Sie sind hier: Inhalt von "Seil und Schlange..." » VIII) TM-Aktivitδten » VIII) 2) TM-Lehre und Existenzialismus:

Muß noch gründlich überarbeitet werden. Diese Ausführungen waren zuvor im Zusammenhang mit "TM-Mantrenliste" verfaßt.

2) Mr. Mahesh und seine Antwort an einen Vertreter des Existenzialismus:

Also wenn man "a-ing" als "ā-ing" (deutlicher als "aing" bzw "āing" schreiben würde bzw müßte, so wäre das immer nur die Aussage, daß es um eine genauere, eingehend genuge Betrachtung des "Beweglichen" gehe; es geht um ein "sich etwas gehend", "sich bewegend zuwenden" und wen oder was ist Objekt der "Hinwendung" im Falle "Transzendentaler Meditation"? Es ist das namenlose, unpersönliche, unveränderliche, alterslose reine Bewußtsein, die vollkommenste Ruhe und Stille, Âtman, Brahman.

(vgl. auch die zahlreichen Buddha-Zitate an anderen Stellen oder auch zB in www.schulerlebnis--91-19i.bayern . Es würde in diesem Fall dann um eine genauere Auseinandersetzung mit dem Themenbereich des "Beweglichen, Veränderlichen" gehen.)

 

Nicht "Transzendierend" sondern hier mal nachdenkender, analythisch-kontemplativerweise ist man dann im Bereich des Existeniatlismus, dem Bereich dessen was sich ständig ändert, dem Bereich des "Veränderlichen"

Existentialismus:

In einer genaueren Auseinandersetzung mit dem Themenbereich des "Beweglichen, Veränderlichen" und im  Extremfall mit jenem Themenbereich wo sich alles immer ändere geht/ginge es - zumindestens auch - um Existentialismus.

Ein Existentialismus-Anhänger erläuterte das mal Mr. Mahesh, indem er darlegte, daß sich doch alles immer ändere, es also auch kein Glück, keine Ruhe usw finden lassen würde können und Mr. Mahesh antwortete darauf sinngemäß wie folgt:

"Sieh, Du sagst alles ändert sich immer, was Dich ganz bedrückt, sorgenvoll und angstvoll sein läßt. Dieses 'immer' drückt jedoch genau aus, daß da auch was ist was sich, deiner eigenen Ansicht nach, niemals ändert und genau darum geht es bei der 'Transzendentalen Meditation' und unseren Lehrbemühungen."

sinngemäßes Zitat (mit nachfolgender eigener Übersetzung aus dem Englischen) nach einem Audio- oder auch Videoband, das im Rahmen eines der TM-LehrerInen-Fortbildungskurse oder auch im Rahmen des TM-LehrerInnen-Ausbildungskurses in Playa La Antilla/Spanien von März bis Mai 1973, mal zu hören (bzw sich anhören zu können) Teil des Kurses gewesen war.

 

Solche Bedrücktheit und Sorgenvollheit findet man auch bei Sören Kirkegaard, wie folgende Zitate zeigen mögen:

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Augustinus

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Er ist der Vorläufer der Rousseau, Goethe, Kierkegaard und Amiel

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Wiegler, Paul "Geschichte der Weltliteratur - Dichtung fremder Völker", Verlag von Ullstein & co, Berlin und Wien, Seite 119

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Die weitere Entwicklung Paludan-Müllers ist in seinem indischen Büßerdrama "Kalanus", indem Alexander der Große auftritt, im "Benedikt von Nurcia", im "Ahsasverus", in "Ables Tod" und in "Kain" moralisch und asketisch. Eine Zweiflergestalt wie er ist der Theologe und Philosoph Sören Kierkegaard, der angstvolle und hammerharte Denker, von dem Ibsen den Wahlspruch "Alles oder nichts!" hat, Kierkegaards unerbittliches: "Entweder - oder!"

"Zart,schmächtig, schwach," so schildert er sich in seinen Aufzeichnungen "leiblich beinahe in jeder Hinsicht der Bedingungen beraubt", um, mit anderen verglichen, auch für einen ganzen Menschen gelten zu können, schwermütig, seelenkrank, auf manche Weise tief und ganz verunglückt."

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Im Jahre 1843 läßt Kierkegaard "Entweder - Oder" drucken, "ein Lebensfragment, herausgegeben von Victor Eremita" Das Nichts der Verzweiflung ist für ihn das Fazit der romantisch-ästhetischen Weltanschauung, der er in den "Diapsalmata" frönt, den "Harfenklängen", in der Betrachung über das "Musikalisch-Erotische" und den "Schattenrissen", den Variationen über Mozarts "Don Juan" und den "Faust" und im "Tagebuch eines Verführers". Die ethische Weltanschauung wird in Krämpfen der geistigen Inidvidualiät erstritten. Der zweite Teil die Hauptwerks sind die "Stadien auf dem Lebensweg", in denen Kierkegaards Pseudonym Hilarius Buchbinder ist und das Regine-Thema in "schuldig- nichtschuldig?", dem "psychologischen Experiment" des Frater taciturnus schmerzlicher wiederholt wird. Von nun an ist Kierkegaard der wühlend-zerwühlte Psycholog des Christentums, des Stachels der Sünde, des "Sprunges", der "Möglichkeit", und noch immer maskiert er sich, als Johannes de silentio ... Erst 1854 zieht er als Sören Kierkegaard gegen die dänische Kirche los ... Sinnlos schreibt Kierkegaard die Flugschriften "Der Augenblick". Dann bricht er zusammen; arm stirbt er 1855 im Spital zu Kopenhagen.

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Wiegler, Paul "Geschichte der Weltliteratur - Dichtung fremder Völker", Verlag von Ullstein & co, Berlin und Wien, Seite 414

 

 

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Nicht Kierkegaard, den er einen Stubenagitator nannte, sondern den "Freiluftagitator" Lammers, einen Pastor in Etien, den Stifter einer apostolisch-christlichen Gemeinde, erklärt der Dichter für sein ursprüngliches Modell.

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Wiegler, Paul "Geschichte der Weltliteratur - Dichtung fremder Völker", Verlag von Ullstein & co, Berlin und Wien, Seite 423

 

Nunja, es heißt auf Seite 414 u.a.:

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von dem Ibsen den Wahlspruch "Alles oder nichts!" hat, Kierkegaards unerbittliches: "Entweder - oder!"

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Es zeigt sich darin ein falsches Entscheidungsmodel bei Ibsen:

Statt des "MAXMIN"-Prinzips der sog. "Spieltheorie" ("2-Personen-Nullsummen-Spiel"), wo es darum geht vom "ungünstigsten Fall" (Der "Gegenspieler" entschied sich so, daß für einen selber die ungünstigste Situation eintritt, dh daß es zB regnet statt daß die Sonne scheint und eine eigene ungünstige eigene Entscheidungen dazu führen täte, daß das denkbar ungünstigste Resulatt für einen selber einträte) auszugehen und sich dann aus den eigenen möglichen Entscheidungen sodann jene zu wählen, welche einem den in der vom Gegenspieler vorentschiedenen Situation einen/den noch maximal-möglichen Gewinn einbringt (und der im Allgemeinen eben nicht der im günstigsten Falle maximal denkbar Mögliche ist.), wählt Ibsen das "Alles oder Nichts", dh die Hazadeurhaftigkeit.

Ein knallhartes "Entweder - Oder!" alà "Entweder alles oder níchts", dh völlige Kompromißlosigkeit, hilft beim Vernünftigen sich Entscheiden auch nicht weiter. 

Umsomehr gilt Solchiges bei Entscheidungssituationen, wo es darum zu gehen hat, mehrere Ziele gleichzeitig zu optimieren.

 

Zum Thema "Existentialismus" siehe zB: "Was ist eigentlich Existentialismus?", TV-Sendung in 3Sat vom 26.01.2012 im Rahmen von "Philosophisches Kopfkino"; dieses ist, lt. Angabe dort, in der 3Sat-Meditahek  bis 01.01.2030 verfügbar.
https://
 www 3sat.de/wissen/philosophisches-kopfkino/was-ist-existentialismus-100.html#:~:text=Den%20Existentialismus!,endlich%20sagt%20es%20mal%20einer! (Link vom 6.2.2023)

In dieser TV-Sendung geht es va um 2 Repräsentanten jener philsophischen Richtung, nämlich um Camus und Jean-Paul Sartre.

In Johannes Hirschberger's 2-bändigem Werk "Geschichte der Philosophie" findet man dazu Ausführungen im Rahmen des Themas "Existenz" auf den Seiten 494 bis 652, wobei mit Kierkegaard, einem christlichen Vertreter zu jenem Thema, begonnen wird, man als vorletztem Denker zu jenem Thema einen atheistischen Vertreter zu jenem Thema, nämlich Jean-Paul Sarte ca als 1 Seite gewidmet  wird und zuletzt abermals ein christlicher Vertreter zu jener Thematik zu Wort kommt, nämlich Marcel.

