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3) René Descartes:


a) vorausgeschickte Bemerkung:

Na klar wird Herr René Descartes,  nicht verehrt wie Budhda oder etwa gar Krishna, Shiva, Durga, Lakshmi, Vishnu, Jesus, Moses usw. Es wird hier auch nicht behauptete, daß Herr René Descartes eine Inkarnation Gottes gewesen sei. Aber es geht hier auch oder auch va. um die Beziehungen zwischen Aspekten des sog. "TM-Hintergrunds" und dem "sog. "Abendland".

"Östliche Spiritualität" traf offenbar auf "Abendländisches Denken" und so gehört Letzteres unbedingt zum Hintergrund der Ereignisse im Zusammenhang mit den Lehrtätigkeiten des Mr.Mahesh.

Dazu - da eine Kompatibilität sich da gut aufzeigen, erahnbar machen läßt - einige Zitate von René Descartes, der im Übrigen auch mal in der Bayerischen Armee Dienst tat - zu dem es daher von Bayerischer Seite aus eine besondere Beziehung gibt - und gegen Ende seines Lebens in Schweden die schwedische Königin privat unterrichtete.

Vergleiche: Deussen, Prof. Dr. Paul, "Allgemeine Geschichte der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Religionen", Zweiter Band, Dritte Abteilung Leipzig, F.A. Brockhaus, 1917, Seiten 13 -18.

 

(Man findet Angaben zur Person des René Descartes ebenso in, "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie" übersetzt von Dr. Ludwig Fischer, NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1; in diesem Buch von Dr. Ludwig Fischer findet man eine kurze Biografie betreffs René Descartes auf den Seiten 6 bis 15 im Kapitel "zur Einleitung".)

 

Descartes' Verhältnis zur Tier- und Pflanzenwelt scheint - zumindest scheint es so - , gemäß einiger seiner Überlegungen, allerdings leider noch geprägt von der "Überlegenheit der Spezie Mensch".

Siehe dazu "Der Dualismus des Dscartes und seine Folgen" auf den Seiten 12/13 in Deussen, Prof. Dr. Paul, "Allgemeine Geschichte der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Religionen", Zweiter Band, Dritte Abteilung Leipzig, F.A. Brockhaus, 1917, Seiten 13 -18.

Die Metaphysik, Physik und Psychologie des Descartes findet man dann auf den Seiten 18 -34 in Deussen, Prof. Dr. Paul, "Allgemeine Geschichte der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Religionen", Zweiter Band, Dritte Abteilung Leipzig, F.A. Brockhaus, 1917

Dennoch findet man auffallende Parallelen zur Philosophie des Vedanta, zu Shankara usw, indem Descartes die Überwindung des "Zweifels" zur Erlangung von Wahrheit festhält und die Überwindbarkeit des Zweifels durch einen Akt geistiger Auseinandersetzung und geistigen Überwindenwollens des Zweifels für wahr befand/befindet.

 

Hier erstmal die ausführlicherer Darstellungen von Prof. Paul Deussen betreffs René Decartes:

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II. Der Dualismus des Descartes und seine Folgen.

 

ll. Der Dualismus des Descartes und seine Folgen.

1. Monismus und Dualismus.

 

Eine Philosophie ist Monismus, wenn sie die Welt aus einem einzigen Prinzip erklärt, Dualismus, wenn sie dazu zweier oder mehrerer Prinzipien bedarf. Da für uns alle Vielheit nur ein Nebeneinander im Raume oder ein Nacheinander in der Zeit ist, Raum und Zeit aber nur der Erscheinung, nicht aber dem Erscheinenden, dem Prinzip, dem Ding an sich zukommen, so ist schon hieraus ersichtlich, daß die wahre Philosophie, wie die Inder sagen, ,,Nichtzweiheit" (advaitam) oder, wie wir sagen, Monismus sein muß, und dieser schöne und bezeichnende Name, dessen sich in jüngster Zeit ein neu aufgeputzter Materialismus bemächtigt hat, sollte ihm wieder entrissen werden, denn gerade der Materialismus ist ni¢ht monistisch, da er über Gegensätze wie Stoff und Kraft , Subjekt und Objekt nicht hinauszukommen vermag. Im Gegensatze zum Monismus ist der Dualismus, wo er immer in der Geschichte der Philosophie, meistens als Zersetzungsprodukt eines älteren Monismus, aufgetreten ist, ein Bekenntnis, daß die Philosophie ihre Aufgabe nicht hat lösen können. So in Indien das aus dem monistischen Vedânta hervorgegangen Sâñkyasystem mit seinem Gegensatze von Prakṛiti und Purusha, während in Griechenland der Dualismus des Empedokles, Anaxagoras und Demokrit aus der Ratlosigkeit entsprang, in welche das Zeitalter durch den Gegensatz zwischen Herklit und Parmenides versetzt worden war. Seine Lösung fand dieser Gegensatz in Platon; seine Philosophie ist nicht dualistisch, sondern monistisch, weil bei ihm die Ideenwelt alle Realität befaßt und die Materie ein bloßes µ ὄν ist, während sie bei Aristoteles der Idee gegenüber dualistisch den Charakter eines positiven Substrats annimmt. Der zweifache Dualismus des Mittelalters zwischen Gott und Welt sowie zwischen Seele und Leib trat in greller Beleuchtung hervor durch die logische Analyse, welcher Descartes diese Begriffe aussetzte. Nach ihm sind Seele und Leib, cogitario und extensio, zwei Sub-

 

 

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1. Monismus und Dualismus.

 

stanzen, d. h., abgesehen von dem im Hintergrunde bleibenden Concursus Dei, zwei von Grund aus verschiedene Wesenheiten, und da ist es nicht zu begreifen, wie zwei solche Substanzen in der räumlichen und zeitlichen Unendlichkeit einander finden, wie sie so zu einander passen konnten, daß sie sich zu einer Welt zu verbinden vermochten, und welche Handhaben sie besaßen, um sich zu fassen und gegenseitig zu beeinflussen, wie sie nicht, wenn sie im Räume zusammentrafen, durch einander hätten durchgehen mussen, ohne sich irgendwie zu berühren. Sehen wir doch, wie im Sturmwinde, der alles beugt und bricht, der Sonnenstrahl ganz unbeweglich steht, weil sein Licht von anderer Natur ist; und noch viel größer als zwischen Sturm und Sonnenlicht ist der Gegensatz zwischen einer materiellen und einer immateriellen Substanz. Die mittelalterliche, von Descartes übernommene und formulierte Weltanschauung ist vielleicht die weiteste Abirrung von der Wahrheit, die größte Entfremdung gegenüber der Natur, in welche die Menschheit je verfallen ist, und nichts beleuchtet so grell diese Naturwidrigkeit der Lehre des Descartes, wie die Tatsache, daß er die Tiere für bloße Maschinen erklärte.

 

 

2. Leben und Schriften des Descartes.

René Descartes (Renatus Cartesius, wie er sich weniger gern nennen hörte), Seigneur du Perron, stammte aus einer altadeligen, wohlgesessenen Familie. Er wurde geboren zu La Haye (noch heute zum Unterschiede von andern Orten dieses Namens la Haye Descartes genannt), einem Städtchen 50 Kilometer südlich von Tours, am 31. März 1596, also zu einer Zeit, wo die Kirchenspaltung eine vollendete Tatsache war und es bereits aller Welt vor Augen lag, daß das Heil auch außerhalb der Kirche des Mittelalters sich suchen und finden ließ. Diese Tatsache konnte nicht verfehlen, auch auf solche Gemüter ihren Eindruck zu machen, welche, wie Descartes, von Geburt an der katholischen Kirche angehörig und bis zum Tode ihren Gebräuchen gehorsam blieben. ,,Ich habe", so erklärte er einem streitsuchenden Theologen gegenüber, ,,die Religion des Königs, ich habe die Religion meiner Amme", und im Discours de la Méthode cap. 3 stellt er als

 

 

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II. Der Dualismus des Descartes und seine Folgen.

 

Regel auf, den Gesetzen und Gewohnheiten seines Landes zu gehorchen und Religion seiner Kindheit treu zu bleiben", worin eine gewisse Gleichgültigkeit gegen die Form des religösen Bekenntnisses ausgesprochen liegt, sofern dasselbe nicht mehr als Sache des Herzens, sondern als Sache der Geburt betrachtet wird.

    Descartes erhielt seine Jugendbildung auf dem 70 Kilometer nordwestlich von Torus gelegenen, von Heinrich IV. neu gegründeten Jesuitenkollegium von La Flèche, einer der berühmtesten Schulen Europas", wie er sagt, welcher er vom 8. bis zum 17. Jahre angehörte.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Allgemeine Geschichte der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Religionen" von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, Zweiter Band, Dritte Abteilung: Die neuere Philosophi von Descartes bis Schopenhauer, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1917

(Fortsetzung folgt; 17.2.2023)

 

 

b) René Descartes und sein berühmtes und sehr bekanntes "zweifelsfreies Ergebnis", nämlich "Ich denke also bin ich", sein "ich bin".

 

Erstmal einige Seiten Zitat aus René Descartes' "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904:

 

 

 


 

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 Erste Meditation.

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Woran man zweifeln kann.

 

1. Schon vor einer Reihe von Jahren habe ich bemerkt, wie viel Falsches ich in meiner Jugend als wahr habe gelten lassen und wie zweifelhaft alles ist, was ich hernach darauf aufgebaut, und daß ich daher einmal im Leben alles von Grund aus umstoßen und von den ersten Grundlagen an neu beginnen müsse, wenn ich endlich einmal etwas Festes und Bleibendes in den Wissenschaften ausmachen wolle.

 

2. Indessen schien mir dies ein gewaltiges Unternehmen  zu sein, und ich wartete daher das Alter ab, welches so reif sein würde, daß ihm unmöglich ein anderes nachfolgen könnte, das zur Erwerbung der Wissenchaften noch geeigneter wäre. Infolgedsssen habe ich so lange gezögert, daß ich mich schließlich schuldig machen würde, wenn ich die zum Handeln noch übrige Zeitg mit weiteren Bedenken vergeuden wollte.

 

3. Und da trifft es sich günstig, daß ich heute meinen Geist von allen Sorgen befreit habe, daß ich mir eine sichere Muße in einsamer Zurückgezogenheit verschafft habe: so will ich denn endlich ernsten und freien Sinnes zu diesem allgemeinen Umsturz meiner bisherigen Meinungen schreiten.

 

4. Dazu wird indessen nichtg nötig sein, sie alle als falsch aufzuzeigen, denn das würde ich vielleicht niemals erreichen können; sondern da schon de gemeine Vernunft rät, in ebenso vorsichtiger Weise bei dem nicht ganz  Gewissen und Unzweifelhaften wie bei dem offenbar Falschen die Zustimmung zurückzuhalten, so wird es hinreichen, sie alle zurückzuweisen, wenn ich in einer jeden, irgendeinen Grund zum Zweifel antreffe. Auch wird es dazu nicht unumgänglich notwendig sein, sie

 

 

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Descartes, Meditationen.

 

 

alle einzeln durchzugehen, was eine endlose Arbeit wäre, sondern, da nach der Untergrabung der Grundlagen alles darauf Gebaute von selbst zusammenstürzt, so werde ich den Angriff sogleich auf eben die Prinzipien richten, auf die sich alle meine sonstigen Meinungen stützten.

 

5. Alles nämlich, was ich bisher am ehesten für wahr angenommen, habe ich von den Sinnen oder durch Vermittelung der Sinne empfangen. Nun aber bin ich dahinter gekommen, daß dieses uns bisweilen täuschen, und es ist ein Gebot der Klugheit, niemals denen ganz zu trauen, die auch nur einmal uns getäuscht haben.

 

6. Indessen ― mögen uns auch die Sinne mit Bezug auf zu kleine und enfernte Gegenstände bisweilen täuschen, so gib es doch am Ende sehr vieles andere, woran man gar nicht zweifen kann, wenn es gleich aus  denselben Quellen geschöpft ist; so zB, daß ich jetzt hier bin, daß ich mit meinem Winterrocke angetan, am Kamin sitze, daß ich dieses Papier mit den Händen betaste und ähnliches; vollends daß eben dies meine Hände, daß dieser gesamte Körper der meine ist, wie könnte man mir das abstreiten? Ich müßte mich denn mit ich weiß nicht welchen Wahnsinnigen vergleichen, deren Gehirn durch widrige Dünste infolge schwarzer Galle so geschwächt ist, daß sie hartnäckig behaupten, sie seien Könige, während sie bettelarm sind, oder in Purupur gekleidet, während sie nackt sind, oder sie hätten einen tönernen Kopf, oder sie seien überhaupt Kürbisse oder aus Glas; ― aber das sind eben Wahnsinnige, und ich würde ebenso wie sie von Sinnen zu sein scheinen, wenn ich das, was von ihnen gilt, auf mich übertagen wollte.

