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20) Jagadguru Swami Brahmananda Saraswati


Foto: © Franz Rickinger


Er war Shankaracharya von Jothir Math von 1940 bis 1953; ca 130 Jahre hatte es keinen Shankaracharya des Nordens mehr gegeben nachdem, wie es heißt, ein Erdbeben den Badrinath-Tempel /den Badrinath-Lehrsitz zerstört hatte. Auch mit Unterstützung der damaligen britischen Kolonialregierung wurde dieses Lehrzentrum, welches dereinst von Shankara gegründet worden war, neu belebt.

 

Zu Swami Brahmanda Saraswati heißt es, daß er aus einer bedeutenden Brahmanen-Familie stamme. Im Alter von ca 9 Jahren sollte er verheiratet werden, was er ablehnte und dessen er sich durch Flucht entzog. Mehrere Jahre sei er umhergewandert auf der Suche nach einem passenden Guru, an welchen er 3 Haupt-Bedingungen knüpfte: Frei von Zorn, verwirklichter Yogi und gut bewandert in den Schriften. Das ist die Erzählung des Mr. Mahesh, dem auch Paul Mason's Rechercheergebnisse nicht widersprechen. (siehe "Roots of TM" von Paul Mason, Premanand; ISBN 978-0-9562228-8-6, Seiten 31-35, erste Ausgabe 2015; Ausgabe von 2020.)

Angeblich habe er die Kandidaten damit geprüft, daß er sie danach fragte, ob sie "Feuer" hätten. Jahrelang erlebte er, daß die so "herausgeforderten" wütend wurden und ihm dazu dümmlich erklärten, daß er doch eigentlich wissen müßte, daß Yogis ohne Feuer leben. Er habe dann zu jenen  gesagt: "Und was ist das für ein Feuer des Zorns in Dir?"

Nunja, mit "Gegenfeuer" werden bisweilen Waldbrände gelöscht. Im Saraswatistotra heißt es so was wie: "Bitte, vernichte den Wald meiner schlechten Gedanken schnell wie ein Feuer, Oh Saraswati". Nunja, das Gegenfeuer zur Umweltzerstörung, zu den Rodungen & co wäre dann wohl das Feuer der Erkenntnis, symbolisiert durch Saraswati.

In einem Swami Krishnananda habe er dann in Uttar Kashi einen würdigen Guru gefunden, der ihn in seinem kleinen Ashram aufnahm. In "The Sweet Techings of the Blessed Shankracharya  Swami Brahmananda Saraswati"  schreibt L.B. Shriver (Die Übersetzungen aus dem Hindi sind von Prof. Dr. Cynthia Ann Humes, ISBN 978-1-304-66200-2), daß Swami Krishnanand ein "Dandi Swami" von Sringeri Math, also jenem der vier Shankaracharya-Sitze dem als erster Shankaracharya Vartika Kara, auch Sureshwaracharya genannt, vorstand. (Diese feststellung findet sich auch im bereits obig genannten Buch "Roots of TM" , Seiten 34, 35 bis 46) von Paul Mason.)

Sringeri-Math ist im Internet vertreten und man findet dort nützliche Informationen rund um Shankara und seine Lehren und kann sich da heutzutage eine ziemlich gutes, wie ich meine, Bild von den Aktivitäten und dem Leben in und um Sringeri Math machen. https://www.sringeri.net/.

(Siehe auch 14) Vartika Kara, der auch Sureswaracharya - und Sureshvaracharya genannt wird und ua seine Werke "Pranava-Vartika", "Dakshinamurty" und Vartika Kara's Kommentar "Manasollasa" dazu in zB.: www.klassische-indische-texte-91-19i.de)

L.B. Shriver stellt den jungen Swami Brahmanda Saraswati als sehr intellektuell begabtes Kind dar und daß er sich dann von Swami Krishnanand auch verstanden fühlte, ist verständlich, nachdem Vartika Kara, lt. Mr. Mahesh, sehr intellektuell begabt und entsprechend kritisch war.


