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Guru-Puja

Foto: © Franz Rickinger

Guru-Puja  - eine Sichtung der Sachlage

 

1) Vorbemerkungen:

Nachdem damit die Liste der in der "TM-Puja" erwähnten Gurus soweit abgeschlossen ist, hier mal ein Zwischenresumé im Hinblick auf das Thema "Meditationstreit", dh die diversen Gerichtsurteile und Vorwürfe im Zusammenhang mit der "Transzendentalen Meditation", wie sie va von Mr. Mahesh, der von AnhängerInen vielfach als "Maharishis Mahesh Yogi" bezeichnet wurde/wird:

 

Nachdem nunmal Herr Shankara eine geordnete Tradition, die Shankaracharya-Tradition, mit 4 Lehrzentren zur Bewahrung und Zugänglichkeit seines Wissens hinterließ, haben jene die im Sinne jener Tradition im Besonderen ausgebildet wurden, Anerkennung bzgl, deren Wissenstandes erworben und "Lehrbefugnis" erhalten haben, da nunmal das Sagen. Es gibt da nunmal eine solche Organisation. Dann gibt es auch Personen außerhalb dieser Organisation, die ebenfalls als solche spirtuelle, religiös-philosophische oder auch philosophische oder auch rein religiöse oä "Lehrer" auftreten. Das liegt verständlicherweise daran, daß es vor Shankara nunmal auch bereits Überlieferungen gab, daß auch Buddha letztlich so jemand war und daß es Etliches an Literatur wie Upanishaden, Indische Philosophie inkl. Vedanta usw auch vor Shankara bereits gab und sich der (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) Eine oder auch Andere dmit befasste, anderen dann half mit seinem mehr oder weniger etwas mehr an Wissen dazu, usw.

Es ist allerdings wohl ein Gebot der Fairness, daß niemand im Namen der Shankaracharya-Tradition auftritt, der nunmal nicht dazu gehört. Selbstverständlich wäre es kein Verstoß gegen so ein Gebot der Fairness, seine Meinung und Überlegungen betreffs der überlieferten Lehren des Shankara, der nunmal Kommentare zu Upanishaden, Vedanta und Brahmsutras sowie Strotras und andere kleinere Werke hinterließ, zu äußern. Aber es verbietet sich, den Anschein zu erwecken als wäre man eine lehrbefugte Person im Sinne der Shankarachraya-Tradition.

Es ist ähnlich wie bei der r.-kath. Kirche, wo von Personen, die keine Lehrbefugnis (dort heißt es "missio") hatten oder nicht mehr hatten, teils auch ziemliches Unheil ausging.

Mr. Mahesh hatte keine "Lehrbefugnis", hatte keine Ernennung zum "Guru", wurde nie in sannyasin initiiert, hatte nichtmal einen Abschluß einer Sanskrit-Akademie. Als sein Meister, wie er Swami Brahmananda Saraswati zu bezeichnen pflegte, hätte er auch soweit im Verstehen  vorangeschritten gewesen sein, daß er ein Sanskrit-College besucht hätte, insbesondere nachdem, lt. Paul Mason, Swami Brahmanda Saraswati sowas selbst gegründet hatte. (Roots of TM,  von Paul Mason, erste Ausgabe 2015, Premanand, ISBN 978-0-9562228-8-6, Seite 44); auf diesem College mit Namen Shri Brahmavidya Niketan wurde Studenten freie Ausbildung in Sanskrit angeboten, schreibt Paul Mason.

 

 

2) Insofern also hier mal erst, was man vonseiten Sringeri Math betreffs der "Gurus" der "TM-Puja" aussagt:

 

Siehe: https://sringeri.net/jagadgurus : 

In Sringeri Math's Darstellung werden da drei Gruppen von Gurus unterschieden:

a) "Divine Group"

b) Semi-Devine Group"

und

c) die Jagadgurus von Sringeri

 

"Divine" hat nun mehrere Bedeutungen, wie man bei Langenscheidt, Pons, Cambridge und in anderen Wörterbüchern unschwer finden kann:

Es kann göttlich, von Gott ausgehend, heilig bedeuten; aber auch einfach nur sowas wie "geistlich", "religiös", "himmlisch" oder gar nur "theologisch".

