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Laghu

 

Yoga

Vasishtha

 

 

English Translation

K. Narayanaswami Aiyer

 

 

Übersetzung ins Deutsche von

Franz Rickinger / München

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Laghu Yoga Vasishtha

(English Translation)

 

by

 

K. Narayanaswami Aiyer

 

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Übersetzung obigen Buches ins Deutsche

von

Franz Rickinger, München

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

LAGHU YOGA VASISHTA

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Inhaltsverzeichnis

 

 

Vorwort ..............................................................

5

 

 

Einführung .........................................................

7

 

 

LAGHU-YOGA-VASISHTA.................................

42

 

 

L. VAIRAGHHYA-PRAKARANA ........................

42

 

 

MUMUKSHU PRAKARANA ..............................

96

 

 

UTPATTI PRAKARANA .....................................

114

1 DIE GESCHICHTE BETREFFS AKSAIA, DEM SOHN

  VON AKASA ......................................................................

 

114

2 DIE GESCHICHTE BETREFFS LILA.................................

133

3 DIE GESCHICHTE BETREFFS KARKATI ........................

167

4 DIE GESCHICHTE BETREFFS ANDHAVA DEM SOHN

  VON INDU BZW DEM MOND............................................

 

188

5 THE GESCHICHTE BETREFFS DES ZWEIFELNDEN

  UND VON SCHUDLGEFÜHLEN BELASTETEN INDRA..

 

192

6 DIE GESCHICHTE BETREFFS MANAS (GEIST) ............

196

7 DIE GESCHICHTE BETREFFS EINES BALA (KNABEN)

204

8 DIE GESCHICHTE BETREFFS SIDDHA ..........................

207

9 DIE FOLGERUNGEN AUS UTPATHTHI-PRAKARANA ...

 

218

 

- 2 -

 


LAGHU YOGA VASISHTA

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IV. STITHITHI-PRAKARANA .............................

248

1. DIE GESCHICHTE BETREFFS SUKRA VENUS ............

248

2. DIE GESCHICHTE ÜBER DAMA, VYALA UND KATA......

262

3. DIE GESCHICHTE BETREFFS BHEEMA, BHASA UND

  DRUDHA ..........................................................................

 

276

4. DIE GESCHICHTE BETREFFS DASURA........................

284

5. DIE GESCHICHTE BETREFFS KACHA ..........................

321

6. DIE FOLGERUNGEN AUS STHITHI PRAKARANA ........

328

 

 

UPASANTHI PRAKARANA ..............................

331

 

 

UTPATTI PRAKARANA .....................................

331

1. DIE GESCHICHTE BETREFFS KÖNIG JANAKA...........

331

2. DIE GESCHICHTE ZU PUNNYA UND PAVANA ............

344

3. DIE GESCHICHTE ÜBER DEN GROßARTIGEN BALI..

361

4. DIE GESCHICHTE BETREFFS PRAHLADA .................

377

5. DIE GESCHICHTE BETREFFS GADHI .........................

398

6. DIE GESCHICHTE BETREFFS UDDALAKA .................

413

7. DIE GESCHICHTE BETREFFS SURAGHU ..................

437

8. DIE GESCHICHTE BETREFFS BHASA UND VILASA ..

452

9. DIE GESCHICHTE BETREFFS VEETHAHAVTA ..........

457

10. DIE FOLGERUNGEN AUS UTPATHTHI-PRAKARANA

481

 

 

NIRVANA PRAKRANA ......................................

505

 

 

- 3 -

 


LAGHU YOGA VASISHTA

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1. DIE GESCHICHTE BETREFFS BHUSUNDA ................

505

2. DIE GESCHICHTE BETREFFS DEVA-PUJA (DER

  VEREHRUNG GOTTES) ................................................

 

535

3. DIE GESCHICHTE VON DER BILWA-FRUCHT ............

556

4. DIE GESCHICHTE BETREFFS SILA UND DEM

  GRANIT ..........................................................................