Wie auch bei Bassham (im Folgenden erwähnt), wird darauf hingewiesen, daß Sarte mal so etwas wie, daß der Mensch zur Freiheit verdammt sei, geäußert habe. Daraus resultieren eben genau jene persönlichen Probleme, welche jener Kenner oder auch Anhänger des Existenialismus dem Mr. Mahesh da einst geschildert hatte.

Vergleiche: Johannes Hirschberger, "Geschichte der Philosophie" in 2 Bänden, Komet, 12. Auflage, 1980, Band II, Seiten 494 bis 652

 

In Bassham's Philosophiebuch, wird auf Sarte's atheistischen Existentialismus ebenfalls eingegangen. 

Es wird einleitend, wie bei Hirschberger per dessen Stichwortverzeichnis auch, erwähnt, daß es (christliche) Existentialisten wie Kierkegaard oder auch Gabriel Marcel gäbe. Darüberhinaus gäbe es auch (atheistische) "Existentialisten" wozu u.a. Jean-Paul Sarte gehört/~e.

Aber zu jenen Ausführungen, siehe etwa: Bassham, Gegory, "Das Philosophiebuch", Librero, deutschsprachige Ausgabe 2020, ISBN 978-94-6359-522-3: hier Seite 406 "Atheistischer Existentialismus oder auch andere nicht all zu alte Philosophie-Lexika.

 

Zu Kierkegaard  findet man dann bei Bassham auf Seite 304, neben allgemeineren Aussagen zum Thema "Existenz-Philosophie", Informatives.

vergleiche: Bassham, Gegory, "Das Philosophiebuch", Librero, deutschsprachige Ausgabe 2020, ISBN 978-94-6359-522-3: hier Seite 304 bis 308 

 

Zu Sören Kierkegaard gibt es etwa das Büchlein  "Philosophische Brocken", Taschenbücher Syndikat /EVA Band 25, in neuer Übertragung (aus dem Dänischen anscheinend), ISBN 3-434-46025-X, 1984; das Orginal erschien unter einem Pseudonym in Kopenhagen 1844.

 

Verzweifeltheits-Thema in Goethe's Faust:

Dieses Thema der Existenz, das vom atheistischen Standpunkt her dann rein materiell gesehen wurde/wird und  christlicherseits zwar die Angst- Sorgenvollheit uä des irdischen Lebens sieht aber eben den Ausweg in  "Transzendenz" und selbstverständlich einem "guten christlichen Lebensstil" sieht, wurde letztlich auch von Goethe in Faust I und Faust II zum Thema gemacht. (Darauf wies ja auch Paul Wiegler, gemäß obigem Zitat, hin.)

Die Verzweiflung des Faust ob des alles studiert Habens was geboten war und doch sich vorzukommen, als jemand der ja doch nur seine Schüler/StudentInnen verarsche, sein katastrophaler, Leid verursacht habender aber auch leidvoller Lebensweg wird/wurde eben bei Camus, Sarte aber auch bei Kierkegaard auf jeweils deren Weise einer Betrachtung unterzogen.

Nachdem ich das, was da mal zu Mr. Mahesh und von Mr. Mahesh betreffs Exitentialismus gesagt, einer etwas kritischen Überprüfung mal unterziehen wollte, komme ich zu folgendem Ergebnis:

Was in jenem Gespräch des Mr. Mahesh betreffs "Existentialismus"  von jener , den Mr. Mahesh, fragenden Person wurde, triftt, gemäß Blick in die Literatur, soweit durchaus zu.

Verzweifeltheitsthema und Chândogya-Upanishade siebente Lektion:

Antworten zu jenem "Realismus" aus dem Bereich klassischer indischer Texte seien hier noch erwähnt, um damit wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

Man betrachte dazu u.a. Dr. Anselm Rixner in https://www.schulerlebnis--91-19i.bayern/4x_ch_ndogya_upanishad_x_x_mr__mahesh_buch.html":

In Dr. Rixner's Übersetzung der Chândogya-Upanishade findet man dazu auf Seite 183 zB.:

 

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...

Nard forschte weiter; aber welches ist der Zweck aller dieser Büssungen?

Sant-Kumar sprach; der Zweck der Büssungen und Sinnen-Ertödtungen, ist der innere Trost, und die Seelenruhe, welche daraus entsteht.

Nard forschte weiter: Lehre mich, Ehrwürdiger Vater! diesen innern Trost und diese Seelenruhe kennen?

Sant-Kumar antwortete, dieser innere Trost und diese Seelenruhe ist über alle Beschreibungen erhaben, und das Höchste aller Güter.

Nard forschte weiter: aber so sage mir doch, ehrwürdiger Vater, worin denn die Wesenheit dieses innern Trostes und dieser Seelenruhe besteht?

Sant-Kumar antwortete: Das Wesen des innern Trostes, und der Seelenruhe bestehet darinnen, daß der höchste Grad derselben (Bhouma) schlechterdings nichts mehr zu wünschen übrig läßt; denn bliebe noch Etwas zu wünschen übrig, so könnte ja die Ruhe nimmermehr vollkommen seyn, sondern es würde immer noch ein Sehnen und Verlangen nach jenem Höhern, das uns noch mangelte, geben: wo aber noch ein Willen und Begehren ist, da ist nicht Ruhe.

...

<<

Seite 183/184 in [1], dh "Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545

Wie man sieht führt jene siebente Lektion der Chândogya-Upanishad zwar nicht zu "Gott", aber zum "Seyn" (vgl. dazu auch Mr. Mahesh's "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens") und vermittelt jenen Trost und jene Seelenruhe. Gemäß Jean-Paul Sarte wären jedoch Trostlosigkeit und Unruhe infolge von Angst und Verzweiflung negative Begleiterscheinung der  Existenz, welche man durch verantwortungsvolle Entscheidungen allenfalls eindämmen könne. Das sieht man ja auch bei Camus, wenn er "Sissiphos" für den "glücklichsten Menschen" hielt/hält. (SIehe die Dartstellungen im obig angegeben 3Sat-Beitrag.)

Nunja, grundsätzlich weit weg von Buddha bzw der Lehre von Geburt und Wiedergeburt waren da Jean-Paul Sarte und Camus auch wieder nicht. Bis zum Entkommen aus dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt bleiben auch gemäß Buddha, Krishna und Anderer nunmal "Leid", "Krankheit" und "Tod" immer wieder ein Thema und Camus hat da mit seinem Vergleich zu Sissiphos durchaus nicht ganz Unrecht: Der Geburt folgt nunmal, solange man jene Befreitheit nach sich ziehende Erkenntnis nicht erlangt hat, nunmal doch wieder der Tod. Man wird geboren, wächst heran, wird kräftiger, stärker, kann dann irgendwann endlich zur Schule gehen und lernen, lernt, bildet sich aus, arbeitet und am Ende wird man schwächer, Vergeßlichkeit kommt bisweilen auf, der Tod kommt irgendwann und all das Lernen, sich Mühen, Arbeiten, uU Reichtum erworben haben war  bzw scheint vergebens gewesen zu sein.

Von der materiellen Realität her betrachtet wird eben nicht nur die Existenz, bzw darüberhinaus auch noch Möglichkeit der Existenz, Gottes geleugnet, sondern auch die Möglichkeit von Geburt und Wiedergeburt (unbegründbarerweise ) dogmatisch weg-postuliert. Aus Angst? Aus Sorgen? Aus lauter Depressivität? Weil man "Glauben möchte", es unbegründbarerweise als eine korrekte Schlußfolgerung ansieht und so tut, als hätte man alle beteiligten "Spieler" gekannt und korrekt in Betracht gezogen? (Kannte man "Turiya"? Kannte man jenes Bewußtsein jenseits von Wachen, Träumen und Schlafen?), Will man seien Unwissenheit nur darin verstecken, daß ja doch eh alles vergebens sei, wie bei Sissiphos? Weil man es sich beim sich Entscheiden zu leicht machte, Fehler machte und es dann nicht wahrhaben wollte, wie zB auch die moderne Technologie resultierend in Ozonloch, Klimawandel bis hin zur eventuell noch kommenden Klimakatastrophe, Artenausrotten und Artenaussterben, multiresistenten Keimen und stets neuen Krankheiten (die man sich selber schuf), usw, das alls willkürlich als "geht uns nichts an" unberücksichtigt ließ, beiseite schob, außer Acht ließ und immer noch so tut, als werde man in Zukunft immer wieder einen Ausweg finden, wenn es zu solchen Katastrophen kommt.

 

Mehr zum "Seyn" und der Beziehung zwischen Mr. Mahesh's "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" zur Chândogya-Upanshade's siebenter Lektion in: https://www.schulerlebnis--91-19i.bayern/4x_ch_ndogya_upanishad_x_x_mr__mahesh_buch.html

 

Das Thema des Existentialismus und der Verzweifeltheit ob des Nicht-Wissens, Nicht-Könnens, der Situation einer unbekannten sinnvollerweise-angemessenen Entscheidung griff Shankara auch im Bhavani-Ashatakam auf, das ich hier in einer älteren Übersetzung ins Deutsche zitierend erwähne:

 

Verzweifeltheitsthema und Bhavânî-Ashatakam:

 

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Acht Strophen an die Bhavânî

 

1.