 

7. Vortrefflich ― Als ob nicht ein Mensch wäre, der des Nachts zu schlafen pflegt und dem genau dieselben, oder bisweilen noch weniger wahrscheinliche Dinge im Taume begegnen, wie jenen im Wachen?! Wie oft doch kommt es vor, daß ich alle jene gewöhnlichen Begegnisse, wie daß ich hier bin, daß ich, mit meinem Rocke bekleidet, am Kamin sitze, mir während der Nacht-Ruhe einbilde, während ich doch entkleidet im Bette liege! ― Aber jetzt schaue ich doch sicher mit wachen Augen auf dieses Papier, dies Haupt, das ich hin und her bewege, so ist doch nicht im Schlaf, mit Vorbedacht und Bewußtsein strecke ich meine Hand aus und fühle das!

 

 

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Erste Meditation: Woran man zweifeln kann.

 

 

Im Schlafe würde mir das doch nicht so deutlich entgegentreten! Als wenn ich micht nicht entsänne, daß ich auch sonst durch ähnlche Gedankengänge im Traume irregeführt worden bin! Denke ich einmal aufmerksamer hierüber nach, so sehe ich ganz klar, daß niemals Wachen und Traum nach sicheren Kennzeichen unterschieden werden können, sodaß ich ganz betroffen bin, und diese Betroffenheit selbst mich beinahe in der Meinung  bestärkt, daß ich träume.

 

8. Sei es denn: wir träumen! Mögen wirklich alle jene Einzelheiten nicht wahr sein, daß wir die Augen öffnen, den Kopf bwegen, die Hände austrecken; ja, mögen wir vielleicht gar keine solchen Hände, noch überhaupt  einen solchen Körper haben: so muß fürwahr doch gestehen, das während des Schlafes Geschaute verhalte ich gleichsam wie gemalte Bilder, die nur nach dem Muster wahrer Dinge sich abmalen konnten; daß also wenigstens dies Allgemeine: Augen, Haupt, Hände und überhaupt der ganze Körper, als nicht eingebildete, sondern wirkche Dinge existieren. Sind doch auch die Maler, selbst wenn sie Sirenen und Satyre in den fremdartigsten Gestalten zu bilden sich Mühe geben, nicht imstande, ihnen in jeder Hinsicht neue Eigenschaften zuzuteilen, sondern sie mischen nur die Glieder von verschiedenen lebenden Wesen ducheinander; oder wenn sie vielleicht etwas so unerhört Neues sich ausdenken, wie man ähnliches überhaupt nie gesehen hat, und das demnach rein erdichtet und unwirklich ist, so müssen es doch zum mindesten wirkliche Farben seien, aus denen sie es zusammensetzen. In gleicher Weise muß man, wenngleich sogar dieses Allgemeine: Augen, Haupt, Hände und dergleichen nur in der Einbildung vorhanden sein könnte, doch notwendig gestehen, daß wenigstens gewisse andere, noch einfachere und allgemeinere Dinge, wirklich vorhanden sind, mit denen, als den wirklichen Farben, alle jene, seien es wahre oder falsche Bilder von Dingen, die wir in unserem Bewußtsein haben, sich in uns malen. Von dieser Art scheinen zu sein die Natur des Körpers überhaupt und sein Ausdehnung, ferner die Gestalt der ausgedehnten Dinge, ebenso die Quantität, d.i. ihre Größe und Zahl, ebenso der Ort, an welchem sie existieren, die Zeit, während welcher sie dauern und dergleichen.   

         

 

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Descartes, Meditationen.

 

 

9. Man darf hieraus wohl mit Recht schließen, daß zwar die Physik, die Astronomie, die Medizin und alle anderen Wissnschaften, die von der Betrachtung der zusammengesetzten Dinge abhängen, zweifelhaft sind, daß dagegen die Arithmetik, die Geometrie und andere Wissenschaften dieser Art, die nur von allereinfachsten und allgemeinsten Gegenständen handeln, und sich wenig darum kümmern, ob diese in der Wirklichkeit vorhanden sind, oder nicht, etwas von zweifelloser Gewißheit enthalten. Denn ich mag wachen oder schlafen, so sit doch stets 2 + 3 = 5, das Qaudrat hat nie mehr als vier Seiten, und es scheint unmöglich, daß so augenscheinliche Wahrheiten in den Verdacht der Falschheit geraten können.

10. Es ist indessen meinem Geiste eine alte Meinung eingeprägt, daß ein Gott sei, der alles vermag und von dem ich so, wie ich bin, geschaffen sei. Woher weiß ich aber, daß er nicht bewirkt hat, daß es übrhaupt keine Erde, keinen Himmel, kein ausgedehntes Ding, keine Gestalt, keine Größe, keinen Ort gibt und daß dennoch dies alles genauso wie jetzt mir da zu sein scheint; oder vielmehr, daß ― so wie ich urteile, daß bisweilen auch andere ich in dem irren, was sie aufs vollkommenste zu wissen meinen ― so auch ich mich täusche, so oft ich 2 und 3 addiere, oder die Seiten des Quadrats zähle, oder was an sich noch leichteres denken mag.

 

  11. Aber vielleicht hat Gott nicht gewollt, daß ich mich so täusche, deißt er doch der Allgütige?!  ― Allein wenn es mt seiner Güte unvereinabr wäre, daß er mich so geschaffen, daß ich mich stets täusche, so schiene es mir doch ebensowenig dieser Eigenschaft entsprechend, daß ich mich bisweilen täusche, welch letzteres sich doch nicht behaupten läßt.

 

  12. Freilich möchte es wohl manche geben, die lieber leugnen würden, daß so ein mächtiger Gott überhaupt existiere, als daß sie an die Ungewißtheit aller anderer Dinge glaubten; allein  mit denen wollen wir nicht streiten und wollen einmal zugeben, all dies von Gott gesagte sei eine bloße Fiktion. Allein, mag man auch annehmen, ich sei durch Schicksal oder Zufall oder durch die Verkettung der Umstände oder sonst auf irgend eine Weise zu dem geworden, was ich bin, jedenfalls scheint doch

 

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Erste Meditation: Woran man zweifeln kann.

 

das Sich-Täuschen und Ireen eine gewisse Unvollkommenheit zu sein; und also wird es, je geringere Macht man dem Urheber meines Seins zuschreibt, umso wahrscheinlicher sein, ich sei so unvollkommen, daß ich micht stets täusche.

 

   13. Auf diese Gründe, habe ich schechterdings keine Antwort, und so sehe ich mich endlich gezwungen, zu- zugestehen, daß an alle, was ich früher für wahr hielt, zu zweifeln möglich ist und das nicht aus Unbesonnenheit oder Leichtsinn, sondern aus triftigen und wohlerwogenen Gründen; daß ich folglich auch diesem allein, nicht minder als dem offenbar Falschem, fortan meine Zustimmung aufs vorsichtigste versagen muß, wenn ich zu etwas Gewissem gelangen will.

 

  14. Indessen es ist nicht genug, dies einmal bemerkt zu haben, vielmehr muß man Sorge tragen, es sich stets gegenwärtig zu halten , kehren doch die gewohnten Meinungen unablässig wieder und nehmen meinen leichtgläubigen Sinn, den sie gleichsam durch den langen Verkehr und durch vertrauliche Bande an sich gefesselt haben, fast auch wider meinen Willen in Beschlag. Und ich werde es mir niemals abgewöhnen, ihnen beizustimmen und zu vortrauen, solange ich sie für das ansehe, was sie in der Tat sind, nämlich zwar — wie bereits gezeigt — als einigermaßen zweifelhaft, aber immerhin recht wahrscheinlich und so, daß es weit vernunftgemäßer ist sie zu glauben als zu leugnen.

 

  15. Es wird daher, denke ich, wohl angebracht sein, wenn ich meiner Willkür die gerade entgegengesetzte Richtung gebe, mich selbst täusche und für eine Weile die Fiktion mache, jene Meinungen seien durchweg falsch und seien bloße Einbildungen, bis ich schließlich meine Vorurteile auf beiden Seiten so ins Gleichgewicht gebracht habe, daß keine verkehrte Gewohnheit fürder mein Urteil  von der wahren Erkenntnis der Dinge abwendet. Denn ich weiß ja, daß hieraus keine Gefahr noch Irrtum inzwischen entstehen kann, und daß ich meinem Misstrauen gar nicht zu weit nachgeben kann, da es mir ja für jetzt nicht auf ein Handeln, sondern nur auf ein Erkennen ankommt.

 

16. So will ich denn annehmen, daß nicht der allgütige Gott, die Quelle der Wahrheit, sondern daß

 

 

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Descartes, Meditationen.

 

 

irgend ein böser Gei[s]t, der zugleich höchst mächtig und verschlagen ist, allen seinen Fleiß daran gewandt habe, mich zu täuschen; ich will glauben, Himmel, Luft, Erde, Farben, Gestalten, Töne und alle Außendinge seien nichts als das täuschende Spiel von Träumen, durch die dieser meiner Leichtgläubigkeit Fallen stellt; mich selbst will ich so ansehen, als hätte ich keine Hände, keine Augen, kein Fleisch, kein Blut, überhaupt keine Sinne, sondern glaubte nur fälschlich, dies alles zu besitzen. Und ich werde hartnäckig an dieser Art der Betrachtung festhalten und werde so zwar nicht imstande sein, irgend eine Wahrheit zu erkennen, aber doch entschlossenen Sinnes mich in acht nehmen, soviel an mir liegt, nichts Falschem zuzustimmen, noch von jenem Betrüger mich hintergehen zu lassen, so mächtig und so verschlagen er auch sein mag.

 

17. Indessen ist dies ein mühevolles Unternehmen und eine gewisse Trägheit führt mich zur gewohnten Lebensweise zurück. Und wie ein Gefangener etwa im Traume einer eingebildeten Freiheit genoß und wenn er  zu argwöhnen beginnt, daß er nur träume, sich fürchtet, aufzuwachen und sich den schmeichlerischen Vorspiegelungen solange als möglich hingibt, so sinke ich von selbst in die alten Meinungen zurück und fürchte mich vor dem Erwachen, um nicht das arbeitsvolle Wachen, das auf die behagliche Ruhe folgt, statt im Lichte, in der undurchdringlichen Finsternis der schon angedeuteten Schwierigkeiten zuzubringen.

 

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Zweite Meditation.

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Über die Natur des menschlichen Geistes; dass er leichter erkennbar als der Körper.

 

1. Die gestrige Betrachtung hat mich in Zweifel gestürzt, die so gewaltig sind, daß ich sie nicht mehr  vergessen kann, und von denen ich doch nicht sehe, in welcher Weise sie zu lösen seien; sondern, wie wenn ich unversehens in einen tiefen Strudel hinabgestürzt wäre, bin ich so verwirrt, daß ich weder auf dem Grunde festen Fuß fassen, noch zur Oberfläche emporschwimmen kann.  Dennoch will ich mich herausarbeiten und von neuem eben den Weg versuchen, den ich gestern beschritten hatte, indem ich nämlich hierbei alles von mir fernhalte, was auch nur den geringsten Zweifel zuläßt, genau so, wie wenn ich in sichere Erfahrung gebracht hätte, daß es durchaus falsch sei. Und ich will solange weiter vordringen, bis ich irgend etwas Gewisses, oder, wenn nichts anders, so doch zum mindesten das für gewiß erkenne, daß es nichts Gewisses gibt. Nichts als einen festen und unbeweglichen Punkt verlangte Archimedes, um die ganze Erde von ihrer Stelle zu bewegen, so darf auch ich Großes hoffen, wenn ich auch nur das geringste finde, das von unerschütterlicher Gewißheit ist.

 

2. Ich setze also voraus, daß alles, was ich sehe, falsch ist, ich glaube, daß niemals etwas von dem allen existiert hat, was das trügerische Gedächtnis mir darstellt: ich habe überhaupt keine Sinne; Körper, Gestalt, Größe, Bewegung und Ort sind nichts als Chimären. Was also bleibt Wahres übrig? Vielleicht nur dies Eine, daß es nichts Gewisses gibt.

 

3. Aber woher weiß ich denn, daß es nicht etwas von allem bereits aufgezählten Verschiedenes gibt, an dem zu zweifeln auch nicht der geringste Anlaß vorliegt? Gibt es etwa einen Gott, oder wie ich sonst den nennen mag, der mir diese Vorstellungen (cogitationes) einflößt? ― Weshalb aber sollte ich das annehmen, da

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Descartes, Meditationen.