Als zu dieser Gruppe gehörig, werden "Lord Sadashiva", "Lord Narayana" und "Lord Brahma" genannt.

 

Dann ist da noch die "Semi-Divine Group", dh die Gruppe der halb-göttlichen, der halb-geistlichen, der halb-heiligen, der halb-religiösen oder auch in Teilen göttlichen, in Teilen geistlichen,...

Hierzu werden folgende gezählt, die man in 5 Untergruppen zu lesen bekommt:

Dabei werden die ersten 3 als "Maharishis" bezeichnet und es werden genannt:

Vasishta Maharishi
Shakti Maharishi
Parashara Maharishi

Es folgt als Sonderfall bzgl Bezeichnung

Veda Vyasa

Dann werden 2 "Acharyas" aufgelistet:

Sri Shuka Acharya
Sri Gaudapada Acharya

 

und schließlich 2 "Bhagavatpada's"


Sri Govinda Bhagavatpada
Sri Shankara Bhagavatpada

Als dritte "Sorte" folgen die Shankaracharyas, wobei die Bezeichnung "Acharya", welche im Zusammenhang mit "Shukadeva" und "Gaudapada" bereits Anwendung fand, wieder aufgegriffen wird.

Shankara und der jeweilige seiner vier Hauptschüler werden da als die ersten zwei Shankararchaya mit aufgelistet.

Die Reihe der Shankaracharyas, welche SringeriMath verzeichnet ist eine ununterbrochene Reihe von Shankara bis in die Gegenwart mit jeweiliger Amtsperiode als Zeitangabe.

 

3) Was ist nun bezüglich der Äußerungen  von TM-Lehre-Kritikern wie Pfarrer Haak, Gandow und Anderen festzustellen?

 

Auf Seite 84 oben im Büchlein von Pfarrer Haak in der überarbeiteten Fassung von Herrn Gandow heißt es betreffs der TM-Puja, daß ein "Götterbild" zugegen sei und damit wird das Bild von Swami Brahmanda Saraswati gemeint.

(Siehe Seite 84 in "Transzendentale Meditation, Münchner Reihe, Friedrich-Wilhelm Haak, herausgegeben von Thomas Gandow, 6. überarbeitete und erweitere Auflage 1992, der angegebene Verlag ist der "evangelische Presseverband für Bayern" in 8000 München 19 und dabei die "Abteilung Schriftenmission"; ISBN 3-583-50622-7.)

 

Interessanterweise war Pfarrer Haak in einer früheren Áusgabe, der 2. Auflage von 1977 noch vorsichtiger, sachlicher: Auf Seite 21 wird da im Abschnitt über die Ursprünge der TM-Meditationslehre noch "Seine Göttlichkeit" der Guru de MMYogi als "Hinduheiliger" und "Guru Dev" bezeichnet.

Aber auch in dieser Ausgabe findet man zB auf Seite 5, daß Guru Dev "göttlicher Lehrer" heiße. Dieses Heftchen ist aus dem Jahre 1977 und im Jahr 1975 erschien das Sanskrit- Deutsch Lexikon des Prof. Dr. Dr. Klaus Mylius in der Ex-DDR, VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig,1. Auflage, 1975, wo man folgendes würde gefunden haben können:

 

Seite 142, linke Spalte:

gurú I. Adj. 1. schwer, 2. wichtig, würdig, stark, 3. prosodisch lang; 4. heftig, schlimm; II. 1. Ehrwürdiger (bes. Lehrer), 2. (mit Gen oder -|~) Haupt von, 3. Donnerstag.

Diese Bedeutung findet man auch bei Uhlenbeck:

>>

gurúṣ schwer, wichtig, ehrwürdig, av...