Er habe dann bis zu seinem 75'ten Lebensjahr zurückgezogen gelebt, so Mr. Mahesh. Allerdings gründete er irgendwann nach dem Tod von Swami Krishnananda den "Swami Krishnananda-Trust" zu Ehren seines Meisters. Er wird wohl durchaus die eine oder auch andere Lehrtätigkeit ausgeübt sowie Schüler angenommen haben.

Paul Mason berichtet allerings in "Roots of TM", daß er zwar längere Zeit in Abgeschiedenheit gelebt habe; allerdings habe er 1926 seinen ersten Schüler angenommen. In seinem 35.'ten Lebensjahr habe ihn Swami Krishnanand Saraswati  ihn in Sannyas initiiert und in gebeten nun auch in der Nähe von Städten zu leben.

Paul Mason bringt eine sehr nette Schilderung eines Swami Rama, der ihn in der Abgeschiedenheit mal aufgesucht habe/hatte. (Seite 39)

 

Erst im Alter von 75, also mit Beginn der klassischen 4'ten Lebensspanne akzeptierte er dann die Übernahme der Aufgabe des Shankaracharyas, wo er das korrekte Überliefern der Lehren Shankaras dann als Aufgabe hatte.

Allerdings entzog er sich dem Versuch, ihn per großem Pomp & co zu "inthronisieren", per Abwesenheit. Erst als man ihm zusagte, auf den Pomp & co verzichten akzeptierte er, sagte Mr. Mahesh und dies scheint der Wahrheit zu entsprechen.

 

An dem Badrinath-Tempel ließ er, so heißt es, ein Schild anbringen:

"Es wird gebeten von Spenden abzusehen, ich bin selber reich".

wichtiger Hinweis:

Der Badrinath-Tempel sieht sehr idylisch aus, wenn man die 100km lange Straße, die von "hinten her" hin aufführt mal ausblendet. Mehrere Motorrad-Biker haben in Youtube ihre Reise dorthin filmisch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Gemäß Prof. Mees's Buch "Höhentrekking und Höhenbergsteigen" (2011, Bruckmann, ISBN 978-3-7654-5493-6); siehe etwa BergNews.com) kann das Problem der Höhenkrankheit bereits ab 2500m Meter über dem Meeresspiegel auftauchen, Aus eigener Erfahrungen weiß ich nunmal, daß die mittelschwere Form (sehr schwere Sinneseinschränkungen und Täuschungen) bereits ab 3100m möglich sind; auch wenn es bei mir dann erst auf ca 2900 - 3000m ausgebrochen war. Plötzlich sagten mir die Augen bzgl der Richtung in welcher ich auf den Skiiern fuhr und gerade eben offenbar und erfolgreich bergabgefahren war, daß es in jene Richtung aber "bergauf" gehe. Gleichzeitig war ein starker Druck im Gehirn aufgetreten und ich hätte mich am liebsten einfach hingesetzt. Offenbar wurden jede Menge körpereigener Endomorphine ausgeschüttet, da es mit einem völlig absurden Seligkeitsgefühl verbunden war.

Aus meiner damaligen Tätigkeit an einer DAV-Kletteranlage wußte ich aus einer Ausgabe des Alpenverein-Magazins "Alpinwelt", das ca monatlich erschien und ich in ruhigen Einlaß-Zeiten gelesen hatte, daß ich mittelschwer höhenkrank war, so rasch als möglich - ansonsten täte es zu erwartendenerweise tödlich enden können - in geringere Höhe muß und mich keinesfalls hinsetzen darf. Das war leichter geschrieben als in jenem Zustand, des sich nicht mehr auf die Augen-Verlassen-Könnens, getan. Unter Zuhilfenahme eines mathematischen Verfahrens zur Minimumsuche, das meines Wissens nach in jenem Gelände - aber keinesfalls im Allgemeinen - zu konvergieren ich annehmen korrekterweise durfte, fuhr ich dann mit Schrittweite von weniger als 8m und stets in Richtung des steilsten "Abstiegs" gemäß jenes Verfahrens des "deepest descent" (aus der Vorlesung über numerische Mathematik  - I oder II? - , gehört an der TU-Müchen im Rahmen meines Mathematikstudiums) einfach, ohne Zuhilfenehmenmüssen der Sehfähigkeit etc,  erfolgreich nach und kam schnell genug genügend weit hinab, wo ich mich im Verlauf von ca 1 Stunde und dem Eingesetzthaben der späteren Dämmerungszeit soweit erholt hatte, daß ich auch auch den wie üblich total vereisten Steilhang am Ende noch sturzfrei bewältigen konnte.