 

560

5. DIE GESCHICHTE BETREFFS ARJUNA ......................

563

6. DIE GESCHICHTE DER HUNDERT RUDRAS ..............

571

7. DIE GESCHICHTE BETREFFS VETALA (KOBOLD) ....

578

8. DIE GESCHICHTE BETREFFS BHAGEERATHA .........

586

9. DIE GESCHICHTE BETREFFS SIKHIDWAYA ..............

595

10. DIE GESCHICHTE BETREFFS KACHA.........................

674

11. DIE GESCHICHTE BETREFFS MITHYA PURUSHA,

  DER TRÜGERISCHEN, IMAGINÄREN PERSON .........

 

679

12. DIE GESCHICHTE BETREFFS BHRINGISASA.............

684

13. DIE GESCHICHTE BETREFFS IKSHWAKU..................

690

14. DIE GESCHICHTE BETREFFS EINES MUNI UND EI-

  NES JÄGERS .................................................................

 

690

DIE FOLGERUNGEN AUS NIRVANAPRAKARANA ............

717

 

 

K. NARAYANASWAMI AIYAR - IHN BETREFFENDE KURZBIOGRAPHIE .............................

 

 

739

 

 

 

- 4 -

 


LAGHU YOGA VASISHTA

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VORWORT

 

DAS YOGA-VASISHTA ist ein, von der Form her, wie eine Purana gestalteter und, vom Gehalt sowie Inhalt her, philosophischer, beliebter Texte über Advaita Vedanta. Er ist auch unter anderen Namen wie Arsa Ramana, Jnana Vasistha, Maha Ramayana, Vasistha Ramayana und Vasistha bekannt; er wird dem Weisen Valmiki selber zugeschrieben. Es ist geschrieben in der Form von Antworten, welche Vasistha auf die brennenden Fragen von Sri Rama bezüglich philosophischer Themen betreffs Leben, Tod und Leiden von Menschen stellt; es behandelt die grundlegenden Fragen von Advaita Vedanta. Es scheint so, als würde es die Sichtweise von dristisdristi-vada vertreten; die Lehre dristisdristi-vada besagt, daß die Welt nur so lange existiere, als sie wahrgenommen wird: manodrsyam idam sarvam, dh 'die gesamte Welt der Dinge ist das Objekt des Geistes'.

Das Laghu-Yoga-Vasistha ist eine verkürzte Fassung des Yoga-Vasistha, welches von einem Abhinanda aus Kashmir zusammengestellt wurde. Zu den ersten drei Prakaranas gibt es einen Kommentar von AtmaSuka und zu den letzten drei Prakaranas schrieb Mummidi Devaraya einen Kommentar, welcher unter den Namen "Samsaratarani" bekannt ist. (Beide wurden zusammen mit dem Text von Nirnayasagar Press in Bombay im Jahre 1888 publiziert.)

 


LAGHU YOGA VASISHTA

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Diese Übertragung des Laghu Vasistha ins Englische durch den verstorbenen K. Narayana wurde erstmalig 1896 publiziert (Thomas & co, Madras), dann 1914 erneut (Hoe & co, Madras). Es ist eine

freie, flüssig gehaltene Übersetzung, welche hin-und-wieder auf die Erläuterungen der Kommentare in Sanskritsprache zurückgreift. Infolge der bestehenden Nachfrage, bringt die Adyar Buchhandlung diese Arbeit erneut in gedruckter Form heraus. Eine Kurzbiografie des Übersetzters wurde dieser Ausgabe zusätzlich beigefügt.

der Herausgeber

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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LAGHU YOGA VASISHTA

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Einführung

 

Es ist die Absicht, hier eine kurze Einführung zum sowie Analyse des Laghu Yoga Vasishta zu geben. Allerdings kann dieses Analysieren nicht umfassend sein, da es viele Seiten zu betrachtend gäbe und daraus ein eigenes Buch würde. Es gibt, gemäß unserer derzeitigen Kenntnisse, zwei Werke titels Yoga Vasistha: Das umfassendere heißt Brihat Yoga Vaisitha und das kleinere nennt sich Laghu Yoga Vasistha. Der Begriff Brihat bedeutet großartig und Laghu heißt klein. Vasistha steht dafür, wie sich später zeigt, daß es auf Rishi Vasistha zurückgeht. Obwohl sich das Buch „Yoga Vasistha“ nennt, geht es um Jnana und das praktische Eingehen auf Yoga beschränkt sich auf zwei Geschichten. Selbst da heißt es, daß Raja-Yoga gemeint sei und nicht Hatha-Yoga. Es ist ziemlich klar, daß in diesem Werk das Titel-Wort Yoga in dessen ursprünglicher Bedeutung gebraucht wird, wonach es Jnana-Yoga und andere Yogas, analog zur Bhagavad Gita, einschließt. Von den zwei obig erwähnten Werken, ist die kürzere eine Kurzversion der größeren bestehend aus