<<

Kurzgefasstes etymologisches Wörterbuch der altindischen Sprache, von Dr. C.C. Uhlenbeck, Ausserord. Professor an der Universität Amsterdam, Amsterdam. Johannes Müller, 1898/1899, Seite 81, links

Bei Prof. Mylius findet man dann desweiteren auf Seite 216 in der rechten Spalte:

devá I. Adj. 1., göttlich II. 1. Gott, 2, König, 3. Priester, 4. (-|~) Höchster (von), Götterbild

Das Zeichen bedeutet hier, daß das Stichwort als "Schlußglied" (Seite 9 im Abschnitt "Hnweise für die Benutzung"):

also -devá

Zusammen mit den Angaben bei "gurú" ergibt sich

"Ehrwürdiger Lehrer" und dann die passende Bedeutung von "devá" und ich erhalte so:

"Höchster Lehrer", was auch zur Angabe bei Sringeri und deren Einteilung in "Devine Group", "Semi-Devine Group" und der restlichen Gruppe der Jagadgurus paßt. Nachdem Letztere nicht zur "Devine Group" zählen verbietet es sch von vorneherein in "devá" ein Adjektiv zu sehen.

 

Auf Seite 216 findet sich im Lexikon von Prof. Mylius auch noch:

Devaguru ... Beiname des Bhaspati und des Kaśyapa (»Götterlehrer«)

Ein "Devaguru" ist demzufolge ein "Lehrer von GöttInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos).

Davon mal ausgehend, ist/wäre ein "Gurudeva" allenfalls ein Guru bzgl u.a. des Themas "Gott", ein Lehrer des Göttlichen, betreffs Göttlichkeit. Dazu zählen jedoch auch Philosophen, die sich nunmal auch mit dem Begriff "Gott" befassen ohne deshalb zu "religiösen Lehrern" oder auch "göttlichen Lehrern (egal welchen Geschlechts oder auch gechlechtslos) zu werden.

Wenn nunmal Götter (egal welchen Geschechts oder auch geschlechtslos) existieren sollten und das als Lebewesen und nicht lediglich als tote Symbole, so wären es "Lebewesen" und wenn doch  Menschen, Tiere, Pflanzen usw auch Lebewesen nunmal sind, so haben eben Götter und die anderen Lebewesen- solange nunmal leben -, das/ein "Lebendigsein" gemeinsam. Dieses "Gemeinsame" ist wohl das Thema der Upanishadlehren, aber auch des Vedanta. Mag ja sein, daß Götter dabei stets alle Lebewesen gleichermaßen im Auge haben und für alle stets da sind und nicht auf Kosten des/der einen oder andern Lebewesen ihr Leben gestalten und insofern - rein sprachlich - aus  "Der Ganzheit, der Fülle, dem Brahman" - heraus leben und das so sehr daß man sagen kann, daß sie es vom innersten Wesen her nunmal seien oder evtl. auch sind. Menschen hingegen haben nunmal diese Fähigkeit füpr alle Lebewesen gleichermaßen liebe - und verständnisvoll da zu sein, nicht. Das geht schon damit an, daß Menschen nunmal versehentlich eine Ameise, usw zertreten können. Insofern haben Menschen zwar Lebendigsein und das ist von der innersten Natur her aufgrund derer Menschennatur dann eben nicht Brahman sondern Âtman. Ein philosophisch, sachlich korrektes Lehren dieser Zusammenhänge zusammen mit dem Lehren eienr würdevollen, seriösen Meditationsübung würde - so gesehen - jemand sein, den man - sprachlich adequat - als Gurudeva bezeichnen könnte und sprachgemäß zu bezeichnen hätte.

"Jai Guru Dev" kann insofern auch bedeuten, daß jemand einem Guru dafür dankt, daß er gewisse Mißverständnisse bzgl "Gott", Umgang mit Gott, Erwartungen an Gott, usw beseitigen hatte können. In Sachen Mr. Mahesh war es Swami Brahmanda Saraswati zweifelsohne (noch) nicht ganz gelungen gewesen, u.a. Mr. Mahesh's seltsame Experimentierfreudigkeit im religiösen Bereich zu korrigieren und auch dessen mangelhaftes Umgehenkönnen mit Mißverständnissen, Illusionen, versehentlich und absichtlich komplett zu korrigiern bevor Er bedauerlicherweise verstarb.

