menschen den Vollendeten werthhalten, hochschätzen, achten und ehren, da gedenkt, ihr Mönche, der Vollendete also: >Weil dies früher durchdacht worden ist, erweisen sie mir hierin solche Ehren.<

»Darum also, ihr Mönche : wenn auch die Menschen euch tadeln, verurtheilen, verfolgen und angreifen, werdet da nicht unwillig, nicht missmuthig, nicht gedrückten Gemüthes. Darum also, ihr Mönche: wenn auch die Menschen euch werthhalten, hochschätzen, achten und ehren, werdet da nicht froh, nicht freudig, nicht geschwellten Gemüthes. Darum also, ihr Mönche: wenn auch die Menschen euch werthhalten, hochschätzen,

 

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achten und ehren, so gedenket dabei: >Weil dies früher durchdacht worden ist, erweisen sie uns hierin solche Ehren.<

 

 

»Darum also, ihr Mönche: was euch nicht angehört, das gebet auf. Das von euch Aufgegebene wird euch

lange zum Wohle, zum Heile gereichen.

»Was aber, ihr Mönche, gehört euch nicht an ? Der Körper, ihr Mönche, gehört euch nicht an : ihn gebet auf. Der von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Das Gefühl, ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf. Das von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Die Wahrnehmung, ihr Mönche, gehört euch nicht an: sie gebet auf. Die von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Die Unterscheidungen, ihr Mönche, gehören euch nicht an: sie gebet auf. Die von euch aufgegebenen werden euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Das Bewusstsein, ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf. Das von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.

»Was meint ihr wohl, Mönche: wenn ein Mann das, was an Gräsern und Reisig, Zweiglein und Blättern in diesem Siegerwalde daliegt, wegtrüge, oder verbrennte,

 

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DAS SCHLANGENGLEICHNISS

 

oder sonst nach Belieben damit schaltete, würdet ihr da etwa denken: > Uns trägt der Mann weg, oder verbrennt er, oder schaltet sonst nach Belieben<?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Und warum nicht?«

»Nicht das ist ja, o Herr, unser Ich oder Eigen!« »Ebenso nun auch, ihr Mönche, gebet auf, was euch

nicht angehört. Das von euch Aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Und was, ihr Mönche, gehört euch nicht an? Der Körper, ihr Mönche, gehört euch nicht an: ihn gebet auf. Der von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Das Gefühl, ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf. Das von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Die Wahrnehmung, ihr Mönche, gehört euch nicht an: sie gebet auf. Die von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Die Unterscheidungen, ihr Mönche, gehören euch nicht an: sie gebet auf. Die von euch aufgegebenen werden euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen. Das Bewusstsein, ihr Mönche, gehört euch nicht an: das gebet auf. Das von euch aufgegebene wird euch lange zum Wohle, zum Heile gereichen.

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlver-

 

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DRITTER THEIL · ZWEITE REDE · XXII


kündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene Mönche, welche Heilige, Wahnversieger, Endiger sind, die das Werk gewirkt, die Bürde abgelegt, das Heil errungen, die Daseinsfesseln vernichtet haben, die in vollkommener Weisheit Erlösten: ein Wandeln giebt es für diese nimmer.

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene Mönche, welche die fünf niederzerrenden Fesseln abgestreift haben, alle diese gelangen empor, um von dort aus zu erlöschen, nicht mehr kehren sie zurück nach jener Welt.

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene Mönche, welche die drei Fesseln abgestreift haben, die von Gier, Hass und Irre Erleichterten, fast schon Geläuterten, alle diese kehren nur einmal wieder, nur einmal noch zu dieser Welt gekommen werden sie dem Leiden ein Ende machen.

 

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DAS SCHI.ANGENGLEICHNISS

 

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene Mönche, welche die drei Fesseln abgestreift haben, alle diese sind Hörer der Botschaft geworden, dem Verderben entronnen, eilen zielbewusst der vollen Erwachung entgegen.

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene Mönche, welche der Wahrheit ergeben, der Lehre ergeben sind, alle diese eilen der vollen Erwachung entgegen.

»So hab' ich, ihr Mönche, die Wahrheit wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert.

»So ist die Wahrheit, ihr Mönche, von mir wohlverkündet, gezeigt, aufgedeckt, dargelegt, entschleiert worden, und jene, die Vertrauen, die Liebe zu mir empfinden, alle diese steigen himmelwärts auf.«

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.

 

[Ende des Gleichnisses von der Wasserschlange]

 

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<<

"Die Reden Gotamo Buddhos
Aus der Mittleren Sammlung Majjhimanik
āyo des Pāli-Kanons zum ersten Mal übersetzt" Karl Eugen Neumann, Erster Band, Erstes Halbhundert, München 1922, R. Piper & co.. 22.Rede - "Das Schlangengleichnis", Seiten 316 bis 345.


Einen Hinweis auf das Schlangengleichnis findet man auch von Dr.Georg Grimm:

>> Daß er aber, Mönche, außer diesen Sinnesfreuden da, außer den wahrgenommenen Sinnenfreuden, außer dem, was unter Sinnenfreuden gedacht wird, etwa andere Sinnenfreuden finden könnte, ist schlechterdings unmöglich<<, sagt der Buddho von dem Mönche Ariṭṭho, der auch hoffte, innerhalb der Welt Genüge finden zu können (M.N., 22. Suttam).

Georg Grimm, "Die Lehre des Buddho - Die Religion der Vernunft und der Meditation", herausgegeben von M. Keller-Grimm und Max Hoppe, R. Löwit * Wiesbaden, Seite 346, Fußnote 118

 

Hinweis auf Biographisches zu Georg Grimm: 

Grimm, Georg, Biographisches siehe zB: https:/ /www.deutsche-biographie.de/sfz23775.html#ndbcontent

Betreffs dessen Tochter Mâyâ Keller-Grimm, siehe zB.: https:/ /www.georg-grimm.at/nachfolger/māyā-keller-grimm/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Grimm

siehe auch: Zeitschriftenarchiv der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg


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