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LAGHU YOGA VASISHTA

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ungefähr 6000 Granthas ¹, wohingegen die Andere aus 36 000 besteht. Der Kommentar zum Vorherigen hat dieselbe Anzahl von Grathas wie das Orginal selbst wohingegen jener des Letzteren auf 74000 Grathas kommt, was zusammen mit seinem Orginal zusammen in die 100 000 geht. In dem gekürzten Text wurden nahezu alle Wörter des größeren wort~/bedeutungsgetreu übernommen; dabei hat der Autor im Wesentlichen die ausführlichen Beschreibungen udgl weggekürzt; insofern haben wir im vorliegenden Werk die herausgearbeitete Quintessenz. Diese Arbeit unternahm anscheinend Abhinanda, ein bedeutender Pundit aus Kashmir. Als Autor bzw genauer als Schreiber gilt Rishi Valmiki, der Autor des Ramayana; es heißt dazu, daß er das gesamte Yoga Vasistha, als reales Geschehen zwischen Sri Rama und Rishi Vasistha, dem Rishi Bharadwaja berichtet habe. Mehr dazu folgt dann später. Das größere Werk wurde scheinbar von

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¹ Ein Grantha entspricht 32 Silben

 

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LAGHU YOGA VASISHTA

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einem Herrn, stammend aus Bengal, teilweise übersetzt. Aber dieses hier, obgleich - dem Namen nach - kurz, ist dennoch groß genug.

 

Diese Arbeit ist, gemäß der Worte von Frau Blavatsky ‘ nur für Wenige gedacht‘. In der Begrifflichkeit dieser Arbeit, ist sie weder gedacht für jene Ajnanis (anders gesagt: die Weltlichen) , welche dem Meer des Samsara frönen ohne daß sie den not-wendigen inneren Abstand zu den weltlichen Angelegenheiten haben, welche dem Samsara verhaftet sind, welche ob des Samspersonagesra in Aufruhr sind; dieses Werk ist auch nicht für jene Persönlichkeiten mit entsprechend fortgeschrittener Spiritualität gedacht, welche einen Zustand der Meisterschaft erreicht haben, sodaß sie keiner Rateschläge und Anweisungen mehr bedürfen.

Daher ist es im Interesse jener geschrieben, welche nicht mehr so an weltlichen Dingen hängen und sich danach sehnen, daß Spiritualität ein

wesentlicher Aspekt deren täglichen Lebens sein

 

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LAGHU YOGA VASISHTA

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solle bzw einen starken Einfluß auf deren tägliches Lebens haben sollle. Stellt man sich mal vor, eine Arbeit wie „Die Stimme der Stille“ einer weltverhafteten Person, die einer materialistischen Weltsicht anhängt bzw sich ihr verschrieben hat, vor zu setzen, so wird jene es schier angekelt oder auch aus reiner Widerwilligkeit heraus zurückweisen bzw wegwerfen. Ähnlich wird diese Arbeit solch einer Person erscheinen, welche noch keinen Einblick in wenigstens höheres Leben und dessen Prinzipien haben. Sollte eine Person von wahrem, aufrichtigem Vairagya nicht nur Hinweise bzgl der Natur des Kosmos, des Manas (der Welt geistiger Aktivitäten) und des Universellen Geistes von einem abstrakten Standpunkt bzw aus abstrakten Sichtweise heraus suchen, sondern auch an gewissen Regeln des Angeleitetwerdens bzgl seines täglichen, bedürftigen Lebens hin - samt passender Illustrationen - interessiert sein, so wird diese, meiner Überzeugung nach, in diesem Text eine Quelle des Wissens finden, um danach leben und nachdenken zu können.