Es sei also ausdrücklich - sowohl anhand von Literatur als auch meiner Erfahrung nach - vor solchen Einfach-D'rauflos-Exkursionen in eine Höhe von oberhalb 2500m gewarnt. Auch Reinhold Messner wies in einer der zahlreichen TV-Sendungen, mit Ihm als Interviewgast, mal darauf hin, daß Laien oberhalb 2500m, dort wo also das "Hochgebirge" beginnt - wie er erläuterte - , ohne kompetente Führer nichts verloren haben.

Wohin sowas führen kann, kenne ich von einem anderen Fall.

Ein erfahrener Berggeher nahm seine Freundin zum ersten gemeinsamen Urlaub mit in die Schweizer Berge. Als Höhepunkt war eine Gletscher-Tour in entsprechender Höhe begonnen worden. Die Dame, ohne Bergerfarung bis dahin, drehte plötzlich, ohne irgendeinen rational nachvollziehbaren Grund (er hatte die schlimme Tae begangen, eine Plastikflasche statt einer Glasflasche mitgeführt zu haben), durch. Der Begleiter, konnte es nicht einordnen und ihr Gezeter bald nicht mehr Hören, ging schweigend weiter, drehte sich erst mal nicht mehr um, annehmend sie würde sich wohl bald wieder beruhigen und schon bei Ihm bleiben (Die Dame war doch in erfahren-genugem Alter, ca 35.) Nachdem es 1/2 Stunde ruhig geblieben war und sie sich anscheinend beruhigt gehabt hatte, drehte er sich nach ihr um und sah zu seinem Entsetzen, daß sie nicht mehr bei Ihm war. Voller schlimmer Anhnungen ging er zurück, entdeckte eine Spur im Schnee, die geradewegs, abkürzend auf den Gletscher hinausführte und an einer tiefen Gletscherspalte endete. Von unten drangen Hilferufe zu Ihm. Sofort lief er so schnell er konnte zurück, Handy-Empfang gab es dort nicht; erst mußte auch noch ein Gegenhang erstiegen werden , dann endlich erreichte er eine Hütte wovon aus die Bergwacht zu verständigen war. Diese kam sofort mit einem Helikopter, sie holten die Dame, welche nur mit Leggins und T-Shirt bekleidet war völlig unterkühlt aus der Gletscherspalte noch lebend herauf und wimmernd starb sie alsbald in den Armen der Bergwacht.

Ja, die Anzeichen von Höhenkoller, Höhenkrankheit usw muß man eben auch erkennen können.

Prof. Mees schreibt explizite Fälle in seinem Buch und u.a. betreffs eines Chinesen in Tibet, der sich erst per Messung der Sauerstoffsättigung in seinem Blut dann davon überzeugen ließ, daß er wirklich höhenkrank war und es wirklich gar nicht lustig wäre, den plötzlich unbeholfen geworden den Tee zu verschütten, usw usf.

Kurzum, der Badrinath-Tempel auf zahlreichen Fotos malerisch, idyllisch zu sehen (siehe u.a. https://badrinath-kedarnath.gov.in/) auch, könnte auch zur tödlichen Falle werden und so manche "Lustigkeiten", die man da oben erlebt haben mag, könnten nichts als die Folge krankhafter "Höhenkrankheitszustände" gewesen sein.