 

Im Übrigen findet man im Zusammenhang mit SchauspielerInnen und Musikstars wiederholt solche Begriffe wie "Die Göttliche" (zB betreffs Greta Garbo, Marlene Dietrich...), "Pop-Göttin" (Kate Bush, Kylie Minogue, Whitney Houston, Sarah Blasko, Madonna, ...) - siehe einfach per Internet-Suche mit Suchbegriff "Popgöttin" ; "begnadet" ist da schon fast langweilig.

Frau Klum sagte mal in einer ihrer Sendungen "Germany's next Top-Modell" zu einer der Teilnehmerinnen: "Hol die Göttin aus Dir raus". 1) Könnte man als Mensch so einem Wesen wie einer Göttin wohl kaum was befehlen, sie auch nirgends hinzerren und 2) klang es ja schon arg danach, als solle sich die Teilnehmerin da als "Göttin" ausgeben, so aussehen als wäre sie eine Göttin oder schnell-schnell mal sich so benehmen, daß sie als Göttin erscheinen täte bzw eine Göttin durch sie hindurch erschiene, um für individuelle, oberflächliche, kaum "ganzheitliche", nicht für alle Lebewesen gleichermaßend dasein-könnende Zwecke sich zu zeigen - schon höchst seltsam.

Nachdem jene Bezeichnung für Marlene Dietrich auch schon lange vor Mr. Mahesh bekannt und gebräuchlich war, würde man es dem Mr. Mahesh schon zugebilligt haben können, sich in der Begriffswahl bzgl. Swami Brahmanda Saraswati und Anderer auch etwas verirrt zu haben.

Es gab keine Grund Mr. Mahesh's Äußerungen da mehr auf die Waagschale zu legen als jene bzgl Musikstars, Filmstars und Andere.

 

Auf Seite 142 findet man in der linken Spalte zB. daß "gurupūjā" , ebenso wie "gurubhakti" nichts anders bedeute als "Verehrung des Lehrers", was auch an staatlichen Schulen, selbst noch an wissenschaftlichen Universitäten in Deutschland ein vorkommendes Phänomen ist.

 

Die "gurupūjā" mit einem Bild des Swami Brahmanda Saraswati davor dh eine "gurupūjā", welche dem Swami Brahmanda Saraswati gewidmet ist, heißt insofern, sachlicherweise,  "Verehrung des Swami Brahmanda Saraswati", "Swami Brahmanda Saraswati hochleben lassen", "Swami Brahmanda Saraswati für sein Lebenswerk ehren", sowas wie ein "Bambie", "Oscar", eine "goldenen Palme", einen "Berliner Bären" verliehen dem Swami Brahmanda Saraswati betreffs dessen Lebenswerkes mal zu bedenken bzw diese "gurupūjā" solcherart aufzufassen und auszuführen bevor man selber jemanden in "TM" initiiert.

Die Auflistung all der anderen "Gurus", ob aus der "Divine Group", der "Semi-Divine Group" und der Gruppe der Jagadgurus würde dann, meiner Aufassung nach, als eine "Einordnung" des "Swami Brahmanda Saraswati" in diese dritte Gruppe zu  verstehen sein und da ist es völlig klar, daß er ein Jagadguru ist und kein "Gott", "göttlicher Lehrer" odgl.

Insofern stellt diese Auflistung beginnend mit Naryana - selbst wann jenen mal als Gott Narayana ansähe -, gefolgt von Maharishis, usw daß man Swami Brahmanda Saraswati - bei aller Anerkennung und evtl. auch Bewunderung betreffs seiner Leistungen und seines Lebenswerks - in die letzte und unterste Gruppe eingeordnet sieht, was den Äußerungen von Gandow, Haak und Anderen klar zuwider läuft.