 

ich doch am Ende selbst ihr Urheber sein könnte! Also wäre doch zum mindesten ich irgend etwas? Indessen, — ich habe bereits geleugnet, daß ich irgend einen Sinn, irgend einen Körper hätte. Doch hier stutze ich: was soll daraus folgen? Bin ich etwa so an den Körper und die Sinne gefesselt, daß ich ohne sie nicht sein kann? Indessen, ich habe mich überredet, daß es durch aus nichts in der Welt gibt : keinen Himmel, keine Erde, keine Geister, keine Körper, also doch auch wohl mich selbst nicht? Keineswegs; ich war sicherlich, wenn ich mich dazu überredet habe. Aber es gibt einen, ich weiß nicht welchen, höchst mächtigen und verschlagenen Betrüger, der mich geflissentlich stets täuscht. — Nun, wenn er mich täuscht, so ist es also unzweifelhaft, daß ich bin. Er täusche. mich, soviel er kann, niemals wird er es doch fertig bringen, daß ich nichts bin, solange ich denke, daß ich etwas sei. Und so komme ich, nachdem ich so alles mehr als zur Genüge hin und her erwogen habe, schließlich zu dem Beschluß, daß dieser Satz: ,,Ich bin, ich existiere", so oft ich ihn aus-spreche oder in Gedanken fasse, notwendig wahr ist.

4. Noch erkenne ich aber nicht zur Genüge, wer ich denn bin, der ich jetzt notwendig bin, und ich muß mich demnächst hüten, daß ich nicht etwa unvorsichtigerweise etwas anderes für mich selbst ansehe und auf diese Weise sogar in der Erkenntnis abirre, von der ich behaupte, sie sei die gewisseste und einleuchtendste von allen. Ich will deshalb jetzt von neuem erwägen, was ich denn früher zu sein geglaubt habe, bevor ich noch auf diese Gedanken verfallen war. Und davon will ich denn alles abziehen, was durch die oben beigebrachten Gründe auch nur im geringsten hat erschüttert werden können, sodaß schließlich genau nur das übrig bleibt, was von unerschütterliche Gewißheit ist.

5. Was also habe ich vordem zu sein geglaubt? Doch wohl ein Mensch ! Aber was ist das ,,ein Mensch"? Soll ich sagen: ein vernünftiges lebendes Wesen? Keinewegs, denn dann müßte man hernach ja fragen, was ,,ein lebendes Wesen" und was ,,vernünftig" ist und so geriete ich aus einer Frage in mehrere und noch schwierigere. Auch habe ich nicht so viel Zeit, daß ich sie mit derartigen Spitzfindigkeiten vergeuden möchte. Lieber will

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Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, siehe Seiten 1,2,3,4,5,6, 7,8 

 

 


Sehr interessante Ausführungen oder auch Erläuterungen betreffs René Descartes (dessen lateinischer Name Cartesius war) findet man in Professor Paul Deussen's Buch "Elemente der Metaphysik", Als Leitfaden zum Gebrauche bei Vorlesungen sowie zum Selbststudium, zusammengestellt von Dr. Paul Deussen, ordentlicher Professor  an der Universität Kiel; zweite, durch einige Zusätze vermehrte Auflage; Leipzig: F.A. Brockhaus, 1890. (Das Buch ist im Übrigen via der Bayerischen Staatsbibliothek ( https://www.bsb-muenchen.de/ ) per Suchbegriff "Deussen, Paul "Elemente der Metaphysik" am 12.8.2023 auffindbar gewesen. Unter "Links" war ein Link zu einem, zum "lesen" auch zu finden. )

Auf den Seiten 20 - 23, "III Die Welt ist meine Vorstellung" Auf Seite 23 findet man dann einen Hinweis auf die Lehre indischer Weiser, riechischer Philosophen (Parmenides, Platon)und auch auf Christentum, insbesondere  1 Kor. 2.

Der Unterschied zur "Indischen Allein-Eins-Lehre" (Siehe unter Upanishaden/Chândogya-Upanishade in https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/ Abschnitt über die Upanishaden: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/ch_ndogya_upanishad___7_te_lektion.html...)und René Descartes' Überlegungen bis dahin zeigen sich dabei deutlich:

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,- so giebt es doch eine Wahrheit, an der ich nicht zweifeln kann; sie heißt: Die Welt ist meine Vorstellung.

Cartesius ging zu weit, wenn (dem Anscheine nach) durch sein berühmtes "Cogito ergo sum" das unzweifelhafte Gewisse auf abstrakte Vorstellungen einschränken wolte ...

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Elemente der Metaphysik", Als Leitfaden zum Gebrauche bei Vorlesungen sowie zum Selbststudium, zusammengestellt von Dr. Paul Deussen, ordentlicher Professor  an der Universität Kiel; zweite, durch einige Zusätze vermehrte Auflage; Leipzig: F.A. Brockhaus, 1890, Seite 21.

 

Die Welt sei seine Vorstellung, fand René Descartes - zumindest als Zwischenüberlegung -.

In der klassichen Indischen Lehre geht man darüber nunmal hinaus. Zu welcher Einsicht käme denn wohl ein anderes Lebewesen? Zur selben wie René Descartes bei obiger - und sei es als Zwischenschritt - feststellenden Überlegung?

Zur selben anzunehmenderweise, da sonst doch die Einsicht des René Descartes auch gewesen wäre/hätte sein müssen, daß es völlig überflüssig sei, seine Überlegungen zu publizieren, da "die Anderen" die für ihn nur "seine Vorstellungen" wären, das ja doch eh nicht kapieren könnten, da er doch nicht jene  sein könne.

Er würde letzlich nur innerhalb seiner eigenen Vorstellungen geblieben sein und da wären Zweifel geblieben, betreffs der "anderen" anscheinend nur in seiner eigenen Vorstellung existenten und insofern anscheinend nur abhängig von Ihm und seinen Vorstellungen existenten Lebewesen.

Nun er wandte sich dann bekanntlich auch der Frage nach Gott zu und ob die Idee "Gottes" unabhängig von Ihm, aus sich selbst oder auch Gott heraus, existiere. Dieses bejahte er dann.

Die Schlußfolgerung, wie sie zB auch Sureshwarcharya in seinem Kommentar zum Dakshinamoorty des Shankara darstellt (https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/dakshinamurty_mit_sureshvaracharya_s_kommentar.html), ist jene, daß es ein aus sich selbst heraus existentes "reine Bewußtsein" gibt und analog würde man dann mit René Descartes zur "Erkenntnis" gelangen, daß es eine aus sich selbst heraus existente Vorstellung "nur" gäbe und alles in dieser Welt, inklusive er selber nur einzelne Elemente dieser Vorstellung seien.

Der Weg dorthin ist gemäß der Chândogya-Upanishad (wozu Shankara auch einen Kommentar schrieb) das Suchen&Finden jener "inneren Ruhe" (s. ´zB https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/ch_ndogya_upanishad___7_te_lektion.html) und die daraus resultiende direkte Erfahrung jenes alldurchdringenden, aus sich selbst heraus existenten reinen Bewußtseins und die daraus resultierende unzweifelhafte Erkenntnis dessölbigen. Gemäß des Mr. Mahesh vollzieht sich das Erlangen dieser Erkenntnis in gewissen Stufen: Erst werde/wird es als intergaler Bestandteil des eigenen Lebens, als co-existent mit Wachen, Träumen und Schlafen erkannt. Dann beginnt eine Verfeinerung der Sinne bis hin zu existenten "feinsten" - keinesfalls illusionären -  Wahrnehmungen. Schließlich werde dieser Zustand allmählich abgelöst von der Erkenntnis, daß tief im Inneren des Gegenüber, ob Tier, Pflanze, Mensch, Siddha, Engel, Gott, Fluß, Meer, Materie ebenfalls jenes reine Bewußtsein ist; diese Erkenntnis hat nun gewisse Konsequenzen:

1) Je nach Weg wohl gilt: Verbunden mit dieser Erkenntnis ist (im Laya-yoga zumindest), daß die Kundalini eins wurde, dh dasselbe reine Bewußtsein ist, das man als ruhend wahrnahm, wohingegen Kundalini als eine Art Fließen, Strömen wahrgenommen wurde. (Eigentlich ist das ja banal, da es wie beim Fluß ist, der, je nach Betrachtung einerseits einfach nur Wasser ist und diese Vorstellung wird als gleichbleibend und insofern "ruhend" gesehen und andererseits sind da Wellen, Strömungen, die für jene, die darin leben gewisse Gesetzlichkeiten zur Erleichterung des Vorwärtskommens und auch eines sicherern Vorwärtskommens mit ich bringt. Auch als Wasser betrachtet, bringt das gewisse "gesetzartige" Vorstellungen mit sich, die - wenn wahrheitsgemäß erkannt - dann auch echte Gesetzlichkeiten wären bzs sind bzw wurden) mit dem reinen Bewußtsein das man anfänglich knapp oberhalb des Schädels (weil es doch ein geistige Übung sei und es nicht um Bauchgefühl, Lust oä bei "TM" gehe/geht) wahrnahm. Wobei nach "Erwachen" der Kundalini das alles ein Prozeß ist/war.

(vgl. Laya-yoga im Buch "Abs, Pater Josef, Indiens Religion, der Santana-Dharma, Eine Darstellung des Hinduismus, übersetzt und erläutert vom Kapuziner-Pater Josef Abs, erschienen bei Kurt Schroeder in Bonn/Leipzig, 1923"

2) Man erkennt sich als körperloses Wesen, das in der umgebenden Welt aus reinem Bewußtsein (das in diversen Formen, etc erscheint) aus existent ist. Nachdem das reine Bewußtsein anfänglich nur dort - über jeden Zweifel erhaben - wahrgenommen wird, wo die Aufmerksamkeit primär d'rauf fällt, entwickelt sich das über "auch dort wie die Auffmerksamkeit sekundär d'rauf fällt"  usw bis hin zur Erkenntnis, daß dem so ist, egal wie nebenbei die Aufmerksamkeit d'rauffällt, dh das das eben so ist und zwar unabhängig von einem selber. Irgendwann auf diesem "Weg" wird erkannt "Es gibt ein aus sich selbst heraus exstentes Bewußtsein".

 

 

Landläufige Darstellungen in Indien besagen sowas wie "Die Welt ist ein Traum Gottes".

Nur im Unterschied zu illusionshaften Träumen können die Lebewesen in jenem "Traum Gottes" die Erkenntnis erlangen, daß dem so oder auch im Sinne der unpersönlichen Weltseele "(dem Brahman) ähnlich ist und dadurch Unsterblichkeit" erlangen, wohingegen andere Lebewesen - vorerst noch - an einen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt gebunden bleiben/blieben, bis sie denn dann dereinst mal dieser Erkenntnis - und damit objektiven Wahrheit gegenüber der Ursache dieses "Traumes"  gelangt sind und dann zunächst mal als "Siddhas" (körperlose Wesen) weiterleben, um sich weiter zu entfalten zu Wesen mit subtilem unsterblichen Körpern, die am Ende des Welt-Traumes  in einer Art Schlafzustand verfallen, um im nächsten Traum wieder von Anfang an zu deren eigener Freude oder auch segensreich mit dabei zu sein.

vgl Kapitel III "Über die Weltentstehung", in "Yogavāsiṣṭha  die Lehren des weisen Vasishta", Übersetzung aus dem Sanskrit durch Peter Thomi, Ansanta-Verlag CH-3800 Interlaken,  Schweiz, 1988, Seite 24-28

und auch Kapitel XXI "Die Geschichte von Bhuśuņa", in "Yogavasishta - die Lehren des weisen Vasishta", Übersetzung aus dem Sanskrit durch Peter Thomi, Ansanta-Verlag CH-3800 Interlaken,  Schweiz, 1988, Seite 117-123.


Dr. Rixner schrieb in seiner Teilübersetzung des Oupnk'hat ins Deutsche im Rahmen der Chândogya-Upanishad von "unendlichem Sehnen" und daß das Erlangen des "Seyn" aber mehr sei als das "unendliche Sehnen"; dazu siehe ausführlicher: https://www.schulerlebnis--91-19i.bayern/4x_ch_ndogya_upanishad_x_x_mr__mahesh_buch.html 

Fazit: Begrifflichkeit ist das Eine; was jemand darunter versteht bzw verstand bzw damit verband oder auch verbindet kann sehr wohl etwas Anderes sein, vielleicht bisweilen ja doch letztlich dasselbe Meinen und aber dennoch dort nicht hinführen können).

 

Ok, René Descartes fand schließlich den Ausweg aus all dem Zweifeln in einem Satz , den er nicht mehr anzuzweifeln vermochte: "Ich bin".

(vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, siehe Seite 8 und zum Verständnis wegen einer "Angenommen, daß..."-Überlegung die "Seiten 1-8.)