Nicht Mutter, nicht Vater,

Verwandte, noch Rather,

Nicht Sohn auch, nicht Tochter,

Nicht Diener, noch Herrscher,

Nicht Gattin, noch Reichthum,

Nicht Nahrung ich hab mehr:

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

2.

Ich weiß nicht von Gaben,

An Andacht mich laben.

Zu beten ich brenn' nicht,

Und Hymnen ich kenn' nicht,

Nicht kenn' ich Verehrung,

Vertrauen, das Netz, nicht: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

3.

Im Weltmeer, das grenzlos,

Das leidsvoll und schreckvoll,

Freiwillig noch wandl' ich,

Begiervoll und rauschvoll,

Verblendet, ein Abscheu,

Und bös' auch so bin ich: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

4.

Ich weiß nichts von Waschung,

Ich weiß nichts von Reinheit,

ich weiß nichts von Zuflucht

Der Sel'gen,   was ist das?

Ich weiß nichts von Glauben

Und Demuth, o Mutter!  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

5.

Ich thu' schlecht mit Schlechten,

Ich denk' schlecht und dien' schlecht,

Gerechte vermeid' ich,

An Schlechten ich weid' mich,

Ich seh schlecht, ich sprech schlecht,

So bin ich stets und  bleib' ich: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

6.

Den Großherrn der Schöpfung,

Der Karmî, der Götter,

Der Schaaren, der Tagszeit,

Der Nachtzeit ich kenn' nicht,

Und nicht kenn' ich Zuflucht

Noch andre auf ewig:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

7.

In Streit und Prozessen,

Daheim, in der Ferne,

Im Wasser, im Feuer,

Auf Bergen, bei Feinden,

Im Walde, wenn schutzlos,

Bist du ja mein Schutz bloß:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

8.

In Armuth und schutzlos,

In Mühsal und Krankheit,

Gebrochen, im Elend,

Und stumpf schon vor Kälte,

ich such' mir, unglücklich,

Bei dir nur noch Zuflucht:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 
     <<
    

Siehe Seite 157 bis 160 in "Indische Gedichte in deutschen Nachbildungen", Bd II, Albert Hoefer, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1844. 

 

Quelle: Siehe https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/search?&query=Indische%20Gedichte%20in%20deutschen%20Nachbildungen

(Im Menüpunkt - am linken Rand - "Im Dokument blättern" ist da das Feld "Scan"; dort muß man "165" eingeben; dann kommt man zur Startseite dieses Ashatakams. (Seiten 157 bis 160 im Buch)

Man muß evtl die Seite von www.bsb-muenchen.de "per Hand" aufrufen und findet dann die betreffende Seite zum Buch per Suchbegriff "Indische Gedichte in deutschen Nachbildungen" im "Katalog OAPC Plus". Dann kann man "Online lesen" anclicken und findet problemlos hin. Dann läßt sich jene Seitenzahl "165" angeben, usw. Die Angabe eins direkten Links ist anscheinend nicht  möglich und wird anscheinend bewußt blockiert.

 

Thema Nichtwissen bei Buddha:

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...

 

227

...

10. Alles ist vergänglich, nur das Leiden des Nichtwissenden ist ewig¹.

[Der Buddha spricht zu den Mönchen in Sāvatthi:].

,,Endlos und anfangslos, ihr Mönche, ist diese Wanderung von Dasein zu Dasein. Man kennt nicht den Ausgangspunkt, von welchem an die Wesen, mit dem Schleier der Unwissenheit und der Fessel der Gier behaftet, umherirren und wandern.

 

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¹ Saṃyutta-Nikāya XXII, 99. Neumann, Anth. 194 ff.

 

 

228

B. Buddhismus.

 

   Es gibt, ihr Mönche, eine Zeit, wo das grosse Meer austrocknet, versiegt, nicht mehr ist. Nicht aber, ihr Mönche, weiss ich zu sagen von einem Verschwinden des Leidens der Wesen, die, mit dem Schleier der Unwissenheit und der Fessel der Gier behaftet, umherirren und wandern.

   Es gibt, ihr Mönche, eine Zeit, wo Sineru¹, der höchste aller Berge, verbrennt, zugrunde geht, nicht mehr ist. Nicht aber, ihr Mönche, weiss ich zu sagen usw. . . .

    Es gibt, ihr Mönche, eine Zeit, wo die grosse Erde verbrennt, zugrunde geht, nicht mehr ist. Nicht aber, ihr Mönche, weiss ich zu sagen usw. . . .

   Gleichwie, ihr Mönche, ein Hund, der mit dem Schwanz (gaddula?) an einen festen Pfahl angebunden oder an eine Säule festgebunden ist, um eben diesen Pfahl oder diese Säule fort und fort herumläuft, sich fort und fort herumdreht, — genau so, ihr Mönche, betrachtet ein unwissender gemeiner Mann, der sich um die Edlen nicht kümmert, von der Lehre der Edlen nichts weiss, in der Lehre der Edlen nicht gebildet ist, der sich um die guten Menschen nicht kümmert, von der Lehre der guten Mensehen nichts weiss, in der Lehre der guten Menschen nicht gebildet ist, die Form als sein Ich, oder er betrachtet das Ich als mit Form versehen, oder er sieht in dem Ich die Form oder in der Form das Ich, er betrachtet die Empfindung, die Vorstellung . . . die Betätigungen . . . das Bewusstsein als das Ich, oder er betrachtet das Ich als mit Empfindung ... mit Vorstellung . . . mit Betätigungen . . . mit Bewusstsein versehen, oder er sieht in dem Ich die Empfindung . . . die Vorstellung . . . die Betätigungen . . . das Bewusstsein, oder er sieht in der Empfindung . . . in der Vorstellung . . . in den Betätigungen . . . . in dem Bewusstsein das Ich; und so läuft er fort und fort um die Form . . . um die Empfindung . . . um die Vorstellung . . . um die Betätigungen . . . um das Bewusstsein herum und dreht sich fort und fort um sie herum. Und indem er fort und fort um die Form . . . um die Empfindung . . . um die Vorstellung . . . um die Betätigungen . . . um das Bewusstsein herumläuft und sich fort und fort um sie herumdreht, wird er von der Form nicht befreit, wird er von der Empfindung, von der Vorstellung, von den Betätigungen, von dem Bewusstsein nicht befreit; und er wird nicht befreit — sage ich euch — von Geburt, Alter und Tod, von Kummer und Wehe, Schmerz und Herzeleid und Verzweiflung, er wird nicht befreit vom Leiden.

    Aber ein verständiger edler Jünger, ihr Mönche, der sich um die Edlen kümmert, der die Lehre der Edlen versteht, in der Lehre der Edlen gebildet ist, der sich um die guten Menschen kümmert, die Lehre der guten Menschen versteht, in der Lehre der guten Menschen gebildet ist, der betrachtet die Form nicht als sein Ich, er betrachtet das Ich nicht als mit Form versehen, er sieht nicht in dem Ich die Form, noch in der Form das Ich, er betrachtet die Empfindung . . . die Vorstellung . . . die Betätigungen . . . das Bewusstsein nicht als das Ich, er betrachtet nicht das Ich als mit Empfindung . .. mit Vorstellung mit Betätigungen . . . mit Bewusstsein versehen, er sieht nicht in dem Ich die Empfindung . . . die Vorstellung . . . die Betätigungen . . . das Bewusstsein, noch sieht er in der Empfindung . . . in der Vorstellung .'. . in den Betätigungen . . . in dem Bewusstsein das Ich; und so läuft er nicht fort und fort um die Form

 

———————

¹ Götterberg Meru.

 

 

 

 

229

Unwissenheit.

. . . um die Empfindung . . . um die Vorstellung . . . um die Betätigungen . . . um das Bewusstsein herum und dreht sich nicht fort und fort um sie herum. Und da er nicht fort und fort um die Form . . . um die Empfindung . . . um die Vorstellung . . . um die Betätigungen . . . um das Bewusstsein herumläuft und sich nicht fort und fort um sie herumdreht, wird er von der Form befreit, wird er von der Empfindung, von der Vorstellung, von den Betätigungen, von dem Bewusstsein befreit; und er wird befreit — sage ich euch — von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Wehklage, Schmerz, Herzeleid und Verzweiflung, er wird befreit vom Leiden.

...

 

11.

,,Unwissenheit" bedeutet das Nichtwissen der Tatsache, dass Alles dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist¹.