Als ich im Alter von 14 im Rahmen eines Skikurses und eingesetztgehabthabendem Klimawandel auf dem Zugspitzblatt war, war mir so komisch und als ich abends im Bus unten war, sprach mich der Nachbar, ein anscheinend schon erwachsener Skifahrer, der so bergwachtartig überall und nirgendwo zu sein pflegte, an und wies mich darauf hin, daß ich dauernd daneben greife, Statt Bussitzlehne zu treffen, griff ich beim Setzen daneben, usw. Auch das waren klare Symptome von "Höhenkrank", "akutem Sauerstoffmangel im Blut", wie es Prof. Mees/Klinkum Großhadern (München) in seinem Buch ua schrieb.

Insofern können eben auch bei Zugspitzfahrten allerlei seltsame Verhaltensstörungen auftreten, die keinerlei Symptome für "psychische Störungen" oä sind.

Wenn im Zuge des menschengemachten "Treibhauseffekts" der Kohlendioxid- gehalt der Luft erheblich, dh klimwandel-machend stieg und noch ständig steigt, so ging - was üblicherweise nicht dazu gesagt oder auch absichtlich verchswiegen und verharmlost wird - der Sauerstoffgehalt der Luft ab, was für den einen oder anderen "höhenkrankheitsanfälligen" Menschen dann lebensbedrohlich werden könnte und das auch in "niedrigeren Gefilden".

Nachdem es üblicherweise heißt, daß Shankara im Süden Indiens, Sri Lanka oder auch in Kerala, geboren worden sei und beim Kedarnath-Tempel in Nordindien verstorben sei, ist folgendes formal festzustellen:

Bei zB https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/sri-lanka sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Sri_Lanka findet man, daß der höchste Berg von Sri Lanka nur knapp über 2500 hoch ist.

Der Höchste Berg von Kerala und der Westghats ist knapp unter 2700m hoch.

Insofern war Shankara, von seinem Gebortort her in einer Lage, wo Höhenkrankheit eher kaum ein größeres Problem war. Insbesondere wird dieses Phänomen eher kaum bekannt gewesen, einordenbar und Shankara auch nicht mit in die Wiege gelegt worden sein.

Der Kedarnath-Tempel,der lt des verwaltenden "Commitees" (https://badrinath-kedarnath.gov.in/AboutUs/shri-kedarnath.aspx) aber auf nur knapp unter 3600 Metern Höhe liegt, ist da zweifeslohne eine andere "Liga" betreffs der "Höhenkrankheits-Problematik." Gemäß des "Shri Badarinath Kedarnath Temple Committee-UK" habe Shankara diesen Tempel errichtet. Gemäß zB https://de.wikibrief.org/wiki/Adi_Shankara sei er dort auch verstorben und zwar bekanntlicherweisen in doch sehr jungen Jahren, nämlich unter 35.

Insofern ist für sein frühes Ableben auch "höhenkrankheitsbedingt" formal in Betracht zu ziehen.

Als ich damals, wie oben geschildert, höhenkrank geworden war, war da jenes komische völlige "Glückseligkeitsgefühl", dem ich verstandesgemäß nicht nachgab, da es, gemäß des Gewußten, zu erwartenderweise meinen Tod bedeutet haben würde. Es ist zweifelsohne erforderlich darauf hinzuweisen, daß so ein "krankhafter Zustand" samt Ausschüttung großer Mengen an natürlicher Endomorphinen keinesfalls mit dem verwechselt werden darf, was Shankara als "Sat-Chit-Ananada" (vgl. "Nirvana") ja schon vorher im Süden Indiens, wo er aufwuchs und später den ersten Shankaracharya-Sitz (Sirngeri Math) gründete, lehrte.

 

Im späteren Streit um seine Nachfolge, stellten hohe indische Gerichte seinen tadellosen Umgang mit dem Vermögen, das mit dem Amt als Shankaracharya verbunden war, fest. Er habe penibel die Gelder aus dem Amt als Shankaracharya und sein Privatvermögen auseinander gehalten. Er hinterließ ein notariell angefertigtes Testament, worin er Swami Shantanand Saraswati als seinen unmittelbaren Nachfolger nannte.