 

Er hatte das Denken hinter sich gelassen, er hatte das Philosophieren hinter sich gelassen, er hatte das Intellektualisieren hinter sich gelassen und so sagte er, gemäß seiner Suche nach Zweifelsfreiheit und der eingeräumten Irrtumsbeladenheit der (seiner?) Sinne, des (seines?) Denkens, des (seines Rechnens?) Rechnens, cogito (ich bin in der Sinnenwelt, ich denke, ich überlege, ich rechne) ergo (aber das ist alles noch nicht die gesuchte, ersehnte, gesollte, mir abzuverlangen gewollte Zweifelsfreiheit) sum ( ich bin, einfach nur existent wie Existenz, seiend wie Sein, jenseits von Denken, Intellektualisieren, Gebetsfloskeleierei, Glauben, Wollen, Fühlen, Sehnen - ja das ist's, jenseits von Worten wie "ja das ist's", es ist Wissen selbst, es ist Wahrheit selbst, es ist Zeitlosigkeit - weil das was wahr ist zeitlos ist und das was zeitlos ist nur wahr genannt werden kann - es ist Transzendenz, es ist nicht Wachen, nicht Träumen, nicht Schlafen, da man ja schlafend nicht wußte, ob man träume oder aber wirklich am Schreibtisch sitze und arbeite und erst das Wachsein da Aufschluß gab; es ist ein Viertes, es ist - in der Sprache dieses Textes - Turiya und dieses Turiya ist der Anfang von "Aufklärung", die Quelle der Aufklärung, die Basis von Aufgeklärtsein ohne welcher es Aufgeklärtheit nicht geben kann, denn solange Wolken am Himmel sind, hat da nichts aufgeklart und solange man im Bereich dessen ist, wo es Zweifel geben kann, hat Aufklärung nicht stattgefunden und was könnte eine Religion helfen, welche sich dem Anspruch der Zweifelsfreiheit nicht zu stellen wagt? Wer sich der Zweifelsfreiheit nicht zu stellen wagt, hat wohl noch Zweifel. Cogito ergo sum.  

Es heißt offenbar nicht, daß man möglichst viel Denken soll und das wär's dann. Nein, René Descartes empfand jenes "unendliche Sehnen" nach Zweifelsfreiheit" und, gezogen vom Intellekt, der ihm immer wieder sagte "Nein, das nicht", "nein das auch (noch) nicht" gelangte er schließlich jenseits des unendlichen Sehnens und jenseits des zweifelsfrei, auch noch rechthabenden dauer-nörgelnden Intellekts schließlich so nach etlichen Oje's, Nein-nein's, Auweia's via eines letzten "Wou" zu 'ich bin'. Er dachte, der Intellekt mischte sich ein - das war das "also" - und er kam an bei "ich bin", im Sein seiner selbst.

Aber ging's noch weiter? Könnte es ein darüberhinaus führendes "Höheres" noch zu finden gegeben haben?


Wenn René Descartes (1596-1650) sich hinsetzte und daüber nachdachte, was denn zweifelsfrei sei/sein könne, da ihn doch die Sinne täuschen können (vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seiten 2) - , Er schon mal meinte -, genauer, träumte - am Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten, aber in Wirklichkeit im Bett lag, sich sicherlich auch schon mal verrechnet hatte und daher wußte, daß ihn auch das "Denken" täuschen könne (vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seiten 2,3) - und daher auch noch so viel Denken , Hin-und Herüberlegen, nicht die Antwort liefern werde können und seine Sehnsucht nach Zweifelsfreiheit nicht werde stillen können -, so war da jene Sehnsucht nach dem Zweifelsfreien aber immer noch da und da war jenes "Was nun? , wohin des geistigen Weges mit Ziel Zweifelsfreiheit?" und schließlich endete seine Sehnsucht.,  fand Er "Endstation Sehnsucht" .

 

(Bzgl. der Begrifflichkeit "Endstation Sehnsucht " siehe jenes Drama von Tennessee Williams. Das wurde mal in den Münchner Kammerspielen aufgeführt, wo ich es kennenlernte; siehe dazu u.a.: https://theaterkritiken.com/muenchner-kammerspiele ; aber auch zB  https://theater-trier.de/auffuhrung/__trashed-26/,
https://www.thalia-theater.de/stueck/endstation-sehnsucht-2016,
https://wortmagieblog.de/rezensionen/klassiker/tennessee-williams-endstation-sehnsucht/,..., nunja das gilt als gesellschaftskritisches Werk. René Descartes ging zweiflesohne über "Gesellschaftskritik" hinaus.

 

 


Kurzdarstellung zu René Descartes Methode, Ziel und Ergebnis:

Ad der benutzten Zitate siehe etwa:

Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904

oder auch:

 René Descartes "Meditationen, Abhandlung über die Methode, marixverlag, ISBN 978-3-86539-066-0, etwa Seite 81 bis 83 und vor allem auch

René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie",NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1, (Siehe auch: https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/descarte.html; direkt zum Text geht's per: https://www.projekt-gutenberg.org/descarte/grunphil/grunphil.html) va auch erste und zweite Betrachtung, etwa:

In der "sechsten Meditation" , geht es um, eine gewisse Schlußfolgerung und daß diese Schlußfolgerung auch dadurch Bestätigung erfahre, daß man alle Körper sich als "teilbar" vorstelle, wohingegen Geist und Seele mit der Vorstellung  einer Unteilbarkeit verbunden sei.

vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 63

(Siehe etwa auch die Hinweise auf Seite 24 in Descartes, René, "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie",übersetzt von Dr. Luwdig Fischer, NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1 , Sechste Betrachtung dann ab Seite 95.)

Man vergleiche das etwa mit Herrn Gaudpadas Ausführungen - etwa anhand von Prof. Deussen's Übersetzung  von Gauapdada's Karika - ad "Dualität" und "den" "Dualisten" in seinen Anmerkungen zur Mandukya-Upanishade.

Glech am Anfag seiner "Ersten meditation" geht es darum, daß Descartes alles das er bis zu seinem Nachdenken oder auch Zweifeln für das zweifelsfrei Wahre hingenommen habe, alles auf Sinnenserfahrung beruhe. Dann stellt er fest, daß seine Sinne ihn aber auch mal bereits getäuscht hätten und es nicht klug sein könne, jenen bedingungslos zu vertrauen. 

Vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904,Seite 2.

(Siehe alternativ zB Seite 30 in >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1; siehe auch: https://www.projekt-gutenberg.org/descarte/grunphil/chap004.html )haben." )                          

(Mir erging es einmal in ca 3000m Höhe so, daß ich plötzlich mittelschwer höhenkrank wurde; Obwohl ich gerade von der Bergstation in knapp unter 3200m auf Skiern heruntergefahren war und es kalr war, daß es in diese Richtung weiter bergab gehe, sagten mir - nach einem oder auch infolge eines erheblichen Druck, der im Kopf sich plötzlich breit gemacht hatte - die Augen, daß es in die Richtung, in welche die Skier vonselber fuhren, "bergauf" gehe. Ich stoppte sofort, drehte mich in die Richtung um, aus welcher ich gerade bergab gefahren war, sah hin und die Augen "meldeten" mir, daß es in diese Richtung begab gehe und so wurde mir zweifelsfrei klar, daß mich die Augen täuschten.

(anders gesagt; Es gibt eine Wahrheit jenseits der Sinne und wie gelangt man dorthin? ..."Transzendierend", siehe die Prinzipien der Transzendentalen Meditation, Shiva-Sutren betreffs Turiya, Saraswati-Stotra usw usf..)

 

 Auch stellt René Descartes in seinen "Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie" fest, daß er im Traum Unglaubliches erlebt habe:

So habe er mal geträumt, daß er in seiner Arbeitskleidung vor dem Ofen gesessen sei und philosophische Betrachtungen angestellt habe. Derweil sei er jedoch im Bett gelegen und habe geschlafen gehabt. (vgl. zB "Schmetterlingstraum" von Dsuang Dsi). Dieses nun bedenkend und darüber verfassend, ging/geht er davon aus, daß er da dann aber zweifelsohne nun im Wachzustand sei.

Vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 2,3

(Alternativ siehe zB Seite 31 in >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1); siehe auch: https://www.projekt-gutenberg.org/descarte/grunphil/chap004.html)

 

Man betrachte dazu sinnvollerweise etwa die Bemühungen der/in der Mandukya-Upanishade und der Kommentatoren Gaudpada und Shankara  zur Klärung betreffs Wachen, Träumen, Schlafen und jenem Vierten, jenem Turiya.

- Betreffs René Descartes, der am 31.März 1596 geboren wurde, siehe zB auch: "René Descartes und seine Reform der Philosophie ( 1859 )" von Schmid-Schwarzenberg, Franz Xaver, 1819-1883; das Buch ist Online-lesbar in der Bayerischen Staatsbibliothek (Siehe evtl. https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV008710044 ; ansonsten per www.bsb-muenchen.de die WEB-Seite der Bayerischen Staatsbibliothek aufsuchen; dann "Descartes und seine Reform der Philosophie " als Suchbegriff eingeben, den betreffenden Eintrag von "Schmid-Schwarzenberg, Franz Xaver, 1819-1883" ) heraussuchen und auch das Feld  "e Online lesen" clicken. -

 

Als nun Descartes so weiter sann, alles, was ihn täuschen könnte wegzulassen versuchte, dh auf alles was aus Sinneswahnehmungen entsprang usw wegließ, dh sich vorstellte, daß da weder Welt, Himmel, Erde, Geist noch Körper sei und sich dann fragte, ob daraus folge, daß er dann selber auch nicht mehr wäre, stellte Er fest, daß er aber zweifelsfrei dennoch noch da wäre. Nun zweifelt/~e er weiter, ob es da evtl eine Art sehr intelligenten kosmischen Betrüger geben könnte und dieser ihn ständig täuschen, in die Irre führen könne/könnte und dazu stellt er nun klar, daß das doch absurd wäre, weil jener Betrüger ja doch "Ihn", René Descartes täuschen täte müssen und gerade deshalb er, René Decartes, dann doch weiter existent sein müßte (da der kosmische Betrüge dann ja nicht ihn - sondern jemanden Anderes - dauernd betrügen täte wollen und betröge).

So kommt er dann in der "Zweiten Meditation" zum Ergebnis, daß der Satz "Ich bin" zweifelsohne stets wahr bliebe, ob er ihn sage oder denke; egal ob er ihn  sagt, denkt oder sonst was, dieser Satz, daß er sei, daß er existent sei, bleibe und bliebe stets wahr.

vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 8

 

 

(Alternativ siehe zB Seite 38 in >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1

 

(Hinweis: Die Welt kann nicht aus einem "Nichts" entstanden sein, was auch Gaudapada in seinem Kommentar zur Mandukya-Upanishade für feststellenswert erachtete.)

Welcher Art ist dann dieses "Ich"? Materiell, existierend nur auf der  Basis eines Körpers oder etwa gar nur auf der Basis eines menschlichen Körpers? Darum geht es in der "zweiten Meditation".

vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 8 und die Folgenden

Unter anderem stellt René Descartes fest, daß er es ist der zweifelt, einsieht, will.

vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 11

Alternativ findet man ab ca Seite 43 diese Überlegungen in >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1)

 

Er frägt sich, was er denn nun eigentlich sei und stellt an den Anfang, daß er aber sicher ein denkendes Wesen sei um sich sogleich weider zu fragen, was damit gemeint sein könnte. So ergab/ergibt sich für ihn, daß er ein zweifelndes, erkennendes, entscheidendes, bewertendes und emfindsames Wesen sei und geht einerseits davon aus, daß all das Zweifeln, Empfinden, Denken, Erkennen, sicherlich zu Ihm gehöre, weil eben Er zweifle, denke, usw. Anderseist melden/meldeten sich da bereits wieder leise Zweifel. Andererseits kam/kommt er nicht umhin, daß er ja noch mehr erkennen, bezweifeln usw möchte.

So frägt er sich, ob es nicht noch was Anderes geben könnte, das ebenso wahr sei, wie er selber, dasselbe Maß an Sein hätte wie er. Dann zweifelt bzw frägt er weiter, ob dies enicht dann auch so wäre, wenn er selber noch so viel träumen täte, getäuscht würde bzw Täuschung unterläge bzw sein Schöpfer, ihn noch so viel Getäuschtheit aufbürden täte, usw.

So frägt er sich, ab all das von seinem Denken verschieden sei und was davon ohne seine, eigenen "Ich" denkbar sei.

vergleiche Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, ab Seite 8

(Alternativ findet man dies auf ca Seite 43 in  >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1)

 

Zu Beginn der Dritten Betrachtung - titels "Über das Dasein Gottes" - fast er sein "bisher sicher Gewußtes", betreffs was sein Wesen ist, zusammen.

vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 17

(Alternativ siehe:  >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1 ab Seite 51)

Auf geht es, ab Seite 63 in der Übersetzung von Dr. Ludwig Fischer, dann weiterführend um Folgendes:

Nachdem er zuvor die Vorstellungen usw als zu sich gehörig akzeptierte, auch wenn das alles auch ein Nichts sein könnte im Vergleich zu seinem Sein, so stellt er nun fest, daß alle Dinge, Körper, die sowas wie Ausdehnung, Form, Örtlichkeit, Bewegtheit haben zwar als Vorstellungen in Ihm seien, andererseits aber reine Substanz hätten. Nun  kommt bei Descartes der Schritt wie auch bei Shankara und Anderen bzw in der "TM-Lehre": Descartes stellt klar, daß sein" Sein" ja als wahr erkannt worden sei per "ich bin" und er insofern "Substanz" habe, ja eine Substanz sei, also jenes Sein, jene Existenz. Nachdem jene Objekte jdoch offenbar außer Name und Form & co auch substantiell seien, so könnten diese vermöge einer höheren Wirklichkeit letztlich doch in Ihm sein, zu Ihm irgendwie gehören, nicht wesensverschieden von Ihm sein.

vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904 ,"Dritte Meditation", insbesondere ab Seite 22 unten, beginnend mit den Überlegungen ad Nichts,....