Insofern bedeutete diese "gurupūjā" - zumindest überdeutlich zwischen den Zeilen - betreffs Swami Brahmanda Saraswati auch: Nicht Gott, nicht Halbgott, nicht wirklich eins mit Shankara im Sinne einer Inkarnation des Shankara-Shiva und Anderen gwesen seiend, hat/habe Swami Brahmananda Saraswati es verstanden die grundsätzlichen Lehren des Vedanta, der Upanishaden und der Kommentare des Shankara dazu soweit korrekt zu erfassen und wiederzugeben, daß diese Meditation, diese "Transzendentale Meditation" zu Mr. Mahesh gelangen konnte und diese in einer ziemlich systematischen, nüchternen, nicht-religiösen Art und Weise, unter zitierender Anerkennung der Ursprünge derselben und im Gedenken an die großen Meditationssachverständigen der Vergangenheit, in aller Bescheidenheit mit doch erstaunlich viel positiven Ergebnissen gelehrt werden kann.

 

Nachdem die indisch-religiöse Tradition nunmal alsbald nach Buddha die Inkarnationslehre einführte, wie ich an früherer Stelle  (siehe im Abschnitt 13)Shankara , dreiundzwanzigste Vorlesung von Leopold von Schroeder) bereits ausführlich zitierend erwähne, und man mehrere Inkarnationen einerseits kennt und andererseits mit weiteren Inkarnationen in der Zukunft rechnet ist es selbstverständlich keinesfalls auszuschließen, daß Mr. Mahesh privaterweise die Vermutung hegte, daß Swami Brahmanda Saraswati eine Inkarnation (eines) Gottes gewesen sein könnte oder auch sei.

Mr. Mahesh's ernsthafte Probleme im Umgang mit Mißverständnissen, Illusion, Täuschung und Mâyâ (Siehe auch die Äußerungen jenes "älteren Sadhus" betreffs Mr. Mahesh's Reisepläne nach Rahemshwaram in Paul Mason's Biografie über Mr. Mahesh  Paul Mason auf Seite 36 in "Maharishi Mahesh Yogi - Die Biografie", Aquamarin-Verlag, deutsche Übersetzung Dr. Edith Zorn, ISBN 3-89427-071-3, 1. Auflage 1995  weist jedoch überdeutlich darauf hin, daß man es tunlichst seine privaten Mutmaßungen oder auch Hoffnungen sein läßt.

Allerdings ist dazu zu sagen, daß Mr. Mahesh das nicht laut geäußert hat und der TM-Lehrerausbildungskurs, den ich einst besuchte (Playa La Antilla) sowie die TM-Lehrerfortbildungskuse in Seelisberg, Arosa, Weggis, Bad Kissingen und Bad Zwischenahn dafür ebenfalls keine Anhaltspunkte boten und bieten.

Selbstverständlich sind Mr. Mahesh auch persönliche religiöse Ansichten zuzubilligen, solange er nicht in betrügerischer Absicht oder auch absichtlich lügend, täuschend uä irgendwelche Lehren auftischte mit der Absiht Reichtum anzuhäufen oder auch an unerfahrene Frauen, Mädchen uä zu kommen.

Ich für meinen Teil habe und hatte keine Probleme damit Mr. Mahesh und die damaligen TM-LehrerInnen beim Wort zu nehmen, wonach  "TM keine religiöse Praxis sei", "TM" eine "unpersönliche"- wie "wissenschaftlich" - Praxis sei.

Insofern kommen für mich Götternamen als Teil von sowas wie einer Puja allenfalls als "im Vergleich mit ist... eben offenbar ein Mensch ...weil..." infrage. Daß sich Shankara als Philosoph und Advaita-Spezialist auch mit der Beziehung von Gott und Mâyâ, Mensch und Unwissenheit befaßte und zu befassen nicht umhingekommen sein kann, ist trival.

 

Sachlicherweise zog und ziehe ich es vor die "Divine Group" als eine "Gruppe von Gurus" anzusehen, die auf Vor-buddhistische Zeit zurückgeht, die "Semi-Divine group" als eine Gruppe von MeditationsexpertInnen die eng in familärerm Zusammenhang einerseits stehen und nach Buddha einzuordnen andererseits sind. Insbesondere hat Leopold von Schroeder, wie schon zitiert, darauf hingewiesen, daß die Vorstellung von GöttInnen (egal welchen Geschechts oder auch geschlechtslos), die sich auf Erden inkarnieren, erst nach Buddha aufkam (dreiundzwanzigste Vorlesung von Leopold von Schroeder; siehe in 13)Shankara ).