 

 

Im Zusammenhang mit der "transzendentalen Meditation" wird er als der "erwählte Guru" insofern genannt, als jene - der Tradition der vedischen Meister gewidmete - Puja" auch in spezieller Weise Ihm gewidmet wird (ua indem ein Bildnis von ihm vorkommt, usw).

Paul Mason berichtet jedoch, daß eine der Zeilen nicht der klassischen Guru-Puja entspräche sondern von einem Poeten eingefügt worden sei, Seite 281 in "Roots of TM". (Zu dieser Ansicht war ich auch selbst gelangt gewesen.)

Allerdings stimmt der Anschein, den Mr. Mahesh bzgl seines Todes erweckte, nicht so recht.

Mr. Mahesh's Behauptung, daß man Ihm - angesichts von gewissen Herzrhytmus-Störungen - geraten gehabt habe, sich nach Benares zu begeben, macht keinen Sinn, nachdem Swami Brahmanada Saraswati in Calcuatta verstarb, wie in einem höchstrichterlichen  Urteil im Zusammenhang mit einem der Nachfolgerstreitereien nebenbei - zusammen mit der Tadellosigkeit seinem Getrennthalten von Privatvermögen und "Badrinath-Vermögen" - erwähnt wird.

 

 

Er hinterließ außer seinem Privatvermögen, dem Swami Krishnanda Trust, den von Ihm ausgebildeten "Gurus" (Sannyasins) und hinterlassenen Lehrreden, auch wenige Tonband-Aufzeichnungen:

* Naramada Ashtakam

* Bhaja Govindam, genauer: 'Shri Charpata Panjarika Stotram' ('Bhaja Govindam)

* Uma Maheshvaram

Ein Zusammenfassung von einigen seiner Lehrreden, Lehrsätzen (zumindest teilweise auch mal auf "Tonband" festgehalten gewesen oder auch noch vorhanden) brachte sein Nachfolger - und insofern war er dazu befugt -als Shankaracharya, Swami Shantananda Saraswati, dann mal heraus: "Soma".

In seiner Ausgabe dieser 108 mehr oder auch weniger kurzen Reden, schreibt Paul Mason, daß diese ursprünglich im Ashram-Rundbrief "Shri Shankaracharya Upadesha" zwischen 1949 und 1953 (vermutlch in Hindi) herausgegeben worden seien und später als "Paperback" von Rameshwar Tiwari publiziert worden seien  - Seite 1 unten von Paul Mason's Vorwort -. 


(Etliche der Bücher von Sri Aurobindo sind übrigens ähnlich entstanden: Erst waren es mehr oder weniger kurze Aufsätze im Ashram-Rundbrief und die Sammlung solcher Aufsätze ergab dann schließlich - vermutlich mit etwas Überarbeitung und Zusammenfügungen - ein Buch.)

 


Es gibt 2 Ausgaben mit - anscheinend - unabhängig angefertigten Übersetzungen aus dem Hindi:

Es sind 2 englisch-sprachige Bücher, die sich mit Swami Brahmanda Saraswati bemüht fair zu befassen bemühen und v.a. überlieferte Reden - die sie teils ( Paul Mason übersetzte es selber) selbst aus dem Hindi ins Englische übersetzten, teils fachkompetenterweise hoch-offiziell übersetzen ließen - zu Wort kommen lassen.


i) "108 discourses of Guru dev" von Paul Mason, ISBN 978-0-9562228-0-0

und


ii) "The Sweet Techings of the Blessed Shankracharya  Swami Brahmananda Saraswati"  von L.B. Shriver mit Übersetzungen von Dr. Cynthia Ann Humes, ISBN 978-1-304-66200-2

 

 

LB Shriver erwähnt in seinem Buch, daß es da auch "Tonband-Aufzeichnungen" (Das waren damals noch runde Drähte und noch keine "Bänder" geschweige denn Tonband-Casetten) mit Reden von Swami Brahmanda Saraswati gab. (Siehe Vorwort, erste Seite)

 

 

Shankaracharya Shantanand, sein - auch von Mr. Mahesh akzeptierter - auch wenn er sich bisweilen eher abfällig darüber äußerte - Nachfolger, veröffentlichte dann mal eine Sammlung von Zitaten von Swami Brahmanda Saraswati, der sein Lehrer gewesen war, unter  "108 discourses of Guru Dev".