(Vgl dazu das Vedische "Ich bin Das, Du bist Das, all dies ist Das"; bei Sureshwaracharya und  Anderen- auch in der TM-Lehre - wird dazu dann jedoch festgestellt, daß man doch das Andere, der Andere usw nun ja nun wirklich nicht sein könne  und die Wahrhet nur sein könne, daß es ein aus sich selbst heraus existentes reines Bewußtsein geben könne.)

Descartes schließt, nahezu etwas resignierend diese Überlegung ab, indem er akzeptiert, daß alleine die Vorstellung Gottes übrig bliebe und ob Gott irgendetwas enthalte, was aus Ihm, René Descartes, nicht auch hervorgegangen sein könnte.

Vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 26

(Alternativ siehe etwa auch Seite 63 in: >>René Descartes "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1)

 

Schließlich gelangt Herr Descartes zum Ergebnis, daß die Annahme, daß es einen Gott geben könne - die Vorstellungen eines göttlichen Wesens - nicht seinem Denken entspringen könne und damit zum Ergebnnis, daß auch etwas außerhalb seines Denkens existiert und damit existieren, sein kann.

Vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 26,27

Es schließen sich dann noch Überlegungen ad Unendlichkeit an, da er Gott von der Idee her als "höchst vollkommenes, unendliches Wesen" betrachtet. Dabei betrachtet ich René Descartes da noch als etwas/jemanden "Endliches", wobei er sodann gleich zur Frage kommt, ob er nicht eventuell doch mehr sei, als er - bislang - begreifen könne.

Vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 27

 

Insofern war Descartes also durchaus bei einem "Ich bin das, Du bist das" und einem "Sein" welches jenes "Ich Bin" ermöglicht, existiert aus sich selbst heraus, jenseits des gesamten endlichen Seinenden; es gibt aber doch Vorstellungen, Ideen, welche einem endlichen Seinenden gar nicht entspringen würden können; aber weil mindestens eine solche Idee, nämlich "Gott" nunmal da ist, muß/müsse es so ein völlig Jenseitiges, aus sich sebst heraus existentes Etwas geben.


René Descartes versus "Psychiatrie"


Man sieht unschwer, daß der Ansatz von u.a. René Descartes ein grundlegend anderer Ansatz als wie zB in der Psychiatrie ist, wo der Mensch definiert ist als die Folge eines "normal funktionierenden menschlichen Gehirns.

Wenn Herr Descartes doch seinen, als wahr erkannten, Satz "ich bin" gerade daraus herleitete, daß Er alles auschloß, was ihn täuschen könnte und insofern Sinnenswahrnehmungen, etc ausschloß, so macht die Psychiatrie das genaue Gegenteil indem sie von Messungen, Beobachtungen udgl auszugehen an den Anfang stellt und dann auch noch in der Kindheit, in Träumen & co herumzustochern sich erdreistet.

Außerdem benutzt die Psychiatrie die Wahrscheinlichkeitstheorie & Statistik - alleine schon bei deren brutalen tierversuchsbasierten "Psychopharmaka" -  und bleibt damit sowieso prinzipiell im Bereich von Zweifel, Täuschung sowie Irrtum und kann, sich an solche statistische Tests und Methoden sich klammernd, gar nicht daraus entkommen können. ...

 

René Descartes frägt sich, was wäre, wenn ihm jemand dieses mühsam übrig gebliebene "ich bin" vorsätzlich überaus raffiniert vortäuschte, stellt fest, daß das dann immer noch "Ihm" vorgetäuscht worden wäre und findet gerade auf der Basis dieser Überlegung zur Unumstößlichkeit der Wahrheit des Gehalts des Satzes "Ich bin". Jenes "Ich" ist angesiedelt jenseits der Täuschungen, jenseits der Wahrnehmungen, selbst noch jenseits des Denkens. Schließlich sieht Er ein, er könnte ja einfach nur ein denkendes Wesen sein, das sich allerlei vorstellt, usw.

Descartes zog immerhin so ein Konzept wie "Maya" in Betracht und kam anscheinend zum Ergebnis, daß diese so eine ihn vorsätzlich täuschende Kraft "Maya" dann auch zum Bereich "Illusion" gehören müsse. Zweifelsohne kam Descartes zum Ergebnis, daß es darum zu gehen habe "Illusion", "Täuschung", "Die 'Kräfte' des Getäuschtwerdens, die Täuschung verursachen" hinter sich zu lassen und die Wahrheit jenseits von Illusion zu suchen.

Psychiatrie hingegen beharrt darauf, daß die menschliche Identität eine Folge von Materiellheit sei (na klar kein Psychiater hat bislang "Erleuchtung" erlangt, ist zu einem "Siddha" - vollkommenem körperlosen - Wesen geworden  und kann sich ein Leben ohne materiellen Körper nicht vorstellen, dh sie projizieren deren eigene Unwissenheit und Unerleuchtetheit als "normal" auf den Rest der Welt, dichtet das allen Menschen an und kommt dann unweigerlich bei andersartig denkenden oder auch wissenden Menschen zum Schluß, daß sie sich für etwas anderes hielten als sie - gemäß der Theorien der Psychiatrie und nur gemäß jener - sogar seien und verleumdet sowie beschimpft sie als "irre", fordert zu Misshandlungen auf, nimmt an Misshandlungen teil und führt Misshandlungen durch. Von staatlichen Seiten freiheitsverleumdenderweise ausgerüstet mit Teilhabe an staatlichen Machtmitteln kommt es dann - in mehreren Regionen der Erde - immer und immer wieder zu brutaler Verfolgung der Wahrheit durch die Psychiatrie. Desweiteren leugnet Psychiatrie ein unabhängig existentes Wesen "Gott" und hält ein angemessenes Verhalten jenem Wesen gegenüber, dessen Existenz sie leugnen, für krankhaft und bezeichnet es als "kollektive Zwangsneurose"; damit behaupten sie dann auch daß "Religiösität" grundsätzlich ein "kollektives" Phänomen, ein Massenphänomen sei, was ebenfalls im Widerspruch zu Descartes's Überlegungen sowie Yoga & Tantra steht. Auf der Basis jener Absurditäten bezeichnete man schließlich dann sowas wie "Transzendentale Meditation", was eine individuell ausgeübte Meditationsübung ist, verhetzender-, verlogener-, aufwieglerischer- und verleumderischerweise als "destruktive Sekte", dh stellte es so dar als ob es "transzendentale Meditation" ohne organisationellen Zusammenhang und organisationelle Abhängigkeit grundsätzlich nicht geben könne und die Praxis jenes Meditierens selbst  - und nicht nur die Erlernbarkeit, dh Verfügbarkeit von Lehrpersonal dafür - eines solchen organisationellen Zusammenhangs bedürfte und grundsätzlich untrennbar damit verbunden sei.

Schließlich entzog man solchen Menschen Karrierechance und damit die Chance auf materiellen Wohlstand und verfolgte sie brutal gemäß "Du sagst doch, daß du ein geistiges Wesen seist; dann brauchst Du das doch alles nicht". Und wofür halten jene Psychiatrie-Personen sich? Wieso bräuchte so eine sehr vorübergehende Ansammlung von Molekülen denn Karrierchance, Rechte etc? Man sieht, daß es so nicht zu einem friedlichen Miteinander kommen könnte und daher sollten solche Staaten alles daran setzen, die Psychiatrie und deren TrittbrettfahrerInnen in den eigenen Reihen udgl zur Räson zu bringen!

Allerdings gilt es auch Pseudo-Wissende zur Räson zu bringen, die Missbrauch treiben, andere aufgrund oder auch wegen derer angeblicher "Unwissenheit" schänden, misshandeln, verfolgen, usw. ...

Um die "Abschaffung" von Todesstrafe zu begründen, was "Psychiatrie" als ihre "Großleistung" darstellt und womit sie die Bevölkerung immer weiter unter Druck setzt "gelle, seid schön nett zu uns; sonst kommt die Todesstrafe zurück!", so ist dazu folgendes festzustellen:

Auch aus dem Gesetz des Karma folgt, da per Hinrichtung eine Person so unwissend zurückkehren könnte als diese Person war als sie jene "Verbrechen" beging, weswegen diese Person zum "Tode" verurteilt werden täte/wurde, daß "Todesstrafe" als "contra-produktiv anzusehen ist, strategischer Humbug ist und einem Verschieben eines - uU selbst mit verursachten - Problems auf nachfolgende Generationen gleichkommt.

Jene vorsätzlich, im Namen eines Staates, einer "Allgemeinheit" getötete Person, bekäme lediglich eine neue Identität, neue DNS und eine neue Chance genau dort weiter zu machen wie diese Person aufgehört hatte; kurzum damit kann nichts gewonnen werden. Insofern ist "Todesstrafe" absurd, da man die Möglichkeit eines Gesetzes des Karma logischerweise ebensowenig ausschließen kann, als die Möglichkeit der Existenz Gottes...; siehe dazu : https://www.schulerlebnis--91-19i.bayern/traum_und_wirklichkeit.html)

 


 

Die Überlegungen von Descartes zur Existenz Gottes sind geprägt vom Versuch die Existenz Gottes zu beweisen. Dabei griff er leider auf -zumindest bei einem ersten Lesen - ziemlich unverständliche, offenbar die jenbezügliche Täuschung nicht so recht abgelegt gehabt habende Äußerungen betreffs Tierwelt (zunächst mal) zurück.

Ich denke es genügt sich damit zu begnügen, zu begründen, daß man die Nicht-Existenz Gottes begründbarerweise nicht begründen kann können.

Die Beweisbemühungen, die sich auch beim Kichenlehrer Augustinus finden, sind als vermessen anzusehen.

Letztlich hat auch Augustinus lediglich gezeigt, daß man die Nicht-Existenz Gottes nicht begründen könne und man die Existenz Gottes nunmal nicht ausschließen könne.

  Allerdings leugne ich keinesfalls, daß es möglich sein könnte, daß Gott sich einem Menschen "offenbaren" könnte und insofern das für die betroffene Person dann als "Beweis" für die Existenz Gottes gilt. (Gott mag sich auch Augustinus - irgendwie als Folge seines ehrlichen und redlichen Bemühens? - offenbart haben; wäre ja schön für Augustinus.)

Wie man sieht hätte sich Gott eben einer Person offenbart und dieser Person seine/ihre/söne Existenz bewiesen. Daraus folgt aber nicht, daß das für alle anderen Personen auch ein Beweis für die Existenz Gottes wäre bzw daraus logisch folgen täte.

Durchaus mag es sein, daß - was dann aber Religion wäre - eine Person, welcher sich Gott wahrheitsgemäß offenbart gehabt hätte, anderen Personen davon berichtet und jene Personen der Frage nachgehen, ob dieses "Behauptung" als wahr anzusehen sein könnte und irgendwann im Laufe eigener Bemühungen zur Klärung dieser Frage, dann in die Situation geraten, daß sich Gott auch ihnen offenbart.

Vielleicht könnte man ja sogar das was solche "eigene Bemühungen waren, die zur Offenbarung Gottes gegenüber einer Person führten" als "Wege zu Gott" bezeichnen und da vielleicht auch gewisse Strukturen, Ordnungen, Prinzipien wahrheitsgegmäß erkennen und am Ende eine Art Konzept entwickeln, das dann als "Weg zu Gott" bezeichnet werden könnte.

Andererseits sind Bemühungen um "Objektivität", "Objektivbleibenkönnen auch in schwierigen Siutationen" usw einerseits keine Wege, deren Ziel Gott oder auch die Klärung der Frage bzgl der Existenz Gottes per "Offenbarung-Gottes-Erlangen-Wollen" ist, sondern es ist eine allgemeine Vorraussetzung, zumindest Hilfe für den Fall, daß jemand "die Wahrheit über Gott" sollte suchen wollen. Es würde allenfalls helfen unnötige Abirrungen, auf einem - für brauchbar gehaltenen - Weg zu Gott, zu vermeiden. ...

In dieser Situation bietet es sich dann, eine passende Stragegie zu suchen und es ergibt sich so dann das, strategisch begründete und aufrecht zu erhaltenende "Erfordernis" nach einem "guten" Leben in Harmonie, ohne daß man auf ein wohlverstandenes  Recht auf Selbstverteidigung zu verzichten hätte.