 

  Also habe ich gehört. Einst weilte der Herr zu Sāvatthi im Jetahaine im Garten des Anāthapiṇḍika. Da begab sich ein gewisser Mönch dahin, wo der Herr weilte; und nachdem er sich hinbegeben hatte, tauschte er mit dem Herrn freundliche Grüsse; und nachdem sie Grüsse und Höflichkeitsbezeigungen ausgetauscht, setzte sich der Mönch zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach nun der Mönch zu dem Herrn also : „,Unwissenheit, Unwissenheit', so sagt man immer, o Herr. Was ist denn nun aber, o Herr, die Unwissenheit? Und inwiefern,ist man in Unwissenheit befangen ? "

   »„Da weiss, o Mönch, ein unwissender gemeiner Mann von der dem Entstehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen unterworfen ist; er weiss von der dem Vergehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Vergehen unterworfen ist; er weiss von der dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Er weiss von der dem Entstehen unterworfenen Empfindung . . . Vorstellung . . . Betätigungen . . . nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen sind. Er weiss von dem dem Entstehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen unterworfen ist; er weiss von dem dem Vergehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss, dass es dem Vergehen unterworfen ist ; er weiss von dem dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Das ist es, o Mönch, was man ,Unwissenheit' nennt, und insofern ist man in Unwissenheit befangen.“«

   Nachdem der Herr also geredet, sprach der Mönch zu ihm wie folgt: „,Das Wissen, das Wissen', so sagt man immer, o Herr. Was ist denn nun aber, o Herr, das Wissen ? Und inwiefern ist man mit Wissen ausgestattet?"

   »„Da weiss, o Mönch, ein verständiger edler Jünger von der dem Entstehen unterworfenen Form der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen unterworfen ist; er weiss usw. . . . Er weiss von der dem Entstehen unterworfenen Empfindung . . . Vorstellung . . . Betätigungen . . . der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen sind. Er weiss von

 

———————

¹ Sayutta-Nikāya XXII, 126. Neumann, Anth. 197 ff

 

 

230

B. Buddhismus.

 

 

dem dem Entstehen unterworfenen Bewusstsein der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen unterworfen ist; er weiss usw. . . .; er weiss von dem dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Bewusstsein der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Das ist es, o Mönch, was man ,Wissen' nennt, und insofern ist man mit Wissen ausgestattet. „«

...

<<

A. Bertholet, "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seiten 227 - 230

Anmerkung meinerseits: 

Siehe auch Karl Eugen Neumann's Übersetzungen.

Bei der Fußnote von Seite 227 "¹ Saṃyutta-Nikāya XXII, 99. Neumann, Anth. 194 ff." geht es um ein Werk von Karl Eugen Neumann, namentlich um "Buddhistische Anthologie: Texte aus dem Pāli-Kanon"; es erschien im Jahre 1892 in Leiden. (Vergleiche Bayerische Staatsbibliothek, www.bsb-muenchen.de im Katalog OPACplus per Suchbegriff "Karl Eugen Neumann, Anthologie".

 

>>

...

11.

,,Unwissenheit" bedeutet das Nichtwissen der Tatsache, dass Alles dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist¹.

 

Also habe ich gehört.. Einst weilte der Herr zu Sāvatthi im Jetahaine im Garten des Anāthapiṇḍika. Da begab sich ein gewisser Mönch dahin, wo der Herr weilte; und nachdem er sich hinbegeben hatte, tauschte er mit dem Herrn

freundliche Grüsse; und nachdem sie Grüsse und Höflichkeitsbezeigungen ausgetauscht, setzte sich der Mönch zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach nun der Mönch zu dem Herrn also : „,Unwissenheit, Unwissenheit', so sagt man immer, o Herr. Was ist denn nun aber, o Herr, die Unwissenheit? Und inwiefern,ist man in Unwissenheit befangen ? "

»„Da weiss, o Mönch, ein unwissender gemeiner Mann von der dem Entstehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen unterworfen ist; er weiss von der dem Vergehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Vergehen unterworfen ist; er weiss von der dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Form nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Er weiss von der dem Entstehen unterworfenen Empfindung . . . Vorstellung . . . Betätigungen . . . nicht der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen sind. Er weiss von dem dem Entstehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen unterworfen ist; er weiss von dem dem Vergehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss,

dass es dem Vergehen unterworfen ist ; er weiss von dem dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Bewusstsein nicht der Wahrheit gemäss, dass es dem

Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Das ist es, o Mönch, was man ,Unwissenheit' nennt, und insofern ist man in Unwissenheit befangen."«

Nachdem der Herr also geredet, sprach der Mönch zu ihm wie folgt: „,Das Wissen, das Wissen', so sagt man immer, o Herr. Was ist denn nun aber, o Herr, das Wissen ? Und inwiefern ist man mit Wissen ausgestattet?"

 

»„Da weiss, o Mönch, ein verständiger edler Jünger von der dem Entstehen unterworfenen Form der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen unterworfen ist; er weiss usw. . . . Er weiss von der dem Entstehen unterworfenen Empfindung . . . Vorstellung . . . Betätigungen . . . der Wahrheit gemäss, dass sie dem Entstehen und Vergehen unterworfen sind. Er weiss von

 

———————

¹ Saṃyutta-Nikāya XXII, 126. Neumann, Anth. 197 ff

 

 

230

B. Buddhismus.

 

dem dem Entstehen unterworfenen Bewusstsein der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen unterworfen ist; er weiss usw. . . .; er weiss von dem dem Entstehen und Vergehen unterworfenen Bewusstsein der Wahrheit gemäss, dass es dem Entstehen und Vergehen unterworfen ist. Das ist es, o Mönch, was man ,Wissen' nennt, und insofern ist man mit Wissen ausgestattet. „«

...

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Anmerkung meinerseits:

Siehe auch Karl Eugen Neumann's Übersetzungen.

Bei der Fußnote von Seite 227 "¹ Saṃyutta-Nikāya XXII, 99. Neumann, Anth. 194 ff." geht es um ein Werk von Karl Eugen Neumann, namentlich um "Buddhistische Anthologie: Texte aus dem Pāli-Kanon"; es erschien im Jahre 1892 in Leiden. (Vergleiche Bayerische Staatsbibliothek, www.bsb-muenchen.de im Katalog OPACplus per Suchbegriff "Karl Eugen Neumann, Anthologie".

 

Nicht-Wissen-Thema im Ṛigveda 10,129:

Als Antwort des Ṛigveda zu jener Thematik, und damit wäre man dann wieder bei einem hypothetischen  "ā-ing" bietet sich etwa folgendes Zitat aus einem Buch von Professor Deussen an:

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...

126

Die Zeit der Hymnen des Ṛigveda.

...

 

Wir versuchen zum Schlusse eine metrische Ubertragung,

bemerken aber, daß keine Übersetzung der Schönheit des

Orginals je genugtun wird.

 

 

Ṛigveda 10,129.

 

1. Damals war nicht das Nichtsein, noch das Sein,

Kein Luftraum war, kein Himmel drüber her. —

Wer hielt in Hut die Welt; wer schloß sie ein?

Wo war der tiefe Abgrund, wo das Meer?

 

 

2. Nicht Tod war damals noch Unsterblichkeit,

Nicht war die Nacht, der Tag nicht offenbar. —

Es hauchte windlos in Ursprünglichkeit

Das Eine, außer dem kein andres war.

 

 

3. Von Dunkel war die ganze Welt bedeckt, ,

Ein Ozean ohne Licht, in Nacht verloren; —

Da ward, was in der Schale war versteckt,

Das Eine durch der Glutpein Kraft geboren.

 

 

4. Aus diesem ging hervor zuerst entstanden,

Als der Erkenntnis Samenkeim, die Liebe; —

Des Daseins Wurzelung im Nichtsein fanden

Die Weisen, forschend, in des Herzens Triebe.

 

 

5. Als quer hindurch sie ihre Meßschnur legten.

Was war da unterhalb? und was war oben? —

Keimträger waren, Kräfte, die sich regten,

Selbstsetzung drunten, Angespanntheit droben.

 

 

127

Der Schöpfungshymnus, Ṛigv. 10,129.

 

 

6. Doch, wem ist auszuforschen es gelungen,

Wer hat, woher die Schöpfung stammt, vernommen ?

Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen!

Wer sagt es also, wo sie hergekommen? —

 

 

7. Er, der die Schopfung hat hervorgebracht,

Der auf sie schaut im höchsten Himmelslicht,

Der sie gemacht hat oder nicht gemacht,

Der weiß es! — oder weiß auch er es nicht?

 

 

 

lV. Das Suchen nach dem ,,unbekannten Gotte".

 

Nachdem die Erkenntnis zum Durchbruche gekommen

war, daß alle Götter und alle Welten zurückgehen auf eine

ewige, unwandelbare Einheit, so mußte das Streben der

denkenden Geister dahin gerichtet sein, diese, in den be-

sprochenen Hymnen 1,164 und 10,129 noch ganz unbestimmt auftretende Einheit näher zu bestimmen. Dieses Bestreben ist der Grundzug der ganzen folgenden Entwicklung bis zu den Upanishad's hin, in denen es einen gewissen Abschluß findet; die Anfänge desselben liegen aber noch auf dem Boden des Ṛigveda und finden ihren Ausdruck namentlich in den Hymnen über

 

Prajâpati, 10,121.