Das was davon im Internet frei verfügbar ist, habe ich ins Deutsche übersetzt, nachdem die beiden oben genannten Bücher (von Paul Mason  bzw LB Shriver / Professor Cynthia Ann Humes) leider noch nicht in deutscher Sprache verfügbar sind.

-> Soma, 108 Reden von Swami Brahmanda Saraswati

 


Das gibt durchaus einen gewissen Eindruck in dessen Lehrtätigkeit. Interessant, wie Swami Brahmananda Saraswati  beide Seiten gleichermaßen bediente: Die abstrakt, unpersönlich denkenden Menschen einerseits und die mehr oder weniger tief religiösen Menschen andererseits. Er spricht eben analog zu "parabhakti" (transzendentaler Hingabe), sodaß immer wieder auch Nicht-Hindus eingeladen sind das abstrakt auffassen zu können.

 

 

Paul Mason gab als Band II auch eine Übersetzung der Hindi-Biografie über Swami Brahmanda Saraswati ("Jyotishpeethoddharaka") mit einigen Übersetzungen von Sanskrit-Zitaten, sowie zusätzlichem biographischem Material samt weiterer Zitate heraus: 336 Seiten, 54 Illustrationen, ISBN 978-0-9562228-1-7

 


Als Band III veröffentlichte Paul Mason dann noch "Guru Dev, wie ihn Maharishi Mahesh Yogi darstellte" ( 336 Seiten, 35 Illustrationen, ISBN 978-0-9562228-2-4)

 

Im Buch "Dandi Swami" von Paul Mason, erste Ausgabe 2014, ISBN: 978-0-9562228-4-8. Dieses kleine Buch in großem Format ist bislang leider nur in Englischer Sprache verfügbar findet man auch etliche Informationen: Es geht darin um Dandi Swami  Narayananand Saraswati, der von 1941 bis 1953 Schüler von Swami Brahmanda Saraswati war (Seite 72), dessen Leben als Shankaracharya und die Personen, die dabei um ihn so herum waren - insbesondere daher auch Swami Shantananda Saraswati - genauer kennengelernt hat. Selbstverständlich kannte er auch Mr. Mahesh aus jener Zeit.

 


Insofern gibt es da etliches an Material und erfreulich ist die separate Anbietung und insofern Gegenüberstellung der Hindi-Biographie betreffs Swami Brahmanda Saraswati und Mr. Mahesh's "Biografie" des Swami Brahmanda Saraswati". Leider wurde das noch nicht ins Deutsche übersetzt.

Ich würde das zwar gerne mal machen, aber einerseits kann ich nicht alles übersetzen, was sinnvoll erscheint und die "Rechtsfragen" sind da ein weiteres Thema. Vielleicht finden sich da ja mal "Profis" in Rente, die mal was anders tun möchten als nur noch in irgendeinem der Mr.-Mahesh-Ashrams möglichst viel zu meditieren und sich ansonsten von Mr. Mahesh's Reden "berieseln" zu lassen.

 

Betreffs Mr. Mahesh's überschwenglicher Reden über "die Suche nach Erleuchtung", die Sehnsucht danach und die sich daran anschließenden Lebenswege ist festzustellen, daß es die mit der Problematik der  Unwissenheit verbundenen grundlegenden Fragen auch in vielerlei, auch musikalisch-künsterischer, nicht so sehr christlich-religiöser Form auch schon  vor Mr. Mahesh's Aktivitäten oder auch "Aktionismus" gab von zahlreichen KünstlerInnen in mehreren Sprachen präsentiert gab:

Da wäre selbstverständlich Goethe's Faust (siehe dazu und den Vergleich zur Chândogya-Upanishad, die es als "Frühe Upanishade" schon zu Buddha's Zeiten  gab; siehe in www.schulerlebnis--91-19i.bayern .) zu nennen.