Nachdem Rishi Vasishta bis an die Zeit Buddhas heranzureichen scheint, sind also Narayaya, Padmabhava und der von mir zusätzlich erwähnte Narada einer Zeit zuzuordnen, in welcher die Brahmanen noch gar keine "Inkarnationslehre" hatten. Es mag schon sein, daß die einen oder auch anderen dieser "Inkarnationslehrer" dann einige Menschen, die hoch angesehen Gurus gewesen waren, dann als "Inkarnationen" irgendwelcher GöttInnen einstuften, um so dem Buddhismus und deren "Inkarnationslehre betreffs Buddha" etwas entgegen zu setzen. Evtl. unterlag der eineoder auch andere dieser Inkarnationslehrer einfach nur Täuschungen und gab sich - mehr oder weniger wie spielsüchtig  ( siehe Rigveda X,34, dh dem "Lied vom Spieler") - Illusionen hin.

Aber wissenschaftlicherweise, hat man da kühlen Kopf zu bewahren, sachlich zu bleiben, Irrtum, Täuschung von Wahrheit zu trennen und insofern macht es kaum Sinn die in der TM-Puja erwähnten Gurus "Narayana" sowie "Padmasbhava" als inkarnierte Götter einzuordnen. Als jene auf Erden waren wäre es niemandem aufgefallen, daß es Götter gewesen seien; als aber Buddha kam und mehr und mehr InderInnen sich den Lehren Buddhas zuwandetn und sich von den Lehren der Brahmanen abwandten, da wären jene längst verstorbenen Gurus plötzlich "offenbar Götter" gewesen.

Sorry, aber für blöd täte mich da jemand halten wollen?

 

4) einige Anmerkungen betreffs Mr. Mahesh

Ferner ist zu bemerken, daß Mr. Mahesh den Begriff "Bhagwan" auf seinen Meister anwandte und dazu sagte, daß er begonnen habe ihn als "Bhagwan" zu bezeichnen; das wurde dann vielfach als "Divinity" übersetzt. Aber M. Mahesh machte es durchaus deutlich, daß das seine private Meinung war.

"Brahmananda Saraswati war zweifelsohne hochoffiziell und sogar gerichtlich bestätigt ein "Höchster Lehrer für die Lehren des Herrn Shankara" und "kompetent" betreffs jener Lehre und Überlieferungen.

Anhand der Bezeichnungen von Sringeri ist dazu festzustellen, daß Swami Brahmanda Saraswati ein Shankarachraya war und in die dritte und letzte Kategorie fällt; er gehört weder zur "Divine Group" noch zur "Semi-Devine group".

Nebenbei ergibt sich per der Darstellung der Guruparampara vonseiten des Sringeri Math , daß die Bezeichnung "Maharishi" für jenen Mr. Mahesh Prasad Varma, unangemessen war und ist. Aber darauf gehe ich an späterer Stelle dann nch ein, da die Bezeichnung "Yogi" offenbar ebenso unpäßlich war.

Gemäß des Yajñavalkya-Gesetzbuches war Mr. Mahesh nicht einmal ein "Lehrer", wie ich bereits an früherer Stelle zitierend erwähnte.

Sachlich korrekterweise ist festzustellen, daß Mr. Mahesh sich mit einem "Fackelträger" zu vergleichen pflegte, der sozusagen nur irgendwelche Instruktionen  betreffs "richtigen Meditierens"  und die grundlegende Verständnisse dazu "weiterreichte".

Die Begriffe "TM-Lehrer", "TM-Lehrerin" sind insofern auch nicht korrekt und man würde sie eher als sowas wie "TM-InstruktorInnen", welche von Mr. Mahesh darin ausgebildet wurden anderen es zu ermöglichen die TM-Meditationspraxis ausüben zu können, zu bezeichnen haben.