Viçvakarman, 1,81. 82.

Brahmaṇaspati, 10,72 u.a.

Purusha, 10,90

 

Diese Hymnen setzen vielleicht nicht die Einheitslieder

1,164 und 10,129, jedenfalls aber den in ihnen auftretenden

Einheitsgedanken voraus; daß die Welt auf einer von allen altvedischen Göttern verschiedenen und über sie er-

habenen Einheit beruht, steht ihnen von vornherein fest:

denn sie sind bemüht, diese Einheit zu bestimmen als ein

allen Göttern überlegenes göttliches Wesen, dessen Namen, Prajâpati (Herr der Geschöpfe), Viçvakarman (Allschöpfer), Brahmaṇaspati (Gebetsherr) und Purusha (Mann, Geist), schon beweisen, daß sie nicht, wie die frühern Götter, im Volksbewußtsein wurzeln, sondern Gebilde der denkenden Abstraktion sind.

...

<<

Deussen, "Allgemeine Geschichte der Philosophie", Erster Band, erste Abteilung, "Allgemeine Einleitung und Philosophie des Veda bis auf die Upanishad's", 5.Auflage, Leipzig, Brockhaus, 1922, Seite 126/127

 

Es steht im 129'ten Vers des 10.Mandalas des Ṛigveda nunmal "1. Damals war nicht das Nichtsein, noch das Sein,..." am Anfang und nicht "entweder einer Sein" oder ein "Nichtssein".

Nachdem ein "Sein" nicht aufhören könnte zu sein, weil es sonst eben kein" Sein" gewesen wäre; ein "Nichtsein" nicht anfangen könnte zu sein, weil es sonst kein Nichtsein  gewesen sein könnte, kommt man unschwer zum Ausgangspunkt jenes Verses Ṛigveda X,129.

Ausführlich findet man das auch in Gaudapada's Karika zur Mandukya-Upanishade, wo es u.a. eben gerade um dieses Thema bzw so eine Argumentation geht.

Käme jemand auf die Idee, aber es könnte doch zufälligeweise mal was sein, dann wieder nicht sein, dh alles wären Dinge, die mit Zufälligkeit vershene wären, so ist dem zu entgegenen, daß u.a Hausdroff exakt beweisen konnte daß man zB auf der Menge aller Teilmengen  des 3-dimensionalen reelen Raums kein "Wahrscheinlichkeitsmaß" definieren kann (vgl. Prof. Dr. Heinz Bauer, "Wahrscheinlichkeitsrechnung und ..., De Gruyter-Lehrbuch" und es also dort auch keinen Sinn ergibt von "Zufall", "zufällig" usw zu reden. Mir bewies diesen Satz mal - auf andere oder auch ähnliche Weise - Prof. Dr. Lammel an der TU-München in der zweiten Hälfte der 1970-er Jahren im Rahmen seiner Vorlesung "Statistik I und II"; ich saß während der Vortragung jenes Beweises als einziger Hörer im Hörsaal für ca 100 Personen. Insofern hat Prof. Lammel es tatsächlich freundlicher- und dankenswerterweise "mir" bewiesen.

 

Aber mal weg vom Existentialismus, der sich da aufdrängt und einfach mal zum hypothetischen Sanskrit-Wort "ā-ing":

Es ging also um eine eingehender Auseinandersetzujng mit dem "Beweglichen", dem "Veränderlichen". Der Ansatzpunkt wäre hier so ähnlich wie ihn auch René Descartes durchaus in Betracht zog: René Descartes ging auch davon mal aus, daß ihn ein extrem geschickter Betrüger, eine Art böser Geist ständig zu täuschen versuchen könnte. Allerdings schlußfolgert René Descartes sodann ebengerade aus dieser Hypothese, daß es umso wahrer wäre, daß er "sein" müsse, da ja "Er" zu täuschen versucht werden täte und "Er" dazu erstmal überhaupt zu sein hätte:

 

>>

...

5

Erste Meditation: Woran man zweifeln kann.

...

16. So will ich denn annehmen, daß nicht der allgütige Gott, die Quelle der Wahrheit, sondern daß

 

6

Descartes, Meditationen.

 

irgend ein böser Gei[s]t, der zugleich höchst mächtig und verschlagen ist, allen seinen Fleiß daran gewandt habe, mich zu täuschen; ich will glauben, Himmel, Luft, Erde, Farben, Gestalten, Töne und alle Außendinge seien nichts als das täuschende Spiel von Träumen, durch die dieser meiner Leichtgläubigkeit Fallen stellt; mich selbst will ich so ansehen, als hätte ich keine Hände, keine Augen, kein Fleisch, kein Blut, überhaupt keine Sinne, sondern glaubte nur fälschlich, dies alles zu besitzen. Und ich werde hartnäckig an dieser Art der Betrachtung festhalten und werde so zwar nicht imstande sein, irgend eine Wahrheit zu erkennen, aber doch entschlossenen Sinnes mich in acht nehmen, soviel an mir liegt, nichts Falschem zuzustimmen, noch von jenem Betrüger mich hintergehen zu lassen, so mächtig und so verschlagen er auch sein mag.

 

17. Indessen ist dies ein mühevolles Unternehmen und eine gewisse Trägheit führt mich zur gewohnten Lebensweise zurück. Und wie ein Gefangener etwa im Traume einer eingebildeten Freiheit genoß und wenn er zu argwöhnen beginnt, daß er nur träume, sich fürchtet, aufzuwachen und sich den schmeichlerischen Vorspiegelungen solange als möglich hingibt, so sinke ich von selbst in die alten Meinungen zurück und fürchte mich vor dem Erwachen, um nicht das arbeitsvolle Wachen, das auf die behagliche Ruhe folgt, statt im Lichte, in der undurchdringlichen Finsternis der schon angedeuteten Schwierigkeiten zuzubringen.

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Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, siehe Seiten 5,6

 

>>

...

Zweite Meditation.

―――――

 

Über die Natur des menschlichen Geistes; dass er leichter erkennbar als der Körper.

 

...

3. Aber woher weiß ich denn, daß es nicht etwas von allem bereits aufgezählten Verschiedenes gibt, an dem zu zweifeln auch nicht der geringste Anlaß vorliegt? Gibt es etwa einen Gott, oder wie ich sonst den nennen mag, der mir diese Vorstellungen (cogitationes) einflößt? ― Weshalb aber sollte ich das annehmen, da

 

8

Descartes, Meditationen.

 

ich doch am Ende selbst ihr Urheber sein könnte! Also wäre doch zum mindesten ich irgend etwas? Indessen, — ich habe bereits geleugnet, daß ich irgend einen Sinn, irgend einen Körper hätte. Doch hier stutze ich: was soll daraus folgen? Bin ich etwa so an den Körper und die Sinne gefesselt, daß ich ohne sie nicht sein kann? Indessen, ich habe mich überredet, daß es durch aus nichts in der Welt gibt : keinen Himmel, keine Erde, keine Geister, keine Körper, also doch auch wohl mich selbst nicht? Keineswegs; ich war sicherlich, wenn ich mich dazu überredet habe. ― Aber es gibt einen, ich weiß nicht welchen, höchst mächtigen und verschlagenen Betrüger, der mich geflissentlich stets täuscht. — Nun, wenn er mich täuscht, so ist es also unzweifelhaft, daß ich bin. Er täusche. mich, soviel er kann, niemals wird er es doch fertig bringen, daß ich nichts bin, solange ich denke, daß ich etwas sei. Und so komme ich, nachdem ich so alles mehr als zur Genüge hin und her erwogen habe, schließlich zu dem Beschluß, daß dieser Satz: ,,Ich bin, ich existiere", so oft ich ihn aus-spreche oder in Gedanken fasse, notwendig wahr ist.

 

4. Noch erkenne ich aber nicht zur Genüge, wer ich denn bin, der ich jetzt notwendig bin, und ich muß mich demnächst hüten, daß ich nicht etwa unvorsichtigerweise etwas anderes für mich selbst ansehe und auf diese Weise sogar in der Erkenntnis abirre, von der ich behaupte, sie sei die gewisseste und einleuchtendste von allen. Ich will deshalb jetzt von neuem erwägen, was ich denn früher zu sein geglaubt habe, bevor ich noch auf diese Gedanken verfallen war. Und davon will ich denn alles abziehen, was durch die oben beigebrachten Gründe auch nur im geringsten hat erschüttert werden können, sodaß schließlich genau nur das übrig bleibt, was von unerschütterliche Gewißheit ist.