 

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LAGHU YOGA VASISHTA

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Es gibt einige besondere Eigenschaften betreffs des Charakters dieser Arbeit worin sie sie sich von anderen sprittuellen Werken der Sanskrit-Literatur unterscheidet. Es ist allgemein bekannt, daß die Veden und Upanishaden an vielen Stellen in deren Natur so mystisch, geheimnisvoll, symbolisch sind, daß deren wirkliche Bedeutung nicht klar begriffen werden und jedermann sie - mit Ausnahme einiger seltener, in dieser Welt nur schwer zu findender, Mystiker - unterschiedlich auslegen: Die einen legen Nachdruck darauf, daß die Veden Natur-Verehrung seien; andere sehen eine gänzlich gegenteilige Aufassung als das richtige Verständnis an usw. Sogar in den Zehn Upanishaden, wurden - all das Metaphysische in diesem Moment mal als unmöglich beiseite lassend - die mystischen, esoterischen und okkulten Theorien noch nicht einmal auf systematsche Weise vergleichend, ordnend und eine Lösung dazu suchend durchgearbeitet; eine Ausnahme bilden da einige Lösungshilfen, Hinweise und Spuren die bzgl dieser gewährt wurden. Betrachtet man die Puranas im Licht ihrer toten Buchstaben, so haben unsere Pundits sie im Allgemeinen befunden als reichlich versehen mit ungebührlichen, absurden Geschichten und sie in eine Ecke geworfen; und von daher wurde der Spitzname der Puranas im allgemeinen Gebrauch unter uns für all das benutzt, was ein bunter Mischmasch aus Erzählliteratur und Sinnwirdigkeiten, Albernheiten sowie Unsinnigkeiten ist. Aber durch die angebrachte Wiederbelebung derselben durch Frau H.P. Blavatsky mittels des tiefsinnigen Lichtes das sie darauf warf, sollte inzwischen,  für alle einmütig, all dieser

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LAGHU YOGA VASISHTA

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 für alle einmütig all dieser spezielle Geschmack bzgl der Puranas völlig in Vergessenheit geraten. Selbst sie hat sie nicht voll ins rechte Licht zu rücken vermocht, da sie vermutlich dazu nicht Zugriff auf die einen der auch anderen vertraulichen Informationen hatte. Festzustellen ist, daß die Itihasas, namentlich das Mahbaharata und das Ramayana, lediglich als eine Vielzahl von Geschichten betachtet werden und insofern die Richtung unserer orthodoxen Pundits befürworten, die kein Interesse daran haben, sich um mehr als die weltlichen Dinge zu kümmern.

Vedanta erhebt sich mit seinen Theorien und Wörtern hoch hinauf in die Region des Absoluten; und unsere Metaphysiker (egal welchen Geschlechts) der alten Schule in Indien sind zwar, indem sie die Vorstellung der physikalischen Welt dorthin tragen, bestrebt das Problem der Gleichartigkeit oder auch anders das der Unendlichkeit zu enträtseln und streiten, wie es unsere Advaitas, Vsishtadvaitins und Dvaitins in deren tagtäglichem Leben tun, so sehr miteinander, daß ihre Argumente lediglich in geistiger Gymnastik enden und ohne irgendetwas substantiellem, praktischem betreffs deren Lebens. Das gibt mir Anlaß etwas neugierig, wißbegierig zu werden. Eines Tages gab ein Advaita Pandit an einem gewissen Ort einen Vortrag darüber, daß Brahman die Qualität von Nirguna (dh ohne Merkmale, Beifügungen) habe sowie die einzige Wirklichkeit sei; er argumentierte mit Vehimenz gegen seinen Widersacher (egal welchen Geschlechts). Ich sah ihn am nächsten Tag, im Vorbeigehen, wieder als er eine symbolische Figur - oder auch ein Götzenidol - umschritt und ich fragte ihn, wem er da Hochachtung entgegenbrächte, wem er da Grüße entbiete. Der Pandit

11

 

 


LAGHU-YOGA-VASISHTA

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LAGHU-YOGA-VASISHTA

I. Vairaggya-Prakarana

 

...


LAGHU YOGA VASISHTA

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lachte über die Angelegenheit und gab mir keine Antwort.

 

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K.N. Kumbakonam

1896

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