 

Es gibt einen Beatles-Song mit deren damaligem Verständnis zu "Jai Guru Dev" ( https://www.youtube.com/watch?v=yR0Xo3UWglE ), worin sie es, soweit ich das verstehe mit "happy birthday" in Beziehung setzen und als sowas wie "happy birthday" vergleichen. (Dieser Song sei noch entstanden, bevor sie damals nach Indien zu Mr. Mahesh gefahren waren.) Aber mehr zur Beziehung der Beatles zu Mr. Mahesh kann man u.a. im englischsprachigen Buch von Paul Mason "The Beatles, Drugs, Mysticism & India: Maharishi Mahesh Yogi - Transcendental Meditation - Jai Guru Deva OM" vom 15.Mai 2017, ISBN 978-0-956-222-8-9 von Premanand nachlesen.

 

5) Aber zurück zu den KritikerInnen der "TM-Meditationslehre".

Nachdem Pfarrer Haak also schon in der 2. Aufage von 1977 hier ziemlich übertrieben hatte und keinesfalls sachlich genug blieb, wurde die Unsachlichkeit und Nicht-Adequatheit der Bezeichnungen in der 6. und als "überarbeiteten" Fassung bezeichneten Auflage ins Unerträgliche gesteigert.

Man sieht hier nunmal deutlich Anzeichen einer gewissen Radikalisierung der ev.luth. Missionsaktivitäten.

Es wird aus den Reihen der ev. Sektenbeauftragten betreffs der "TM-Puja" behauptet, daß die TM-Puja eine hinduistisch-gottesdienstähnliche Opferzeremonie sei und "ein Götterbild" benutzt werden täte.

vergleiche: Haak, Friedrich Wilhelm, "Transzendentale Meditation", Münchner Reihe, 6 . überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, evangelischer Presseverband für Bayern, Abteilung Schriftenmission, ISBN 3-583-50622-7, herausgegeben von Thomas Gandow, Seite 84

 

Im Sanskrit-Lexikon von Professor Mylius findet man dazu kurz&bündig, daß

"gurupūjā" nichts anders als "Verehrung des Lehrers" bedeutete:

vergleiche: Mylius, Dr. Dr. habil.Klaus,Wörterbuch Sanskrit-Deutsch, VEB Verlag Enyklopädie Leipzig, 1. Auflage, 1975, Seite 142, linke Spalte.

Das kommt dann jenem Erwähnen jener berühmter Gurus, welche auch Schriften für die Nachwelt hinterlassen haben, doch sehr nahe.

Wie könnte man einen zuverlässigen "Guru" finden?

Nunja, man könnte in die Schriften jener "berühmten Gurus" der TM-Puja  schauen, jene Lehren sich mal ansehen und dann wenigstens darauf achten, daß ein für kompetent gehaltener zeitgenössischer "Guru" wenigstens nicht den grundlegenden Lehren zuwider-lehrt sondern in einem vorab formulierbaren Rahmen bleibt. Insofern genießen jene "Gurus", jene "Lehrer" betreffs Âtman, Brahman, Mâyâ, Illusion und Wirklichkeit, dharma und adharma, udgl eine gewisse Verehrung, da man ihnen ein gewisss Vertrauen entgegen zu bringen schwerlich umhinkommt.

Die eigene kritische Distanz und das not-wendige unerscheidende, kritisch-neutrale Denkvermögen, kann einem dabei aber nicht abgenommen werden.

 

 

Meine Beziehung zur TM-Scene war und ist unparteiisch, abstrakt, unpersönlich und kritisch, was alleine schon deshalb Gebot der Stunde war, als man mich gezwungen hatte, es überhaupt zu erlernen und ein TM-Erlernen für mich - zumindest vor Erreichen der Volljährigkeit und wohl auch vor bestem Abschluß meines Studiums - nicht infrage gekommen sein würde. Es war damals einfach kein Thema für mich. (siehe dazu jedoch ausführlich: www.schulerlebnis--91-19i.bayern)


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