Siehe aber betreffs musikalisch-künstlerischer Befassung mit dem Thema zB.:

* Marlene Dietrich
  ALBUM "Sag mir wo die Blumen sind"

* "Sag mir wo die Blumen sind", gesungen von Juliane Werding im Album "mein Name ist Werding"

 

* Joan Baez - Where Have All The Flowers  Gone

im Album:  "Famous Blue Raincoat"

 

Im Übrigen, wie ich bereits schrieb, möchte ich mich in die Belange der Shankaracharya-Tradition nicht einmischen; das ist deren Angelegenheit.

In Shankara's Kommentar zur Bhagavad-Gita in der deutschen Übersetzung in "Knaur Esoterik", ISBN 3-426-26447-1, 1989, liest man Auf Seite 72 betreffs des Verses "Der Weg der Erkenntnis und der Weg des Handelns", daß nur die Menschen der drei großen Kasten (Brahmanen, Krieger, Händler) berechtigt seien, den Lehren der Schriften zu folgen.

Nunja, die anderen konnten damals evtl gar nicht Lesen und Schreiben und wie sollten sie dann den "Lehren der Schriften" folgen können? Diese Aussage Shankara's ist so gesehen schlichtweg selbstverständlich und nicht diskriminierend.

Auffallend ist, daß Mr. Mahesh's Lehrweise diesem Prinzip treu bleibt und er mündlich lehrte und nur die mündliche Überlieferung akzeptierte; allenfalls versuchte er, kommentierend, aufzuzeigen, daß seine mündlich vorgetragene Lehre in Übereinstimmung mit der Bhagavad-Gita sei; allerdings konnte er seinen Kommentar definitiv nicht zuende bringen.

Shankaras's Befassung mit der Thematik dieses und der "umgebenden" Verse wo es darumgeht, welcher Weg der Bessere sei, der "Weg des Handelns" oder "der Weg der Erkenntnis", ist durchaus lesenswert und regt zu Nachdenken an und zweifelsohne muß man schon erst Shankara's ganzen Kommentar zur Bhagavad-Gita gelesen haben, eh man sich da festlegt.

Auch im Kommentar zu Vers 10 kommt Shankara wieder auf die drei großen Kasten zu sprechen und unter "die Wesen" wovon Krishna in jenem Vers spricht, seien nur - oder auch zumindest doch aber auf alle Fälle, nachdem Shankra die Bhagavad Gita nunmal zu kommentieren sich bemühte oder auch es versuchte - die Angehörigen dieser 3 großen Kasten zu verstehen.

Nachdem man als Nicht-Inder automatisch zur Kategorie derenigen gehört, die keiner Kaste Angehörigen und insofern der Kastenlosen gehört, erübrigt sich insofern auch das Bemühen, sich in die Angelegenheiten der Shankaracharya-Tradition einzumischen, weil sie so gesehen für Europäer, usw sowieso nicht zuständig wäre.

Auch Kronprinz Rupprecht weist in seinem Buch "Reiseerinnerungen aus Indien", 2. Auflage, Josef Kösel & Friedrich Pustet, K.-G. München, Verlagsabteilung Kempten, 1923 darauf hin, daß Europäer als "Kastenlose" betrachtet und behandelt werden und man sich diesbezüglich keine Illusionen machen solle/sollte. (Seite 53 unten).

Aber nachdem es zahlreiche Werke von Shankara und seiner Hauptschüler seit etlicher Jahrzehnten in englischer Sprache gab und gibt, bietet es sich an, diese ins Deutsche zu übersetzen und so wechseitige Verständigung - ohne Sichtweise gemäß "Rosarote Brille" (betreffs "durch die rosarote Brille sehen" siehe zB auch "La vie en rose" auf entsprechenden Alben von Édith Piaf oder auch Louis Amstrong) -  zu fördern.

Auch sind Europäer und die meisten anderen Menschen heutzutage keine Analphabeten mehr, sodaß sich die Dinge wohl sehr verändert haben.