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Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, siehe Seiten 7,8

 

 

Also gerade, wenn einen das "Bewegliche" nicht loslassen täte wollen, so könnte das eventuell ja, in Analogie zu obiger Überlegungen des René Descartes - bei geschicktem Umgang, vgl, "transzendentale Meditation" bzw Sanatkumar's Belehrung des Nârada oder auch Shankara's "Bhavani Ashatakam" - eben gerade zur Erkenntnis/Einsicht des "Seyns", des "Seins" führen.

 

Der Chândogya-Upanishade's siebente Lektion ermöglicht es, das zu verdeutlichen:

Nârada suchte hoffnungsvoll Sanatkumar auf und klagte, daß er die "innere Zufriedenheit" nicht habe finden könne obwohl er alles studiert habe, was es zu studieren gab.

Sanatkumar reagierte darauf damit, daß er Nârada darauf hinwies, daß das alles nur lauter Namen, Bezeichnungen, Worte gewesen seien, welche er da sich angeeignet, erlernt habe.

 

Nach den folgenden einleitenden Worten des Lehrers, des Sanatkumar, gehen dann die Fragen des Nard (=Nârada), sowie Antworten des Sanatkumar so richtig los.

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...

Sanatkumar antwortet, und sprach: Lieber Freund! was du in denen göttlichen Büchern gelesen hast, das Alles zielt ja gerade dahin ab, den Menschen von seinem Kummer und aller seiner Mühseligkeit zu befreyen, indem sie ihm zur Erkenntniß des wahren Seyns, welches Gott (Brahm), das beseelende Princip aller Dinge (Atma) ist, verhelfen. Der gesammte Inhalt der göttlichen Bücher ist kein anderer, als eben diese Erkenntniß, und alle Wissenschaften, ohne Ausnahme, setzen die Erkenntnis des wahren Seyns voraus.

Strebe dises erste Seyn lebendig zu erkennen; in dem du wissend seyest, und seyen wissest, was du anbetest; und du wirst selbst nicht nur seines Namens, sondern auch seiner Wesenheit, d.h. seines Seyns und Wissens theilhaftig werden; und nichts weiter zu erlangen, noch zu wünschen übrig haben.

...

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"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808,Seite 164, 165

von: www.bsb-muenchen.de ; per Suchbegriff Opunket'hat zB

Nachdem es erst um den Begriff "Namen" d. h die bloßen "Worte" - da ja Sanatkumar Nârada's Klage, daß er die innere Zufriedenheit nicht finden könne", damit beantwortet hatte, daß er da nur lauter "Namen", "Worte", "Bezeichnungen" sich angeeignet/gelernt gehabt habe. - ging frägt Nârada weiter, ob es denn etwas "Höheres" als diese "Namen" gäbe. 

Sanatkumar verweist ihn auf die "Rede".

Was besagt das im Zusammenhang mit dem Thema "Transzendentale Meditation"?

Was ist höher, aber auch subtiler, feiner als "Worte"? Das ist die Rede, weil da das Denken, welches subtiler ist als wie Worte ins Spiel kommt wohin gegen die Ebene der bloßen Worte das "Geplapper" ist.

Also Sanatkumar verwies Nârada in die Richtung zunehmender "Subtilität" und zunehmender Ruhe, weil Denken weniger Energie erfordert bzw "verbraucht", als Laufen, Gehen, Reden, Vortragen usw.

Als nächstes geht es dann darum, ob es etwas noch "Höheres" (in Sachen der gesuchten Erkenntnis? gäbe als die Rede

Sanatkumar verweist Nârada auf die "Anschauung des inneren Sinnes"

Was besagt das im Zusammenhang mit dem Thema "Transzendentale Meditation"?

Na klar, die bloße "Anschaung des inneren Sinnes" ist weniger energieaufwendig, als Rede halten und da dabei erforderliche  Denken.

Wieder verweist Sanatkumar den Nârada in die Richtung des Subtileren und damit in die Richtung zunehmender Ruhe und Entspannung.

Aber was ist dann noch Höher als das?

Es ist der "Wille", welcher nunmal nur einen Teil der "Anschaung des inneren Sinnes" aufgreift und daher "subtiler" ist als die "Anschaung des inneren Sinnes".

Was besagt das im Zusammenhang mit dem Thema "Transzendentale Meditation"?

Ok, es wird weiter in die Richtung des Subtileren, Ruhevolleren, Entspannteren verwiesen/geraten.

Was ist Höher als das?

Sanatkumar's Antwort beginnt wie folgt:

>>

...

Noch höher und Vortrefflicher, als der Wille und der Entschluß, ist Tschatnia, das ergiffene Reale, denn besser als Wissen und Thun ist das Haben und Erlangen.

...

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"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seite 167

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545

 

Was besagt das im Zusammenhang mit dem Thema "Transzendentale Meditation"?

Ok, das ist sehr deutlich, daß das "ergiffene Reale" ein subtilerer und ruhevollerer Bereich ist, als alles vorangegangen. Gleichzeitig wird Nârada darauf hingewiesen, daß das, was da in  "greifbare Nähe" gekommen zu sein scheint - trotz dessen Subtilität gegenüber Name,Rede, Wille und "Anschaung des inneren Sinnes" - etwas Reales ist und die bisherige Vorgehensweise eben so war, daß das nun  nicht plötzlich "irreal" sein könne. Es wid allerdings auch subtil die Frage aufgeworfen, ob das denn etwas "Reales" sei.

Gibt es etwas Darüberhinausgehendes, wollte Nârada wissen.

Die Antwort  des Sanatkumar lautet, daß es "das klare Bewußtsein des ergriffenen Realen" sei.

Dieses "klare Bewußtsein des ergriffenen Realen"  ist offenbar subtiler als das "ergriffene Reale", weil das "ergiffene Reale" immer noch ein "Eesthalten, in den Händen halten bzw halten müssen von etwas" ist.

Die Beziehung zur "Transzendentalen Meditation" und die Beibehaltung der Richtung zum "Subtileren" ist evident.

Nun wollte Nârada wissen, ob es da noch etwas "Höhere" gäbe.

 

>>

...

Der Meister erwiderte:

Die durch Wissenschaft bewirkte Gewißheit und Uiberzeugung von dem einzigen Realen (vekian) ist noch herrlicher als das klare Bewußtsein desselben ohne wissenschaftliche Uiberzeugung .

...

<<

"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808,Seite 170

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545
 

 

Was besagt das im Zusammenhang mit dem Thema "Transzendentale Meditation"?

Nunja, das Nichtwissen betreffs des "Nichfinden-Könnens der 'inneren Ruhe'", führte erst zu Nâradas Sorgen, Zweifel und schließlich Fragen das Gehen zu Sanatkumar, und ein erstes, geistigkeit-bezogenes Fragenstellen an Sanatkumar und über zunehmende Subtilität zum obigen  "Die durch Wissenschaft bewirkte Gewißheit und Uiberzeugung von dem einzigen Realen (vekian) ist noch herrlicher als das klare Bewußtsein desselben ohne wissenschaftliche Uiberzeugung" und zum Ende der Suche nach noch "Höherem", das wieder mit einem noch "Subtileren" beantwortbar gewessen wäre: Im Folgenden findet sich dieser Abschluß ausgedrükt, wenn es heißt: "Nard hatte nunmehr wohl begriffen, daß es nichts Höheres als die lebendige Wissenschaft des Einigen Realen für die Menschen geben könnte;...". Dieses "zur Ruhe" gekommensein in der Einsicht, daß es da nichts "Höheres" mehr geben könne ist dann ein Zustand von Ruhe sowie Entspanntheit, was Nârada auch so begriff bzw erlebte:

 

>>

...

171

...

Nard hatte nunmehr wohl begriffen, daß es nichts Höheres als die lebendige Wissenschaft des Einigen Realen für die Menschen geben könnte; er wollte nur noch die Bedingungen wissen, wie derjenige an Körper und Geist beschaffen seyn müßte,welcher diese Wissenschaft zu erlangen wünschte!

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"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seite 171

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545

 

Nârada hatte also das "transzendentale Bewußtsein", jene innere Ruhe in bzw betreffs sich selber als dauerhaft gefunden.

Aber was ist da auf der körperlichen Ebene? Bleibt diese Welt des Körpers und der Sinne?

Vergleichbar der Lehre des Mr. Mahesh, wonach nach Erlangthaben des "transzendentalen Bewußtseins" beim  Weiter-Meditieren während jener ca 2-mal 30 Minuten "TM-Ausübung" morgens und abends (Swami Shankaracharya Shantanand Saraswati empfahl auch jene zweimal täglich ca 30 Minuten des Meditierens; siehe Paul Mason "Sayings of Shantanand"; https://www.paulmason.info/gurudev/sources/pdf/Sayings%20of%20Swami%20Shantanand%20Saraswati.pdf ; Link vom 13.2.2023) eine Verfeinerung der Sinne stattfinde, die schließlich dazu führe, daß das "transzendentale Bewußtsein" auch tief innen im Gegenüber (egal ob Person oder auch Objekt) wahrnehmbar würde bis es schließlich wahrgenommen und als das auch erkannt wurde, frägt nun  Nârada ebenfalls betreffs Körper, und "Äußerem"; wieder geht es vom Gröberen zum Feineren:

 

>>

171

...