 

Zu jenem "ich bin", das Descartes fand, weil er all die Sinnestäuschungen, Irrtümer des Denkens , des Geistes hinter sich lassen wollte, ihnen nicht mehr erliegen wollte, gehört selbstverständlich die simple  Feststellung, daß andere aber auch sind und zumindest jenes "ich bin" auch erlangen können, da Descartes ja seine Bücher sonst gar nicht zu schreiben gebraucht hätte; es wären allenfalls belletristische Büchleins gewesen, ziemliche Angeberei und nichts was man als Philosophie bezeichnen würde können. Geht man aber davon aus, daß es möglich ist zu erkennen, daß andere auch "sind", so war doch Descartes keinesfalls das "Bin" des Anderen, dh es geht/ginge damit jene Einsicht dann einher, daß es ein "Sein" gibt und man selber als Seiend daran Anteil habe und nunmal nicht ein Anderer ist. 

Jenes Sein wäre/ist ein aus sich selbst heraus existent "Etwas" (siehe dazu auch: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/dakshinamurty_mit_sureshvaracharya_s_kommentar.html )

In diesem Sinne, einfach abstrakt, normal denkend weiter denkend, käme man zu einem Verständnis so ähnlich wie: Gott wiederum scheint dann, meditierend, nicht nur bei "ich bin" anzukommen, sondern bei einem "ich bin Brahman" und damit jener bewußten Allgegenwärtigkeit, welche Gott üblicherweise attributiert wird.


Es würde interessant sein zu wissen, was Herr Descartes zu Shankara, Gaudapada, Vyasa, Vasishta usw und deren Lehren gesagt haben würde.

Obgleich ja der Christ "Thomas der Apostel" den Weg nach Indien gefunden hatte - und eventuell nicht ganz alleine dort angekommen war -, kam von dort anscheinend nichts von dem reichlichen vorhandenen Wissen zurück. Warum nur? "Bewußtes nicht Verstehen Wollen?" (Eine Begriffsbildung vom früheren bay. Ministerpräsidenten Dr. Horst Seehofer).

Leopold von Schroeder weist in seinem Werk "Fünfzig Vorlesungen..." auf Münzfunde hin, die klar belegen, daß die "alten Griechen" vermutlich sogar Teile von Kashmir königlich regierten. Nachdem diese Münzen sogar 2-sprachig geprägt waren, dh mit sowohl indischen als auch griechischen Schriftzeichen, kann man spätestens ab damals wechselseitige Einflüsse auf philosophischem Gebiet nicht mehr ausschließen. (Betreffs einer umfassender geschichtlichen Darstellung siehe die Zwanzigste und Einundzwangigste Vorlesung)

Vergleiche Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, "Indiens Literatur und Cultur - in historischer Entwicklung; ein Cyclus von Fünfzig Vorlesungen -"Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, Seite 307

(Betreffs einer umfassender geschichtlichen Darstellung siehe die Zwanzigste und Einundzwangigste Vorlesung; Ab Seite 290) 

 

 

 


Nun,,ich möchte mich da nicht in weitere Aspekte von Descartes Ausführungen zu unterschiedlichen Themen verwickeln bzw mich hineinziehen lassen.

Es sei erst mal auf Ausführungen von Prof. Deussen und die diesbezüglichen Quelle verwiesen.

 

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...

 

30

II. Der Dualismus des Descartes und seine Folgen.

Überaus gezwungen ist die Art, wie Descartes die einzelnen Naturerscheinungen aus seinen Voraussetzungen ab

leitet. Das Feste soll sich von dem Flüssigen dadurch unterscheiden, daß die Materie, aus welcher es besteht, sich in Ruhe befindet, wobei, wie schon oben gezeigt wurde, eine Verwechslung der Begriffe des Bewegten und Beweglichen begangen wird. Die Schwere der Körper erklärt Descartes aus dem Druck, welchen das die Erde umgebende, aus jenen Kügelchen bestehende zweite Element auf alles ausübt, was sich auf der Erdoberfläche befindet. Wie nämlich ein Wassertropfen in der Luft die runde Gestalt annimmt, weil alle seine hervorstehenden Teile von den umgebenden Kügelchen in ihn hineingestoßen werden, so wird alles auf der Erdoberfläche auf diese zurückgedrückt. Der Magnet zieht das Eisen an, weil sich im Magneten schraubenartige, mit feinster Materie (vergleichbar dem Schwamm, dessen Poren mit Wasser gefüllt sind) erfüllte Windungen befinden, aus welchen diese leicht bewegliche Materie hervordringt, in die entsprechenden Gewinde des Eisens hineinschlüpft und so, wie eine Schraubenspindel die Schraubenmutter oder wie ein feststehender Korkzieher den Korkpfropfen, das Eisen an sich heranzieht. Diese Proben mögen genügen, um zu zeigen, zu welchen halsbrechenden, auch heute noch nicht verschmähten Kunstgriffen Descartes und mit ihm alle diejenigen ihre Zuflucht nehmen müssen, welche eine actio in distans leugnen, weil sie die Idealität des Raumes nicht begreifen.

 

Die Naturwidrigkeit der cartesianischen Anschauungen, wie sie aus dem Bestreben entsprangen, vorgefaßte Meinungen konsequent durchzuführen, treten am grellsten hervor, wo Descartes das Gebiet der organischen Natur betritt und hier zu Folgerungen gelangt, welche nicht nur jedes liebevollen Verständnisses für die Naturerscheinungen entbehren, sondern auch praktisch zu Konsequenzen führen, welche nicht anders als brutal genannt werden können. Alle Organismen, alle pflanzlichen, tierischen und menschlichen Körper sind nach Descartes bloße Maschinen, nur daß beim Menschen in diese Maschine die denkende Substanz als Seele eingesetzt ist; die Tiere haben keine Seele, sind also durch und durch bloße

 

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4. Die Physik und Psychologie des Descartes.

 

Maschinen, und wenn ein Tier schreit, weil man es schlägt, so bedeutet das nicht mehr als das Ertönen der Orgel, wenn man die Tasten niederdrückt. Wie sehr durch eine solche

Theorie das Mitleid mit dem leidenden, der menschlichen Übermacht hilflos preisgegebenen Tiere abgestumpft wurde,

zu welchen Versündigungen an, der Tierwelt es führen mußte, bedarf keiner Ausführung, auch wenn die Behauptung übertrieben sein sollte, daß die Cartesianer sich zeitweilig in geflissentlichen Tierquälereien ergängen hätten, nur um zu

zeigen, daß es ihnen mit dem Dogma des Meisters ernst wäre. Sehen wir nun vorläufig noch von der menschlichen Seele ab und betrachten den Organismus des Menschen oder eines höher organisierten Tieres (Wirbeltieres, vielleicht mit Ausnahme der Fische, bei denen die Zirbeldrüse noch nicht sicher nachgewiesen ist), so ist ein solcher Organismus eine bloße, durch Druck und Stoß von außen bewegte und auf dieselbe Weise nach außen reagierende Maschine, welche durch die Zirkulation des zum Herzen strömenden und von ihm zurückströmenden Blutes in Bewegung erhalten wird. Das im Herzen erhitzte Blut steigt zum Gehirn auf, wird dort noch einer Filtration unterworfen, und die feinsten Produkte derselben, die Lebensgeister (spiritus animales), sammeln sich in der Zirbeldrüse (glans pinealis, conarium, einem gerade in der Mitte des Gehirns befindlichen birnenförmigen, etwa erbsengroßen, nicht wie die meisten übrigen Gehirnteile doppelt vorhandenen Organ) und verlaufen von dort einerseits durch die sensiblen Nerven in die Sinnesorgane, andererseits durch die motorischen Nerven in die einzelnen Muskeln. Die Sinnesnerven des Gesichts, Gehörs, Gefühls, Geschmacks, Geruchs empfangen von außen mechanische Anstöße, welche durch die Lebensgeister zur Zirbeldrüse fortgepflanzt werden und von hier aus auch ohne Einwirkung der Seele nach Art der Reflexbewegungen, wie wir sagen würden (vgl. das von Descartes im Traité des passions de

l'âme 1,13 gegebene Beispiel), in die Muskeln fortgeleitet werden und durch deren Kontraktion die Bewegung der Glieder veranlassen. Währnd beim Tiere dieser ganze Prozeß rein mechanisch verläuft, so wohnt beim Menschen ausdehnungs-

 

 

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II. Der Dualismus des Descartes und seine Folgen.

los in einem einzelnen Punkte der Zirbeldrüse die Seele, deren Funktion das Denken, d. h. das Urteilen, ist; in ihren bejahenden Urteilen besteht das Wollen, in ihren verneinenden das Nichtwollen, und diese Willensakte, wenn sie auch auf den Mechanismus der Körperbewegung keinen Einfluß haben können, sollen doch, wie Descartes inkonsequenterweise annimmt, imstande sein, die Richtung der Bewegung, den Entschließungen der Seele entsprechend, zu modifizieren. Die Verknüpfung einer neuen Vorstellung mit früher aufgetretenen durch Ideenassoziation, ebenso wie die Empfindungen und Erinnerungen, erklärt Descartes aus den Spuren, welche früher empfangene Eindrücke nicht in der Seele, sondern in den sie umgebenden Gehirnteilen hinterlassen haben. Indem solche Empfindungen durch die Lebensgeister mit Macht dem Herzen zuströmen, entstehen in diesem die Affekte, in welchen die Vorstellungen der Seele eine Verdunkelung erleiden. Aul wenigsten ist dies der Fall bei der Bewunderung, welche im Gehirn entstehen soll, in höherem Grade bei den fünf übrigen Hauptaffekten, welche im Herzen ihren Sitz haben, und als welche Descartes die Liebe und den Haß, das Verlangen, die Trauer und die Freude aufzählt und dadurch für die tiefer entwickelte Affektenlehre des Spinoza die Grundlage vorbereitet.

 

——————

Wenn man die, Widmung liest, mit welcher Descartes seine Meditationes an ,,die Dekane und Doktoren der heiligen theologischen Fakultät zu Paris" übersandte, so wird man nicht zweifeln dürfen, daß es ihm nicht nur darum zu tun

war, für seine neuen Gedanken den Schutz einer so angesehenen Körperschaft zu erbitten, daß er vielmehr selbst der Meinung war, der Sache der Kirche einen guten Dienst erwiesen zu haben. Diese Meinung war ein Irrtum. Die Mittelalterlichen Gedanken von einem außerweltlichen Gott

und einer Seele als immaterieller Substanz, welche sich bei einem Albertus und Thomas in dem Zwielichte der biblischen und aristotelischen Lehre ganz stattlich ausnahmen, konnten "die nähere Beleuchtung, welcher Descartes sie unterzog, nicht

 

 

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4. Die Physik und Psychologie des Descartes.

 

vertragen; der mittelalterliche Theismus trug schon den Tod im Herzen, und dieser Tod heißt Pantheismus. Sobald man damit Ernst machte, die Einwirkung Gottes auf die Welt näher zu untersuchen, war es nicht zu vermeiden, daß Gott mehr und mehr in alle Händel der Welt hereingezogen und verstrickt wurde, und hierzu gab ,das zweite große Problem, das Verhältnis der Seele zum Leibe, die nächste Veranlassung. Hatte schon Descartes neben seinem völlig unannehmbaren influxus physicus auch auf den beim Wechselverkehr zwischen Leib und Seele eingreifenden concursus Dei hingewiesen, so brauchte man diesen Gedanken nur weiter zu verfolgen, um zum System des Occasionalismus zu gelangen, welcher Gott für alles, was in der Welt geschieht, im größten wie im kleinsten, und damit für alles Gute und alles Böse verantwortlich macht, und so kann man von Descartes zu Geulinex, von Geulinex zu Malebranche schrittweise verfolgen, wie Gott mehr und mehr in die Welt hineingleitet, bis er bei Spinoza ganz in derselben sich auflöst und verschwindet bis der Theismus des Mittelalters als zu seiner natürlichen Konsequenz zum Pantheismus wurde, gegen welchen die Kirche, wie die Philosophie des Mittelalters beweist, beharrlich angekämpft hätte. Es ist daher begreiflich, wie schon der Cartesianismus, trotz dem entgegenkommenden Verhalten seines Urhebers, weil er die Keime zum Pantheismus in sich trug, bei den kirchlichen Autoritäten keine Gnade fand, wie sich dies schon bei Lebzeiten des Philosophen und mehr noch bald nach seinem Hinscheiden herausstellte. Schon 1656 verbot eine Synode protestantischer Theologen zu Drodrecht ihren Geistlichen die Lehre des Descartes,1663 erfuhren seine Schriften die Ehre, von der römischen Kirche auf den Index librorum prohibitorum gesetzt zu werden, und 1671 wurde

und 1671 wurde durch den von seinen Mätressen und den hinter ihnen stehenden Beichtvätern geleiteten Ludwig XIV. die Lehre des Descartes, des bedeutendsten Denkers, den bis auf den heutigen Tag die französische Nation aufzuweisen hat, an der Pariser Universität

verboten.

