Sie sind hier: Inhalt von "Seil und Schlange..." » II) betreffs des abendländischen Hintergrunds » 1) Moses und die zehn Gebote

1)  Moses und die 10 Gebote

Moses hinterließ jene 10 Gebote.
Es fällt auf, daß Er da von jenem Berg herabgestiegen sei, dann "sein" Volk um jenes
"goldene Kalb" herumtanzen gesehen habe, in Rage geraten sei, die "Steintafeln" von Gott mit den 10 Geboten in die nächste Ecke geschleudert und zerstört habe, weil die ihm bei solcher Schlechtigkeit jenes Volkes doch offensichtlich nun eh nichts (mehr) helfen könnten.

Anschließend habe er 5 dicke "Wälzer" verfaßt, wobei er in einem gnädigsterweise die 10 Gebote aus dem Gedächtnis zitiert habe und das wäre dann ab da Sache gewesen.

In den 10 Geboten habe es zB geheißen, "Du darfst nicht töten".

Moses habe daraus gemacht, daß man unter bestimmten Umständen, auf ganz bestimmte rituell-anmutende Weise man es aber schon dürfe, usw.

 

Nun, irgendwie, so scheint mir, stimmt doch da was nicht.

So blöd könnte doch ein Mensch gar nicht sein, daß Ihm Gott persönlich da 10 Gebote in kurzer, ansprechender, deutlichster Sprache übermittelt und jener Mensch hätte dann nichts besseres zu tun, als statt derselben 5 dicke, fette Bücher als "Maß der Dinge" zu schaffen, in welchen er die 10 Gebote dann relativiert bzw "aushebelt", usw.

Also was ist da psssiert, wie würde man das auf einen vernünftigen Nenner bringen können, sich einen vernünftigen Reim darauf machen können?


Ausgehend von dem absolvierten Mathematikstudium und dem, damit unweigerlich heutzutage verbundenen, Vertrautwordensein in "Axiomatik", erinnert mich die SituationzB an das Buch von Prof Effimow über Geometrie.

Prof. Effimow erläutert die Axiome der euklidischen Geometrie, stellt einige wenige Überlegungen aus der Geschichte dazu an und macht sich sodann die Mühe diese paar Axiome, die sich auf 1-2 Seiten vollständig formulieren ließen, zu erörtern:

Ist das Axiomensystem vollständig?, dh kann kein weiteres Axiom hinzugetan werden ohne daß man eine  anderes wieder aufzugeben hätte oder aber man in Widersprüche geriete?

Wurde etwas als Axiom bezeichnet, was in Wirklichkeit längst schlußfolgerbar ist? Es wird erörtert, ob man Herr David Hilbert in seinem "Axiomensystem der euklidischen Geometrie" vielleicht ja doch unnötig viele Eigenschaften zu Axiomen erhoben hat, obwohl das Eine oder Andere längst schlußfolgerbar gewesen wäre. Es werden einige wesenttliche, grundlegenden Sätze aus den Axiomen logisch einwandfrei hergeleitet.

Am Ende gehte es noch um die Widerspruchsfreiheit, die man seit den Beweisen von Kurt Gödel nunmal nicht mehr im betreffenden Axiomensystem selber zu suchen braucht, weil man sie dort nie&nimmer finden kann. Es wird das Poincaré'sche Zahlenmodel der euklidischen Geometrie vorgestellt und betrachtet, dh die perfekte Ausformulierung der Ansätze auf der Basis von René Descartes's "analythischer Geometrie".


All diese Aufgaben machen dann aus den 1-2 Seiten mit Axiomen, ein kleines nettes, gut zu lesendes, wohl-durchdachtes, sehr wohl vernünftiges "Buch".

Nicht anders ist es im Buch zur zB euklidischen Geometrie von Kunz, Vieweg-Verlag (auch wenn man da für 2 Beweise am Ende auf ein anderes Buch verwiesen wird und  insofern den Beweis schuldig blieb es selber zu können und voll-und-ganz verstanden zu haben).

Es geht bei diesen Beweisen ua mit Beispielen, die zeigen, daß gewisse Axiome erfüllbar sind und dann wieder Beispiele die zeigen,  daß man zB alle bis auf 1 Axiom auch so erfüllen könnte, daß jenes 1 Axiom verletzt wird. Damit ist dann klar, daß jene Aussage eben aus den anderen "Axiomen" nicht herleitbar ist und aber als Axiom formuliert werden kann und - je nach dem - eben auch muß.

 

Wenn man die Bemühungen des Herrn Moses mal analog betrachtet, so läßt sich da eine Paralle in der Vorgehensweise und der Bedeutung seiner Bücher entdecken.
Wenn doch eine Leugnung des Gebotes x der 10 Gebote am Ende, belegt durch historische Beispiele, zu Problemen bis hin zur Verfolgung, führt, so ist doch klar, daß Moses dann die Notwendigkeit jenes Gebotes vernünftig erklärt und dargelegt habe/hätte.

So geht also Moses uU ja nur alle die Möglichkeiten durch, um die Vollständigkeit jener 10 Gebote (man braucht keine weiteren?), die Nicht-"Überanzahl" derselben auf zu zeigen und die Widerspruchsfreiheit insofern zu erklären, als Er die Realität - als Art eigenes "widerspruchsfreies" Axiomensystem - heranzieht.

So gesehen, würde das ganze Sinn ergeben können und die 10 Gebote würden dabei keinesfalls ausgehebelt werden wie bei gängigen "Auslegungen", die am Ende "Schächten", "Roden" & co dem "Menschen" "genehmigen", sondern die 10 Gebote würden gestärkt, verdeutlicht, aus so einer Betrachtung - falls man es erfolgreich bewältigen konnte -  am Ende daraus hervorgehen.

 

Allerdings ist/wäre es dann auch Tatsache, daß an da einige "angenommen es wäre...", "angenommen, daß..." des Moses im Laufe der Jahrhunderte verloren hat.

So kam/(wäre es dann gekommen) es dann zur Situation gekommen, daß  irgendwelche AnhängerInnen (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) anfingen, daß konkret zu tun, zu befolgen, was jedoch von Moses in Wirklichkeit lediglich der Beginn einer abstrakten Überlegung im Sinne eines "indirekten Beweisverfahrens" gewesen war. Während dann Moses abstrakt zum Ergebnis kam/(gekommen wäre..), daß wenn man dies oder jenes aber so mache und die zehn Gebote uminterpretiere, daß das dann in Leid enden würde, so kamen/(wären ...gekommen) jene, welche das für ein "das kann man ja mal so machen, Moses schreibt/(schriebe) es doch, am Ende im Leid für sich selber real an.

Fazit: Man muß mit Überlieferungen vorsichtig sein und das eigene Denken, Überlegen und eigenverantwortliche Entscheiden kann man sich da nicht sparen.


 


zurück

 

weiter

2) Jesus Christus