Wenn man mal Vedanta ohne Shankara's Anmerkungen und Feststellungen liest und dann doch mal Shankara' Kommentar zuhilfe nimmt, so wird durchaus deutlich, daß er ein umfängliches Wissen zur Thematik hatte und seine Anmerkungen, Hinweise und Fststellungen zweifelsohne hilfreich sind.

Wenn man aber bedenkt, was so Mr. Mahesh per so mancher TM-LehrerInnen im Leben Anderer - auch an Unheil - angerichtet hat, so stellt sich durchaus berechtigterweise die Frage, inwieweit man solches Wissen so mir nichts dir nichts an jeden weitergeben darf.

Auch Mr. Mahesh selbst mit seinem absurd-naiven Verhalten betreffs KGB, Ex-UDSSR ua erscheint in diesem Lichte durchaus als ziemlich fragwürdig.

Wenn es bei Paul Mason heißt, daß der Nachfolger als Shankaracharya von Jothir Math des Swami Brahmananda Saraswati, jener Swami Shantanand Saraswati mal, samt eines sehr gelehrten, engen Vertrauten, auf einem (dem ersten?) von Mr. Mahesh's "TM-Lehrerausbildungskurse" in Rishikesh plötzlich erschienen sei und sein Vertrauter dann den Kurs über bei Mr. Mahesh geblieben sei, so hat man da das Bild, daß sich Shankaracharya Shanatanand bemühte, mithilfe eines gelehrten Mitarbeiters, ein Mindestmaß an Kontrolle über Mr. Mahesh's Tun&Treiben aufzubauen. Inwieweit die TM-Mantren und andere grundsätzliche TM-Lehraspekt in Wirklichkeit von Shankaracharya Shantanand  stammen und er lediglich nicht genannt werden wollte, ist sicherlich eine noch ungelöste Frage. Festzustehen scheint, daß  Swami Shantanand Saraswati im Westen selbst einen "kompletten Satz" an Wissen zum Thema "Meditation" hinterlassen hat (siehe Ouspensky) und Mr. Mahesh's Lehren damit an diesem Maßsstab gemessen werden konnten und können. Daß solche Tätigkeiten von Swami Shantanand Saraswati in Indien einigen mißfielen, sieht man an den Prozessen, die gegen ihn por Amtsenthebung seiner angestrebt - und verloren - worden waren.

Man würde der Shankaracharya Tradition Unrecht tun, wenn man die veränderte Ausbildungssituation in der heutigen Zeit nicht berücksichtigen würde.

Wenn man das massive Unrecht ansieht, das im Zusammenhang mit christlichen Missionsaktivitäten sich weltweit  ereignet hat und leider Roden, Schlachten, Jagen, Kolonialisieren & co sehr befeuert hat, so ist es nicht als grundsätzlich engstirnig, kleingeisitig oä anzusehen, wenn Shankara sich auf Indien bezog und einst seine Organisation auf Indien beschränkt gründete.

 

Daß Mr. Mahesh auch angehenden TM-LehrerInnen nicht immer die Wahrheit sagte, zeigt eine, von ihm handschriftliche  Postkarte vom 14.April 1955, worin betreffs Meditation tätig ist und er einräumt, daß er damals bereits lehrend tätig gewesen war. Zu den angehenden TM-LehrerInnen pflegter zu sagen, daß er damals noch im Dauer-Samadhi in Uttar Kashi, "dem Tal der Heiligen" verbracht habe, bis dann mehrfach der Gedanke "Rhameshwaram" gekommen sei und ein älterer Sadhu, der er um Rat fragte, dann ihn dorthinschickte aufdaß er den Gedanken los werde. Allerdings hatte der ältere Sadhu auch gesagt, daß er danach zurückkommen solle und ihn vor der Welt außerhab des Gangestals gewarnt. Lt. eines Trekking-Buches gibt es im gesamten Gangestal-Bereich eine eigenen staatliches Gesetz zum Schutz der Sadhus. Auch insofern ist der Hinweis des älteren Sadhus betreffs der Welt außerhalb des Gangestals durchaus zu verstehen. (S. 142, "Roots of TM" von Paul Mason)

 

 

 

 


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