Aber es war zu spät; die durch die Analysen des Descartes aufgeregten Fragen ließen sich nicht mehr "be

 

 

Deussen, Geschichte der Phihosophie. II, ii, 3.

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<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Allgemeine Geschichte der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Religionen" von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, Zweiter Band, Dritte Abteilung: Die neuere Philosophie von Descartes bis Schopenhauer, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1917

 

 


Soweit ein kleiner Auszug aus Prof. Deussen's Ausführungen betreffs René Descartes.

 

Was war geschehen? Was hatte Descartes da noch zu Irrtümern geführt?

 

Descartes schob in seinen, bereits zitierten Betrachtungen, welche in schließlich zu jenem "ich denke, also bin ich" geführt hatten, alles was ihn zu täuschen vermochte beiseite geschoben und als Hilfsmittel für seine Betrachtungen nicht zugelassen. Sinne haben ihn schon mal getäuscht, also durften (und konnten) sie ihm im Zusammenhang mit der erlangten Einsicht (ich räume "Einsicht" zu allermindest formal ein) "Ich bin" auch anschließend nicht weiterhelfen.

Im Zusammenhang mit der Transzendentalen Meditation und den Ausführungen des Mr. Mahesh dazu, aber auch bei eingehenderen Studium und Betrachtungen zu den hinterlassenen Schriften von Shankara, Sureshwarachary und Anderen, endet der Weg zur umfassenen Erkenntnis und "Einsicht" jedoch nicht bei einem "Ich bin", einem "ein unzerstörbares Sein", etwas das weder Anfang noch Ende hat (man vergleiche zB Gaudapada und Shankara und deren überlieferte Kommentare zur Mandukya-Upanishade) , "etwas Ungeborenes, Ungewordenes, Ungestaltetes existiert und ohne dem kann es keinen Ausweg aus dem Werden&Vergehen geben" (Buddha), das man von sich sich selber her per Ausübungen korrekter, tauglicher Meditationspraktik kennt und insofern "in sich selber" fand, indem man genügend Abstand zum Denken, Reden, Wollen, zur Ideenwelt, dem Sehnen in der "Inneren Ruhe" (Dr. Rixner's Übersetzung) , dem "bhouma" (bhûman), der Unbegrenztheit (Prof Deussen's Übersetzung) usw fand (vgl. Chândogya Upanishad siebente Lektion, die Unterweisung des Nârada durch Sanatkumar).

Es findet danach, durch fortgesetzte korrekte Meditation, eine sehr subtile Verfeinerung der Sinne statt (die Sinne hatte jedoch René Descartes ausgeschlossen gehabt, da sie ihn auch schon mal getäuscht gehabt hatten), welche alsdann in der eigentlichen Erkenntnis endet, nämlich, daß - auf der Ebene der Sinne wahrgenommenerweise! (per der verfeinerten Sinne selbst) - jenes "reine Bewußtsein", jene "reine Gewahrheit", auch im Gegenüber, egal ob Mensch Tiere, Pflanze, Bakterie, Fluß, Berg, Stein usw  wahrheitsgemäß, über jeden Zweifel erhaben, wahrgenommen wird.

Ging man den Weg des Laya-yoga, vereinigt sich dann die Kundalini mit dem "Reinen Bewußtsein", das man aus dem siebenten Chakra als die Erfahrung des "Transzendentalen Bewußtseins" her kannte und man selbst wird zu einem "Körperlosen Wesen" (siddha), das plötzlich die Lehren des Patañjali als natürliche Bestandteile des eigenen Lebens direkt sehen kann. Als dieses Körperlose Wesen  lebt man in seinem Körper und in dieser Welt weiter bis zur Trennung von dieser Welt beim "Tode" in dieser Welt.

Dann findet eine seltsame "Reaktion" statt; Hoppla, ich bin doch nicht der Gegenüber da, äh, dieses reine Bewußtsein ist irgendwie jenseits und über allem und allmählich führt es, indem man diesen Zustand lebt und weiter korrekt meditiert, zur Erkenntnis, daß das reine Bewußtsein ein aus sich selbst heraus existentes reines Bewußtsein ist. (Vgl. zB. Sureshwaracharya's Kommentar zum Dakshinamoorty).

 

Descartes war auch in großer Sorge vor einem Inquistionstribunal zu enden und so fühlte er sich wohl genötigt, zu diversen Bereichen Stellung zu beziehen, ohne die nötigen Betrachtungen und Meditationen zu Ende bewältigt gehabt haben zu können.

 

Bei Mr. Mahesh hat man ein ähnliches Problem; er verstand wohl jenes "Ich bin Das" und darüberhinaus jene "Verfeinerung der Sinne" und das Ergebnis davon kannte er wohl. Aber, was schon der älter Sadhu ihm als Hinweis mit auf seinen Weg gab, hatte er gewisse mangelnde Einsichten im Zusammenhang mit Maya. So warf ihn ein wohl offensichtliches Mißverständnis, aus seiner Sadhu-Lebens-Bahn hinaus und er verwicklete sich in falsche Behauptungen ad "Stochastik", lehrte erst "es ist nicht politisch" und sah zu wie die "1%-Partei entstand", wenn er sie nicht überhaupt geich selber gegründet hatte/in Auftrag gegeben hatte, usw... (siehe 23) Mr. Mahesh).


c) René Descartes "Ich bin" in Beziehung zu "Yoga":

Abschließend noch jener Hinweis ad René Descartes und die Beziehung zu "Nisaraga -Yoga".

Der Ausgangspunkt ist hierbei Descartes wahrer Satz "ich bin".

Vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, Seite 8 in der zweiten Meditation"

 

Als nun Descartes so weiter sann, alles, was ihn täuschen könnte wegzulassen versuchte, dh auf alles was aus Sinneswahnehmungen entsprang usw wegließ, dh sich vorstellte, daß da weder Welt, Himmel, Erde, Geist noch Körper sei und sich dann fragte, ob daraus folge, daß er dann selber auch nicht mehr wäre, stellte Er fest, daß er aber zweifelsfrei dennoch noch da wäre. Nun zweifelt/~e er weiter, ob es da evtl eine Art sehr intelligenten kosmischen Betrüger geben könnte und dieser ihn ständig täuschen, in die Irre führen könne/könnte und dazu stellt er nun klar, daß das doch absurd wäre, weil jener Betrüger ja doch "Ihn", René Descartes täuschen täte müssen und gerade deshalb er, René Decartes, dann doch weiter existent sein müßte (da der kosmische Betrüge dann ja nicht ihn - sondern jemanden Anderes - dauernd betrügen täte wollen und betröge).

So kommt er dann zum Ergebnis, daß der Satz "Ich bin" zweifelsohne stets wahr bliebe, ob er ihn sage oder denke; egal ob er ihn  sagt, denkt oder sonst was, dieser Satz, daß er sei, daß er existent sei, bleibe und bliebe stets wahr.

Vergleiche: Descartes, René , "Meditationen über die Grundlagen der Philosophie", in dritter Aulage, neu übersetzt und mit ausführlichen, auf Decartes' eigene Schriften gestützten, Kommentar herausgegeben von Dr. Artur Buchenau, Leipzig, Verlag der Dürr'schen Buchhandung, 1904, "zweite Meditation", insbeondere ab Seite 8 in der zweiten Meditation"

(Alternativ siehe: Seite 38 in >> René Descartes' "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1,  va auch erste und zweite Betrachtung.)

Auf Seite 8/9 in "Descartes' "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1"  ist auch zu lesen, daß René Descartes in der Bay. Armee gedient hatte und insofern dem Freistaat Bayern in gewisser Weise eng verbunden war und ist.

René Descartes diente, genauer erwähnt, in der Armee von Herzog Maximilian von Bayern.

vergleiche: https://de.wikipedia.org/wiki/René_Descartes#Erkenntnistheorie

 

>> Ich bin<<, sein Existentsein, von dem Descartes sagte, daß es zweifelsfrei wahr ist, so oft er ausspricht oder auch denkt, wurde  zum Ausgangspunkt und insofern zum "wahren Anfang" - einer Meditationsmethode:

Das ist zu finden im Buch "Weisheiten von Nisargadatta Maharaj", ISBN 978-3-933496-78-2, 3.Auflage 2010, Verlag Kamphausen, wo es auf Seite 13 sinngemäß u.a. wie folgt heißt:

Es heißt dort ua, daß ein beharrliches, ausdauerndes und von Geduld getragenes Verweilen bei jenem gefühlten "ich bin" ausgeübt werden sollte, bis sich die Nebel, welchen den Geist von der Sicht der Wahrheit abhalten, auflösen.


"Weisheiten von Nisargadatta Maharaj", ISBN 978-3-933496-78-2, 3.Auflage 2010, Verlag Kamphausen, Seite 13

Sei es wie es sei,  Herr René Descartes würde sich wohl geehrt fühlen, daß man im fernen Indien sich so engagiert mit seinem "wahren Satz" befaßt und Ihm dabei (...ganz im seinem Sinne, daß etwas nicht dadurch zu beweisen wäre, daß man eine Zitatstelle aus irgendwelchen anerkannten Büchern angeben könne...) so völlig unverhohlen, grund-ehrlich unter Aufbietung größter Menschenideale  samt Yoganspruch und insofern auch Patañjali's Yoga-Prinzipien "auf den Zahn gefühlt wird".

Was von besonderer Bedeutung hierbei ist, ist die Tatsache, daß also von jenem "wahren Satz" des Herrn Descartes (...und dessen "Methode" zur Überwindung von Täuschung, Illusion & co...) ausgegangen wird und als Ziel (ewige, unumstößliche, unzerstörbare, unüberwindliche,) Wahrheit benannt wird. Also der Ausgangspunkt gilt als "wahre Aussage", das zu erreichende Ziel habe nichts anders als "Wahrheit" zu sein. Dann kann, nach den üblichen Vorstellungen der Aussagenlogik (siehe etwa jenes kleine Büchlein eines Oberstudiendirektors - Menne? UTB? aus Nordrhein-Westfahlen? -) die Methode des "Schließens dorthin" nicht "falsches Schlußfogern" sein; anders gesagt: per einer geistigen Tätigkeit, welche "falschem Schlußfolgern" entspräche, könnte man niemals ans "Ziel" gelangen.

Insofern würde so eine "Meditationspraxis" sozusagen nach korrektem logischen Schließen, einem Nicht-Treffen falscher Schlußfolgerungen, udgl rufen und korrektem logischen Schlußfolgern dienen.

Insofern scheint jene "Meditationsübung" dem philosophischen System "Nyaya" (...das es in deutscher Sprache in Komplettübersetzung von Walter Ruben gibt; eine Teiübersetzung, dh eine Übersetzung des ersten Buches von Nyâya gibt es auch von Professor Deussen, sodaß man die Übersetzung der grundlegenden Begriffe von Deussen und Ruben vergleichen kann...) zu entspringen.


Den folgenden Ausschnitt noch genauer betrachtend ergibt sich dann:

"Wer das Gemüt durch das Selbst zur Ruhe gebracht hat, findet das Glück im Verweilen"

vergleiche Yogavāsiṣṭha, Die Lehren des Weisen Vasishta, Seite 68, Ansata-Verlag, ISBN 3-7157-0112-9, 1988, Übersetzung aus dem Sanskrit von Peter Thomi )

Es ist da eine Parallele zu König Janaka's Lehre(n) unübersehbar, sodaß das hier auch eine Entlehnung aus König- Janaka's Lehren, infrage kommen könnte.

René Descartes hatte sich sehr bemüht sein - vermutlich auch infolge jener vorausgegangener 2 Jahre Nachtleben in Paris -  "aufgewühltes Gemüt" zur Ruhe zu bringen und wenigstens einen einzigen wahren Satz erst mal zu finden.

vergleiche: >> René Descartes' "Betrachtungen über die Grundlage der Philosophie"<<,NIKOL-Verlag, ISBN 978-3-86820-327-1, Seite 8 

(siehe etwa auch:  https://de.wikipedia.org/wiki/René_Descartes#Erkenntnistheorie)

Vom gefundenen wahren Satz  "Ich bin..." ausgehend, wandte sich René Descartes dann - interessanterweise - der Frage nach dem Ursprung der Idee "Gott" zu und kam zum Ergebnis, daß diese Idee "Gott" nicht von Menschen stammen könne, sondern von Gott selber herrüheren müssen und insofern begründet wäre, daß Gott existiere. So zeigt sich hier mit bildartiger Deutlichkeit, daß "Yoga" nicht notwendigerweise eine religiöse Angelegenheit ist, sondern die "religiösen Fragen" nach erfolgreicher "Yoga-Disziplin" erfolgreich zu stellen sein könnten.

Hier findet sich der Anspruch des Mr. Mahesh, wonach jene "TM-Meditationsmethode" nicht religiös genannt werden könne sondern als wissenschaftlich einzuordnen sein sollte, könnte und müßte, - vom Konzept her - "abendländisch" bestätigt.