Der Meister erwiederte, die erste Bedingung für einen Schüler der Weisheit von Seite des Körpers ist eine gute, dauerhafte, und feste Gesundheit:

...

172

 

...

- Die Kraft und Stärke ist immer etwas sehr Vortreffliches, durch beydes bestehen Himmel und Erde, Gewässer und Berge, Engel und Menschen, vierfüssige Tiere und Vögel, Pflanzen und Bäume, Gewild und Schlangen, Pappilon und Insekten. Die Stärke ist eine Gabe Brahms, und Brahm selbst ist wesentlich die Stärke; wer Brahm als die wesentliche Stärke aller Kreaturen erkannt hat, und anbetet, mag alles erlangen, was die Stärke gewähren mag!

 

  Nard fragte weiter: worauf beruhet denn nun die Erhaltung der körperlichen Stärke und Gesundheit eines Menschen?

Der Meister erwiederte: Höre du Foscher des Grundes: Die Erhaltung der Stärke und Gesundheit des Körpers ist durch Nahrung bedingt: denn wer 2 Tage lang keine Nahrung zu sich nimmt, wenn er ja am Leben bleibt, so verläßt ihn doch allmählich Gesicht und Gehör, Gedächtnis, Besinnungskraft und Verstand, und er ist nicht mehr im Stande Etwas zu thun, oder zu erkennen. *) So erkenne denn also, daß auch in der Nahrung der Menschen Brahm ist, und seine Kraft verborgen ist! Wer immer Brahm als die wesentliche Nahrung des Menschen

------------------------------------

*) 2 Tage lang keine Nahrung genießt: Hier ist vermutlich ein Fehler in der Zahl eingeschlichen; denn schon im XIII, (16ten) Brahm wird dem Schüler eine 15 Tage lange Fasten aufgelegt, und Plinius versichert

...

 

174

erkannt hat, und anbetet, der kömmt ins Paradieß zu denjenigen, welche fromme Stiftungen für die unvergeltliche Nahrung ihrer Mitmenschen errichteten; und alles was er an Nahrung genießt, gedeiht ihm.

 

Nard, forschte noch weiter: und wodurch ist denn das Gedeihen der Nahrung selbst bedingt? Sage mir auch dieses, Ehrwürdiger Vater!

Der Lehrer antwortete: Vernimm du Forscher des Grundes: Das Wasser ist die Bedingung des Gedeihens aller Nahrung, denn wenn es eine Zeitlang nicht regnet, dann kränkelt alles Lebendige, und des Futters für Menschen und Tiere wird weniger: wenn hingegen reichlich Regen fällt, dann ...

 

175

So wisse denn daß das Wasser selbst Brahm ist; wer Brahm unter der Gestalt des Wassers erkannt hat, und....; Alles nämlich, was das Wasser gewähren kann.

 

Nard forschte noch weiter: giebt es noch ein herrlicheres und vortrefflicheres Element als Wasser? Ehrwürdiger Vater!

Der Lehrer aber erwiederte: Vernimm du Forscher des Grundes; noch herrlicher und vortrefflicher als das Wasser ist das Feuer, aus welchem selbst das Wasser entsteht. Denn ists nicht die Wirkung des Feuers der aufgehenden Sonne, welche die rauhen Morgenwinde vetreibet, den Luftkreis erwärmet, und die brüllenden mit dem Blitze schwangeren Gewitterwolken erzeuget, aus welchen der Regen herniederstürzt? So wisse also und erkenne, daß das Feuer selbst Brahm ist. Wer immer Brahm als das flammende Feuer des Alls erkannt hat, und anbetet, wird leuchten wie Brahm sebst; sein ganzes Inneres ist von nun an lauter Licht und alle Finsternis ist aus demselben entwichen; Auch wird er die ganze Welt und Alles, was sie enthält, in diesem Licht verklärt erblicken, und durchaus seinen Wünschen entsprechend finden!

Nard forschte noch weiter: giebt es noch ein herrlicheres und vortrefflicheres Element als das Feuer? Ehrwürdiger Vater!

Der Lehrer aber erwiederte: Vernimm du Forscher des letzten Grundes; Die Luft (Bhout- akasch) ist noch herrlicher als das Feuer: denn in dem Luftraume schreiten Sonnen und Mond und Gestirne und ihn durchkreutzen Blitze und Feuerflammen. Nur mittles der Luft vernimmt und hört der Mensch die Stimme des Andern, und die Luft ist zum Reden, Hören und Athmen, zur Bewegung, zum Leben und Wachsthum gleich unentbehrlich. - So wisse denn also und erkenne, daß das die Luft Brahm ist. Wer Brahm als den Unermeßlichen, Alles Umschließenden und enthaltenden Luftraum erkannt hat, und anbetet, dessen Inneres ist

 

177

wert aufgethan und erleuchtet, wie der Luftkreis ausser ihm (...) und ist selig und ohne Furcht und Betrübniß, denn alles, was der unermeßliche Luftraum umschließt, ist seinen Wünschen unterworfen!

Da erhub der Schüler abermals eine neue Frag, indem er entgegnet, aber was ist wohl Erwürdiger Vater! unter allen Dingen, welche der unermeßliche Luftraum umschließt, das Herrlichste?

Und der Meister antwortete: die besonnenen Weisen (samram) sind es, welche die Wahrheit einzusehen, und zu behalten vermögen. Denn solange die Menschen noch keine Besonnenheit haben, wohnen sie wohl beieinander, und reden und vernehmen einander. Aber sie unterscheiden eben noch nicht zwischen Wahrheit und Falschheit, und erkennen noch nichts. Sobald aber Besonnenheit eintritt, dann erst werden sie des Unterschiedes zwischen dem Wahren und Falschen, der Erkenntnis der Wissenschaft fähig. - So wisse denn also und erkenne, daß das die

 

178

Besonnenheit aus Brahm ist; wer Brahm als den Grund aller Besonnenheit erkannt hat und anbetet, hat über Alles, worauf er sich besinnen mag, absolute Gewalt!

 

Nard fuhr fort zu forschen.... giebt es noch einen herrlicher Vorzug des Menschen als die Besonnenheit?

Und der Lehrer erwiederte: Vernimm du Forscher des Reinen: Das unendliche Sehnen ist noch weit herrlicher als Besonnenheit, welche eben auch durch jenes Sehnen am kräftigsten gestärkt wird,. Das unendliche Sehnen treibt den Menschen zur Wissenschaft und zur Lesung der 4 göttlichen Bücher; aus ihr entstehen alle Begierden nach zeitlichen Dingen sowohl, als nach den ewigen und zukünftigen. So wisse denn also und erkenne, daß dieses unendliche Sehnen Brahm selbsten ist; wer Brahm als den Grund und den Gegenstand des unendlichen Sehnens erkannt hat, und anbetet, der ist von nun an im Besitz desjenigen welches allein das unendliche Sehnen zu sättigen vermag.

 

179

Nard fuhr fort zu forschen.... Giebt es noch einen herrlicheren Vorzug des Menschen als dieses unendliche Sehnen? Der Lehrer antwortete: Dasjenige wodurch alle Sinne und Vermögen des Menschen (wie die Speichen eines Rades durch ihren Mittelpunkt) zusammengehalten werden, und wodurch die Besonnenheit und das Sehnen des Individuums erst möglich wird, dises ist herrlicher noch als die Besonnheit und das Sehnen sebst. Dieses Etwas heißt Pran, d.i. Seyn und Leben! Es ist und regt sich unmittelbar durch sich selbst, sich äussernd, und wiedr in sich selbst zurückkehrend. Es ist sich selbst Vater und Mutter, Schwester und Bruder, Meister und Schüler. Es ist der Grund aller Persönlichkeit, und dasjenige was den Menschen für Jedermann unverletzlich macht.

...

 

180

Wer das wahre und absolute Seyn und Leben anschauend erkannt hat, der hat das wahrhaft Unbedingte gefunden, und sein Forschen hat ein Ende.

...

 

Nard hatte itzt endlich anschauend rkannt, was (Pran) das Seyn und das Leben seye; und er fragte daher auch nicht weiter: ....

...

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"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seite 171-180

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545

 

Also über Nahrung, Wasser geht's und das Subtilere, nämlich darüber wie das Wasser aus den Meeren in Landesinnere per Sonne, Verdunstung gelangt, dann in Richtung mehr und mehr Subtilität geht es via Luft, dann Besonnenheit, "unendlichem Sehnen" endlich zum "Seyn".

Das ist, gemäß der Paralleltät zur "TM-Lehre" gemäß "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" (s. Buch des Mr. Mahesh, SRM publications, 1964) der Zustand wie das reinen Bewußtsein nun also auch im Gegenübr (egal ob Lebewesen oder Objekt) erknant wird; das ist nicht mehr jenes "dauerhafte transzendentale Bewußtsein", das aufgrund seins Transzendentseins mit Wachen,S chkafen und Träumen problemlos coexistieren kann und in jene daher auch nicht verhaftet sein kann. Es ist jenes "Einheitsbewußtsein".