Durchaus deutlich zeigt sich hier, was Mr. Mahesh's TM-Lehre bis ca 1975/1976 war:

Erst mal TM ausüben, zum Alltag hinzufügen und wenn man dann mal "Kosmisches Bewußtsein", dh die natürliche, dauerhafte Coexisstenz von "Turiya" mit Wachen, Träumen und Schlafen erlangt hat (welche aufgrund der "transzendentalen Natur" von Turiya (=Samadhi = transzendentales Bewußtsein) natürlicherweise und nie&nimmer gesundheitsschädigenderweise möglich ist, kann eine Verfeinerung der Sinne stattfinden, was zum sog. "Gottesbewußtsein" führe, welches alsdann natürlicherweise ins "Einheitsbewußtsein" übergehe. Ab dem Einheitsbewußtsein seien dann der Inhalt der Patanjali Yogasutren wie ein "offenes Buch" und "Siddha-Sein" nunmal "Thema".

Auf dieser Basis des Überwundenhabens der grundlegenden Unwissenheit "(ab "Kosmischem Bewußtsein" erreicht) sei eine Befassung mit dem Thema Gott und "Siddhis" gefahrlos möglich.

Will jemand sich mit "Siddhis" praktisch befassen bzw "Gott erlangen" ohne "kosmischem Bewußtsein" bestehen Gefahren, entspringend aus der noch vorhandenen grundlegenden Unwissenheit fort, dh "religiöser Fantatismus", "fanatisches religiöses Eifererunwesen" udgl könnten dann die folge sein.

Nachdem es eben aber auch durchaus den Weg des "Bhakti-Yoga", der unmittelbar und direkt zum "Gottesbewußtsein" führt/führe, gibt/gäbe, sei erwähnt, daß betreffs jenes Weges eben "Guru", "Einforderung von Disziplin" & co auf jenem Weg wohl eine not-wendige Sicherung darstellen.

Aber "TM" war und ist eben nicht "Bhakti-Yoga", auch wenn  AnhängerInnen (egal welchen Geschechts oder auch geschlechtslos)  von Bhakti-Yoga gerne dazu neigen, alles andere als "minderwertig, gefährlich udgl" zu bezeichnen und den eigenen Weg als "den Einfachsten, Besten". (Siehe die Kirchen, aber auch "Hare Kirshna", usw); außerdem neigen mehr oder weniger "Bhakti-Yoga-Weg-GeherInnen" dazu, aufgrund der - in der Regel wird jener Weg wegen der notwendigen Verfeinerung der Sinne länger brauchen um die "grundlegende Unwissenheit" zu überwinden  - nicht überwundenhabenen "grundlegenden Unwissenheit", den "Guru-Muß-Man-Haben"- "Disziplinanspruch" dann auch an jene richten zu wollen, die den sichereren Weg des Mr. Mahesh gehen.


Den Gedankengang betreffs Nisaraga-Yoga nochmals aufgreifend, jenes " 'Ausgehen von einem wahren Satz', 'Ziel ist Wahrheit' und aus formalogischen Gründen bleibt jemand, der das 'umsetzen', 'praktizieren' will, dann nichts anders übrig als dabei 'vernünftig zu bleiben', die Gesetze korrekter Logik nicht zu verletzen, nicht zu mißachten, da er nämlich von einer wahren Aussage ausgehend sonst nie&nimmer bei Wahrheit, also dem angestrebten Ziel angelangen könnte" sei noch die TM-Meditationsmethode des Mr. Mahesh dahingehend kurz untersucht:

Bei TM findet man das insofern als das Ziel nunmal auch "Wahrheit" ist, "zeitloses, sich nie änderndes, unendliches, unbegrenztes reines Bewußtsein". Dazu wird darauf bestanden, daß die Mantren aus "der vedischen Tradition" stammen, wobei "Veda" als "Wissen" (genauer "wahres Wissen") übersetzt wird. Der Wahrheit geöffnet seiend, hätte sich Rishis jene "Wahrheiten" zeigen, "offenbaren" können. (...Also so in etwa erinnernd an seriöse, gute Wissenschaftlichkeit...). Sei es wie es war/ist/sei: Jedenfalls wird darauf bestanden, daß diese Mantren als "wahr" anzusehen und zu nehmen seien. Dadurch hat man dann nunmal wieder die Situation, daß der "Schüler" (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos), der "Meditationsschüler" aufgefordert wird von "Wahrheit" auszugehen, zu etwas "Wahrem" gelangen zu wollen - auch wenn es mühelos, angenehm, natürlich sei dorthin zu gelangen - und damit es keine andere Möglichkeit gibt als die Gesetzmäßigkeiten von Wahrheit und Vernunft zu respektieren, einzuhalten und mit den Meditationserfahrungen sowie dem gesamten Meditationsprozeß nicht im Widerspruch zu den Gesetzen der Logik, also vernünftig bleibend, umzugehen.

Auch insofern kann jene "TM-Meditationspraxis" als eine "wissenschaftliche Methode" bezeichnet werden. Allerdings werden hier  die Gesetze der Vernunft als natürlich betrachtet, natürlicher integraler Bestandteil des Lebens und als nicht im Widerspruch zu Erleuchtung, Unsterblichkeit, letztendlicher Wahrheit usw, "Vernünftigsein", eine "Grundhaltung des Vernünftigseins" erweist sich also nicht nur als nicht hinderlich für diesen "Weg", sondern als dienlicher und natürlicher integraler Bestandteil, ohne welchem es gar nicht ginge.

Das ist nunmal die vorgegebene "Grundstruktur".

Verließe man sie würde das Ganze nicht mehr funktionieren.

Eine Haltung alà "gäh des braucht's doch nicht so, dös geht doch alles viel einfacher, usw" hilft da nunmal nicht, da es um "Wahrheit" zu gehen hat und der Weg ja schließlich doch "sicher" sein soll und nicht der Unvernunft & co dienen solle können.


Aber so wie schon René Descartes Anfeindungen ausgesetzt war und dann recht froh darüber war, daß ein Königin in Norwegen (oder war es Schweden?) relativ "fern-ab" eine Tätigkeit als ihren Privatlehrer anbot, so waren auch Mr. Mahesh, die TM-Scene und die "TM-Technik" Anfeindungen ausgesetzt, die leider teilweise brutale Ausmaße annahmen.

Auch hier hilft, betreffs Verstehenkönnen der Zusammenhänge, dieses Büchlein.

Herr Nisaragadatta war erst ein erfolgreicher Geschäftsmann und betrieb schließlich eine Kette solcher Läden, in welchen er auch Tabak verkaufte (er war offenbar selber Raucher und verstarb später an Kehlkopfkrebs). Im Zuge seiner Ausübung einer Yogapraktik verlor er eine Weile über sein Interesse am "Geschäftemachen". Alsdann kam er zum Ergebnis, daß 1 Laden auch genügen würde, um Ihm so ein "Zusammenpassen" von Yoga-Anforderungen inkl. Yoga-Ergebnissen einerseits und den Alltagserfordernissen andererseits zu ermöglichen bzw zu sichern. Wenn nun ein Staat aus gewußten, sich beschafft habenden schulischen Leistungen auf das zu erwartenden "Steuereinkommen aus anschließender aufopferungsvoller Arbeit nach erfolgtem adequaten Berufsabschluß" schielt und nur noch "Bruttosozialprodukt-Denkern & co" zulassen will bzw kann, dann sieht man hier genau das Konfliktpotential:

Man sehe dazu im angebenen Buch Die "Kurzbiografie" auf den Seiten 14, 15 und 16.

Es ist interessant, daß hier mal ehrlich  eingeräumt wird, daß eine Yoga-Ausübung sehr wohl dazu führen kann, daß jemand größeres geschäftliches Interesse zugunsten eines sich mit dem Begnügen, was er selber wirklich braucht und insofern "Brauchtum" (Siehe mal Rede eines Haberer-"Meister" aus Miesbach) aufgab/aufgibt/aufgeben könnte.


Vor "Yoga": Erst ganze Ladenkette, gratuliere. Arbeitsplätze geschaffen, ein mehr an Steuereinnahmen, weniger Sozialausgaben per verringerter Arbeitslosigkeit, usw.

Infolge Yoga bzw nach Yoga-Beginn: Erst mal Herumgegammelt als "Wandermönch" und danach will "der Lump" nix mehr rechtes arbeiten, nicht mehr aufopferungsvoll-verbissen tätig sein zum Wohle der "Brutto-Sozialprodukt-Gesellschaft" bzw des "Wohlstandes" und begnügt sich mit einem einzigen Laden, statt eine zweite Ladenkette gegründet zu haben, wie es, lt. solcher Brutto-Sozialprodukt-Fanatiker, doch zu sein hätte, wenn "Yoga" was "G'scheites" wäre.

Das wurde wohl auch im Zusammenhang mit TM beobachtet und kritisiert. Man braucht ja nur das Buch von Dr. Hans Vater - nun 1 Person ist nicht repräsentativ, aber es sei doch schließlich von einem Doktor der Philosophike geschrieben worden - "Zu Füßen Maharishis, meine Jahre mit dem Meister" lesen und sich mal mit dem "Blick ins Buch" bei amazon begnügen; Gleich zu Beginn schreibt nunmal Dr. Hans Vater, daß er als früherer Kommunist sowieso so seine Zweifel am bürgerlichen Leben gehabt habe. Mit Erlernen und Ausüben der TM wäre dann jedoch für ihn endgültig der Abschied von bürgerlichem Leben, akademischer Karriere klar bzw unausweichlich geworden.

vergleiche: Vater, Dr. Hans, "Zu Füßen Maharishis - Meine Zeit mit dem Meister", Alpha-Veda, 3. Auflage, Februar 2020, ISBN 978-3-945004-36-4, Seite 7 

Nachzulesen im "Blick ins Buch" bei "amazon"; siehe: https://www.amazon.de/Zu-Fu%CC%88%C3%9Fen-Maharishis-Meine-Meister/dp/3945004365/ref=sr_1_11?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=14FV7HP6URSUV&keywords=Dr.+Hans+Vater&qid=1672309426&sprefix=dr.+hans+vater%2Caps%2C141&sr=8-11&asin=3945004365&revisionId=&format=4&depth=1 ; Link vom 11.1.2023

 

Was machte (oder auch macht noch) der deutsche Staat in so einem Fall - zumindest bisweilen -, was hielt (oder auch hält) man da zumindest in - sowieso nicht verstehbar-gewesenen und völlig mißverstandenen -Einzefällen für angemessen und vernünftigerweise sinnvoll?

Zwangspsychiatrie, erst mal gewaltsam versuchen per Psychopharmaka-Folter & co die "Arbeitskraft" wieder her zu stellen und wenn das mißlingen sollte, dann eben systematische Ausgrenzung "Verarmungsmaßnahmen" per Staatsaktivismus und auf keinen Fall so jemandem erlauben jenen "1 Laden" zu betreiben, nein, gar nichts soll er mehr arbeiten dürfen, von Sozialhilfe soll er leben müssen, aufdaß er per solcherartiger "lebenslänglicher Sozial-Haft" sehe, wie wichtig "Bruttosozialprodukt-Denken" sei.

Es wird eben nicht gestattet, daß jemand erst zB Dr. habil. macht und dann lieber Gymnasialprofessor macht und der Allgemeinbildung dient, statt per Tierversuchen, Umweltzerstören& co dem "Bruttosozialprodukt-Maximalbeitrag" zu leisten und "sich zu leisten".

Na klar, wenn er erst ein Leben als Uni-Prof gelebt hätte, "Tierversuchemachen" vorexerziert und weitergegeben sowie als unverzichtbar brav "gelehrt" hätte und dann nach der Zwangsemeritierung im Alter von 69 Jahren noch brav Gymnsialprofessor macht, so wäre das dann - anscheinend  - vorbildlich und genau das Richtige bis zum tot Umfallen.

Inzwischen zielt man auf "Rentenbeginn mit 70" ab.

Und wenn das mit dem "Tot-Umfallen" mitten in der Arbeit nicht klappen sollte steigert man das Renteneintrittsalter so lange bis die RentnerInnzahl dann "ausgedünnt" sei, aufdaß man alsdann Rentenbeginn "70" garantieren könne. Letzters zeichnet das Bild einer Yoga-feindlichen, Erleuchtungvereitelnwollender, radikalen Brutto-Sozialproduktsgesellschaft ziemlich deutlich und ungeschminkt nach.

 

Insofern zeigt sich der Mangel in der Lehrtätigkeit des Mr. Mahesh:

Er hat auf diese Aspekte nicht vorab ehrlich hingewiesen und stattdessen allgemeine "Versprechungen" gegeben, die im Einzelfall nie&nimmer hatten eintreten können und zur Katastrophe - gemäß dem vorhin gegeben Bild einer "fanatischen brutto-Sozialproduktsgesellschaft" - dann führten und erst dann führen hatten können.


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weiter,

III) ad: TM, TM-Mantren