Aber es geht noch weiter, nämlich zum Erkennen, daß es ein aus sich selbst heraus existentes reines Bewußtsein ist und gibt, jene "Weltseele", jenes "Brahman":

 

>>

...

Nard hatte itzt endlich anschauend rkannt, was (Pran) das Seyn und das Leben seye; und er fragte daher auch nicht weiter: ....

Da wußte also Sant-Kumar, daß ihn der Schüler vollkommen begriffen habe, weil er nicht weiter fragte, und der

 

181

Lehrer fuhr daher von freyen Stücken fort: "Wer das unbedingte des Wissens gefunden hat (mein Sohn) der weiß auch das Gute, und das Gerechte. (Sat; recitudenem.)"

 

Nard aber flehte ihn neuerdings an,

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182

...

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...

184

...

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...

Und Sant-kumar antwortete: Die Ruhe geht aus sich selbst hervor, und kehrt in sich sebst zurück, d.h. sie entspringt aus sich selbst, und beruhet auf sich selbst.

Wen du mich fragst, wo sie zu finden seye, so verweise ich dich an sie selbst, du wirst sie irgends anders finden. Ihr Wesen ist zugleich ihre Form (aain), ihr Seyn ist ihr Erkennen; und beide sind von einander nicht zu trennen...

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"Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808, Seite 180 -187

von: https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10251268/bsb:1146545

 

 

"... Die Ruhe geht aus sich sebst hervor, und kehrt in sich sebst zurück, d.h. sie entspringt aus sich selbst, und beruhet auf sich selbst." heißt es in der Chânodgya-Upanishad's siebenter Lektion; anders gesagt: es ist eben aus sich selbst heraus existent, ein aus sich selbst heraus existentes, unabhängiges Etwas. (vgl. auch Dakshinamoorty, Kommentar von Sureshwaracharya); da geht es dann wohl um den feinen Unterschied zwischen "Alles, worauf die Aufmerksamkeit primär fällt, wird im Lichte des Seins, in Begriffen des Selbst wahrgenommen" und "Auch das worauf die Aufmerksamkeit nicht nur sekundär, sondern auch ganz nebenhr d'rauffällt wird im Lichte des Selbst in Begriffen reinen Bewußtseins wahrgenommen". Diesen Bewußtseinszustand, wenn also das die natürliche lebendige Realität (geworden) ist, nennt Mr. Mahesh "Brahman-Bewußtsein" oder auch einfach den "8.'ten Bewußtseinszustand". Auf der Ebene des Bewußtseins ist dann keine weitere Entwicklung mehr möglich. Dieses Thema wurde damit dann abgeschlossen, zu einem erfolgreichen Ende gebracht.

 

Man müßte, gemäß dieser siebenten Lektion der "Chândogya-Upanishade" also mit dem Bereich des Beweglichen, des Veränderlichen in Richtung zunehmender Subtilität, Feinheit, Ruhe und Entspanntheit gehen, um die "innere Zufriedenheit" erlangen zu können.

Die Prinzipien der "Transzendentalen Meditation" sind darin zu erkennen.

(siehe dazu auch meine Ausführungen in www.schulerlebnis--91-19i.bayern)

 

Diese Ausführungen anhand der siebenten Lektion der Chândogya-Upanishade, ergänzt auch nochmals, meine Anmerkungen aus "III, 1) Behauptungen, Vorwürfe und Antworten", betreffs Laya-yoga, jener 9 Aṅga's und Transzendentale Meditation.

Daß man wissenschaftlicherweise weitere Übersetzungen der siebenten Lektion der Chândogya-Upanishade bzw Ausführungen dazu, wie zB von Otto von Boehtlingk, Prof. Paul Deussen, Dr. Mischl, Prof. Alfred Hillebrandt, Prof. Walter Ruben betrachtend hier noch umfassend zu Rate ziehen könnte, ist eine reale Möglichkeit und würde, von der Wahl der Begriffe her, bei den Übersetzungen noch mehr Nähe zur Lehre der "transzendentalen Meditation" führen können bzw zur Versachlichung des Themas, weg vom Bereich religiöser Begriffsbildungen und sektenhafter Züge bei der Darstellung sowie Lehre, sicherlich beitragen können.

Daß das "Brahm" und "Gott" nicht gleich gesetzt werden, daß auch nicht von "beten" die Rede ist, kann man dort nachlesen.

Außerdem wird ja in dem Text über ua. Laya-yoga, den Pater Abs 1923 fertig übersetzt hatte (hatte aller Religionen) am Ende erwähnt, daß auch dieser Weg am Ende zu "Gotterkenntnis" führe. Allerdings wird eingeäumt, dß dr Weg selbst ohne Gotterkenntnis auskommen. Im Englischen Orginal heißt es explizit, daß es nicht "contemplation" sei, was auch Mr. Mahesh, betreffs der TM-Meditationsmethode, stets betonte.

Allerdings wird TM auch nicht ausgeübt, um "Gotterkenntnis" zu erlangen und insofern ist es eben kein religiöser Weg, eher ein philosophischer Weg.

Dr. Mischel schreibt bzw benutzt statt "beten" zB

"auffassen und Verehren", zB.:

>>

...

wer den âkasch als Brahm auffaßt und verehrt, der erreicht die Orte, welche wie der âkash ausgedehnt, lichtvoll und endlos sind.

...

<<

"Das Oupnekt'hat - Die aus dem Leben zusammengefaßte Lehre von dem Brahm" - aus der sanskrit-persischen Übersetzug des Fürsten Mohammed Daraschekoh in das Lateinische von Anquetil Duperron, in das Deutsche übertragen von Franz Mischel, Dr. med., Dresden, Commisionsverlag udn Druck von C. Heinrich, 1882, Seite 41

(ebenfalls Online via www.bsb-muenchen.de lesbar.)

 

Otto von Boehtlingk, der wie Prof. Deussen vom Sanskrit direkt ins Deutsche übertrug , übersetzte zB wie folgt:

>>

...

Wer die Leere als das Brahman verehrt, erlangte leere (d.h. geräumige), helle und unbeenget Stillen, in denen er sich frei bewegen kann. Wer die Leere als das Brahman verehrt, dem wird, so weit die Leere reicht, ein unbeschränktes Umherwandern zu Theil.

...

<<

Kândogjopanishad, kritisch herausgegeben und übersetzt von Otto Böhtlingk, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1889, Seite 78

Prof.Paul Deussen übersetzte wie folgt: ...

 

Schön kann man auch unschwer ablesen wie sehr sich die verschiedenen Fassungen in deutscher Sprache ähneln, obgleich die einen direkt aus Sanskrt nach Deutsch übersetzt wurden und die Anderen (Dr. Rixner, Dr. med. Mischel) den Weg vom  Sanskrit über Persisch anch Lateinisch und von dort nach Deutsch gingen.). Die Ähnlichkeit der Endergebnisse ist wirklich erstaunlich; aber das sei nur am Rande bemerkt.

 

Nun aber wieder zum Thema, jener behaupteten "TM-Mantren" und was dazu in der Fachliteratur zu entdecken war/ist:
 

Ob man also ein "a-ing" oder doch ein "ā-ing" gesagt bekommen zu haben meint; es kommt die "Bedeutung", welche Haak/Gandow da hineinlasen einfach nicht heraus.

"A-ing" wäre allenfalls - siehe vorherigen Abschnitt "III) 3m)" - sowas wie ein Ausruf des Mitleids betreffs des nachfolgenden "ing" und so wäre die Geamtbedeutung inofern sowas wie "ein mitleiderweckends dahin-schleichen" oder auch "ein Umherirren in Unwissenheit", dh so etwas wie ein Umhergehen in Dunkelheit  und immer wieder stürzen oder auch wo anstoßen, sich wieder aufrappeln, usw., was man gerne hinter sich ließe zugunste eines besten gut-möglichen (siehe Gut-Möglich), geradlinigen, erfolgreichen Lebenswegs.

"ā-ing" beschriebe dann anscheinend (gemäß der Sanskrit-Lexikas; ich bin Laie betreffs Sanskrit) her, warum  man "TM" macht, eben um dem "Beweglichen" zu entkommen, ohne daß man anfänglich davon ausgeht, daß es ein "Unbewegliches, Unveränderliches" überhaupt gäbe,

Also einerseits wär's egal, vom Standpunkt aus betrachtet, daß "TM keine religiöse Praxis" ist, sondern zentrale Meditationspraxis des Laya-yoga (vgl. "Halle aller Religionen", Paer Josef Abs, Kurt Schroeder, 1923), zum  Andererseits wurde es im Obigen offengelassen, ob es ein Sanskritwort "ā-ing" überhaupt gibt.

 


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